Sportwetten in der Coronakrise - Wie halten sich die Buchmacher über Wasser?

Die aktuelle Lage ist mit der Coronakrise äußerst brisant, auch der Bereich der Sportwetten ist natürlich betroffen. Besonders, weil zum Beispiel die Fußballbundesliga, aber auch sämtliche weitere Fußballliegen und Sportliegen und Sportveranstaltungen im Allgemeinen gegenwärtig, aufgrund der gesetzlichen Verordnung, nicht stattfinden. Zuletzt befand sich die Wertbranche eigentlich in einer Boomphase, es gab immer mehr Leute, die gerne auf das richtige Ergebnis und Co wetten. Sämtliche Sportveranstaltungen national, kontinental und international sind abgesagt oder verschoben worden, was für die Anbieter von Sportwetten, wie etwa wetten.com, natürlich einen massiven Einbruch der Umsätze zur Folge hat.

Die Lage ist prekär, denn für die Buchmacher geht es um das Überleben. Wieso? Ihre laufenden Kosten bleiben bestehen, Miete, Personal wären da zum Beispiel zu nennen. Doch eigentlich waren die Zeiten vorher relativ rosig, in Deutschland wurde mehr Geld in Wetten investiert. In den letzten acht Jahren wurde die Summe sogar nahezu verdreifacht, welche die Deutschen für das Wetten ausgegeben haben, sodass eine Gesamtsumme von fast 9 Milliarden Euro für das Kalenderjahr 2019 erreicht werden konnte. Mit diesem Hintergrund ist noch umso dramatischer zu sehen, was der Wegfall von Einnahmen über mehrere Wochen und vielleicht Monate, aufgrund der Coronakrise, für die Buchmacher. Es sind schon Aktien stark eingestürzt und auch diese können noch stärker Fällen, sofern die Marktbelastung, welche durch die Coronakrise entsteht, sich noch weiter verstärkt.

Gemäß Experten für den Markt der Sportwetten ist die aktuelle Lage (zwar noch nicht) existenziell bedrohend, gerade auch weil die letzten Jahre so stark von Erfolg gekrönt worden sind. Jedoch ist die Lage natürlich alles andere als einfach für die Buchmacher, die auch einen Kostenapparat haben, der weiterläuft, auch wenn der Hype um die Sportwetten, nach der Beendigung der Coronakrise und der Wiederaufnahme von Sportveranstaltungen national, kontinental und international im großen Stil, auch weiter fortgesetzt werden wird. Nicht nur für die Buchmacher ist die gegenwärtige Situation aufgrund fehlender Einnahmen natürlich alles andere als schön, sondern auch für jene Leute, die gerne eine Wette abschließen wollen würde.

Zur Sicherheit aller ist das gegenwärtig jedoch das Beste, auch wenn natürlich der Spielbetrieb hoffentlich zeitnah im Sinne aller Beteiligten wieder aufgenommen werden kann. Ein Indikator für den Erfolg der Sportwetten vor der Coronakrise, der wohl nach der Coronakrise auch so fortgesetzt werden kann, ist mit Sicherheit auch der geänderte Glücksspielstaatsvertrag. Das soll natürlich nicht darüber hinwegtäuschen, wie prekär und schwer beherrschbar die derzeitige Situation ist, aber es soll eine realistische Hoffnung geben, dass den Sportwetten der gleiche Erfolg wie vorher geweiht ist.

Gerade, was die Umsatzeinbußen betrifft, ist ein entscheidender Faktor die Frage wann oder sogar ob die aktuelle Saison in der ersten Fußballbundesliga und natürlich auch in den anderen europäischen Topliegen fortgesetzt wird. Was die heimische Bundesliga betrifft, ist gegenwärtig davon auszugehen, dass der Spielbetrieb frühestens Anfang Mai fortgesetzt wird.

Natürlich haben sich auch das die Wettanbieter anders vorgestellt, aber die gefährliche Situation mit Corona lässt es Gegenwart nicht anders zu. Darüber hinaus ist festzuhalten, dass der Einbruch des Umsatzes von fast zwei Kalendermonaten zwar ein merkbarer Einbruch wäre, aber weitaus besser, als wenn die gesamte Saison abgebrochen wird. Die Einnahmen, die jetzt fehlen, würden dann mit etwas Verspätung wieder reinkommen, da nach Plan der Deutschen Fußball Liga, der DFL, alle verbleibenden Partien als Geisterspiele ausgetragen werden sollen. Für die Situation würde dann wohl das deutsche Sprichwort "Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende" gut passen. Dass gegenwärtig alle großen Ligen nicht auf den Tippscheinen der Wettenden vertreten sind, ist zurecht kein Umstand, den man sich wünschen kann, er war aber im Zuge der Coronakrise unabdingbar.

Im Interesse der Buchmacher und auch der Profivereine, da viele auf Sponsoring und TV-Gelder angewiesen sind, ist jedoch das Beenden der Saison. Das hätte dann für die Buchmacher zur Folge, dass alle verbleibenden Restpartien ausgetragen werden und somit auch möglich ist, auf diese Spiele zu wetten. Und wenn sich die Lage bezüglich der Coronakrise in ganz Europa in den nächsten Wochen beruhigt, dann wäre es für ganz Europa der Fall, dass die Saison zu Ende gespielt wird, nur dann ohne Zuschauer. So wird dann nicht ein positiver Ausgleich für die Buchmacher gesichert, sondern auch das Überleben der Vereine. Auch, wenn es sich um Geisterspiele handeln sollte, sind diese Geisterspiele im Kontrast mit einer Saison, die nicht beendet werden könnte, bestimmt das kleiner Übel. Denn so bleibt wirtschaftlich viel Leid erspart, zum Beispiel den Buchmachern, und es wäre, wenn man den Spielbetrieb erfolgreich abschließen möchte, auch die sinnvollste Art und Weise, um Sicherheit zu erreichen. Natürlich gibt es jetzt keine einzige Veranstaltung, die den Sport betrifft, auf die man nicht wetten könnte. Noch immer gibt es Ausnahmen, sogar im Profifußball. Dazu gleich mehr!

In Russland wird weiter enthusiastisch ein Turnier im Schach ausgetragen. In Weißrussland findet gar der reguläre Betrieb im Fußball statt, was viel mit der betonten Abwehrhaltung des Präsidenten Lukaschenko zu tun hat. Die Weißrussische Fußballföderation sträubt sich somit einer Handhabe, die alle anderen Länder im europäischen Raum durchgesetzt haben. Dort sind also noch Sportwetten möglich, wobei Weißrussland im Profifußball nicht zu den europäischen Topliegen wie Spanien, England oder auch Italien hinzuzurechnen ist. Leute, die ihre Sportwetten gerne auf Fußball setzen, können in der momentanen Situation gut auf Weißrussland zurückgreifen, da alle anderen Optionen, aufgrund der temporären Beendigung des Spielbetriebes wegen der Coronakrise, entfallen.

Natürlich sind Sportwetten auch außerhalb von Europa von Interesse und vereinzelt finden in den einigen afrikanischen und südamerikanischen Ländern auch noch Spiele in den Profiligen im Fußball statt, sodass auch hier fleißig getippt werden kann.

Ferner gibt es ja auch eSports, für welche mittlerweile die meisten großen Buchmacher Wettscheine anbieten – Diese boomen momentan regelrecht. Solche Events finden natürlich weiterhin statt und werden in Zeiten von Corona sogar noch intensiviert. eSports ist ein exponentiell steigender Markt, was als Konsequenz bedeutet, dass auch die Angebotspalette im Sportsektor immer größer wird und es lukrativ ist, auf solche Events zu wetten. Da es sich um einen digitalen Sport handeln, ist es behördlich auch nirgendwo untersagt. Zudem finden Livestreams der Events statt. Das ist auch für die Buchmacher gut, da sie zumindest ein Standbein haben, dass noch gut läuft. Dadurch, dass die Fußballfans in Deutschland so lange ohne die Bundesliga auskommen müssen, hat die Deutsche Fußball Liga in den letzten Tagen ein Event auf die Beine gestellt, bei dem unter Beteiligung von Profifußballakteuren der jeweiligen Vereins Spiele gegeneinander ausgetragen worden sind und dies auch öffentlichkeitswirksam kommuniziert wurde.

In erster Instanz eine tolle Möglichkeit über die beteiligten Bundesligavereine sich zu repräsentieren, in zweiter Instanz gewinnbringend für die leicht angeschlagenen Buchmacher, da die Öffentlichkeit sich stärker mit eSports auseinandergesetzt hat und dies als Wettzweig noch weiter in den Fokus der Menschen gerückt ist. Und das hilft in Krisenzeiten und kann den Buchmachern auch in den nächsten Monaten und Jahren noch nachhaltig von Nutzen sein. Neben eSports ist noch Virtual Sports zu nennen. Auch hierbei handelt es sich um eine Sportwette, bei der die Begegnung nicht auf dem Rasen, sondern digital auf der Konsole oder auf dem Computer abläuft. Auch wenn die Coronakrise vehemente Beschneidungen der persönlichen Freiheit bedeutet und auch, dass Sportevents nicht stattfinden können und damit temporär die Umsatzgrundlage der Buchmacher verschwindet, so ist es aller Voraussicht nach nicht in der Hinsicht katastrophal, als dass alle positiven Entwicklungen beim milliardenhohen Umsatz, welche die Sportwetten in Deutschland zu verzeichnen haben, verschwinden würden. Vielmehr kann man sagen, dass zwar jetzt ein Einbruch da ist, das Hoch der Sportwetten aber bald wieder weitergehen wird.

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