Winter Burrow

PC, Shadow PC

Am 12. November 2025 erschien das Wald-Überlebensspiel des Entwicklers Pine Creek Games und Publishers Noodlecake, das dich als Maus dein heruntergekommene Haus wieder instand setzen lässt. In meiner Review erzähle ich dir mehr.

Story und Handlung:

In Winter Burrow folgst du der Geschichte einer mutigen und niedlichen Maus, die beschließt, nach Hause zurückzukehren. Die Maus ist zusammen mit ihren Eltern auf der Suche nach Arbeit in die Stadt gezogen, aber sie sehnt sich nach dem Wald. Kein seltsamer Gedanke, denn die alte Maushöhle liegt versteckt in einem Baum und hat daher mehrere Stockwerke. Bei ihrer Ankunft stellt sich jedoch heraus, dass das Haus völlig verfallen ist, sodass es Ihre Aufgabe ist, es zu reparieren und zu dekorieren. Es ist nur seltsam, dass Ihr altes Haus in diesem Zustand ist, denn Ihre Tante sollte sich doch gut darum kümmern. Obwohl Ihr Wiedersehen mit ihr zunächst fröhlich ist, wird sie von einer Eule gefangen. Die mutige Maus macht es sich daher zur Aufgabe, sie zu finden und unversehrt nach Hause zu bringen. Die Mäuse sind jedoch nicht die einzigen Bewohner des Waldes, und so triffst du unter anderem eine Kröte und ein Eichhörnchen. Sie haben keine besonders tiefgründigen Persönlichkeiten, sind aber dennoch liebenswert. Außerdem haben sie alle ein Problem und bitten dich um Hilfe. Um in der Geschichte weiterzukommen, musst du ihnen helfen.

Sammeln, herstellen, kochen und überleben

Trotz der niedlichen Waldbewohner und der gemütlichen Atmosphäre ist Winter Burrow doch ein echtes Survival-Spiel. Der Zeitpunkt, zu dem deine Maus in den Wald zurückkehrt, ist nicht besonders günstig gewählt, denn es ist mitten im Winter. Daher kannst du nicht allzu lange draußen herumlaufen, sonst erfrierst du. Um dies zu verhindern, kannst du ein Lagerfeuer machen und bessere Kleidung stricken. Das sieht übrigens unglaublich niedlich aus. Der große Stuhl in der Mitte deines Wohnzimmers dient nämlich als Bastelstation. Deine Maus setzt sich darauf, um neue Kleidung herzustellen. Wenn du die Maushöhle dekoriert hast, kannst du dich auf einen anderen Stuhl setzen. Außerdem musst du regelmäßig essen, um nicht zu verhungern. Durch das Sammeln von Samen und Beeren und das Hacken von Pilzen kannst du einfache und aufwendige Gerichte zubereiten. Ein einfaches Gericht ist weniger nahrhaft und bringt keine Boni für die Ausdaueranzeige. Es gibt auch spezielle Getränke, die dich sofort aufwärmen. In der Praxis brauchst du viele dieser Gerichte und Getränke nicht, da Winter Burrow kein schwieriges Spiel ist. Du solltest es eher als ein gemütliches Überlebensspiel betrachten, bei dem die Geschichte im Mittelpunkt steht. Dadurch hat das Spiel einen klaren Anfang und ein klares Ende und du hast nicht das typische Sandbox-Erlebnis. Um weiterzukommen, bist du regelmäßig damit beschäftigt, neue Gegenstände herzustellen, aber das machst du an denselben drei Werkbänken. Neben dem Stuhl gibt es noch den Herd, auf dem du kochen kannst, und auf der Werkbank kannst du neue Werkzeuge und Möbelstücke herstellen. Es ist schön einfach, aber du darfst während des Craftings nicht versehentlich die Maus vom Knopf nehmen, denn dann wird dein Auftrag abgebrochen. Das Menü ist also nicht besonders benutzerfreundlich.  

Keine Questmarkierungen

Das gesamte Fortschrittssystem ist mit den Quests der Waldbewohner verbunden. Wenn du gerade erst im Wald angekommen bist, hast du noch keine Werkzeuge, sodass du nur Äste und Steine vom Boden aufsammeln kannst. Dank der ersten Quests kannst du dir schnell eine ordentliche Axt, eine Schaufel und eine Spitzhacke basteln. So kannst du umgestürzte Baumstämme entfernen, was das Sammeln von Holz für die Holzbretter erleichtert. Jeder Bereich des Waldes hat seine eigenen Materialien, sodass du mit verschiedenen Holzarten, Pilzen und Samen zu tun haben wirst. Du wirst jedoch feststellen, dass du dich nicht immer frei in einem Gebiet bewegen kannst. Große Dornenbüsche können nur mit einer bestimmten Holzfäller-Axt zerstört werden, sodass du zuerst die entsprechenden Quests abschließen musst. Ich verstehe, dass dies mit dem Fortschritt zusammenhängt, aber es könnte etwas deutlicher angegeben werden. Da es keine Karten gibt, gibt es auch keine Questmarkierungen. Da Winter Burrow eine Länge von etwa zehn Stunden hat, schränkt dieses System die Freiheit des Spielers ein. Natürlich entscheidet man selbst, inwieweit man das kleine Haus dekoriert, aber das ist die einzige Wahl, die man hat. Ich konnte jedenfalls nicht widerstehen, die Möbelstücke immer wieder gegen schönere Varianten auszutauschen. Obwohl du dich zu Beginn dafür entscheiden kannst, die Käfer und Ameisen in Ruhe zu lassen, bist du später gezwungen zu kämpfen. Die Ameisen sind übrigens nicht friedlich und werden dich verfolgen. Diese sind noch leicht zu besiegen, aber das gilt nicht für die Spinnen. Sie sind viel schneller und können mehr Schaden einstecken. Es ist nicht möglich, in aller Ruhe ihre Netze zu zerstören, um Spinnweben zu sammeln. Wenn du Todesangst vor Spinnen hast, gibt es eine Arachnophobie-Funktion. Die kann ich empfehlen, denn es sind gruselige und große Kreuzspinnen. Du kämpfst immer mit der Holzfälleraxt, was sich ziemlich unangenehm anfühlt. Man rennt einfach im Kreis herum und schwingt dann schnell seine Axt. Wenn man von einer Spinne getötet wird, wacht man in seinem Haus auf. Dann muss man zurück zum Ort des Geschehens rennen, um seine Sachen einzusammeln.

Handgezeichneter Zeichenstil

Was Winter Burrow so besonders macht, ist der handgezeichnete Zeichenstil. Ein Stil, der viele Details aufweist, denn deine Fußspuren bleiben im Schnee zurück und Lichtquellen haben einen warmen Schein. Darüber hinaus ist die Natur so lebendig gezeichnet, dass man das Gefühl hat, durch einen Wald zu spazieren. Durch den Zeichenstil sieht man die Maus aus einem schrägen oberen Winkel, wodurch ein 2,5D-Stil entsteht. Das bedeutet allerdings, dass man Dekorationen und Möbelstücke in seinem Haus nicht vollständig drehen kann und dass es manchmal schwierig ist, zu sehen, wohin man gehen muss. Die Wanderwege zu den großen Gebieten sind deutlich mit Blättern auf dem Boden markiert, und der Übergang zu einem anderen Gebiet ist mit schwarzen Streifen markiert. Die Grenzen dieser Gebiete sind jedoch nicht ganz klar. Es ist schwierig zu erkennen, ob man an einem Schneehaufen vorbeigehen kann und ob ein Stück Stein zerhackt werden kann. So habe ich Stunden gebraucht, um die Quest des Pfades zu beenden, weil ich nicht bemerkt hatte, dass ein Gebiet noch einen südlichen Ausgang hatte. Der große Frustpunkt des Spiels ist daher, dass man keine Karte hat. Ich kann verstehen, warum sich die Entwickler dafür entschieden haben, denn es trägt zum Spielerlebnis bei. Allerdings sorgt es für unnötig viel Frust. Eine grobe Skizze mit den Namen der Gebiete und eventuell den dort lebenden Tieren wäre schon schön gewesen. Um es vollständig an das Survival-Gameplay und die Existenz der Maus anzupassen, hätten sie sich auch dafür entscheiden können, eine Karte erstellen zu lassen, auf der die Maus zeichnen kann. Das Fortschrittssystem ist so eng mit der Geschichte und den Quests verbunden, dass man sehr viel herumlaufen muss. Irgendwann hat man davon genug, weil es in der Welt wenig zu entdecken gibt. Man kann Briefe mit Rezepten und Taschen mit nützlichen Gegenständen finden, aber das war es auch schon. Außerdem sind eigentlich alle Quests einfache Fetch-Quests, bei denen man nach verlorenen Gegenständen oder Materialien suchen muss. Mit einer Karte würde das viel flüssiger funktionieren als derzeit.

Trailer:

 


Fazit

Winter Burrow hat sein Potenzial eindeutig nicht ausgeschöpft. Das Konzept ist gut und der Charme teilweise vorhanden. Als Maus begibt man sich auf eine Reise zurück nach Hause und muss schließlich allen Waldbewohnern helfen, was für ein kurzes und niedliches Abenteuer sorgt. Das Spiel hat also einen klaren Anfang und ein klares Ende, und der gesamte Fortschritt ist mit den Quests verbunden. Dies schränkt jedoch die Freiheit ein, die man hat, und sorgt für die nötige Frustration. Der handgezeichnete Zeichenstil sorgt für wunderschöne und detaillierte Gebiete, die jedoch schwer zu navigieren sind. Man hat keine Karte und keine Questmarkierungen, was das ständige Herumlaufen zu einem Problem macht. Es ist nicht immer klar, wo die Grenzen eines Gebiets liegen, und einige Orte kann man noch nicht erkunden, weil man dafür bessere Werkzeuge benötigt. Das muss man sich dann merken. Die Survival-Elemente sind glücklicherweise gut umgesetzt, aber nicht extrem. Dadurch ist Winter Burrow ein gemütliches Survival-Spiel, das leider gemischte Gefühle hervorruft. In einem Moment spielst du mit Freude, während du im nächsten Moment die Frustrationen hochkochen spürst.


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