Am 18. September 2025 erschien das Rhythmusspiel des Entwicklers TVT Co. Ltd. sowie Ratata Arts und Publishers Game Source Entertainmen als Early Access Version. In meiner Review erzähle ich dir, was dich so erwartet.
Das richtige Timing
Jeder, der Patapon schon einmal in den Händen gehalten hat, wird sofort bemerken, wie sehr Ratatan diesem Spiel ähnelt. Das Spielkonzept ist dasselbe, nämlich eine Armee winziger Krieger (diesmal Cobun genannt), die im Rhythmus der Trommeln von einem heldenhaften Anführer, dem Ratatan, angeführt werden. Die Aktionen werden durch rhythmische Befehle ausgeführt, also Angriff, Verteidigung, Sprung und zwei Spezialfähigkeiten. Das Spielsystem basiert auf einer rhythmischen Acht-Takt-Sequenz: Die ersten vier Takte dienen der Vorbereitung, während in den folgenden Takten die Befehle zum richtigen Zeitpunkt gedrückt werden müssen. Das richtige Timing erzeugt ein mitreißendes akustisches Feedback, das sich nach und nach weiterentwickelt, bis man in den FEVER-Modus gelangt, den Zustand rhythmischer Gnade des Spiels. Wenn man diesen Modus erreicht, werden die Basis- und Spezialangriffe viel stärker, und man hat die Möglichkeit, kritische Treffer in schneller Folge auszuführen. Jeder Ratatan hat ein einzigartiges Aussehen, eine einzigartige Stimme und einzigartige Werte wie HP, Geschwindigkeit und einen besonderen Segen, d. h. einen passiven Bonus. Darüber hinaus beeinflusst die Wahl des Ratatan auch die Waffen, die die Cobuns verwenden werden, die von Speeren und Bögen zu Schwertern und Bomben oder allen ihnen zugewiesenen Waffen wechseln werden. Aber Vorsicht mit dem Helden! Der Ratatan ist nämlich zerbrechlich, fast wehrlos. Wenn die Cobuns fallen, kann der Protagonist nichts anderes tun, als zurückzuweichen, auszuweichen und zu warten, bis sie wiederbelebt werden. Im Gegensatz zum Hatapon von Patapon, dem kleinen Wesen, das den Banner der Armee der Kreaturen trug, ist er nicht vorübergehend unverwundbar, was oft zu einer frustrierenden Situation führt, in der man gezwungen ist, zu fliehen, anstatt zu kämpfen.
Groß angelegte Bosskämpfe
Einer der Kernpunkte des Gameplays von Ratatan ist der Einsatz von Kampffähigkeiten, die von einem Roguelike-System beeinflusst werden. Während der Läufe sammelt man Karten, die die Fähigkeiten verändern oder Elementarboni wie Feuer, Wasser, Eis, Gift usw. verleihen. Jedes Element führt zu einem bestimmten Spielstil: Feuer ist beispielsweise offensiver, verbraucht aber HP, während Eis das Überleben begünstigt. Dieses System wird jedoch nicht klar erklärt, und die Verwaltung der Karten ist noch immer undurchsichtig: Es gibt weder eine Legende der Symbole noch eine echte Möglichkeit, eine bewusste Wahl zu treffen, und nur durch Experimentieren kann man diesen Aspekt des Gameplays verstehen. Im Vergleich zur Demo vom Frühsommer wurde das Waffensystem komplett überarbeitet: Nach jedem Durchlauf findet man ein neues Arsenal vor, das nach Seltenheit in normale, seltene und legendäre Waffen unterteilt ist. Außerdem gibt es ein Crafting-System ähnlich wie in Patapon, mit dem man immer mächtigere Kriegswerkzeuge schmieden und deren Level bis zu einem Maximum von 50 erhöhen kann. Natürlich kostet die Aufrüstung Ressourcen, die du nach verschiedenen Schlachten findest oder die dir als Belohnung für den Abschluss kleiner Missionen geschenkt werden. Verschwende also nicht sofort deine Bonbons, Donuts oder Schokoladentafeln. Manchmal musst du sie sammeln, um dich richtig zu verstärken. Was die Gegner angeht, bietet Ratatan groß angelegte Bosskämpfe, bei denen jeder Boss über choreografierte und rhythmisch abgestimmte Angriffe verfügt. Ein Problem bleibt jedoch bestehen: Während des Durchlaufs zeigt eine sperrige Leiste am unteren Bildschirmrand den Rhythmus an, der eingehalten werden muss, und es werden auch die Befehlskombinationen angezeigt, die zum Gruppieren, Angreifen, Verteidigen, Ausführen der Spezialbewegung und Springen ausgeführt werden müssen. Durch dieses Element des HUD wurde ich mehrmals abgelenkt, weshalb es mir schwerfiel, die Bewegungen der Bosse zu erkennen. Mit etwas Übung erreicht man ein Erfahrungsniveau, das es einem ermöglicht, nicht mehr auf die Rhythmusleiste zu schauen, sondern nur noch die Musik zu hören, um im richtigen Moment die Tasten zu drücken, die zum Sieg führen. Nur so kann man sich auf die schwierigsten Gegner konzentrieren und verstehen, wie man sich im richtigen Moment verhalten muss.
Early Access Version
Ratatan ist ein Titel, der zwischen Vergangenheit und Zukunft schwankt. Sein Charme ist unbestreitbar, und die Essenz von Patapon ist da, nur in neuem Gewand. Aber es ist auch ein Spiel, das zumindest in seiner Early-Access-Version noch einige Unsicherheiten aufweist. Sicherlich mangelt es derzeit noch an Inhalten und einer gewissen Sauberkeit im Gameplay, aber nichts Unüberwindbares. Das Potenzial ist enorm, aber es wird Zeit (und Feedback von der Community) brauchen, um einige wichtige Mechaniken zu verfeinern, insbesondere in Bezug auf die Charaktersteuerung, die Tiefe des Kampfes und die Klarheit der Roguelike-Systeme. Dennoch sollten alle, die Patapon geliebt haben, die kommenden Updates zu Ratatan im Auge behalten! Verpasst nicht den Rhythmus! Auch wenn es beim Gameplay einige kontroverse Aspekte gibt, gibt es einen Bereich, in dem Ratatan ohne Einschränkungen glänzt, nämlich die Optik. Der Grafikstil mit stilisierten Figuren, leuchtenden Farben und flüssigen Animationen ist eine explizite Hommage an Patapon, aber mit einem modernen Touch. Auch der Soundtrack ist reizvoll: Die Musikstücke sind eingängig, mitreißend und so eingängig, dass sie schon nach wenigen Minuten Spielzeit im Gedächtnis bleiben. Man hat das Gefühl, eine surreale Musikkapelle zu leiten, in der jeder Befehl eine Note in einem triumphalen Marsch ist. Es kommt nicht selten vor, dass man die Melodien unbewusst vor sich hin summt.
Trailer: