Am 22. Mai erschien der First-Person Booter des Entwicklers und Publishers CinderCat Games als Early Access Version, bei dem du deine Gegner ordentlich in den Hintern treten darfst. In meiner Review erzähle ich dir etwas mehr.
Story und Handlung:
Im Story-Modus beginnt die Erzählung mit einem verbitterten und fast resignierten Erzähler, der gezwungen ist, die Heldentaten eines ebenso vulgären wie unangenehmen Protagonisten zu schildern. Ein erzählerisches Mittel, das die vierte Wand durchbricht und sofort eine ironische Verbindung mit dem Spieler herstellt, um ihn auf eine absichtlich überdrehte und unvorhersehbare Erfahrung vorzubereiten. Der Protagonist ist ein Goblin, der sich trotz seiner selbst dazu gezwungen sieht, seinen entführten Anführer zu retten. Nur mit einem magischen Stiefel und einer äußerst respektlosen Einstellung bewaffnet, muss er sich dem Chaos der Welt von Damoros stellen, einem Königreich, das von rivalisierenden Fürsten beherrscht wird, die dessen Absurdität und Unordnung zu verkörpern scheinen. Das Gameplay entfaltet sich durch eine Reihe von Portalen, die jeweils zu unterschiedlichen und gut charakterisierten Szenarien führen. Jede Ebene bietet unterschiedliche Ziele, die von kleinen Quests bis hin zu Herausforderungen reichen, die auf dem Sammeln von Gegenständen basieren. In der Vorabversion, die ich ausprobiert habe, war nur eine spielbare Welt verfügbar, aber schon hier bekommt man einen Eindruck vom Potenzial des Spiels. Die Untermissionen, um bestimmte Gegenstände zu erhalten, sind zahlreich und einige zeichnen sich durch ihre Originalität und Komik aus, wie beispielsweise ein Huhn in den Fleischwolf zu werfen, um ein Nugget zu erzeugen, was die Erkundung stets anregend macht. Natürlich bleibt der Zweifel, dass die Struktur auf Dauer etwas repetitiv sein könnte, insbesondere wenn sie nicht durch eine größere Vielfalt an Herausforderungen und Umgebungen bereichert wird. Dennoch ist das Angebot an neuen Welten vielversprechend. Der Höhepunkt des Levels endet mit einem Bosskampf. Obwohl der Schwierigkeitsgrad des Spiels insgesamt nicht besonders hoch zu sein scheint, war dieser Kampf unglaublich hektisch und chaotisch, sodass meine Reflexe und meine Geduld auf die Probe gestellt wurden. Der anfängliche Hub, der als Operationsbasis dient, ist ebenfalls sehr interessant. Hier kann man in den verschiedenen Welten gefundene Sammelobjekte verwenden, um neue Fähigkeiten und Kampfkombinationen freizuschalten. Außerdem erhält man durch das Sammeln und Abliefern bestimmter Zwerge neues Schuhwerk. Dazu gehört vor allem der Crocs 'The Gator', den ich mit Freude freigeschaltet habe. Diese zusätzlichen Elemente bereichern das Gameplay, bieten ein Gefühl von Fortschritt und fördern die Wiederspielbarkeit.
Heugabeln, Stacheln und tödliche Vorrichtungen
GLUM ist ein Videospiel, das sich ganz auf ein originelles und unkonventionelles Kampfsystem stützt, das vollständig auf Physik basiert. Der Protagonist ist ein Kobold, dessen Fuß seine einzige echte Waffe ist. Dieser Fuß entpuppt sich jedoch als überraschend vielseitig, denn mit ihm kann man von vorne zuschlagen, akrobatische Sprünge ausführen, sich ducken, um aus nächster Nähe zuzuschlagen, oder sekundäre Mechanismen aktivieren, die immer mit den Beinen verbunden sind. Nach einem kurzen, aber effektiven Tutorial tauchst du sofort in die frenetische Action des Spiels ein. Die Welt von GLUM ist ein tödlicher Spielplatz, übersät mit Umgebungselementen, mit denen man kreativ interagieren kann. Feinde können gegen Wände geschleudert, mit Fallen in die Luft geschleudert oder von Fässern und anderen zerstörbaren Objekten zerquetscht werden. Heugabeln, Stacheln, Schornsteine und tödliche Vorrichtungen bereichern das Szenario zusätzlich und bieten zahlreiche Möglichkeiten, Feinde auf immer neue und spektakuläre Weise auszuschalten. Die Kämpfe haben daher fast schon Puzzle-Charakter: Das Verständnis dafür, wie man die Umgebung zu seinem Vorteil nutzen kann, ist oft entscheidend, um die heftigsten Konfrontationen zu überstehen. Sobald der entsprechende Balken gefüllt ist, wechselt der Protagonist in den Wutmodus, eine brutale Verwandlung, die ihn noch verheerender macht und hyperaktive Angriffe und absichtlich übertriebene Gewalt auslöst. Noch effektiver wird das Ganze durch das Physiksystem des Spiels, das mit glaubwürdigen Abprallern, gut kalibrierten Interaktionen und oft ins Groteske gehenden Tötungen aufwartet. Für diejenigen, die sich lieber ausschließlich auf den Kampf konzentrieren möchten, bietet GLUM den Arena-Modus. Wie die Entwickler mitteilen, befindet sich dieser Modus noch in der Entwicklung und wird im Laufe der Zeit umfangreiche Updates erhalten, die nach und nach neue Inhalte und Funktionen hinzufügen.
Grafik und Sound:
Optisch verzichtet GLUM auf jeglichen Anspruch auf Realismus und setzt auf einen einfachen und bewusst karikaturhaften Grafikstil. Die Grafik glänzt zwar nicht durch technische Qualität, passt aber perfekt zum surrealen und überdrehten Universum des Spiels und schafft eine Optik, die dem verrückten und respektlosen Ton des Spiels entspricht. Die Spielumgebungen sind farbenfroh, lebendig und überraschen durch ihre Vielfalt. Jeder Bereich ist mit Objekten und Details angereichert, die das Chaos und die Kreativität des Spiels unterstreichen, mit Elementen, die perfekt zum gewalttätigen Cartoon-Geist passen. Es ist eine Welt, die nicht auf grafische Feinheiten abzielt, aber es dennoch schafft, die Aufmerksamkeit dank ihrer stilistischen Konsistenz und originellen Spielsituationen zu fesseln. Das eigentliche stilistische Herzstück von GLUM ist jedoch der Humor. Der Protagonist, der Goblin, drückt sich mit bissiger Ironie aus, zwischen zynischen Witzen und Ausbrüchen voller schwarzem Humor. Seine freche Art zieht sich wie ein roter Faden durch das Abenteuer, was vielleicht nicht jedem gefällt, aber perfekt zum respektlosen und unbeschwerten Stil des Titels passt. Abgerundet wird das Bild durch einen leichten und knackigen Soundtrack, der aus energiegeladenen Stücken besteht, die das Geschehen begleiten, ohne es jemals zu überlagern. Obwohl die Musik nicht besonders einprägsam ist, erfüllt sie ihre Aufgabe gut: Sie hält das Tempo hoch und unterstreicht den grotesken und unbeschwerten Ton des Titels, was zum Eintauchen in die delirierende Welt von GLUM beiträgt.