
Am 30. April 2024 erschien das Hack and Slash des Entwicklers Violet Saint und Publishers Good Shepherd Entertainment, bei dem du Rätsel lösen musst, während du kämpfst. In meiner Review erzähle ich dir mehr.
Story und Handlung:
In Moroi schlüpfst du in die Rolle eines Mannes, der als mittelalterlicher Adliger gekleidet ist und in einem bizarren Gefängnis erwacht, in dem ewige Folter die Norm ist. In den benachbarten Zellen trifft man auf ebenso ungewöhnliche wie auffällige Charaktere - eine Eigenschaft, die im Laufe der Reise immer wieder auftauchen wird. Der Ort ist geprägt von Leichen in ständiger Agonie, einer netten Dame, die in einem Kessel rührt, und dem Zauberer Edgar, der die Rolle eines dunklen Virgil spielt und den Spieler durch diesen Albtraum führt. Obwohl Moroi faszinierend ist, könnte es einige Spieler mit seiner fragmentierten Erzählung verwirren. Das Spiel stützt sich auf visuelle Hinweise, indirekte Dialoge und Rätsel, um seine Geschichte zu erzählen, wobei es einen Souls-ähnlichen Ansatz verfolgt - allerdings ohne Beschreibungen von Gegenständen, die die Handlung zusammenhalten. Nachdem der Protagonist mit den Bewohnern interagiert und die ersten Rätsel gelöst hat, beginnt er, andere Regionen der mysteriösen Spirale und die kosmische Maschine selbst zu erkunden - die Säulen, die dieses wahnwitzige Universum tragen. Die Vielfalt der Gegner ist großartig und reicht von brutalen Wächtern bis hin zu Hexen und Untoten, die alle mit morbidem und sarkastischem Humor gespickt sind. Der Aufbau der Welt ist reichhaltig und gut ausgearbeitet, aber auch absichtlich absurd und labyrinthisch, wie ein Fiebertraum, der schwer zu interpretieren ist. Die verschiedenen Durchläufe, die notwendig sind, um die Handlung zu entschlüsseln, verstärken das Gefühl, dass die Qualen des Protagonisten noch lange nicht vorbei sind - wenn sie es überhaupt jemals sind.
Kämpfe sind brutal
Das Gameplay von Moroi ist einfach und erinnert stark an Hotline Miami, mit unkomplizierten Kämpfen und Rätseln, die zwar einfach aussehen, aber geniale Rätsel verbergen. Die Maustasten steuern die Angriffe: Die linke führt einfache Schläge aus, während die rechte die Spezialfähigkeiten der ausgerüsteten Nahkampfwaffe aktiviert - sei es eine verheerende Sequenz mit einer Klinge oder eine Keule, die die Spielfigur wie einen verrückten Kreisel drehen lässt. Zusätzlich zur klassischen WASD-Steuerung kannst du die Tasten 1, 2 und 3 verwenden, um schnell auf Gegenstände zuzugreifen. Mit der Taste 1 wechselt man zwischen den Nahkampfwaffen, mit der Taste 2 zwischen den Feuerwaffen, die vom Maschinengewehr bis zum Raketenwerfer reichen, und mit der Taste 3 blättert man durch die Ausrüstung - von Kolben, die als Helme verwendet werden, bis zu Entenzähnen, die den Schaden des Schwertes erhöhen. Die Kämpfe sind brutal, und der düstere Grafikstil verstärkt das Gefühl der Gewalt. Groteske Schnitte und blaue Flecken sind an den Gegnern zu sehen, die auch dann noch weiterkämpfen, wenn sie besiegt aussehen. Wenn du triffst, füllt sich eine Leiste am oberen Rand des HUDs. Wenn sie voll ist, kannst du eine Hinrichtung ausführen - einen tödlichen Schlag, der die Größe oder Ausdauer des Gegners ignoriert. Die Hinrichtungen variieren je nach Waffentyp, was für visuelle Abwechslung sorgt, und sind nicht nur auf die Bosse beschränkt. Jeder von ihnen erfordert spezifische Strategien, um ihn zu besiegen, die in der Regel mit Rätseln in der Kampfumgebung verbunden sind. Obwohl es Spaß macht, verliert der Kampf manchmal an Schwung, mit nicht überzeugenden Schlägen, bei denen die Angriffe zu schweben scheinen.Rätsel zeichnen sich durch ihre Ungewöhnlichkeit aus
Trotz der inkonsequenten Kämpfe und der unzusammenhängenden Erzählung glänzt Moroi mit seinem Weltenbau, dem fesselnden Soundtrack und den Momenten mit starker Wirkung. Die fesselnden Rätsel, kombiniert mit gut verteilten visuellen und akustischen Hinweisen, heben das Erlebnis, besonders wenn man es als Rätselspiel mit Action-Elementen betrachtet. Eines der besten Beispiele ist die rätselhafte Figur. Stets in völlig geschlossenen Räumen anzutreffen und selbst aus der Top-Down-Kamera unsichtbar, gibt er subtile Hinweise auf das Universum und seine Bewohner. Aber Vorsicht: Wenn man zu sehr darauf besteht, kann das zu Sprüngen und visuellen und akustischen Verzerrungen führen, die wirklich unangenehm sind. Einige Rätsel zeichnen sich durch ihre Ungewöhnlichkeit aus, wie beispielsweise die Mission, bei der man einen „schlafenden“ Toten aufwecken muss, damit er einem sagt, dass der Durchgang in einer Wand liegt, wo der Weg zu enden scheint. Um weiterzukommen, muss man mit der Wand reden - denn anscheinend reden sie alle, sie sind nur zu schüchtern. Es gibt kein sichtbares Inventar, in dem die Gegenstände zur Lösung des Rätsels aufbewahrt werden können; sie werden automatisch in einem unsichtbaren Stapel abgelegt. Einige dieser Objekte können, wenn sie eingesammelt werden, Visionen oder Schrecken hervorrufen - nicht gerade Horror, aber esoterischer Surrealismus.
Trailer: