Am 25. April 2023 wurde das Survivalspiel des Entwicklers Haemimont Games und Publishers Frontier Foundry aus der Early Access Version veröffentlicht. Am 07. November 2023 folgte dann das erste DLC. Seit der EA-Version hat sich einiges getan, daher möchte ich dir in meiner Review beides gerne vorstellen.
Dein Team und Modi
In Stranded: Alien Dawn übernimmst du die Rolle eines Teams bestehend aus Kolonisten, um auf einem feindlichen und unbekannten Planeten zu überleben, der sowohl Gefahren als auch Ressourcen birgt, die mit unglaublicher Leichtigkeit für die eigenen Zwecke genutzt werden können, vorausgesetzt, du setzt natürlich Prioritäten, um das Team nicht zu einem vorzeitigen Ende zu zwingen. Neben der Option, mit vier Überlebenden nach einer Bruchlandung zu starten, nachdem eine Fehlfunktion dein Raumschiff irreparabel beschädigt hat, gibt es zwei weitere wählbare Optionen für das Setting des Spiels. Konkret kann man zwischen zwei weiteren Modi wählen, die es erlauben, sich auf ein Team von bis zu sechs gut ausgerüsteten Startcharakteren zu stützen, um eine super-fortschrittliche Basis zu errichten, oder auf ein zurückhaltenderes Team von drei Kolonisten, mit denen man die Kolonisierung des Planeten vorantreibt.
Start-Einstellungen und Wiederspielwert
In Stranded: Alien Dawn gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Variablen, die vor dem Start ausgewählt werden können, wie bspw. die Menge der Ressourcen, die sofort nach der Landung auf dem Planeten als Vorräte verwendet werden können, einschließlich Nahrung, Ausrüstung und Baumaterialien oder sogar die Beschaffenheit des Planeten selbst. Gerade für Letzteres stehen dir zwei Biome zur Verfügung, die Antipoden, eine grünere Umgebung mit traditioneller und vielfältiger Vegetation und eine Wüste, die dich dazu zwingt, dich an eine schwierigere und charakteristische Mischung aus Flora und Fauna anzupassen. Es handelt sich hierbei um Elemente, die einen hohen Wiederspielwert garantieren und von Anfang an eine dezente Abwechslung bieten, so dass das Spiel einen hohen Grad an Involvierung aufweist. Diese Vielfalt wird natürlich noch durch eine Reihe von Charakteren verstärkt, aus denen man das ideale Team zusammenstellen kann. Sie alle sind sehr differenziert und verfügen über zahlreiche Parameter, die ihre einzigartigen Fähigkeiten sowie ihre Stärken und Schwächen anzeigen. Du wirst dich zwischen Charakteren bewegen, die für den Kampf oder manuelle Aufgaben wie das bloße Sammeln von Ressourcen nützlich sind, bis hin zu solchen, die mehr in der Heilung oder Technologieforschung erfahren sind, vielleicht mit unerschütterlicher mentaler Stärke und der Fähigkeit, in den stressigsten Situationen den Durchblick zu behalten. Die Szenarien von Stranded: Alien Dawn garantieren Abwechslung und eine gute Portion Wiederspielbarkeit, vor allem dank einer prozeduralen Struktur, die die Anordnung von Ressourcen, Flora und Fauna bei jedem Spiel zufällig verändert, auch wenn das Spiel stilistisch nicht besonders glänzt.Gameplay und Erkundung der ganzen Karte bietet kein Reiz
Das Gameplay bietet zahlreiche Möglichkeiten, und je mehr Stunden vergehen und je mehr man sich mit der Dynamik des Überlebensmanagements vertraut macht, ähnlich wie man es in der Tropico-Serie bei der Planung der verschiedenen Bauten erlebt hat, desto mehr Möglichkeiten ergeben sich. Es beginnt mit einer Studie der Umgebung und einer sorgfältigen Konzentration auf die primären Bedürfnisse der verschiedenen Überlebenden: ein Dach zum Schutz vor dem Wetter, ein Bett, in dem sie sich ausruhen können, und ein Ressourcenlager, in dem sie Lebensmittel und Materialien aller Art aufbewahren können. Es ist schade, dass im Laufe des Abenteuers und der konsequenten Erweiterung der eigenen Siedlung mit allen Annehmlichkeiten, die die Einführung der Elektrizität mit sich bringt, wenig Anreiz besteht, den großzügigen Teil der Karte zu erkunden, der noch unberührt ist. Ein paar Zufallsereignisse sowie Begegnungen mit neuen Überlebenden, die man aus den eigenen Reihen rekrutieren kann, schaffen zwar eine gewisse Abhilfe, doch sind dies Ereignisse, die auf lange Sicht eher als bloßes Linderungsmittel wirken. In Stranded: Alien Dawn verbringst du die meiste Zeit damit, dich auf Gedeih und Verderb auf das zu konzentrieren, was innerhalb deines Lagers vor sich geht, oder höchstens auf dessen Verteidigung, und machst dir immer weniger Gedanken darüber, Siedler auszusenden, um die Ressourcen am Rande der Karte zu analysieren.
Neues Wächter-Szenario
Der DLC fügt ein neues Wächter-Szenario hinzu, dessen zusätzliche Parameter (Region, Monat, der sich auf die Landschaft auswirkt, Schwierigkeit und Sonderregeln) von dir frei angepasst werden können. Du wählst drei Überlebende aus dem bereits bekannten Team aus, hinzu kommt ein Neuling, Henry Caldwell, der interessant ist, weil er über Roboter-Gliedmaßen verfügt, die er ersetzen kann. Ansonsten ist er jedoch ein Mensch, der wie die anderen die Eigenschaften und Fähigkeiten hat, eine Vielzahl von Aktivitäten auszuführen. Das Szenario beginnt mit der Verfolgung eines Raumschiffs durch ein feindliches Geschwader auf einem Planeten, wo es schließlich eine Bruchlandung macht. Du lernst das vierte Mitglied der Expedition kennen, Hope. Sie ist ein empfindungsfähiger Androide, der sich auf der Flucht vor einem skrupellosen Roboterkonsortium befindet und von den drei ausgewählten Rebellen gerettet wird. Aber das ist nicht das Ende der Mission, es ist erst der Anfang. Nun heißt es, sich um die anfangs wenig begabte Hope zu kümmern, bis sie ihre vollen Fähigkeiten entwickelt und beginnt, hundertprozentig wahrzunehmen und zu empfinden.Wie beim Basisspiel und Hope ist trotzdem nützlich
Das bedeutet also, dass die Überlebenden mit einer Handvoll anfänglicher Ressourcen und Gegenstände aus den Trümmern mit dem Aufbau einer neuen Siedlung beginnen müssen. Sie müssen also traditionell ihre Umgebung erkunden, nach neuen Ressourcen suchen und diese abbauen, Flora und Fauna erforschen, Landwirtschaft betreiben, eine Behausung bauen, verschiedene Erfindungen und Entdeckungen machen, die zu immer fortschrittlicheren Annehmlichkeiten führen, und Ballonexpeditionen unternehmen. Gleichzeitig musst du dich den ständigen Angriffen von Robotern der Luftlandetruppen stellen. Obwohl Hope anfangs unsicher ist und ihr Wissen praktisch gleich Null ist, kann sie von Anfang an grundlegende Tätigkeiten wie das Tragen von Gegenständen ausführen. Wichtig ist jedoch, dass sie ständig lernt, ihre Intelligenz wächst und sie neue Eigenschaften und Fähigkeiten erwirbt. Diese werden in der Regel direkt von dir ausgewählt, wenn sie das entsprechende Entwicklungsstadium erreicht hat. Du entscheidest zum Beispiel, dass sie jagen und kämpfen lernt, oder dass sie stattdessen Dinge und Gebäude herstellen, Landwirtschaft betreiben oder heilen kann. In anderen Fällen bestimmt man, wie man ihre Hardware anpasst, um ihre Ausdauer zu erhöhen, ihren Energiebedarf zu senken oder ihre Reflexe im Kampf zu beschleunigen. Es ist sehr interessant, Hopes Entwicklung zu beobachten, die du maßgeblich beeinflusst, und dir wird dabei auch auffallen, inwiefern sie sich von Menschen unterscheidet oder ihnen ähnelt. So muss sie zum Beispiel Energiezellen statt normaler Nahrung zu sich nehmen, oder im Notfall Treibstoff und Silizium. Während andere mit Medikamenten behandelt werden, braucht sie im Falle eines Schadens Reparaturteile oder CPU-Kerne. Andererseits wird man feststellen, dass Hope versucht, Verbindungen herzustellen, und es gibt Dinge, die sie mag oder die sie stören, wie bspw. die Dunkelheit.
Stagnierende Entwicklung und neue Waffen
In den ersten Stunden funktioniert Hopes Entwicklung gut und schreitet schnell voran, aber später wird es ein ziemliches Problem, sie zu motivieren. Selbst Erfahrung ist nicht nur schwer zu gewinnen, sondern sie kann sie auch verlieren. Das führt dazu, dass der Fortschritt mühsam wird und stagniert. Zu den neuen Waffen gehören ein Laserschwert und eine Karbon-Armbrust, aber noch interessanter sind die mobilen Verteidigungstürme. Diese ähneln den statischen Geschütztürmen aus dem Basisspiel, aber man kann sie auf einem beweglichen Fahrgestell mit Metallbeinen bewegen. Das ist zum Beispiel praktisch, wenn man mehr Feuerkraft auf einen bestimmten Bereich der Basis benötigt, der angegriffen wurde. Darüber hinaus gibt es Lieferdrohnen, die automatisch Ressourcen und Gegenstände transportieren, sowie Kampfdrohnen. Außerdem lernst du, Service- und Bergbau-Bots zu bauen, die zum Kochen und Transportieren von Rohstoffen oder zum Abbau und Herstellen von Dingen eingesetzt werden. Und es gibt auch einen Kampfroboter, der dieselbe Funktion hat wie ein Überlebender in einem Konflikt - du weist ihm eine Waffe zu und bewegst ihn zu seinem Ziel, von wo aus er Feinde angreift. Drohnen und Bots verfügen über Ladestationen, die sie mit Strom versorgen. Der Surgical Automaton ist ein mechanisches Bett, das die Charaktere heilt, ohne dass sie Hilfe benötigen. Man muss nur ständig die Medikamente nachfüllen. Für den Baumodus wurden Leitern und Aufzüge hinzugefügt, die du vor allem in mehrstöckigen Gebäuden benutzen wirst, sowie einen Balkon und neue Dächer. Auch neue Möbel, zu denen Stühle und Tische aus Carbon gehören haben ihren Weg ins Spiel gefunden.Trailer Basisspiel:
Trailer DLC: