Stray Souls

PC

Am 25. Oktober wurde das langerwartete Horrorspiel der Entwickler Jukai Studio und Publisher Versus Evil auf Konsole und PC veröffentlicht, ob es sich lohnt, erfahrt ihr hier. Willst du die ersten 2 Spielstunden von Stray Souls sehen, findest du hier ein Video ohne Kommentar und Werbung (außer YOuTube eigene Werbung).

Story und Handlung:

In Stray Souls schlüpfst du in die Rolle des Teenagers Daniel, der das Haus seiner entfremdeten Großmutter in Aspen Falls geerbt hat und über eine Dating App Martha begegnet, die intimes Wissen über seine Familie, das Haus und dessen schockierende Verbindung zu seiner Vergangenheit hat. Als Daniel steht im Mittelpunkt eines dunklen Rituals, das seine Existenz bedroht, und muss sich auf eine schreckliche Reise begeben, um die Geheimnisse seiner Vergangenheit zu lüften.

Das Kampfsystem ist der wahre Horror

Die Story von Daniel beginnt spannend und ist auch bis zum Schluss erträglich, auch wenn sie etwas den Faden verliert und einen trotzdem mit zu vielen fragen offen dastehen lässt, gerade der Schluss und die verschiedenen Enden sind eine Enttäuschung nach der anderen. Schlimmer ist jedoch das eigentliche Kampfsystem, denn du hast die Wahl eine Waffe zu benutzen und auf Monströse Kreaturen zu schießen, oder du haust einfach vor ihnen ab.  Entscheidest du dich für die Schusswaffe, ist das Zielen ziemlich schwierig, da Daniels Blicke immer hin und her schwirren, was es schwer macht die Feinde zu töten, die ohnehin viel zu viele Kugeln aushalten und auf einen zu rennen. Die Ausweichrolle wird am Controller mit R3 ausgeführt, die gleiche Taste die auch fürs Zielen der Schusswaffe zuständig ist, es gibt keine Möglichkeit die Steuerung umzustellen, was ziemlich nervig ist. Nach ein paar versuchen habe ich dies aufgegeben und mich entschieden, vor den Feinden einfach wegzurennen, was nicht so einfach ist, da es kaum Möglichkeiten gibt den Kreaturen aus dem weg zu gehen und es gibt auch viel zu wenig Medi Kits die man nutzen kann, ein Inventar gibt es nicht, man kann also auch kein Medi Kit für später bunkern oder gefundene Notizen nachlesen. Die Bosse haben das Kampfsystem nicht besser gemacht und waren unter anderem eine reine Frustration.

Tolle Atmosphäre, Charakter-Designs und Rätsel

Als Silent Hill Fan habe ich mich auf Stray Souls tierisch gefreut, umso mehr, da der Soundtrack zusammen mit Akira Yamaoka komponiert wurde und man hört es einfach raus im Spiel. Die Atmosphäre ist gruselig, manchmal auch etwas lächerlich oder kitschig, aber im Ganzen absolut akzeptabel. Auch die Charaktere der Monster sehen gut aus, leider werden diese so oft vor einem gespornt, dass sie schnell repetitiv und langweilig werden. Gerade im Waldgebiet wird man immer von denselben Monstern attackiert, es fehlt an Abwechslung. Die Rätsel selbst sind, wenn man Augen und Ohren offen hält, einfach zu absolvieren, waren aber unter anderem das Spannendste im Spiel. Es gab eigentlich kein Rätsel das mir nicht gefallen hat, allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass für Spieler die kein englisch können, einige nicht lösbar sind, gerade das Anfangsrätsel mit den Buchstaben erfordert englisch um daraus einen Satz zu bilden.  

Zu viele Bugs

Stray Souls ist ein Low Budget Spiel und da erwartet man kein Triple-A-Spiel, wobei auch die heutzutage nicht mehr Bugfrei sind, allerdings übertreibt es hier Stray Souls gewaltig und es hätte in diesem Status niemals veröffentlicht werden dürfen, die Bugs und Glitches sind verheerend und stören den kompletten Spielfluss. Es gibt bspw. keine Grafikeinstellungen, was bei einem UE5_Spiel schon problematisch sein kann, dazu kann man den Controller oder die Steuerung generell nicht selbst belegen, was zu Problemen bei Kampfpassagen führt, da man mit der R3 Taste Zielen und Rollen muss, sowie mit dem L-Stick läuft und auch die Taschenlampe anmacht. Dann gibt es FPS-Probleme, die Frames stürzen stellenweise in den 15er Bereich, gerade bei den Anfangszwischensequenzen war dies stark zu bemerken, da half auch nicht die Grafik runterzudrehen. Es gibt Texturbugs, bei denen Daniel hängen bleibt, Gegner Spornen in Gebäude wo man als Spieler nicht hinkommt und viele weitere. Bevor Stray Souls wirklich Spielbar sein wird, wird es zahlreiche Patches benötigen.

Meinungen haben keine Auswirkung

Daniel kann hin und wieder selbst entscheiden, was er nun antworten möchte, leider ist es egal wie du dich entscheidest, die Gespräche sind immer so gestaltet, dass die Antwort praktisch auf beide Gesprächswahlen passt. Das macht das ganze oft Sinnlos und fragwürdig, zudem sind die meisten Gespräche nicht wirklich befriedigend, interessant oder geben einen Sinn. Das färbt sich auch auf das verhalten von bspw. Daniel und Martha oder die KI-Monster.  Beide zeigen kaum Emotionen, aufgrund von Spoiler möchte ich hier keine Beispiele nennen, aber sobald du Martha mit Daniel triffst, wirst du verstehen was ich meine. Die KI selbst ist im Grunde ziemlich dumm, wenn sie nicht gerade auf dich stürmt, läuft sie im Kreis rum oder scheint selbst nicht zu wissen, was sie tun soll. Vor allem explodieren sie wie Ballons, wenn man wegrennt und man an diverse Punkte gelangt ist.

Trailer:


Fazit

Stray Souls hat potenzial ein Horrorspiel zu werden, wie viele Fans es sich erhofft hätten, leider wird es dazu wohl nie kommen, da man dem Spiel deutlich mehr Entwicklungszeit dafür hätte geben müssen. Viele Bugs und Glitches können anhand zahlreicher Patches behoben werden, die eigenen Story-Fehler und sinnlosen Gesprächswahlen die man mit Daniel treffen kann, allerdings nicht. Angesicht des Potenzials das hier erreicht werden könnte, ist das ziemlich schade. Atmosphärisch kann das Spiel überzeugen und die Grafik ist stellenweise sehr detailliert und schön anzusehen, aber das Kampfsystem, egal ob mit Waffen oder ohne, ist einfach ein Graus. Man merkt, dass die Entwickler von Silent Hill inspiriert wurden und auch der tolle Soundtrack von Akira Yamaoka ist unfehlbar wiederzuerkennen, allerdings sind es die stärken die Silent Hill geprägt, hat wie bspw. Charaktere und Story, die in Stray Souls keinen Fuß fassen. Die schlechten Enden setzen dann noch eins drauf und am ende bleibt nichts mehr, was Stray Souls erinnerungswürdig machen könnte.


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