Limerick: Cadence Mansion

PC

Am 29. September erschien das Aktion-Horror-Abenteuerspiel von Entwickler und Publisher Jenito Studios, LLC, welches ich euch heute vorstellen möchte, schließlich ist Halloween nicht mehr weit und gerade in dieser „Jahreszeit“ sucht man nach Gruselspielen.

Geschichte als eines der Höhepunkte

In Limerick Cadence Mansion lernt man schnell verschiedene Charaktere in der Geschichte kennen, die man anhand von Notizen und recht großartigen gesprochenen Dialogen kennenlernt. Die Geschichte ist komplex und in eine tiefe Überlieferung verwoben, die ihren Hintergrund aus der Folklore hat. Es gibt eine ominöse Organisation namens Splendor Point Poet's Corporation, eine immense Macht, die tief unter der Erde entdeckt wurde, und natürlich monströse Kreaturen, die das Herrenhaus, in dem man festsitzt, belagern. Hier wird viel Wert auf die Erzählung gelegt. Du erfährst von den Gesandten, Männer und Frauen, die scheinbar von der Splendor Point Poet's Corporation entführt wurden und an denen Experimente durchgeführt werden. Du verfolgst ihre Beziehungen und Motivationen anhand von Notizen, die überall verstreut sind, und entdeckst schließlich ihr Schicksal, während du im Spiel vorankommst.

Abhebung der Standartformel

Limerick Cadence Mansion beginnt wie viele andere Indie-Horrorspiele auch, du bist allein in einer dunklen Zelle, ohne Erinnerung daran, wie du dorthin gekommen bist, und mit dem Ziel zu entkommen. Aber Limerick hebt sich von da an schnell von der Standardformel ab. Man wird schnell in die Geschichte, den Aufbau der Welt und die Spielmechanik eingeführt.  Du entdeckst das Buch der Anachronismen, eine Reihe von Notizen, die dir sagen, dass sie nicht relevant für die Entdeckung der Geschichte sind, sondern eher optionales Wissen, das Limericks Welt ausbaut. Limerick macht deutlich, dass es sich nicht um ein Walking-Simulator-Horrorspiel handelt, denn man wird schnell mit einem Zauberspruch ausgestattet, der gleichzeitig als Werkzeug zum Lösen leichter Umgebungsrätsel dient. Danach wirst du mit den Speicherstationen im Spiel vertraut gemacht. Limerick verfügt über eine interessante Mechanik, bei der man in der Umgebung gefundene Ressourcen in Form von mechanischen Teilen, Kabelsätzen und Allegoriensplittern verwenden muss, um den an der Speicherstation angebrachten Generator mit Strom zu versorgen, damit er funktioniert. Die Materialien werden zudem auch für Upgrades für dein Arsenal benötigt.

Gameplay und Ressourcenverwaltung

Als „Korrekturleser " erkundest du das Herrenhaus, während du mit Gesundheit und Munition jonglierst, während du Feinde in Form der Dissonanz, einer schwebenden krakenähnlichen Kreatur ausschaltest. Die Cacophony, die eher als Stealth-Check fungiert, während sie durch verschiedene Bereiche patrouilliert, und Limerick selbst, um nur einige zu nennen. Der Umgang mit den Waffen ist einfach, aber brauchbar und wird durch den Aspekt der Ressourcenverwaltung etwas aufgewertet. Du verbrauchst ständig Munition, plünderst und füllst deine Vorräte auf. Die maximale Kapazität jeder Waffe reicht gerade mal aus, um ein oder zwei Feinde zu erledigen, so dass man ständig zwischen den Waffen wechseln muss. Das Tempo ist ziemlich hoch und Limerick lässt dir nicht viel Zeit für Pausen. In Verbindung mit dem Leveldesign, das oft schmale Korridore und enge Kurven aufweist, fühlte es sich dynamisch und fesselnd an. Später, wenn man sich weiter auf die Essenz, eine Art magische Reserve, die besondere Fähigkeiten ermöglicht, einstellt, lernt man auch, wie man herumsprintet. Der Dash ist ein großartiges Hilfsmittel, das sich in den wenigen offenen Arenakämpfen mit mehreren verfolgenden Monstern und Projektilen als sehr nützlich erweist.  All dies kommt in den Hauptbosskämpfen in Limerick Cadence Mansion zusammen. Die Begegnungen erfordern den vollen Einsatz deiner Fähigkeiten, während du den Angriffen des Bosses und kleinerer Mobs gleichermaßen ausweichst.

Rätsel, so viele wunderbare Rätsel

Wenn du Rätsel liebst, ist Limerick: Cadence Mansion genau dein Spiel, denn hier wimmelt es in beinahe jeder Ecke davon. Es gibt Code-Rätsel, Tür-Rätsel, Kraft-Rätsel, Stapel-Rätsel, Satzbau-Rätsel, Mathe-Rätsel, Gedächtnis-Rätsel, Gewichtsausgleichs-Rätsel und vieles mehr. Hier wurde von den Entwicklern viel Liebe reingesteckt, und fast keines von ihnen wiederholt sich oder ist langweilig zu lösen. Die meisten Rätsel sind ziemlich leicht, was bei der schieren Anzahl von Rätseln, denen man begegnet, hilfreich ist. Nur selten muss man sich außerhalb der unmittelbaren Umgebung umsehen, um die Rätsel zu lösen, und nach anfänglichem Kopfzerbrechen sind sie schnell in ein oder zwei Minuten gelöst. Das funktioniert auf die gleiche Weise wie der Kampf. In Limerick bewegt man sich schnell und bleibt nie zu lange an einer Stelle stehen. Die Rätsel sind diese netten kleinen Schaltmomente, wenn du jedoch mal wirklich keinen Bock darauf hast, gibt es die Möglichkeit, je nach Schwierigkeitsgrad, diese zu umgehen, indem du einfach einen in der Nähe befindlichen Hebel umlegst.

Der Scheiternde Zirkus

Der Zirkus des Zornes ist ein großartiger Herausforderungsraum, in dem du dich in einem kleinen, dunklen Jahrmarktslabyrinth mit dem Hauptgegner des Spiels, Limerick, messen musst. Diese fiese kleine Marionette wird entweder umherschweben oder scheinbar zufällig in ein böses kleines Auto springen und dich unerbittlich verfolgen. Klingt nicht besonders schwierig, könnte man so denken, aber du hast auch die Aufgabe, drei verschiedene Rätsel zu lösen und dabei Limerick auszuweichen. Da es zwischen den Rätseln keine Kontrollpunkte gibt, ist das ganz schön hart und manchmal etwas frustrierend, sorgt aber für unglaublich angespannte Momente, wenn man fast mit einem Rätsel fertig ist und plötzlich das leise Klappern der Holzbeine aus der finstersten Ecke, auf sich zukommen hört. Während das Jonglieren mit den Rätseln unter dem Druck von Limerick durchaus eine Besonderheit ist, war dies eher mühsam und führte zu mehr verlorenen Durchgängen als alles andere. Es lenkt ein wenig von den wohl besten Szenarien des Spiels ab und könnte für einige zu strafend sein.

Grafik und Sound:

Bei der visuellen Gestaltung des Spiels tut sich eine Menge, Verschlungene schwarze Wurzeln ragen aus fast jeder Oberfläche heraus, Schädel und Knochen kleben wie Zecken am Hund, und man kann keine zehn Meter gehen, ohne auf Neonschilder starren zu müssen. Die Umgebung wirkt auf eine Art und Weise traumhaft und beengt, die jedoch keine wirklichen Gefühle für den Ort aufkommen lässt. Das Gefängnis, in dem man aufwacht, wirkt nicht wie das Produkt einer brutalen Forschung. Das Herrenhaus, dass du später betrittst, wirkt nicht so geheimnisvoll und rätselhaft, wie es sich für ein Gebäude einer Gesellschaft namens Splendor Point Poets Corporation gehört. Einzige Ausnahme ist das Gebiet „Zirkus des Zornes". Eine gut gestaltete Umgebung kann ein eigenständiger Charakter sein, und es wäre schön, wenn die Welt mehr durch das, was man erkundet, als durch das, was man liest, erklärt würde. Der Soundtrack ist, ähnlich wie die Sprecher, sehr gut gelungen. Vor allem die Musik, die die Bosskämpfe begleitet.

Trailer:


Fazit

Limerick: Cadence Mansion beginnt wie ein typisches Indie-Horrorspiel, recht schnell wird jedoch klar, dass es alles andere als ein Mainstream-.Indie-Spiel ist. Man spürt die Liebe, die in den vier Jahren der Entwicklung geflossen sind. Die Welt ist überraschend komplex, und die Geschichte wurde sorgfältig umgesetzt. Das Level- und Umgebungsdesign lenkt ein wenig vom Aufbau der Welt ab, aber das wird durch das straffe Gameplay wettgemacht, das dich immer in Bewegung hält. Die Waffen machen Spaß, und die neuen Fähigkeiten, die freigeschaltet werden, sorgen für Abwechslung. Die vielen Rätseln im Spiel könnte für die einen abschreckend, für die anderen ein Highlight sein. Unabhängig davon sind das Design und die Tiefe der Rätsel genau auf die Länge des Spiels abgestimmt und es dauert nie länger als ein paar Augenblicke, sie zu lösen. Ich empfehle Limerick Cadence Mansion allen Adventure-Fans, die auf der Suche nach einer verrückten Welt, lustigen Kämpfen und vielen, vielen Rätseln sind. Wer jedoch eher auf Grusel aus ist, sollte sich vielleicht vorher ein Gameplay ansehen, denn abgesehen von der Atmosphäre, gibt es keine richtigen Jumpscares oder Dinge, die einen zum Gruseln bringen.


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