Am 15. August veröffentlichte Entwickler EA Tiburon zusammen mit Publisher Electronic Arts ein weiteres Madden-Sportspiel. Ob es seinen hohen Preis gerecht wird, erfahrt ihr in meiner Review.
Gameplay mit kaum was Neues
Was das Gameplay betrifft, so kehrt EAs FIELDSENSE-Technologie in ihrer zweiten Version zurück. FIELDSENSE 2.0 bietet zwar neue Fang- und Tackle-Mechaniken, die Verzweigungsoptionen und neue Animationen bieten, aber es fühlt sich ziemlich ähnlich an wie das System von Madden 23. Das ist zwar nicht schlecht, aber ich hätte mir eine deutlichere Verbesserung gewünscht, wie sie in allen Blogbeiträgen und Gameplay-Videos vor der Veröffentlichung versprochen wurde. Einer der Aspekte, der mich am meisten beeindruckt hat, war die SAPIEN-Technologie. Die neue Skelett-Emulationstechnologie wurde entwickelt, um den Realismus des Spielermodells und der Animationen zu erhöhen. Nachdem ich das Spiel ein paar Stunden lang gespielt habe, habe ich das Gefühl, dass EA den Knackpunkt hinter jedem Tackle und die Schnelligkeit jedes Zweikampfs gut getroffen hat.
Crossplay und Franchise-Modus
Eines der besten Features von Madden 24 ist, dass EA Sports endlich Crossplay integriert hat. Das Vorhandensein von Crossplay ermöglicht es dir endlich, in Modi wie Ultimate Team gegen Spieler auf mehreren Plattformen anzutreten. Meiner Meinung nach profitiert der PC am meisten vom plattformübergreifenden Spiel, da es für PC-Spieler von Madden NFL 24 einen größeren Spielerpool gibt, gegen den sie antreten können, um das Spiel länger am Leben zu erhalten. Vor der Markteinführung betonte EA Sports, dass der vernachlässigte "Franchise-Modus" die größte Aufmerksamkeit und die meisten Änderungen in Madden 24 erhalten würde. Die wichtigste Neuerung in diesem Modus ist die "Relocation"-Funktion, die es dir erlaubt, dein Team jederzeit zu verlegen, anstatt wie in früheren Madden-Spielen nach der vierten Woche. Obwohl es neue Städte wie Tokio oder Paris gibt, in denen du dein weltweit dominierendes Franchise-Team aufstellen kannst, bist du bei der Anpassung immer noch eingeschränkt. Insgesamt fühlt sich das Spiel mit denselben Stadiondesigns, Teamschriften und Teamvorlagen, aus denen man wählen kann, wie ein glanzloser Versuch an, bei dem die Anpassungsoptionen zu kurz gekommen sind.Trainingslager-Minispiele und Superstar-Modus
Die Trainingslager-Minispiele sind auch dieses Jahr wieder dabei, aber Madden NFL 24 fühlt sich im Vergleich zu seinem PS2-Ära-Pendant Madden 07 stark eingeschränkt an. In den Minispielen gibt es keine Option, wie in früheren Ausgaben, den Schwierigkeitsgrad des Trainings zu erhöhen, um mehr XP zu erhalten, wenn man eine zusätzliche Herausforderung sucht. In der Vergangenheit konnte man, wenn man alle seine Punkte riskierte, eine Übung mit höherem Schwierigkeitsgrad wählen, die, sobald man sie absolviert hatte, das Team mit noch mehr Punkten belohnte, die zum Fortschritt der Spielerbewertung beitrugen. Die Minispiele im Trainingslager fühlen sich in diesem Jahr unausgereift an, da es während der Rushing- und Passing-Übungen zu einigen Animationsfehlern kam, die zu einem frustrierenden Gameplay-Erlebnis führten. Der Aspekt, auf den ich mich in diesem Jahr am meisten gefreut habe, war die Rückkehr des Superstar-Modus in die Serie, doch trotz eines neuen Anstrichs fühlt sich der diesjährige Modus weniger wie eine triumphale Rückkehr als vielmehr wie ein unvorsichtiges Geflüster an. Obwohl es großartig ist, wieder als mein eigener Spieler einsteigen zu können, hat man in Madden NFL 24 nur die Möglichkeit, als Quarterback, Running Back, Linebacker, Receiver oder Cornerback zu spielen. Das ist eine deutliche Verschlechterung gegenüber den vergangenen Jahren, als dein Superstar jede Position auf dem Feld spielen konnte. Diese anfänglichen Unzulänglichkeiten erstrecken sich weit über den Modus selbst hinaus, mit einer ziemlich generischen und leblosen "Geschichte", die den Charme der vorherigen Jahre vermissen lässt. Es gibt keinen Friseursalon, keine Filmrollen, in denen man agieren kann, oder andere entscheidungsgesteuerte Spielmechaniken, die im alten Superstar-Modus vorhanden waren. Stattdessen bekommen wir ein hohles, mit Minispielen gefülltes Erlebnis, das viel zu wünschen übrig lässt.
