Am 21. Juni erschien der Shooter von Entwickler Trepang Studios und Publisher Team17, der zwar wenig Innovation bietet, dafür aber ein erstklassiges Gunplay beinhaltet, dass sich an diverse andere Spiele anlehnt. In meiner Review möchte ich euch das Spiel gerne vorstellen, zudem ihr unbedingt die Demo ausprobieren solltet.
Story und Gameplay
Die Geschichte von Trepang2 beginnt in medias res mit unserem Protagonisten Subjekt 106, der von einem bösen multinationalen Unternehmen namens Horizon Corporation, aus einer Black Site gerettet wird. Der erste Level ist sehr einfach und geradlinig und besteht aus ein paar Schleichpassagen, die von den üblichen Räumen voller Feinde unterbrochen werden, die in Wellen auf dich zukommen, dieser Level dient zudem auch als Tutorial um die Spielmechaniken kennenzulernen. In jeder Mission gibt es einen mehr oder weniger mächtigen Endgegner, der in herausfordernden Kämpfen ausgeschaltet werden muss. Schon auf halber Strecke des zweiten Levels wird jedoch sofort klar, dass die Dinge nicht so einfach sind, wie sie scheinen. Deine Gegner beginnen, Geheimnisse zu lüften und dir Hinweise zu geben, die sich am Ende des Spiels zu einem Puzzle zusammenfügen, das die letzte Wendung offenbart. Leider gibt es sowohl in den einzelnen Missionen als auch im Allgemeinen nur sehr wenig Originelles auf erzählerischer Ebene. Es gibt viele Klischees und die Motivationen der Gegner lassen zu wünschen übrig. Das Tolle an Trepang2 ist jedoch, dass all das völlig irrelevant ist, denn das chaotische und extravagante Gameplay schafft es, zu unterhalten und zu amüsieren, sodass die Erzählung eine untergeordnete Rolle einnimmt.
Zwischen Inspiration und Witz
Trotz des Mangels an Originalität muss man den Autoren des Spiels ein gewisses Geschick bei der Verknüpfung von soweit voneinander entfernten Levels und Szenarien zugestehen. Vom Metal Gear Solid-ähnlichen Militärsetting zu den mit Zombies gefüllten Labors von Resident Evil, vom unheimlichen Surrealismus eines psychologischen Horrors wie Alan Wake zum technologischen Futurismus von Crysis. Die Übergänge sind nicht immer perfekt, aber am Ende fühlt sich das Erlebnis stimmig an. Was auf der Erzählebene aus der Ferne wie ein Makel wirkt, aus der Nähe aber zum Schmunzeln anregt, ist die englische Synchronisation, die absichtlich übertrieben wurde, um die großen Action-Abenteuer der Vergangenheit zu zitieren. Sowohl der Einsatzleiter als auch die Kameraden scheinen in einem B-Movie-Actionfilm der 80er Jahre gefangen zu sein. Das ist anfangs etwas befremdlich, wird dann aber zu einem angenehmen komischen Zwischenspiel zwischen den Ebenen.Aktionreicher Kampf entpuppt sich als Highlight
Im Kampf gegen feindliche Soldaten nimmt die Trepang2-Sinfonie Gestalt an und zeigt ihr ganzes Potenzial. Die Kämpfe sind immer hektisch und du wirst dich oft dabei ertappen, wie du rutschst, rennst, Feinde als Geiseln nimmst und sie gegen Wände wirfst, um sie zu eliminieren. Es gibt viele Möglichkeiten und der Beschuss durch die Gegner ist stets hoch. Die künstliche Intelligenz der feindlichen Einheiten ist gut gelungen und sucht dich in allen Ecken der Karte (je nach Schwierigkeitsgrad natürlich), Stillstand ist keine Option. Die Unsichtbarkeit dient also nicht nur der Tarnung, sondern du kannst sie im Kampf einsetzen, um hinter einem Feind zu erscheinen, ihn als Schild zu benutzen und die verbleibenden Gegner mit Blei zu füllen. Du kannst sogar zwei Akimbo-Waffen einsetzen, um dein zerstörerisches Potenzial zu vervielfachen, aber du kannst sie nicht unabhängig voneinander abfeuern, wenn du den Abzug drückst, werden beide abgefeuert. Das ist großartig, um Bossen zu schaden, die nur ein sehr kurzes Zeitfenster haben, indem du sie treffen kannst, aber deine Kugeln sehr schnell verbrauchen werden. Besonders gut gefallen hat mir der Endboss, der , ohne zu spoilern, dich zwingt, alle Gegenstände in deinem Arsenal zu benutzen, um ihn zu besiegen.