Tchia

PC

Das neunköpfige Entwicklungsstudio Awaceb veröffentlichte am 21.03.2023 ihr neues Spiel, welches ich euch bereits in einer Preview vorstellen durfte. Wie gut mir die Vollversion gefallen hat und was euch so erwartet, erfahrt ihr in meiner PC Review. Tchia ist derzeit noch Epic Games Store exklusiv und wird erst zu einem späteren Zeitpunkt auf Steamm erscheinen.

Die Story ist nur nebensächlich

In meiner Preview hatte ich bereits erwähnt, dass sich die Entwickler nicht nur lustigen, sondern vor allem auch ernstere Themen widmen möchten und so trifft es die Geschichte des Spiel. Tchia, unsere Protagonistin, ist ein junges Mädchen, das bei ihrem Vater lebt. Als die beiden sich mit einem seiner alten Freunde treffen, entführt die rechte Hand eines bösen Gottes, der zudem Kinder frisst, Tchias Vater und es liegt nun an uns ihn zu retten. Die Geschichte selbst ist recht gut, auch wenn sie größtenteils ein allzu bekannte Märchen erzählt. Ich kann nicht darauf eingehen, warum das so ist, ohne zu spoilern, aber ihr werdet es sehen, wenn ihr euch das Spiel zulegt. Die Hauptgeschichte ist aber nicht der Teil, warum man Tchia spielt, denn die ist zugegeben recht kurz Man hat ein Intro, dann geht man los und bekommt seine erste Aufgabe, die darin besteht, von der südlichen Insel zur nördlichen zu reisen und einige Gegenstände zu holen.  Dann gibt es einige Story-Sequenzen auf einer kleineren Insel, gefolgt von einer Spionage-Mission und danach kommt auch schon die letzte Aufgabe und die Story ist durch.

Erkundung ist das Highlight

In Tchia geht es in erster Linie darum, die Gegend zu erkunden und die Sehenswürdigkeiten zu bewundern. Tchia kann von jedem nicht-menschlichen Tier, das ihr begegnet, Besitz ergreifen, ebenso wie von vielen Gegenständen. Objekte können auf Feinde gerichtet und geschleudert werden, während Tchia selbst aus ihnen herausspringt, bevor sie nach vorne geschleudert werden. Feindliche Begegnungen sind selten und sie bestehen alle aus Stoff. Du musst explosive Objekte auf sie werfen oder du kannst von einem Holzscheit im Feuer besitz ergreifen und in sie hineinrollen. Zu den Tieren, in die du dich verwandeln kannst, gehören Vögel, Hunde, Insekten, Krabben, Rehe und verschiedene Meerestiere. Es ist eine wahre Freude, sich in unterschiedliche Tiere zu verwandeln und sich so leichter auf der Karte bewegen zu können Um die Länge der Verwandlung zu vergrößern, musst du Herausforderungen absolvieren. Die Herausforderungen sind abwechslungsreich und machen Spaß, das Einzige was nicht so ganz funktioniert bzw. etwas langweilig rüberkommt, ist Tic-Tac-Toe.

Hörst du die Melodie und das Kriterium?

Tchia hat eine Ukulele, die sie mit sich herumträgt, man kann sie fast jederzeit hervorholen, um eine ganze Reihe von Akkorden zu spielen. Wenn du etwas von Musik verstehst, kannst du damit eine beliebige Anzahl von Liedern spielen, was ziemlich fantastisch ist und mir schon bei Sonority sehr gut gefallen hat. Außerdem gibt es Abschnitte, in denen Tchia ihre Ukulele zusammen mit anderen Charakteren als Teil eines gut gemachten Minispiels spielt. Aber das ist nicht alles, wofür die Ukulele da ist. Es gibt bestimmte kleine Lieder, die du spielen kannst und die Auswirkungen auf die Welt um dich herum haben, genau wie in bspw. Ocarina of Time oder Wind Waker. Es gibt so viele Kosmetika, dass es schwer sein kann, sich um gewebte Schmuckstücke zu kümmern oder nach Perlen zu tauchen, um mehr zu kaufen. Die Belohnungen für die zahlreichen Aktivitäten (wie Schießstände oder Rennherausforderungen) sind ebenfalls ziemlich sinnlos. Man kann eine Trophäe von Bronze bis Gold erhalten, aber man kann sie bei jeder Herausforderung farmen und sie dienen nur dazu, weitere Kosmetika aus einem Kranspiel zu gewinnen. Außerdem muss man jede Trophäe einzeln in sein Inventar aufnehmen, man kann sie also nicht wie Schmuckstücke und Perlen horten, was sehr schade ist.

Trailer:


Fazit

Tchia erinnert an viele Spiele, ganz besonders aber an Zelda, was vermutlich auch der Grund ist, warum mir das Spiel so gut gefallen hat. Es war nicht die Story, die zwar gut erzählt wird aber insgesamt viel zu kurz ausfällt, sondern der ganze Charm der offenen Welt. Es macht großen Spaß sich in einen Vogel zu verwandeln und die Insel von oben zu bestaunen. Die Minispiele sind abwechslungsreich und die Ukulele ist einfach der Hit, auf der man praktisch jedes Lied nachspielen kann, wenn man die Noten kennt. Etwas schade ist es, dass man sich zu sehr für Kosmetika interessiert hat, denn dadurch verliert man irgendwann das Interesse. Eine Mischung wäre besser gewesen mit mehr Belohnungen bei anderen Aktivitäten. Nichtsdestotrotz unterhält das wunderschöne Spiel des kleinen Teams aus Neukaledonien für einige Spielstunden.


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