Digimon World: Next Order

PC

Exklusiv für den japanischen Markt erschien am 17.03.2016 das sechste Spiel der Digimon-Reihe für die PlayStation Vita. Ende Januar 2017 erschien dann eine PlayStation 4 Version für Japan und den Westen, der unter dem Namen „Digimon World: Next Order International Edition“ bekannt wurde. Nach rund sieben Jahren, schafft es das Spiel nun endlich auch auf die Nintendo Switch und den PC. Wie gut die PC-Version geworden ist, möchte ich euch in meiner Review erzählen.

Story und Handlung

Machinedramon hat die Digitale Welt überrannt und in Chaos gestürzt, als ein DigiDestined liegt es nun an dir, die Ordnung wieder herzustellen.  Wahlweise schlüpfst du in die Rolle eines männlichen Protagonisten namens Takuto oder einer weiblichen Protagonistin namens Shiki, mit dem du dann dafür sorgen musst, dass das kleine Dorf Floatia wieder aufgebaut wird und zu einer üppigen Stadt heranwächst, um Machinedramon aufzuhalten, denn aufgrund der ganzen Attacken, sind viele Digimon-Gefährten aus dem Dorf abgehauen und haben sich in der ganzen Digi-Welt verstreut.

Ein bisschen wie Tamagotchi

Kennt ihr noch das Tamagotchi, das 1997 so beliebt war, dass es 2004 eine Sonderedition bekam und 2017 zum 20-Jährigen Jubiläum erneut aufgelegt wurde? So ähnlich spielt sich nämlich Digimon World: Next Order. Aus zwei Eiern, die ihr euch aussuchen dürft, schlüpfen zwei Kreaturen, die ihr füttern, trainieren und sogar aufs Klo bringen müsst. Dazwischen kämpfen sie für euch in der weiten Welt, werden aufmüpfig oder schlafen und ruhen sich vor den Strapazen aus. Im Training und in Kämpfen sammeln sie Erfahrungen und können digitieren um noch stärker und mächtiger zu werden, in der Spielwelt draußen, beschützen sie euch oder geben Hinweise, wenn es Items zu sammeln gibt. Wie beim Tamagotchi müsst ihr euch also um eure Digi-Monster kümmern und eine feste Bindung zu ihnen aufbauen um erfolgreich zu sein. Versagt ihr oder achtet nicht auf bestimmte Zeichen, können eure Monster sterben und ihr beginnt wieder beim ausschlüpfen, was bedeutet, all die Arbeit war umsonst und beginnt nun von vorne.

Kämpfe und Ressourcen

Triffst du auf Feinde oder verängstlichte Digimon-Gefährten, die denken du bist schuld an allem, beschützen dich deine Digi-Monster und kämpfen für dich. Sie sind recht eigenständig, so dass du im Grunde nur selten Befehle erteilen musst, viel besser ist es dagegen sie anzufeuern, denn dass ermöglicht es dir bessere Fähigkeiten und Angriffe auszuführen. Nach einem Kampf kannst du sie Loben, denn schließlich haben sie ihr Bestes gegeben und das allein zählt, bist du jedoch dennoch nicht zufrieden, kannst du sie auch zurechtweisen. Überall draußen kannst du Ressourcen wie Äpfel und Nüsse finden, mit denen du deine Digi-Monster füttern kannst, denn auch wenn du jeden Tag fünf stücke Fleisch bekommst, reicht es nicht aus, deine Monster zu versorgen, vor allem dann nicht, wenn du viel Trainierst oder unterwegs bist um Digimon-Gefährten zu finden.  

Zähmer, Grinden, Grafik und Sound:

Als Zähmer musst du dich um deine Kreaturen kümmern, wie deine Monster Erfahrungspunkte sammeln, sammelst du ZP-Punkte, diese kannst du dann einsetzen um diverse Fähigkeiten freizuschalten, dazu stehen dir vier Kategorien zur Verfügung. Um dir genug Fähigkeiten leisten zu können und deine Monster digitalisieren zu lassen musst du viel Kämpfen und erkunden, das kann manchmal ziemlich langweilig sein, aber Grinding ist ein großer Teil in Digimon World: Next Order. Grafisch merkt man dem Spiel natürlich an, dass es schon recht alt ist, hier wurde auch nichts optisch verbessert, dennoch ist die Ästhetik von Digimon fast schon traumhaft, mit allen Arten von Monstern, Felder voller Kondensatoren, Wüsten mit verlassenen Servern oder Städte aus Knochen und weggeworfenen Daten. Es gibt nun auch eine nützliche Sprinttaste und die Charaktermodelle sehen recht gut aus, aber die Gebiete können klein und spärlich wirken, die Animationen sehen unglaublich steif aus und jedes Gebiet wird durch Ladebildschirme unterbrochen, wodurch sich das Herumflitzen in Floatia umständlicher anfühlt, als es sollte.

Trailer:


Fazit

Habt ihr schon damals die PlayStation 4 Version gespielt, kennt ihr bereits Digimon World: Next Order sehr gut und wisst ob es euch zusagt oder nicht. Für Neueinsteiger sei gesagt, Digimon World: Next Order ist ein recht repetitives RPG-Spiel, mit hohem Grinding-Fokus. Ihr müsst euch um eure Digi-Monster kümmern und das ist ziemlich zeitaufwendig, denn die meisten Stunden verbringt ihr im Trainingsraum und Spielt ein Art Slot Maschine, die entscheidet wie viele Erfahrungspunkte eure Monster nun erhalten. Das Training trainiert zwar unterschiedliche Parts, doch das Spiel ist immer dasselbe, zudem haben sie oft Hunger oder müssen aufs Klo. Das heißt, ihr müsst also damit rechnen, weitere Wege zurück zu legen, damit sie ihr Geschäft machen können. Sterben sie im Kampf oder weil ihr nicht auf ihre Werte geachtet habt, beginnt es wieder mit dem schlüpfen, wodurch ihr sämtliche Erfahrungen verloren habt, die ihr bis hierhin reingesteckt habt, die Monster erhalten zwar einen Boost, dennoch zieht sich dieser Punkt enorm. Zudem sind auch die Kämpfe immer gleich, es ändern sich eure Gegner aber die Kämpfe werden immer gleich ausgetragen, entweder ihr befehlt ihnen bestimmte Angriffe zu nutzen oder ihr feuert sie an. Das macht die ersten vier fünf Stunden auch Spaß, aber irgendwann wird es ziemlich langweilig. Um die ganze Stadt wieder aufzubauen müsst ihr mit bis zu 50 Spielstunden rechnen (20 wenn ihr das Spiel schon kennt), wovon mehr als die Hälfte nur im Trainingsraum stattfindet. Liebt ihr Digimon-Spiele, empfehle ich euch daher eher zu Cyber Sleuth und Survive. Macht es euch jedoch nichts aus viel zu Grinden um Missionen abschließen zu können und die meiste Spielzeit mit einer Art Slot Maschine zu verbringen, dann könnte euch Digimon World: Next Order gefallen, zumindest der Tamagotchi-Part macht recht viel Spaß und die Spielwelt ist schön Abwechslungsreich und das Highlight des Spiels.


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