Schon sieben Jahre ist es her, als das letzte Disciples-Spiel erschien, nun hat das Warten endlich ein Ende. In meiner PC-Review möchte ich euch etwas über das Spiel erzählen und ob es sich auch im Jahr 2021 noch gut spielen lässt und somit ein würdiger weiterer Teil der Serie darstellt.
Story und Handling:
In Disciples: Liberation schlüpfen wir in die Hauptrolle von Avyanna, der Söldnerin, die zusammen mit ihrem Kameraden Orion den Auftrag erhalten hat den Prieser zu töten. Doch mitten im Auftrag geht was schief und sie wird durch ein Portal gezogen, dass sie in die Fantasy-Festung Yllian verschleppt, die von nun an euer Hauptquartier ist. Eure Aufgabe ist es, die verfeindeten Völker zu versöhnen oder unterjochen, denn obwohl niemand weiß, was aus den Göttern geworden ist, herrscht immer noch Unruhe in der Welt von Nevendaar. Die Spielgeschichte wird hierbei in Textbildschirmen erzählt, die teilweise aber auch vertont ist. Während der Gespräche müsst ihr Entscheidungen treffen, die Vor- aber auch Nachteile mit sich bringen können, welche erfahrt ihr allerdings nicht. Es gibt keine falschen Antworten im Spiel, wodurch der Wiederspielwert steigt, auch wenn einige Auswahlen zum Fremdschämen sind.
Viel liebe zum Detail
Die Spielwelt ist in mehrere Abschnitte unterteilt, die sich nicht nur optisch unterscheidet, sondern auch ihren eigenen Flair mitbringt, so wandert ihr bspw. im Zwergen Reich durch Schneebedeckte Berge, während im Höllenreich Lavaflüsse warten. Das alles sieht manchmal schon sehr malerisch aus, wenn da nicht die vielen Leichenberge überall wären, generell ist die Spielwelt sehr detailliert aber auch recht finster und düster gehalten. Ihr bewegt euch durch Nevendaar in Echtzeit und sammelt verschiedene Rohstoffe ein, entdeckt Schätze, erobert Förderanlagen für Gold, Holz und andere Materialien und trefft viele NPCs, welche euch Aufgaben übertragen, alternative erwarten euch hin und wieder auch Dungeons die voller reicher Schätze und tödlichen Feinden sind.
Kampfsystem und Kämpfe
In Disciples: Liberation finden alle Kämpfe im rundenbasierten Modus statt, dass heißt ihr bewegt eure Truppe über Hexfelder und nutzt zum Angreifen, bewegen usw. eure Kommandopunkte ein, sind diese verbraucht oder ihr beendet euren Zug, kommt der Gegner dran. In der Regel stehen zwei bis drei Helden auf eurem Kampffeld und ein Haufen gewöhnlicher Soldaten, wie viele Kämpfer ihr jedoch befehligen könnt, hängt von eurer Erfahrungsstufe und von der Stärke eurer Söldner ab. Jede Einheit auf dem Schlachtfeld zählt als eine Figur, weshalb Verluste recht schmerzhaft sind. Zudem darf jede Seite bis zu drei Einheiten als Unterstützung deklarieren, sie bleiben außerhalb des Gefechts, schießen aber jede Runde zur Unterstützung oder buffen eure Frontkämpfer. Die Gegner sind Abwechslungsreich, ihr trefft bekannte Monster und neue, von den Entwicklern kreierten Kreaturen. Je Areal können diese sich allerdings wiederholen, weshalb es doch schnell repetitiv werden kann. Nur gut, dass während der Kämpfe nicht nur die Gegner ein Problem darstellen, sondern auch andere Gegebenheiten wie bspw. Blitze, die in wechselnde Felder einschlagen.
Die Kampfmechaniken sind ansonsten wie in rundenbasierten Kämpfen üblich, ihr habt also eine Standardattacke und eine besonders durchschlagende mit Abklingzeit. Ist ein Gegner in der Zange, also quasi genau zwischen zwei eurer Soldaten, erhaltet ihr einen Bonus beim Angriff. Die Kämpfe sind aber recht einfach, wirklich vorsichtig müsst ihr nur sein, wenn der Gegner mit vielen Fernkämpfern anrückt, diese können nämlich fast jeden Punkt der Karte beschießen, greifen sie dann auch noch alle dasselbe Opfer an, ist dessen tot schon fast vorprogrammiert. Je stärker euer Trupp allerdings wird, desto langweiliger werden auch die Kämpfe und neue Helden schließen sich euch an. Was das ganze aber recht uninteressant machte war, dass egal in welcher Stufe ihr kämpft sich die Kämpfe gleich anfühlen, da die Einzige die sich weiterentwickelt Avyanna ist.