Frostpunk Review

PC/ City Builder, Survival

Frostpunk ist ein Stadtbau-/Überlebensspiel von 11 Bit Studios mit einer überraschend starken Handlung, schöner Grafik und einem hohen Wiederspielwert.

Handlung und Ablauf

Im viktorianischen England um ca. 1886 wurde die Welt in eine tiefe und brutale Kälte getaucht, welche der Frost genannt wird. Es gibt keine Ernten mehr, Millionen von Leben wurden verloren und ganze Städte wurden unter Schnee begraben. In einem letzten Versuch dem Aussterben zu entkommen, haben große Gruppen ihre Städte verlassen, um anderswo Zuflucht zu finden. Deine Gruppe findet einen Hochofen, der wie eine Oase in der Wüste ist, aber komplett auf den Kopf gestellt ist. Als „Bürgermeister“, stellst du dich hier allem entgegen. Alle Leben liegen in deinen Händen und nur du kannst die harten Entscheidungen treffen, die die Leben in deiner Stadt retten oder enden.

Sollest du mit dem Genre oder der Handlung nicht vertraut sein, stell dir einfach SimCity vor, nur das alle frieren, hungern, und wenn du als Bürgermeister versagst, du entweder getötet oder ins Exil in die harsche Tundra verbannt wirst. (was auf dasselbe hinausläuft). Und es gibt Roboter.

Ich mache nur Spaß, aber ernsthaft, Frostpunk ist so düster, dass man alles ab und zu mal mit Humor sehen muss. Es ist ein anstrengendes Spiel, mit ständig aufkommenden schweren Entscheidungen und unmöglichen Herausforderungen, von ungezügeltem Erfrieren bis hin zu voller Aufruhr und Revolution. Dein wichtigster Job ist es, den Hochofen am Laufen zu halten, so dass deine Leute zumindest einen Schimmer von Hoffnung haben können und danach noch, dass deine Leute ständigen Schutz brauchen. Und Nahrung, Und medizinische Versorgung. Dann, wenn du denkst, dass du an alles gedacht hast, fängt es an nicht mehr zu funktionieren, die Temperaturen sinken und du realisierst, dass du nicht genau weißt, wie du den Hochofen am Leben halten sollst. Gut gemacht, Herr Bürgermeister.

  Du musst auch deine Leute im Auge behalten, die in Gruppen von Ingenieuren, Arbeitern und Kindern kommen, von denen alle nur begrenzten Nutzen haben. Du musst Gesetze verabschieden, harte Entscheidungen treffen, die das Leben der Menschen beeinflussen und beenden, und das Ödland nach Vorräten und Überlebenden erkunden, während du dich mit den Zeitlimits und unzähligen Problemen befasst, die ständig auftauchen. Die Tage werden immer kälter und kälter und, obwohl ich zwar nicht spoilern werde, hoffe ich, dass du besser Multitasking betrieben hast. Und wenn du denkst, dass es damit zu Ende ist, dann hast du wahrscheinlich noch nicht genug getan. 
  Während das Spiel Spaß macht und mehr als nur etwas herausfordernd ist (Ich wurde bei meinem ersten Versuch ins Exil verbannt, die undankbaren Bastarde…), fand ich das Interface am kompliziertesten. Mit einem Vorhang aus weißem Schnee und schwarzem Rauch, der deine Stadt bedeckt, wird es schnell zur lästigen Aufgabe, herauszufinden, welches Gebäude welches ist. Es gibt keine Beschriftungen, die dir helfen, einer Jägerhütte von einem Gewächshaus zu unterscheiden, was zu ziellosem Klicken führt. Es gibt einen komplizierten Work-Around, wenn du in das Gebäude-Menü gehst, aber es ist furchtbar zeitaufwendig und wenn verwirrende weitere Fenster, Strukturen löschen können (auch gelöscht haben), wenn ich nur ein Fenster schließen wollte führt dies zu einem unnötig frustrierendem System, das etwas Klarheit gebrauchen könnte. 
  Abseits dieses Problems sind das Gameplay und die Geschichte mitreißend und bewegend, wenn man es zulässt. Jeder von deinen hunderten von Siedlern hat einen Namen, eine Familie und einen Job, was du alles überwachen kannst. Du kannst beobachten, dass manch ein Arbeiter einfach nicht in die Krankenstation geht, da dieser zu viel Arbeit hat. Du wirst von Kindern hören, die ihre Eltern verloren haben und dessen Gräber einfach nicht verlassen werden. Du wirst auf Eltern stoßen, die besonnene Ratschläge ignorieren und in den Schnee stapfen werden, um ihre verlorenen Kinder zu finden. Mit knappen Rohstoffen wirst du auf andere Überlebende treffen, von denen viele krank sind und welche nicht zur Produktivität in deiner Stadt beitragen können. Wirst du sie sterben lassen oder holst du sie in deine eh schon zerbrechliche Stadt? Diese Entscheidungen musst du treffen und du wirst dies ständig machen müssen. 
  Grafik & Sound
  Die Musik und die Grafik sind unglaublich gut. Die Musik trägt sehr stark zur Art des Spiels bei, immer im Hintergrund wie ein hungriges Raubtier, welches auf den richtigen Moment wartet, um sich auf die Beute zu stürzen, um somit die Spannung zu erhöhen. Wenn es darauf ankommt, wird die Musik intensiver um den Kampf ums Überleben zu betonen, welchem deine fragile Stadt ausgesetzt ist. 
  Als Stadtbauerkonzentriert sich das Spiel nicht auf perfekte Grafik, aber was es macht, macht es unglaublich gut. Du wirst meist Kunstwerke sehen, die sowohl atemberaubend als auch düster sind und dies illustriert das Ende der alten Welt und die Notlage der gefrorenen Ödnis, was perfekt genutzt wird, um auf Emotionen und Menschlichkeit, hinauszuspielen. 

Fazit

Obwohl das Interface verbesserungswürdig ist, ist Frostpunk am Ende ein wahnsinnig gut gelungenes Spiel. Mit einer immer intensiver werden Schwierigkeit, sollte man nicht erwarten, dass Spiel beim ersten Versuch perfekt durchzuspiele, und sollte jeden Versuch eher als ein Experiment ansehen. Es gibt immer extrem viele verschiedene Wege, Dinge zu lösen, vom Erlassen von Gesetzen und vom Fokus auf bestimmte Ressourcen bis hin zu Entscheidungen in der Tundra, welche das ganze Spielgefühl wieder ändern. Allein deswegen spiele ich dieses Spiel immer wieder und probiere immer neue Wege aus. Dieses Spiel sollte auf der Wunschliste jedes Fans dieses Genres stehen.

Rezension von: Matias Tautimez


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