Guardians of Ember

Action RPG

Guardians of Ember ist in ein klassisches Hack'n'Slash Actionrollenspiel, dass den Spieler mit ungewöhnlichen Aspekten überrascht, wie etwa der Entwicklung der Heimatbasis und den unorthodoxen Questen.

 

Charaktererstellung

Genreüblich startet man mit der Charaktererstellung und wählt dort Rasse, Geschlecht und Klasse für sein Alter Ego bevor man aufbricht, um alles umzuhauen, was einem in der Spielwelt vor die Nase gerät. Das kann man als Mensch, Elf, Neia oder Zwerg tun. Der letztere sieht jedoch eher untypisch für Zwerge aus, denn er ähnelt eher einem Oger und ist so breit wie drei menschliche Männer aber nun gut, so sind Zwerge halt in Ember.

 

Als Mensch oder Elf kann man auch ein Geschlecht für seinen Charakter wählen, wer als Neia oder Zwerg spielen möchte hat dagegen diese Wahl nicht. Als Neia ist man immer auf das weibliche Geschlecht festgelegt, als Zwerg immer auf das männliche. An Klassen stehen Ritter, Jäger, Ingenieur, Arkanist und Priester zur Wahl. Und zu guter Letzt wählt man einen Namen für seinen Avatar.

 

Der Zufall hat mir Ingenieur als Klasse zugelost, eine Wahl, die ich akzeptierte - und ich bin nicht schlecht damit gefahren. Die Fähigkeiten des Ingenieurs sind sehr interessant, und im Vergleich mit dem Fortschritt anderer Spieler erschien er mir leichter zu spielen als zum Beispiel Ritter oder Arkanist. Lediglich der Priester kann mit dem Ingenieur ihm mithalten oder ihn gar übertreffen. Auch bei der Wahl der Rasse lasse ich das Spiel entscheiden und so lande ich bei einer Neira, einer zierlichen kleinen Fee.

 

Wer übrigens Wert darauf legt, seine Spielfigur selbst zu gestalten, kommt hier auf seine Kosten: Die Anpassungsmöglichkeiten sind fast grenzenlos. Die Individualisierung ist geradezu ein eigenes Spiel innerhalb des Spiels. Das vorgeschlagene, niedliche Feenmädchen kann in ein sexy Topmodell oder eine abstoßende Schreckschraube verwandelt werden. Und für echte Kenner gibt es die Option, Kostüme zu erstellen, die immer sichtbar bleiben, auch wenn der Träger munter Waffen und Rüstungsteile wechselt.

 

Spielwelt

Das Spiel präsentiert sich in dritter Person mit einer fixierten isometrischen Ansicht, wie sie im RPG-Genre üblich ist. Die Spielebene ist flach und hohe Umgebungselemente wie Bäume, Wälle und Wachtürme werden bei Bedarf ausgeblendet, um die Sicht nicht zu behindern. Hindernisse wie Karren oder Zäune, auf die man unterwegs trifft, muss man umgehen, sie zu zerstören ist zumeist nicht möglich. Überhaupt sind nur sehr wenige Spielelemente zerstörbar, zumeist verschiedene Arten von Kisten, Truhen, Fässern und Krügen.

 

Interface

Die wichtigsten Anzeigen sind mittig unten auf dem Bildschirm untergebracht. Eine Kugel mit roter Flüssigkeit links zeigt die Lebenspunkte, eine mit goldener Flüssigkeit zur Rechten zeigt die Energie und eine Reihe aus zehn kleinen Kästchen dient für Waffen und Fähigkeiten. In der rechten unteren Ecke befindet sich eine Minimap, die eure Position und einen kleinen Ausschnitt der Spielumgebung anzeigt.

 

Steuerung

Die Steuerung entspricht im Großen und Ganzen dem Standard. Das Spiel erfordert Tastatur und Maus für die Bedienung und die meisten Aktionen können entweder mit einem Mausklick oder einem Tastendruck auf dem Keyboard ausgelöst werden. Die linke Maustaste führt dabei kontextsensitiv verschiedene Aktionen aus, die rechte feuert die Sekundärwaffe ab. Die Tasten 0 bis 9 aktivieren Fähigkeiten und Sonderangriffe, die erst im Laufe des Spiels freigeschaltet werden. Alle Tastenzuordnungen können individuell angepasst werden.

 

Gegner

Es gibt eine Vielzahl von Gegnern im Spiel. Sie weisen die gleichen Klassen auf, auf die auch der Spieler bei der Charaktererstellung Zugriff hat, sowie zahlreiche Monster, Bestien und Bosse, die keine spezielle Klasse haben. Sie lassen sich in drei Gruppen unterteilen: storyrelevante oder questbezogene Gegner, eventbezogene Gegner und gewöhnliche, ortsgebundene Gegner.

 

Die gewöhnlichen Gegner sind am meisten verbreitet und einfach abzufertigen, doch in der Masse können sie heftige Kopfschmerzen verursachen. Sie respawnen sehr schnell und wenn man ein Gebiet zu langsam säubert oder sich von der schönen Landschaft ablenken lässt, und dabei in ihrer Sichtweite bleibt, sieht man sich schnell einem endlosen Strom von Gegnern gegenüber.

 

Eventbezogene Gegner tauchen regelmäßig zu einem vorbestimmten Zeitpunkt auf, oder wenn der Spieler einen bestimmten Punkt auf der Karte erreicht. Storyrelevante Gegner werden durch das Annehmen einer Quest und seltener auch durch Erreichen bestimmter Orte aktiviert, tauchen aber nicht wieder auf, sobald man sie einmal besiegt hat.

 

Normale Gegner greifen zumeist in Vierergruppen von einem starken Angreifer einer bestimmten Klasse und drei Begleitern an. Daneben gibt es Bestien und Tiere, die im Prinzip neutral sind, aber ihren Angreifer attackieren, sobald sie Schaden von dir oder deinem Gegnern nehmen.

 

 

Spielablauf

In unserer ersten Mission müssen wir unseren Verbündeten helfen, sich gegen zahlreiche Goblins zu verteidigen, die in der Gegend ihr Unwesen treiben und sodann die Siedlung Rye Ridge zurückzuerobern und Gefangene zu befreien. Das ist alles recht simpel, da man den frühen Gegnern derart an Gesundheitspunkten und ausgeteiltem Schaden überlegen ist, dass man schon mitten in einer Gegnerhorde stillstehen muss, um besiegt zu werden.

 

Die folgenden Aufgaben sind zwar etwas schwieriger, aber immer noch weit davon entfernt, gefährlich zu sein - bis ihr auf den ersten Boss trefft. Dieser Troll flößt endlich Respekt ein, denn er ist der erste Widersacher im Spiel, der wirklich Schaden macht. Meine Fee musste 5 Minuten um ihn herumtanzen, sie den Troll endlich besiegt hatte. Immerhin hatte sie dabei unendlich viel Munition zur Verfügung, denn alle nichtmagischen Geschosse sind in unbegrenzter Zahl verfügbar, magische Geschosse und auch Explosivstoffe sind dagegen auf Energie angewiesen, die der Charakter selbstständig generiert.

 

Unserem epischen Sieg folgt die Belohnung auf dem Fuße: Die Beute besteht aus zwanzig, dreißig unterschiedlichen Gegenständen verschiedenster Art, die wir selbst nutzen oder verkaufen können. Größe, Gewicht und Anzahl der Gegenstände sind dabei unerheblich, solange genügend freier Platz im Inventar ist. Und es gibt tonnenweise Gegenstände im Spiel. Die meisten sind Waffen und Ausrüstung, dabei gibt es viele gleich aussehende Dinge, die sich jedoch in den Attributen und Zusatzeffekten unterscheiden. Rüstung nimmt Schaden im Kampf und muss regelmäßig repariert werden.

 

Wenn man mit dem Mauszeiger über einen Gegenstand im Inventar fährt, und man ihn anlegen kann, werden in einem Fenster die Eigenschaften dieses Gegenstandes, sowie des entsprechenden Gegenstandes, den man gerade ausgerüstet hat, angezeigt; inklusive Hinweisen auf die Änderungen, die ein Wechseln nach sich zieht. Die allermeisten gefundenen Gegenstände sind jedoch nur zum Verkaufen gut, also muss man nach jemandem Ausschau halten, der sie haben möchte und seinerseits etwas Nützliches anzubieten hat.

 

Handel und Ausrüstung

Dafür stehen spezialisierte Händler-NPCs bereit. Jeder Typ von Händler hat eine bestimmte Auswahl an Gegenständen einer Kategorie im Angebot, seien es Waffen, magische Gegenstände oder Rüstungen. Beim Rüstungshändler kann man auch seine Rüstungen reparieren lassen. Das Interface für den Handel ist intuitiv und funktional. Neben dem Einzelverkauf gibt es auch eine Komplettverkaufsoption, die viele lästige Klicks erspart. Und nach dem Verkauf überzähliger Gerätschaften geht es wieder an die Arbeit.

 

Questen

Die Questen sind aufgeteilt in Haupt- und Nebenquests. Beide Arten von Aufträgen werden in Gesprächen mit NPCs erteilt. Nebenquesten geben als Belohnung lediglich Gold oder andere Ressourcen. Dabei ist es freigestellt, diese Aufgaben zu erledigen, doch immerhin geben sie Gelegenheit, XP zu verdienen und sie bringen etwas Abwechslung. Selbst generische Kurierdienst-Aufgaben haben ihren Reiz, wenn zum Beispiel die zierliche Elfe einen Eber einfangen soll und dann ein Schwein auf den Armen herumschleppt, das größer ist, als sie selbst.

 

Progression

Um im Spiel voranzukommen, verdienst du Erfahrungspunkte. Diese XP erhältst du durch das Töten von Gegnern im Kampf und sie werden multipliziert, wenn du Kombo-Kills ausführst, d.h. das Töten mehrerer Gegner mit einem Angriff. Mit genügend XP steigt der Charakter eine Stufe auf und man erhält Fertigkeitspunkte, die man auf aktive und passive Fertigkeiten verteilen kann.

 

Aktive Skills werden im Kampf genutzt, während passive Fertigkeiten oft nicht direkt im Kampf helfen, wie etwa die Ernte-Fertigkeit. Aktive Skills können ohne Kosten und beliebig oft wiederverteilt werden, bis der Charakter die Stufe 25 erreicht hat. Das ist sehr praktisch, um die verschiedenen Fertigkeiten unter gleichen Bedingungen zu testen und diejenigen auszuwählen, die man weiterführen möchte.

 

Mit dem Fortschritt auf der Karte werden auch die Gegner immer stärker und zahlreicher, daher ist es mit dem gefahrlosen, gemütlichen Spielen vorbei und die Tricks aus Rye Ridge ziehen nicht mehr. Die Schauplätze sind vielfältig, wie auch die Variationen an Gegner.

 

 

Grafik und Ton

Die Grafik des Spiels erreicht eine hohe Qualität. Dank guter Farbwahl und hoher Auflösung zeigt das Spiel auch kleinste Details, ohne dabei die Augen zu überfordern. Die Schauplätze sind vielseitig und die Übergänge von einem Landschaftstyp zum anderen sehen natürlich aus, sodass der gute Gesamteindruck erhalten bleibt. Der Spielablauf ist flüssig und gleichmäßig (im Kampagnenmodus) und es traten keine Framerate-Einbrüche oder Grafikfehler im Spiel auf.

 

Der Ton entspricht in der Qualität dem insgesamt positiven Eindruck, den das Spiel hinterlässt. Die Hintergrund Musik trägt zur passenden Atmosphäre bei, wird nicht nervig auch die Soundeffekte sind passend. Auch für lange Spieldauern sind Musik und Klang gut geeignet.

 

 


Fazit

Das Spiel ist ein neues, sehr respektables Mitglied der ARPG-Familie. Sound und Grafik des Spiels sind gut arrangiert, auch noch nach vielen Stunden Gameplay. Das Spiel hat einen großen Umfang und Vielfalt durch viele Details, Nebenquesten und Minigames. Der Gameflow ist angenehm intensiv. Die Story ist solide und sobald das Spiel einmal in Gang kommt, ist es sehr fesselnd. Die Kämpfe sind gut ausbalanciert und nichtlinear, und auch wenn manche Kämpfe etwas übermäßig lang erscheinen bleibt der Gesamteindruck hier positiv.

Das Spiel legt großen Wert auf die Individualisierung der Charaktere und bietet viele Möglichkeiten, die eigenen Spielpräferenzen optisch und in der Spielweise auszuleben. Durch die Möglichkeit, in den frühen Levels Fähigkeitspunkte neu zu verteilen kann man in relativ kurzer Zeit viele Fertigkeiten ausprobieren, bevor man sich entscheidet.


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Guardians of Ember. Campaing
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