SMITE (PC)

Smite ist ein MOBA (Multiplayer Online Battle Arena) Spiel, in dem man als Gott in 3er oder 5er Teams gegeneinander antritt. Klingt nach einem weiteren DotA-Klon? Wie weit die Entwickler von Hirez Studios mit eigenen Ideen aufwarten können und Smite somit doch mehr als ein stupider Klon ist, soll die dieser Test zeigen.

 

Altbewährtes aufgehübscht

Zu Anfang jedoch erst einmal für all jene, die MOBA-Spiele nicht kennen, eine Erklärung, wie das Spiel funktioniert: Wie bereits erwähnt, tritt man in 2 Teams von je drei bzw. fünf Spielern gegeneinander an. Ziel ist es, den feindlichen Guardian zu besiegen ehe der eigene fällt. Hierfür übernimmt man die Rolle eines Gottes, den man vor dem Spiel aus einem Götterpool auswählt oder zugewiesen bekommt. Um zu dem gegnerischen Guardian zu gelangen, muss man auf unterschiedlich vielen Hauptwegen (den sogenannten Lanes) Abwehrgebäude in Form von Türmen und Phönixen zerstören. Erst, wenn eine Lane frei von Abwehrgebäuden ist, kann der Guardian angegriffen werden. Unterstützt wird man auf den Lanes durch in 10er Wellen vorrückenden schwächeren Hilfseinheiten, den Minions.

Neben diesen Hauptwegen existiert noch ein verzweigtes Wegesystem zwischen den Lanes (der Jungle), in dem man neutrale Kreaturen bekämpfen kann, die temporäre Boni fallen lassen. Durch Töten von Göttern und Minions sowie durch zerstören von Abwehrgebäuden erhält man Erfahrungspunkte (EP) und Geld. Durch die EP levelt man, wird dadurch stärker und schaltet neue Fähigkeiten frei bzw. verbessert die alten. Mit dem Geld wiederum kauft man sich Gegenstände, die den Angriff, die Verteidigung oder die Magie des eigenen Gottes verbessern.

So wie oben beschrieben, funktionieren fast alle Spielmodi, wobei die Anzahl der Lanes, der Abwehrgebäude, die Größe der Teams und Möglichkeiten der Götterwahl variieren. Lediglich der Arena-Modus verläuft wirklich anders: Wie der Name schon sagt, spielt man hier in einer Arena. Jedes Team startet mit 500 Punkten. Ziel ist es, dafür zu sorgen, dass das gegnerische Team zuerst keine Punkte mehr hat. Dies wird erreicht, indem man feindliche Götter (-5 Punkte) oder Minions (-1 Punkt) tötet. Jeder eigene Minion, der das Portal des Gegners erreicht, sorgt ebenfalls für Punktabzug beim Gegner. Arenakämpfe sind meist etwas actionreicher und kürzer als die anderen Modi und sorgen für Abwechslung.

Die Götter sind in verschiedene Kategorien eingeteilt. So gibt es Nah-oder Fernkämpfer, Magier, Krieger, Jäger. Diese wiederum sind prädestiniert für verschiede Aufgaben im Gefecht. Typische Aufgaben wären Unterstützer, Heiler, Tank und Damage Dealer. Dadurch, dass bestimmte Götter für bestimmte Aufgaben unterschiedlich gut geeignet sind, kommt Taktik ins Spiel. Wie in den Meisten MOBAs sind am Anfang nur ein paar Götter spielbar. Die anderen müssen mit Gunst (die Silber-Währung) oder Juwelen (Gold-Währung) gekauft werden. Dazu gibt es eine Gott-Rotation, die es einem ermöglicht, noch nicht erworbene Götter eine Zeit lang zu testen.

Bis hier hin unterscheidet sich Smite nicht wirklich von anderen MOBA-Spielen. Das ändert sich nun: So steuert man seinen Gott nicht aus der Observer-Perspektive, wie es für Spiele dieses Genres typisch ist, sondern aus der Third-Person-Perspektive. Auch zielt der eigene Gott nicht automatisch, wie üblich, das muss vom Spieler manuell gemacht werden. Diese beiden Änderungen des Standardspielprinzips machen Smite actionreicher und entfernen das Spiel vom Echtzeitstrategie-Genre, als dessen Untergenre MOBAs angesehen wird.

 

Regiert Geld die Welt?

Smite ist, wie durch die zwei Währungen bereits angedeutet, kostenlos spielbar. Das hat logischerweise zur Folge, dass bestimmte Spielinhalte nur mit echtem Geld erwerbbar sind. In Smite beschränkt sich das auf Skin-Pakete, von denen jedoch einige auch mit Gunst, also ohne echtes Geld, gekauft werden können. Dann jedoch zu einem verständlicherweise sehr hohen Preis. Auch Götter können mit echtem Geld gekauft werden, doch gibt es keinen Gott, der nur auf diesem Weg zu haben ist. Geld regiert also nicht die Smite-Welt, da dieses keinen Einfluss auf das Spielgeschehen hat und man kann auch ohne Geld zu investieren, nachteillos Spaß haben.

 

Die Steine auf dem Weg

Die Entwickler haben so ziemlich alles dafür getan, damit Neueinsteiger schnell mit dem Spiel vertraut werden. So muss man die meisten Modi erstmal gegen Bots oder im Koop-Modus gespielt haben, um es auch mit anderen Spielern aufnehmen zu dürfen. Das hilft nicht nur den Neulingen, sondern schützt auch die erfahreneren Spieler vor dem Ärger über Nichtskönner. Auch wird man vor jedem Gefecht in einem bisher nicht gespielten Modus, aufgefordert, ein YouTube-Video anzuschauen, das kurz aber prägnant die Grundregeln erklärt. Eine weitere Funktion, die es Neulingen leichter macht, ist das Einstellen vor einem Gefecht, ob man selber Gegenstände und Fähigkeiten auswählen möchte oder Smite das für einen erledigen soll. Gerade, wenn man einen Gott zum ersten Mal spielt, kann das sehr hilfreich sein.

 

Die Verpackung

Die Grafik von Smite ist sicher nicht mehr aktuell, doch sind die Götter schön designt und auch die unterschiedlichen Spielflächen sehen ansprechend aus. Inspiriert durch die Antike, ist auch deren Design sehr stimmig zu den Göttern, auch wenn ich mir mehr Einflüsse aus den anderen Kulturen, aus denen Götter entnommen sind, gewünscht hätte. Grafik ist für dieses Genre aber sowieso nicht allzu wichtig, wie man sehr gut am Beispiel von „League of Legends“ sehen kann.

Die Hintergrundmusik in der Lobby erfüllt ist, wie die Götteranimationen gut gelungen und unterhaltsam . Während einem Gefecht ist keine Hintergrundmusik vorhanden, das stört allerdings überhaupt nicht. Auch die Soundeffekte wirken realistisch und tragen zur Atmosphäre bei.

Offizieller Cinematic-Trailer


Fazit

Als fleißiger „Dota 2“-Spieler war das Genre jetzt absolut nichts Neues für mich. Trotzdem hatte ich dank der Third-Person-Perspektive viel Spaß mit dem und keineswegs das Gefühl, einen Klon vor mir zu haben. Die Einführung in das Spiel ist wirklich gut gelungen und ich habe mich bei meinem ersten Onlinegefecht im Gegensatz zu „Dota 2“ nicht total blöd angestellt. Die, schon jetzt recht große, Götterauswahl regt zum Weiterspielen an, auch wenn einige Götter mit ihren Fähigkeiten wie aus anderen Genreablegern geklaut wirken. Das Bezahlmodell ist wirklich fair und die mit echtem Geld erwerbbaren Gegenstände auf das Nötigste beschränkt.

Zwar muss man ganz schön lange sparen, um ohne echtes Geld Götter und Skins zu kaufen, doch dank der Götter-Rotation und den vielen Spielmodi hat man von Anfang an genug Abwechslung. Ich kann Smite wärmstens allen Freunden von MOBA Spielen empfehlen. Für Genre-Neulinge ist dieser Titel sicher auch besser geeignet als zum Beispiel „Dota 2“: Die Leute haben mehr Verständnis für deine Fehler und es dauert weitaus weniger lang, selbst zu den Besseren eines Gefechts zu gehören. Das Einzige, was mich dann doch stört, ist, dass die Taktik ein gutes Stück weit auf der Strecke bleibt. Das ändert jedoch nichts an meiner positiven Meinung über Smite. (Sandro Jungbluth)


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SMITE - Screenshots zum DLH.Net Review
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