Divinity: Dragon Commander

Divinity: Dragon Commander (PC)

(Larian Studios, Daedalic Entertainment)

geschrieben von Fabian Reiff

 

   
 

Neues aus dem Hause Larian

Larian Studios, bekannt für die Spiele "Divinity", "Beyond Divinity" und "Divinity 2: Ego Draconis", haben ihr neustes Spiel aus dem "Divinity"-Universum veröffentlicht. "Divinity: Dragon Commander", so der Titel, ermöglicht es dem Spieler als Heerführer zahllose Schlachten, entweder gegen den Computer oder gegen andere Spieler weltweit im PVP, zu schlagen. Dabei darf auch die Rolle eines Drachen übernommen werden, der zusätzlich noch mit einem Jet-Pack ausgerüstet ist, was ihn so ermöglicht, sehr schnell über die Karte zu fliegen, um so seinen Feinden aus der Luft heraus den Garaus zu machen. - Ein durchaus interessantes Konzept.

 

Des Königs Kinder

Wo Licht ist, muss auch Schatten sein, so war es immer und so wird es immer sein. Getreu diesem Motto haben sich die zahlreichen Kinder des regierenden Königs von "Rivellon" gegen den eigenen Vater verschworen und diesen kurzerhand gemeuchelt. Der Zusammenhalt in "Rivellon", dem Land in dem die "Divinity" Saga spielt, steht auf dem Spiel, denn die Kinder führen Kriege um die freigewordene Stelle als König des Reiches. Der namenlose Held des Spiels ist eines der Sprösslinge des kürzlich verschiedenen Königs. Allerdings ist er das Ergebnis der Liaison eines Menschen und eines Drachen in Menschengestalt, mit dem der Verblichene ein Verhältnis hatte. Die Kraft des Drachenblutes soll dem Chaos, welches im Land wütet, Einhalt gebieten und so zieht der junge Halbdrachen in die Schlacht. Allerdings nicht allein, denn er bekommt tatkräftige Unterstützung durch Maxos, dem mächtigsten Zauberer von ganz "Rivellon". Der Magier heuert vier Generäle an, die unterschiedlicher nicht sein können: Einen Menschen, der viele seiner Gliedmaßen, die er in der Schlacht verloren hat, durch Cyberware ersetzen lies. Eine adelige männliche Echse, die in der Kriegskunst geschult ist, eine ehemalige Königin eines von Frauen regierten Landes und eine junge Dame, die ein Geheimnis mit sich trägt.

Hinzu gesellt sich noch eine Reihe von Diplomaten, die sich auf dem Schiff des Halbdrachen häuslich niederlassen und politische Ränke schmieden. So kommt es immer wieder vor, dass der Spieler von diesen Vorschläge unterbreitet bekommt, zum Beispiel ob Wehrdienst eingeführt werden soll oder ob Homo-Ehen erlaubt werden sollen. Je nachdem, wie entschieden wird, kann der Spieler den Einfluss auf die verschiedenen Völker erhöhen oder reduzieren. Dies hat direkte Auswirkungen auf das Spielfeld. Stehen die eigenen Einheiten in einer Region, die beispielsweise von den Elfen dominiert wird - nachdem man die Gesuche des elfischen Diplomaten zuvor stets abgelehnt hat -, bekommen diese Abzüge auf die Moral und Gebäude in der Region produzieren weniger Einheiten und Gold.

Dreh- und Angelpunkt des gesamten Spiels ist dabei die "Raven", das Flaggschiff des Spielers. Auf diesem gibt es alles, was das Drachenherz begehrt: Einen Kartentisch, auf dem die Schlachten geplant werden, einen Thronsaal, in dem die Diplomaten empfangen werden und die Gemächer der Königin, die dem Spieler von Zeit zu Zeit eine Entscheidung abringt, die auf den weiteren Verlauf der Beziehung durchaus Auswirkungen haben kann. Sollte der Vermählte seiner Königin einmal überdrüssig werden, kann er sie während des zweiten Aktes "loswerden", wenn er dem an Bord befindlichen Nebenbuhler den Vortritt lässt und so erneut heiraten. Ziel des Spiels ist es, die kriegslüsternen Geschwister zu besiegen und so "Rivellon" vor dem Chaos des Krieges zu bewahren.

 

Zug um Zug zum Sieg

"Divinity: Dragon Commander" ist ein rundenbasiertes Strategiespiel, ähnlich wie "Risiko", bei dem man in der Planungsphase Gebäude und Einheiten bauen, sowie Einheiten bewegen kann. Ebenfalls können Karten gespielt werden, die einer Region einen Bonus bringen oder den Feind sabotieren. Es gibt verschiedene Arten von Karten, die einmalig nutzbar sind: Karten, die dem Spieler auf der Übersichtskarte helfen oder dem Gegner dort schaden, Verstärkungskarten, mit denen man Einheiten in Schlachten verstärken kann und Söldnerkarten, die wie zusätzliche Einheiten zählen und nur in dieser Schlacht verfügbar sind.

Je nach Einheitentyp können zwischen einem und vier Feldern gezogen werden. Es gibt viele verschiedene Arten von Truppen. Leichte, mittelschwere, Flug- und Seeeinheiten. So können Küstengebiete wunderbar aus einer Kombination aus Boden- und Seestreitmacht angegriffen werden. Nach der Planungsphase folgt die Bewegungs- und Schlachtphase. Alle Streitkräfte, die zuvor gebaut wurden, erscheinen nun auf dem Spielfeld.

Schlachten können auf unterschiedlichen Wegen ausgetragen werden. Entweder der Computer berechnet anhand der vorhandenen Truppen und des gewählten Generals eine prozentuale Gewinnchance oder man nimmt selbst das Ruder in die Hand und kann so aussichtslose Schlachten noch wenden. Sollte der Spieler sich dazu entscheiden die Schlacht selbst auszuführen, wird das Schlachtfeld geladen. Dort werden die Anfangseinheiten, mit denen man in die Schlacht gegangen ist, platziert. Nun kann eine Basis errichtet werden, um weitere Einheiten zu bauen. Als Ressource dienen Rekruten. Diese können an speziellen Punkten angeworben werden, die jedoch erst erobert werden müssen. Dazu bewegt der Spieler seine Einheiten in die Nähe der Bauplätze, um diese zu übernehmen. Die Steuerung erfolgt mit der Maus. Mit einem Linksklick werden Einheiten und Gebäude ausgewählt, mit einem Rechtsklick der Angriffs- oder Bewegungsbefehl gegeben. Sollte man zusätzlich noch als Drachen auf dem Schlachtfeld mitwirken, ändert sich die Steuerung der Einheiten, denn die Maus wird für den Drachenangriff verwendet, da dieser aus der "Third-Person-Ansicht" gespielt wird. Diese recht gewöhnungsbedürftige Art der Steuerung verleitet gern mal dazu, die Einheiten links liegen zu lassen, und selbst mit dem geflügelten Mitstreiter gegen die gegnerischen Truppen vorzurücken. Dabei kann dieser auf verschiedene aktive und passive Fähigkeiten zugreifen. Auch Einheiten können aufgerüstet und weiterentwickelt werden. Die Upgrades werden auf der "Raven" in Auftrag gegeben und benötigen Forscherpunkte, die man durch spezielle Gebäude auf der Karte erhalten und die erhaltene Menge sogar erhöhen kann.

Gilt es, mehrere Schlachten in einer Runde zu schlagen, sollte Folgendes beachtet werden: Man kann nur je einmal pro Runde selbst in die Schlacht eingreifen und die Generäle schicken. Alle weiteren Schlachten werden mit den vorhandenen Einheiten ausgetragen. Das ist gut, denn so ist strategisches Denken gefragt.

 

Alle gegen alle

Das Spiel verfügt über einen Mehrspielermodus, in dem Spieler die Kampagne gegeneinander oder gemeinsam gegen die KI bestreiten können. Es kann sowohl online aber auch im lokalen Netzwerk gespielt werden. Es ist ein durchaus interessanter Ansatz, in einer Schlacht mehrere Drachen zu sehen, die über den Truppen kreisen und diese sich in der Luft auseinandernehmen oder sich gegenseitig angreifen. Allerdings war es während des Tests nicht möglich, einer Partie beizutreten, da höchstens vier Mehrspielerpartien liefen, die allesamt mit der Maximalanzahl von vier Spielern gefüllt waren.

 

Grafik und Musik

Das Spiel hat eine sehr ansprechende Grafik, die jedoch nicht auf dem allerneusten Stand der Technik ist. Das merkt man gerade in den Echtzeitschlachten. Die Terrains sehen stellenweise matschig und pixelig aus, je näher man heranzoomt. Aus der Distanz und auf dem Schiff jedoch sieht die Grafik sehr gut aus, so dass über dieses kleine Manko hinweggesehen werden kann. Musikalisch bewegt sich das Spiel durchgehend auf einem sehr hohen Niveau. Der Soundtrack ist von Kirill Pokrovsky komponiert worden, der bereits die Musik zu "Divinity", "Beyond Divinity" und "Divinity II: Ego Draconis" geschrieben hat. Stilistisch bewegt sich die Musik zwischen orchestral, leicht episch bis hin zu fetzig und rockig. Dabei passt sie immer zu der jeweiligen Situation.

 

Was ist cooler als ein Drache? Ein Drache mit Jetpack. Das Fazit.

"Divinity: Dragon Commander" ist ein tolles Spiel, das die Konzepte des Rollen- und des Strategiespiels sinnvoll miteinander verknüpft und als sehr gute Metamorphose präsentiert. Die Story ist ansprechend, noch mehr jedoch gefallen mir die irrwitzigen Anträge der Diplomaten und die Keilereien der Generäle untereinander, die man auch noch schlichten darf. "Divinity: Dragon Commander" macht vieles richtig, bringt erfrischenden Wind in das Strategiegenre und peppt es mit Action- und Rollenspielelementen auf. Dabei spielt es auch auf aktuelle Themen der Politik an. Mein Strategietipp für den Sommer.

 

 

Minimum:

• Windows XP SP3

• Intel Core 2 Duo E6600 oder vergleichbar

• 2GB RAM

• NVIDIA GeForce 9800 GT(512MB) oder ATI Radeon HD4850

• HDD: 15GB

• Breitband Internetverbindung

 


Fazit

Was ist cooler als ein Drache? Ein Drache mit Jetpack. Das Fazit.

"Divinity: Dragon Commander" ist ein tolles Spiel, das die Konzepte des Rollen- und des Strategiespiels sinnvoll miteinander verknüpft und als sehr gute Metamorphose präsentiert. Die Story ist ansprechend, noch mehr jedoch gefallen mir die irrwitzigen Anträge der Diplomaten und die Keilereien der Generäle untereinander, die man auch noch schlichten darf. "Divinity: Dragon Commander" macht vieles richtig, bringt erfrischenden Wind in das Strategiegenre und peppt es mit Action- und Rollenspielelementen auf. Dabei spielt es auch auf aktuelle Themen der Politik an. Mein Strategietipp für den Sommer. (05.09.2013)



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