Herr der Ringe Online - Die Minen von Moria

Herr der Ringe Online - Die Minen von Moria

(Codemasters)

geschrieben von Achim Hamm

 

 
Entwickler: Turbine Inc.
Publisher: Codemasters
Genre: MMORPG
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: Herr der Ringe Online - Die Minen von Moria
Preis: 29,99 €
Altersfreigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß §14 JuSchG

"Herr der Ringe Online", kurz "HDRO", ist ein MMORPG, das den Spieler zur Zeit des Ringkrieges in die von John Ronald Reuel Tolkien geschaffene Welt von Mittelerde versetzt und im Jahre 2007 vom britischen Publisher Codemasters veröffentlicht wurde. Entwickelt wurde das Spiel von Turbine Inc., einer US-amerikanischen Spielefirma, die schon "Asheron's Call" und "Dungeons & Dragons Online: Stormreach" herausgebracht hat. Seit Ende 2008 liegt die erste Erweiterung zu "HDRO", "Die Minen von Moria", vor und soll hier vorgestellt werden

Neue Features von "HDRO - Die Minen von Moria"

"HDRO - Die Minen von Moria" hat einige Neuerungen zu bieten. Die maximale Stufe für Spieler wird auf 60 angehoben. Das Nebelgebirge mit den entsprechenden Dungeons und Zwergenhallen nebst den friedlichen Wäldern von "Lothlórien" ist nun zugänglich - und es werden eine große Anzahl an Quests, Gegenständen und sogar zwei neue Klassen implementiert: der Runenbewahrer und der Hüter. Der Runenbewahrer kann mit magischen Artefakten heilen oder angreifen, während der Hüter mit speziellen Attacken seine Feinde zerschmettern kann. Generell lässt sich sagen, dass der Umfang der Erweiterung mehr als befriedigend ist und die Spielwelt und die Spielmöglichkeiten um einiges erweitert.

Das Spielgefühl und die technischen Aspekte von "HDRO - Die Minen von Moria"

Die Grafik des Spiels macht einen sehr ordentlichen und wahrheitsgetreuen Eindruck. Der Realismus erinnert an "Dark Age of Camelot". Sie ist nicht so farbenfroh wie bei "World of Warcraft" und optisch nicht so ansprechend wie bei "Spellborn". Die Physik-Engine ist okay, obwohl von Zeit zu Zeit der eine oder andere Bug auftritt, bei dem man durch Bäume und Zäune einfach hindurchlaufen kann. Außerdem scheint die Grafik bei hohen Details nicht hundertprozentig DirectX-10-kompatibel zu sein. Es empfiehlt sich also, die neueste Version von DirectX-9 auf seinen Vista-Rechner zu installieren. Die Musik des Spiels ist atmosphärisch stimmig und lässt den Spieler in die idyllische Welt Mittelerdes versinken. Da ihr das Martialische fehlt, wird sie auf Dauer nicht nervend und man kann sie bei gedrosselter Lautstärke durchaus laufen lassen. Der Sound der Charaktere ist abwechslungsreich, obwohl das Spiel natürlich nicht komplett vertont ist. Viele Texte der Hauptquests werden gesprochen, bei Nebenquests dagegen erscheinen meistens nur Dialogboxen.

Die Übersetzung von "HDRO" ist sehr gut gelungen. Es sind in den gesprochenen und geschriebenen Zeilen kaum Übersetzungs- oder Grammatikfehler zu finden. Die Spiel-Server werden regelmäßig gewartet: Es waren während des Spielens kaum Lags und selten Verbindungsabbrüche festzustellen. Das Chatsystem und das User-Interface entsprechen dem üblichen Standard von MMORPGs und bringen keine wesentlichen Neuerungen. Das Quest-Journal ist sehr übersichtlich gestaltet - man kann die Quests, die man abarbeiten möchte, auf dem Bildschirm anzeigen lassen oder, wenn man sie vorerst zurückstellen möchte, aus dem Journal deselektieren. Ein sehr schönes zusätzliches Feature, das sich noch in der Betaphase befindet, ist die Quest-Hilfe bei der "Minimap": Man wird per Richtungspfeil zu den Orten und Plätzen geführt, an denen man seine Aufgaben lösen muss. Dieses Feature erleichtert das Spielen und das allgemeine Vorankommen im Spiel ungemein.

"HDRO - Die Minen von Moria" wurde von DLH.net mit der Klasse des Barden getestet. Laut Spielbeschreibung bringt ein Barde mit Liedern und Geschichten Hoffnung in die dunkelsten Orte. Er kann jene zu großen Taten inspirieren, die verzweifelt oder deren Herzen schwer sind. In der Schlacht wendet er das Glück mit Liedern, die die eigenen Verbündeten stärken, und mit Elegien, die die Herzen des Feindes mit Angst erfüllen. Ein Barde spielt sich ähnlich wie ein Minnesänger bei "Dark Age of Camelot". Er macht nur relativ wenig Schaden durch seine Waffe, hat aber dafür Schreie und Lieder zur Verfügung, die nützlich für das Gruppenspiel sind - er ist eine typische "Supporter"-Klasse. Allerdings ist es auch möglich, einen Barden zum "Kämpferbarden" zu drillen, indem man vor allem dessen Kampffähigkeiten einsetzt. Der entsprechende Fortschritt wird statistisch erfasst und von Zeit zu Zeit eingeblendet. Durch spezielle Leistungen, die man während des Spiels erbringt, werden eine Fülle an Ehrentiteln, Eigenschaften und sonstigen Belohnungen freigeschaltet. "HDRO - Die Minen von Moria" kommt also Allroundern sehr entgegen. Der Spieler kommt so in den Genuss des ganzen Produktes, was den Spielspaß ungemein steigert.

Das PvE entspricht dem Standard üblicher MMORPGs. Die Mobs wie Spinnen, Wölfe, Bären und Räuber sind dem Tolkienschen Universum entnommen. Es entsteht so ein atmosphärisch dichtes Spielgefühl, das den Spieler durchaus für mehrere Stunden am Tag zu fesseln vermag. Die Spielwelt ist gigantisch groß. Schon das Breeland, der kleinste Teil Mittelerdes, ist sehr weiträumig und umfangreich gestaltet. Die Jagdgründe sind zahlreich vorhanden und der Respawn der Mobs geht sehr schnell vonstatten. Die Instanzen und Dungeons sind durchaus interessant und deren Schwierigkeitsgrad ist nicht zu hoch angesetzt. Das Kampfsystem mit den obligatorischen Schnellleisten ist auf intuitive Art und Weise sehr flott zu lernen und ist auch aus "DAoC" oder "WoW" bestens bekannt. Erfahrene Spieler finden sich mit den vielfältigen Fähigkeiten der Spielercharaktere und dem Spiel in seiner Gesamtheit sehr schnell zurecht, während Anfänger sicherlich eine tagelange Einarbeitungszeit benötigen.

Die Quests am Anfang des Spiels bestehen meistens aus drei bis vier Schritten und entsprechen dem üblichen MMORPG-Standard. Ihre Schwierigkeitsstufe nimmt im Laufe des Spielfortschritts stetig zu. Dabei muss man zwischen dem Epos, der Hauptgeschichte, die erzählt wird, und Nebenquests unterscheiden. Als Belohnung für gelöste Aufgaben erhält man Geld und Ausrüstungsgegenstände. Es stehen im Vergleich zu anderen Online-Rollenspielen sehr viele Slots zur individuellen Ausrüstung des Spielercharakters zur Verfügung. Das Ankleiden des Chars nach eigenen Vorlieben ist motivierend und macht sehr viel Spaß, da es eine Fülle von verschiedenen Waffen, Kleidungsstücken und Gegenständen gibt, die den Char zusätzlich individualisieren. Ein sehr nützliches Feature ist, dass angelegte Waffen und Kleidungsstücke bequem mit Gegenständen aus dem Inventar verglichen werden können.

 


Fazit

   "HDRO" ist ein sehr umfangreiches und gelungenes MMORPG. Die literarische Vorlage ist gekonnt umgesetzt, weil man sich in den Ringkrieg hinein versetzt fühlt, und das Spiel entspricht weitestgehend den neuesten technischen Standards. Die Grafik und der Sound verbreiten ein stimmiges Mittelerde-Gefühl und die Spielmechanik ist nach einer gewissen Einarbeitungszeit selbst für MMORPG-Anfänger beherrschbar. Der Schwierigkeitsgrad von "HDRO" ist durchaus moderat zu nennen. Der Umfang der ersten Erweiterung "Die Minen von Moria" ist auch mehr als ausreichend zu bezeichnen - zwei zusätzliche Klassen und die neuen Gebiete komplettieren den Spielspaß. Kompliziert sind dagegen die Anmeldung zum Spiel und die schwierige Spielerkontenverwaltung. Hier müsste Codemasters einige Verbesserungen und Vereinfachungen durchführen. (02.07.2009)


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