Elven Legacy

Elven Legacy

(Paradox Interactive)

geschrieben von Jan-Erik Steinkrüger

 

     
 

Mit "Fantasy Wars" brachten die Entwickler der russischen Firma Ino-Co 2007 den Vorgänger von "Elven Legacy" auf den Markt, der jedoch aufgrund einer eher schwachen Story nur geringen Erfolg hatte. Das neue Strategiespiel verspricht hingegen trotz einzelner Mängel insgesamt viel Spielspaß.

Gute Elfen, böse Orks und chaotische Menschen

Wie so oft in Fantasy-Geschichten steht die Welt vor dem Untergang. Die guten - aber zum Teil gegenüber Menschen recht verächtlichen - Elfen sind auf der Jagd nach einem menschlichen Magier; der ist hinter das Geheimnis der Stärke der Elfen gekommen und will es zu üblen Zwecken nutzen. Man begleitet Lord Sagittel auf dieser Jagd nach dem dunklen Magier, bei der sich der Spieler regelmäßig entscheiden muss, welchen Weg sein Held einschlagen soll.

"Battle Isle" trifft Mittelerde

Hinter "Elven Legacy" verbirgt sich ein klassisches rundenbasiertes Strategiespiel. Wie bereits zu Beginn der Neunziger bei "Battle Isle" bewegen sich die Truppen auf Hexfeldern und greifen je nach Typ aus verschiedener Entfernung gegnerische Einheiten an. Im Gegensatz zu diesem Klassiker handelt die Story jedoch in einer Fantasy-Welt mit Bogenschützen, Reitern, Orks und Helden und spielt nicht auf futuristischen Inseln mit Panzern, Hubschraubern und U-Booten.

Während der Kampagnen gibt einem die Untergrundbeschaffenheit des Hexagons, auf dem die Einheit steht, Boni oder Abzüge, die man auch nutzen sollte, da im Spiel gegen den Computer die KI strategische Schwäche relativ gut für sich nutzbar macht. Derjenige, der während der Schlachten seine Einheiten behutsam behandelt und sie regelmäßig heilt, statt sie zu verheizen, wird mit Levelaufstiegen und Spezialfähigkeiten belohnt. Zum Teil können dadurch auch gewisse Geländenachteile ausgeglichen werden. Zusätzlich zu den regulären Truppen bietet "Elven Legacy" wie auch andere Fantasy-Strategiespiele (etwa "Warcraft 3" oder "Schlacht um Mittelerde") Helden an, die zusätzliche Fähigkeiten sowie besondere Stärken besitzen. Gerade im Kampagnenmodus sind diese von zentraler Bedeutung.

Häufig gilt es neben der Einnahme einer bestimmten Stadt oder dem Töten eines speziellen Gegners et cetera, die Helden - meist vornan Lord Sagittel - am Leben zu erhalten. Um den Anreiz zu erhöhen, sich nicht in Nebenschauplätzen zu verlieren, gibt es Runden-Limits in der Erfüllung der gesetzten Aufgaben sowie verschiedene Strategiebewertungen, die Zusatz-Level freischalten. Dabei kann es häufig mehrerer Anläufe bedürfen, um einen Level zu überstehen.

Alt, aber gelungen

Die grafische Umsetzung von "Elven Legacy" ist weder besonders neu noch fehlerfrei. Oft sind die Darstellungen, gemessen am heutigen Standard, eher matschig oder verpixelt und die Animation etwas rucklig. Trotzdem springt der Funken über und man fühlt sich in eine farblich sehr ansprechend gestaltete Fantasy-Welt versetzt. Besonders gelungen ist dabei die im Spiel angebotene Zoom-Funktion. Aus der Ferne betrachtet werden die Einheiten jeweils durch eine große Figur angezeigt, die sich beim Näherzoomen in eine kleine Truppe umwandelt. Etwas bedauerlich ist allerdings, dass ein Gesamtüberblick eher schwerlich zu bekommen ist.

Etwas mehr Abwechslung hätte man sich bei der Musik gewünscht. Zwar passt sie zum Thema Fantasy, bleibt aber zumeist gleich und passt sich nicht einzelnen Spielsituationen an. Ein kleinerer Fehler trat beim Test auch bei den Sprechern auf, die ansonsten zumindest in der englischen Sprachausgabe sehr gut gesprochen waren: Im Tutorial wechselte die Erzählerstimme ins Russische.

Trotz aller Kritikpunkte an der audio-visuellen Umsetzung hat mir "Elven Legacy" sehr gut gefallen. Als alter Fan von rundenbasierten Strategiespielen kam ich richtig ins Schwärmen über die gute alte "Battle Isle"-Zeit. Einziges Manko ist, dass es doch ein recht hohes Niveau voraussetzt und man sich doch die Spielzüge sehr genau überlegen sollte, will man nicht ständig Kampagnen wiederholen. Insgesamt aber danke an Ino-Co und "bitte, mehr davon".

(23.06.2009)

 

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