Supreme Commander

Supreme Commander

(THQ)

geschrieben von Uwe Schöler

 

 
Entwickler: GAS Powered Games
Publisher: THQ
Genre: Echtzeit-Strategie
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: Supreme Commander
Preis: 38,00 €
Altersfreigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß §14 JuSchG

Willkommen im Krieg

Wir schreiben das Jahr 3844, in dem es nach wie vor Krieg zwischen den drei Fraktionen der Menschheit gibt, wie auch schon 1000 Jahre lang zuvor. Sie nennen ihn den "ewigen Krieg". Die United-Earth-Federation (UEF), die Erleuchteten der Aeon und die Nation der Cybrans liefern sich erbitterte Kämpfe in der ganzen Galaxie. Die sogenannte Quantum-Gate-Technologie macht es möglich, dass alle drei Parteien gepanzerte Kommandoeinheiten jederzeit und überall einsetzen und somit ganze Armeen erstellen und in den Kampf schicken können. Milliarden Leben und Planeten, die in tote Felsen verwandelt wurden und nun leblos durch den Weltraum treiben, sind die Folge dieses sinnlosen Krieges.

Die UEF ist der militärische Zweig des zersplitterten Erdenimperiums, der das Ziel verfolgt, alle Welten wieder unter dem Erdenbanner zu vereinen. Sie will den Glanz des alten Imperiums wieder aufleben lassen und strebt Ehre und Tradition an. Als Hauptagitatoren gelten der Präsident C. Allen Riley II, der das Ziel vor Augen hat, den ewigen Krieg zu beenden, Samantha Clarke, die als höchstrangiger Offizier an seiner Seite kämpft und Colonel Zachary Arnold, der freiwillig für die UEF kämpft.

Eine Gruppe von Wissenschaftlern und Kolonisten, die Aeon-Erleuchteten, die sich auf "Seraphim II" - einem Planeten fünf Mal so groß wie die Erde - niederließen, bekamen Kontakt mit Außerirdischen. Diese Aliens sollten vernichtet werden, aber eine kleine Gruppe pflegte heimlichen Kontakt zu der Spezies und lernte von ihnen. Dieser Umstand sollte sie das Leben kosten. Neben Rhianne Burke, der jetzigen Prinzessin der Erleuchteten, die ursprünglich als Biologin dazu kam, berät Gutachterin Toth die Prinzessin bei dem Versuch, dauerhaften Frieden zwischen den Aliens und den Kolonisten zu etablieren. Mit im Bunde ist Jaran Marxon, einer der gefürchtetsten Männer in der gesamten Galaxie. Er hat den höchsten Rang im Militär der Erleuchteten.

Als dritte Fraktion entstammt die Nation der Cybrans dem ursprünglichen Erdenimperium. Durch Kybernetik gelang es Doktor Gustaf Brackman, das erste Mensch/KI-Wesen zu erschaffen. Nach anfänglichen Tests mit Freiwilligen wurden innerhalb von Jahrzehnten Tausende für dieses Programm rekrutiert. Als Elite-Commander steht ihm Ivanna Dostya zur Seite, die als raffinierte und brillante Kämpferin auf dem Schlachtfeld ihre Feinde unter widrigsten Umständen besiegt.

Keine Gnade walten lassen

Sie werden schnell feststellen, dass die Einheiten der drei Fraktionen nahezu identisch sind, was für ein ausgeglichenes Spiel sorgt und Sie zum Taktiker werden lässt. Optisch unterscheiden sich die Gebäude und Einheiten zwar, aber ihre Funktionen sind deckungsgleich. Somit spielt die Masse an Einheiten um den Gegner zu überrollen eher eine untergeordnete Rolle, als ihn taktisch mit einem Mix an unterschiedlichen Einheiten zu bezwingen. Wer in anderen Titeln dieses Genres mit Übermacht den Gegner besiegte, wird hier nicht viel Glück haben, denn Strategie zeichnet den Helden in "Supreme Commander" aus.

Die zentrale Einheit im Spiel ist die ACU, die sogenannte Armored Command Unit, die sich als übergroßer Mech darstellt. Sie ist weniger ein Kriegsgerät, sondern wird gebraucht, um die grundlegenden Gebäude, wie die Landfabrik für die Fahrzeugherstellung, die Luftwaffenfabrik für Flugzeuge oder die Marinefabrik, die zur Erstellung von Schiffen eingesetzt wird, aufzubauen. Neben diesen Gebäuden stellt die ACU natürlich auch den Masseextraktor und die Energiegeneratoren bereit, die für den weiteren Aufbau der Basis und der Erschaffung der Einheiten dringend benötigt werden. Passen Sie also gut auf Ihren Mech auf, denn er ist die Schlüsselfigur für die jeweilige Fraktion. Sollte dieser zerstört werden, explodiert der Mech und das gespielte Szenario ist zu Ende.

Am Anfang Ihrer Karriere als Feldherr sollte vielleicht der Kampagnenmodus stehen, damit Sie durch bestimmte Missionen Schritt für Schritt an das Spiel und das Kampfgeschehen herangeführt werden. Zuerst entscheiden Sie sich für die jeweilige Fraktion und können im selben Bild auch die Schwierigkeitsstufe Ihres Gegners einstellen, ein Video dazu anschauen oder einen vorhandenen Spielstand laden. Weiter geht’s dann mit "Auswahl". Nun bekommen Sie das dazugehörige Missionsvideo angezeigt, in dem Sie auf Ihre Ziele vorbereitet werden und Sie wertvolle Informationen erhalten. Danach stürzen Sie sich mit "Starten" in Ihr Szenario und werden hoffentlich als Sieger daraus hervorgehen.

Wenn Sie sich für das Gefecht entscheiden, haben Sie eine Auswahl an verschiedenen Szenarien, die jeweils eine unterschiedliche Maximalanzahl an Spielern zulassen. Nachdem Sie sich für eine Karte entschieden haben, können Sie weitere Einstellungen entsprechend Ihrer Auswahl tätigen. So stehen nun Farbe, Fraktion und Team zur Auswahl sowie Einheitenkapazität, Nebel des Krieges, Spielgeschwindigkeit, Siegbedingungen und die Möglichkeit der Benutzung von Cheats. Als Gegner stehen Ihnen verschiedene Stufen an Intelligenz der KI zur Verfügung. So müssen Sie sich zum Beispiel zwischen normaler KI, Horden-KI, Technologie-KI oder zufälliger KI entscheiden, um nur ein paar zu nennen. Danach stehen Sie auf dem Schlachtfeld und beginnen Ihren Siegeszug.

Für alle Strategen, die sich gegen Freunde oder andere Onlinespieler messen wollen, gibt es den Mehrspielermodus. Hier können Sie zwischen LAN/IP oder GPGNet, also Onlinespiel, wählen. Für letzteres benötigen Sie einen GPG-Account, den Sie aber bei der Installation des Spieles bereits anlegen können. Bei einer LAN-Verbindung können Sie sowohl Server als auch Client sein. Der Server, also Host, bestimmt dabei die Regeln, wie Sie diese auch beim Gefecht einstellen. Das Onlinespiel benötigt den GPG-Client und eine Internetverbindung, die für ein zügiges Spielen schon DSL-Geschwindigkeit haben sollte. Wichtig zu wissen dabei: Sie dürfen nicht hinter einem Proxy-Server sein, da man dies bei dem Client nicht einstellen kann. Mit einer direkten Internetverbindung gibt es hingegen keine Probleme. In dem Client haben Sie nun Zugriff auf verschiedene Informationen, wie Ranglisten anderer Mitspieler oder Spiele, in die Sie einsteigen können. Sollten aktuelle Patches zur Verfügung stehen, werden diese darüber ebenfalls angeboten.

Taktik ist auf dem Schlachtfeld gefragt

Nach dem eindrucksvollen Einführungsvideo werden Sie sofort im Profilmanager nach einem Spielerprofil gefragt. Da noch nichts vorhanden ist, geben Sie einfach einen Namen ein und klicken auf "Anlegen". Von hier aus haben Sie auch sofort Zugriff auf die Spieloptionen, die Sie sich gleich näher anschauen sollten, um "Supreme Commander" an Ihre Wünsche und Hardwarebeschaffenheit anzupassen. Ist auch dies erledigt, gelangen Sie mit Klick auf "OK" in das Hauptmenü. Nun können Sie zwischen dem Kampagnenmodus, dem Mehrspielermodus und dem Gefecht wählen. Natürlich können Sie auch erstmal die Anleitung studieren, die ebenfalls über das Menü erreichbar ist. Die Anleitungen stützen sich auf verschiedene Videos, die Ihnen das Spiel und dessen Bedienung sehr einfach näher bringen. Sollten Sie erstmal Gebäude und Einheiten bauen wollen, stehen Ihnen in diesem Tutorial alle drei Fraktionen gleichzeitig zur Verfügung und Sie können sich jede Partei mit ihren Gebäuden und Truppen verinnerlichen, um im Gefecht oder einer Kampagne die Vorzüge jeder einzelnen Gruppe für sich zu nutzen.

Jeder, der gerne Echtzeitstrategie spielt, wird sich hier sofort zurechtfinden. Das Interface ist sehr übersichtlich, die Bedienelemente erklären sich von selbst und zu jedem Icon wird ein kleiner deutschsprachiger Hilfetext angezeigt. Trotzdem sollten Sie einen Blick in das recht umfangreiche Handbuch werfen, um sich mit den einzelnen Baumöglichkeiten vertraut zu machen. Wer das Spiel "Total Annihilation" kennt, wird hier keine Probleme haben. Die komplette Bedienung des Spiels teilt sich in zwei Bereiche auf, die den oberen und den unteren Bildschirmrand füllen. Der untere Bildschirmrand steht unter anderem für das Baumenü zur Verfügung und sobald Sie Ihren ACU auswählen, werden die zur Auswahl stehenden Gebäude angezeigt. Ganz links in der Leiste finden Sie kleinere Schaltflächen, die der Übersichtlichkeit auf dem Schlachtfeld dienen. Hier können Sie auch die Minikarte ein- und ausschalten. In der rechten unteren Ecke befindet sich das Befehlsmenü, in dem Sie Ihren Einheiten die nötigen Instruktionen geben.

Die obere Leiste teilt sich in drei große Komponenten, eine auf der linken Seite, die Ihnen zur Verfügung stehende Masse anzeigt, im mittleren Bereich Zugriff auf Optionen, Missionsziele, Menü, Diplomatie und Punktzahl gewährt und auf der rechten Seite Ihre verfügbare Energie anzeigt. Achten Sie besonders darauf, dass Ihnen genügend Masse und Energie zur Verfügung stehen, denn jede Einheit benötigt diese Komponenten zur Erstellung. Kleiner Tipp: Sollten Sie mal einen Überschuss an Energie und einen Mangel an Masse haben, können Sie den Massefabrikator bauen, der verfügbare Energie in Masse umwandelt. Manchmal verzieren noch kleine Icons den rechten und linken Bildschirmrand. Auf der rechten Seite werden gewählte Einheiten angezeigt, auf die Sie dann sofort zugreifen können, beziehungsweise sehen Sie hier auch Ihre ACU. Mit einem Doppelklick auf das Bild zentrieren Sie den Bildschirm über der Einheit. Der linke Rand der Anzeige ist mit Ihren Missionszielen gefüllt. Bei einem Klick darauf wird das Sichtfeld der Karte auf dem Ziel zentriert.

"Supreme Commander" wird, wie so ziemlich jedes Echtzeitstrategiespiel, hauptsächlich mit der Maus gespielt, indem Sie die Einheiten mit der linken Maustaste auswählen und sie mit der rechten in die entsprechende Richtung bewegen. Das Scrollrad dient der Blickfeldänderung und wenn Sie das Scrollrad gedrückt halten, können Sie das Schlachtfeld um den Mittelpunkt drehen. Mehrere Einheiten wählen Sie mit gedrückter linker Maustaste aus und wenn Sie dann noch die "STRG"-Taste plus einer Zahl drücken, können Sie im Anschluss durch Drücken eben dieser Zahl schnell auf die Gruppe zugreifen. Ein interessantes und hilfreiches Merkmal ist eine Art Bewegungsabfolge, die Sie mit der "Umschalttaste" erreichen. Wen Sie Ihren Mech ausgewählt haben, können Sie zum Beispiel gleich mehrere Masseextraktoren auf die erforderlichen Felder bauen. Dies wird durch eine gelbe Spur angezeigt und die noch zu erstellenden Gebäude werden leicht grün dargestellt.

Keine Kompromisse machen

Ein Punkt, der "Supreme Commander" von anderen Echtzeitstrategiespielen unterscheidet, ist das Interface. Sie können von der Vogelperspektive über das gesamte Schlachtfeld bis zur Detailansicht einer einzelnen Einheit, die den ganzen Bildschirm ausfüllt, stufenlos zoomen. Ab einer bestimmten Höhe über dem Geschehen wechselt die Anzeige in eine Art symbolische Darstellung, die Ihnen Ihre Truppen als Kreise, Quadrate und Dreiecke darstellt. Des Weiteren werden mehrere Monitore unterstützt, die Ihnen, sofern die Hardwarevoraussetzungen vorhanden sind, einen gigantischen Anblick auf das Szenario geben. So fühlen Sie sich dann mitten im Geschehen, statt nur als Beobachter.

Grafisch sehr detaillierte Gebäude und Einheiten mit passenden Texturen verschönern Ihnen den Tag als Taktiker in diesem epischen Krieg. Gigantische Explosionen, die ganze Befestigungsanlagen niederreißen, füllen den Bildschirm und lassen Ihr Herz höher schlagen. Auch wenn Sie Hunderte von Einheiten in den Kampf schicken können, werden Sie wohl eher in einer mehr herausgezoomten Ansicht arbeiten, um Ihre Armee taktisch erfolgreich einzusetzen. Diese "Draufsicht" ist zwar eher karg an Details, dafür aber informativ und somit für den Taktiker nützlich. In der Detailansicht werden sie, von den vielen unterschiedlichen Einheiten abgesehen, eher trostlose, einfach gehaltene Landschaften sehen, die grafisch nicht viel zu bieten haben.

Der Sound ist für dieses Spiel normal und eher zweitrangig einzustufen, da man sich von der Musik nicht aus der Ruhe bringen lassen sollte. Dies ist nicht abwertend gemeint, da diese Hintergrundmusik leise gespielt wird und hauptsächlich von Befehlen und Hilfen Ihrer Vorgesetzten durchdrungen wird. Die Videos sind durch gut gewählte Synchronsprecher in perfektem Deutsch verfasst, was den soliden Gesamteindruck des Spiels abrundet.

Mit "Supreme Commander" ist es Gas Powered Games gelungen, ein anspruchsvolles, ausgewogenes Echtzeitstrategiespiel zu entwickeln, das Strategen lange am PC ausharren lässt. Das eigentliche Spielprinzip ist zwar altbekannt, aber genau dieses Gameplay hat sich auch bewährt. Durch die einfache Bedienung kann man sich voll auf die Taktik konzentrieren und der sehr guten KI Paroli bieten. Für Echtzeitstrategen ein Muss!

(09.03.2007)

Minimale

- Windows XP/Vista

- Pentium IV 1800 MHz oder höher (oder vergleichbarer AMD)

- mind. 512 MB RAM

- Grafikkarte mit mind. 128 MB (DirectX 9-kompatibel)

- 2-fach DVD-Rom

- mind. 8 GB freier Festplattenspeicher

- Soundkarte (DirectX 9-kompatibel)

- 56,6 Kbps-Internetverbindung


Fazit

: Viel Glück Commander!


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