Zombie Driver

Zombie Driver

(Rondomedia)

geschrieben von Sebastian Amberger

 

 
Entwickler: EXOR
Publisher: Rondomedia
Genre: Action-Rennspiel
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: Zombie Driver
Preis: ca. 15 €
Altersfreigabe: Freigegeben ab 18 Jahren gemäß §14 JuSchG

Nach unzähligen Wimmelbildspielen und Simulationen betritt Rondomedia den Markt mit einem actiongeladenen Rennspiel, in dem das vorrangige Ziel darin besteht, schier endlosen Zombiehorden mit nichts als einem Auto gegenüberzutreten.

Story

Nach einem Unfall in einem ungenannten Chemiewaffen produzierenden Unternehmen bricht in einer fiktiven Stadt die Hölle aus. Durch die austretenden Schadstoffe verwandeln sich alle Einwohner, die sich zu diesem Zeitpunkt im Freien befinden, in Untote und bevölkern in steigender Zahl die Straßen. Um Nahrung zu finden, versuchen sie die letzten Überlebenden ausfindig zu machen, die sich zum Unfallzeitpunkt in ihren Häusern aufgehalten haben. Der Spieler übernimmt die Rolle eines bis dato völlig unscheinbaren Stadtbewohners, der mit einem herumstehenden Taxi versucht dem Unheil zu entkommen. Die Armee rekrutiert ihn kurzerhand als Fahrer, um weitere Überlebende aus der Stadt zu evakuieren. Neben ein paar Freunden, deren Spieleabend so fesselnd war, dass sie erst zu spät mitbekommen haben, was sich in der Welt außerhalb des Hauses abspielt, müssen Ärzte, Forscher, Feuerwehrmänner und viele andere sicher in die Basis transportiert werden. Im fortlaufenden Spiel erfährt der Held, dass sein Auftraggeber nicht das Militär selbst ist und seltsame Vorkommnisse, wie unerklärliche Leichentransporte, mehr Fragen als Antworten liefern. Doch trotz aller Ungereimtheiten müssen die Rettungsmissionen weitergeführt werden. Was wäre in einer zombieverseuchten Welt besser dafür geeignet als ein Mann und sein Taxi?

Gameplay

Der Storymodus bietet insgesamt 17 Missionen, die in fester Reihenfolge gespielt werden; die Möglichkeit, bereits bestrittene Fahrten zu wiederholen, besteht nicht. Jeder Auftrag wird mit einem ausführlichen Briefing begonnen, in dem das Einsatzgebiet gezeigt und die zu erfüllenden Ziele besprochen werden. Zusätzlich zur Hauptaufgabe, die immer das Retten einer bestimmten Personenzahl umfasst, gibt es ein sekundäres Ziel, wie etwa die Säuberung eines bestimmten Gebietes oder das Töten einer vorgegebenen Mindestzahl von Gegnern. Durch das Erfüllen der Vorgaben werden Upgrades oder Autos freigeschaltet beziehungsweise Geld verdient, das wiederum zum Verbessern des fahrbaren Untersatzes benötigt wird. Zu Beginn besitzt der Spieler nur das Taxi, doch im weiteren Verlauf des Spiels erweitert sich der Fuhrpark um bis zu sechs weitere Fahrzeuge. Bei maximalem Erfolg stehen ein Sportwagen, eine Limousine, ein Polizeiauto, ein Omnibus, ein Krankenwagen und ein militärisch umgebauter Strandbuggy zur Auswahl. Die Upgrades gliedern sich in die Waffen (Flammenwerfer, Maschinengewehr, usw.), die nur einmalig erworben werden müssen und die fahrzeugspezifischen Verbesserungen (Panzerung, Geschwindigkeit, usw.). Je nach der zu erwartenden Zahl der Überlebenden ist ein Wechsel zwischen dem schnellen, wendigen Sportwagen oder dem langsamen Omnibus mit großem Fassungsvermögen abzuwägen. Auch die unterschiedlichen Fahreigenschaften haben einen großen Einfluss auf die Wahl des Vehikels. Es ist doch immer wieder überraschend, wie viel Schaden ein Bus anrichten kann, wenn er bei voller Fahrt durch eine Horde Gegner driftet.

Die einzelnen verbarrikadierten Zielhäuser liegen über die ganze Stadt verstreut. Zur Orientierung wird deren jeweilige Lage mit Hilfe eines Pfeils am Bildschirmrand angezeigt, eine Minikarte fehlt komplett. Zusätzlich zur Richtungsweisung dient der Pfeil auch als Information, wie viele Menschen sich dort aufhalten, welche Entfernung (Luftlinie) zum Zielort besteht und in welchem Zustand sich der Unterschlupf befindet, da die hungrigen Zombies alles daran setzen, ihr Futter zu erreichen. Ist ein solches Gebäude erreicht, müssen sämtliche Zombies im Einzugsgebiet vernichtet werden, bevor die Überlebenden ihr Versteck verlassen. Auf der Fahrt zurück erzählen die Geretteten meist ihre Erlebnisse und Theorien zu den Geschehnissen, wodurch die Story ein wenig vorangetrieben wird. Leider ist es manchmal etwas kompliziert, den Text zu lesen, während sich die Untoten um das Auto scharren. Die Munition für die bordeigenen Waffensysteme beziehungsweise zusätzliche Geldpakete befinden sich meist abseits der normalen Straßen. Doch da die Wege durch Hinterhöfe und Parkanlage meist etwas weniger vollgestopft mit Gegnern sind, findet der Spieler bei seiner Fahrt genug Nachschub. Gesteuert wird das eigene Vehikel komplett mit der Tastatur, während die Kamera die Ereignisse immer aus der Vogelperspektive zeigt.

Neben dem Storymodus gibt es noch das Gemetzel, bei dem sich das Geschehen in einer fest abgegrenzten Arena abspielt. Hier lauern unzählige hungrige Gegner darauf, überfahren, verbrannt oder anderweitig ins Jenseits befördert zu werden. In regelmäßigen Abständen wird der Kampfbereich mit Reparatursets und Waffen bestückt, damit der Fahrer zumindest eine kleine Chance hat, sich gegen die stetig steigende Gegnerzahl zu behaupten. Sobald das eigene Fahrzeug vollends zerstört ist, werden die Punkte gewertet und eine entsprechende Medaille verliehen. Die errungene Highscore kann anschließend mittels Twitter und Facebook veröffentlicht werden.

Da sowohl der Storymodus als auch das Gemetzel auf Dauer recht eintönig werden, hat der Entwickler auf seiner Homepage eine Anleitung zum Erstellen von Modifikationen zur Verfügung gestellt. Zum Zeitpunkt des Tests gab es bereits einen sogenannten "Darkness Mod", der die Stadt in Dunkelheit taucht und somit noch etwas mehr Gruselspaß in die Welt der Untotenjagd bringt.

Grafik und Sound

Die Detailtiefe fällt zwar mager aus und die Zombies müssen mehr erahnt werden, als dass man sie als solche erkennen kann, aber für den Preis von circa 15 € bietet "Zombie Driver" eine recht ansehnliche 3D-Grafik. Das Hauptaugenmerk des Spiels liegt eindeutig auf dem Spielspaß, da das hohe Tempo des Spiels und die dauerhafte Konfrontation mit dem Gegner dem Spieler wenig Zeit gibt, sich seine Umgebung genauer anzusehen. Dieser Umstand ist auch bei der recht dürftigen Sound-Ausstattung zu spüren. Zwar hat jeder Wagen eine eigene Geräuschkulisse und die Hintergrundmusik trägt durch ihre harten Gitarrenklänge zur düsteren Atmosphäre bei, aber das völlige Fehlen einer Sprachausgabe und die sich oft wiederholende Musik zeigt deutlich, wo gespart wurde. Sowohl grafisch als auch akustisch sollten die Erwartungen gegenüber "Zombie Driver" nicht zu hoch angesetzt werden.

Die Langzeitmotivation bei "Zombie Driver" fehlt eindeutig, spätestens nach zwei Missionen wird es langweilig, von Punkt zu Punkt zu fahren und immer wieder Massen von Zombies zurück in die Hölle zu senden. Auch das Gemetzel ist für maximal ein bis zwei Spiele in Folge gut, danach setzt die Monotonie ein und das Spiel schlummert für ein paar Tage auf der Festplatte. Zusätzlich stört die Tatsache, dass beendete Missionen nicht erneut gestartet werden können, um vielleicht doch noch den Polizeiwagen oder andere Bonusziele freizuspielen, sodass hier nur der Neustart bleibt. Bei diesem Spiel handelt es sich um einen witzigen Zeitvertreib, um sich zwischen anderen Dingen ein paar Minuten abzulenken. Mit 15 € für die Handelsversion greift "Zombie Driver" auch nicht allzu tief in die Tasche.

(08.09.2010)

MInimale

- Microsoft Windows XP/Vista/7

- Intel Pentium oder vergleichbarer Prozessor mit 1,6 GHz

- 1GB Arbeitsspeicher

- DirectX-9.0c-kompatible Grafikkarte mit 128 MB

- DirectX-9.0c-kompatible Soundkarte

- DirectX 9.0c

- 500 MB freier Festplattenspeicher

- CD- oder DVD-ROM-Laufwerk

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