Professor Brainmaniac

Professor Brainmaniac (NDS)

(Koch Media)

geschrieben von Daniela Minten

 

 
Entwickler: White Park Bay
Publisher: Koch Media
Genre: Denkspiel
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: Professor Brainmaniac
Preis: 29,99 €
Altersfreigabe: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß §14 JuSchG

Wer etwas für seine kleinen grauen Zellen tun will, findet unter den Spielen für den Nintendo DS eine große Auswahl. Zu ihnen gesellt sich jetzt noch ein weiterer Kandidat, der den Anspruch erhebt, mittels kniffliger Aufgaben unser Gehirn zu trainieren: "Professor Brainmaniac". Die Sammlung enthält sechs Logik-Spiele: "Switch & Swap", "Sudoku", "Kakuro", "Go", "Mahjong" und "Mind Jam" (hierzulande besser bekannt als "Mastermind" oder "SuperHirn"), die allesamt (abgesehen von "Go") in drei verschiedenen Schwierigkeitsgraden gespielt werden können. Drei von ihnen, nämlich Go, Mahjong und Mind Jam, lassen sich auch im Multiplayer-Modus spielen.

Gameplay

Auf dem Startbildschirm begrüßt uns zunächst Professor Brainmaniac. Von der Gestaltung her soll er anscheinend an Albert Einstein erinnern, wirkt aber mit seinen etwas fahrigen Handbewegungen, mit denen er sich ständig gegen den Kopf fasst, eher wie ein überkandideltes Genie. Er ist auch für die Erklärung der Spielregeln zuständig. Jedes Spiel wird dabei leider nur in Textform beschrieben, ein Tutorial oder zumindest Bilder, die gerade bei komplexeren Spielen wie "Go" das Verständnis erheblich erleichtern würden: Fehlanzeige. Auch die Bedienung mit dem Touchpen ist leider nicht immer optimal. Die anzutippenden Bereiche sind zum Teil sehr klein gehalten, so dass die Steuerung manchmal etwas mühselig ist. Aber auch die Verwendung der Steuertasten birgt ihre Tücken, da nicht jedes Spiel dafür geeignet ist. Gerade "Go" oder "Mahjong", die aufgrund ihres Umfangs viele Aktionen erfordern, sind in dieser Hinsicht problematisch.

Die Spiele

"Switch & Swap": Innerhalb einer gewissen Zeit muss man Spielsteine so verschieben, dass Reihen von jeweils drei gleichen Steinen entstehen. Die Steine sind recht klein geraten, so dass die Muster nicht gut zu erkennen sind. Immerhin sind sie farblich gut zu unterscheiden. Eine Vergrößerungsfunktion wäre dennoch hilfreich gewesen. Über ein Icon lässt sich eine Hinweisfunktion aufrufen, sie ist jedoch äußerst undeutlich dargestellt und hilft im Spiel so gut wie gar nicht weiter.

"Sudoku": Nach altbekanntem Spielprinzip müssen Zahlen so in einem Gitter angeordnet werden, dass in jeder Reihe, Spalte und Box die Zahl von 1 bis 9 nur einmal vorkommen darf. Positiv zu vermerken ist die hohe Anzahl unterschiedlicher Varianten, nämlich 500. Pro Spiel hat man sechs Tipps zur Verfügung, was besonders in höheren Schwierigkeitsgraden weiterhilft. Die Zahlen kann man per Schrifterkennung eintragen, die aber nicht immer das wiedergibt, was man geschrieben hat. Verwirrend ist jedoch, dass zwei Eingabefelder vorhanden sind, von denen offenbar eines für Notizen gedacht ist; alles in allem eine eher unnötige Zugabe. Es wäre besser gewesen, stattdessen das andere Feld größer zu gestalten. Bedauerlich ist auch, dass man im Gitter nur mit den Steuertasten und nicht mit dem Touchpen navigieren kann.

"Kakuro": Das etwas unbekanntere Kakuro ist eine Abwandlung von Sudoku, bei dem man zusätzlich pro Reihe und Spalte eine gewisse Summe herausbekommen muss. Auch hier kann man sich an insgesamt 500 Varianten, verteilt auf drei Schwierigkeitsgrade, erfreuen. Leider ist die Anzahl der Tipps mit zwei pro Spiel gerade für Einsteiger etwas gering ausgefallen. Ansonsten gilt hier auch das, was bereits bei "Sudoku" gesagt wurde.

"Go": "Go" wird mit weißen und schwarzen Steinen gespielt. Es gilt, auf einem Spielfeld mit den eigenen Steinen möglichst große Gebiete durch Umzingeln gegen den Computer zu erobern. Dabei ist, wie schon erwähnt, die Steuerung problematisch, die nur mit dem Steuerkreuz erfolgen kann. Durch das Hin- und Herscrollen verliert man trotz der Darstellung des gesamten Spielbretts im oberen Display immer wieder die Übersicht.

"Mahjong": Hier muss man Steine, die in einer bestimmten Form aufgebaut sind, jeweils paarweise vom Rand und von oben abräumen, um so die Figur vollständig abzubauen. Man kann zwischen elf verschiedenen Mustern wählen, darüber hinaus gibt es noch einen Zufallsmodus. Auch hier ist die zu klein geratene Darstellung zu bemängeln. Zwar gibt es eine Vergrößerungsfunktion, leider geht durch sie bei den komplizierteren Figuren leicht die Übersicht verloren. Äußerst unglücklich ist, dass die Icons in den Ecken bei manchen Mustern die äußeren Steine überdecken, so dass man gezwungen ist, die Vergrößerung zu aktivieren. Immerhin ist die Hinweisfunktion hier besser als bei "Switch & Swap". "Mind Jam": In diesem Spiel muss man durch Ausprobieren und Kombinieren einen vierstelligen Code aus bis zu sechs Farben entschlüsseln. Die Darstellung folgt dem üblichen Mastermind-Vorbild und ist recht solide gemacht. Weniger schön ist allerdings, dass im mittleren und höchsten Schwierigkeitsgrad die Farben blau und dunkelblau einander sehr ähneln. Hier wäre die Verwendung einer deutlich kontrastierenden Farbe besser gewesen.

Sound und Grafik

Weder Sound noch Grafik vermögen vollständig zu überzeugen. Die Hintergrundmusik klingt, als ob sie einem Computerspiel der Achtziger Jahre entnommen wurde. Es ist besser, sie völlig abzuschalten. Die Grafik wirkt größtenteils lieblos und langweilig. Zumindest bei Sudoku und Kakuro sind die verschiedenen Hintergründe halbwegs gut gelungen. Als "Bildschirmschoner" erscheint nach einiger Zeit das gute alte "Pong", ohne dass man es spielen kann. Schade, dass man es nicht als kleine Zugabe mit aufgenommen hat.

Mein Fazit

Sechs klassische Spiele in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und eine große Auswahl im Bereich Sudoku und Kakuro – die genannten positiven Aspekte vermögen aber die negativen Eindrücke nicht aufzuwiegen. Der unterirdische Sound, eine mäßige Grafik und eine Steuerung zum Abgewöhnen lassen den Eindruck entstehen, dass das Spiel in großer Eile konzipiert wurde und man sich wenig Gedanken über Feinheiten gemacht hat. Fans solcher Logik-Spiele mögen sich überlegen, ob es sich lohnt, knapp 30 € für die Sammlung zu bezahlen, für Gelegenheitsspieler oder Einsteiger dürfte es sich kaum rentieren.

(12.08.2008)


Fazit

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