G.B.R. Special Commando Unit

G.B.R. Special Commando Unit

(bhv)

geschrieben von Felix Rau

 

 
Entwickler: Beat Games
Publisher: bhv Software
Genre: Ego-Shooter
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: keine
Preis: 24,95 €
Altersfreigabe: Freigegeben ab 16 Jahren gemäß §14 JuSchG

Man kann Ego-Shooter im Prinzip in drei große Subkategorien aufteilen: einmal Arcade-Shooter, zweitens Stealth-Shooter und schließlich Taktik-Shooter. Zur letzteren Kategorie gehört auch das Spiel "G.B.R. Special Commando Unit", bei dem explosive Taktik-Action und Realismus pur versprochen werden. Außerdem soll die AGEIA-Engine eine sehr echt wirkende Physik vermitteln und ein sehr umfangreiches Waffenarsenal einschließlich Luftunterstützung per Knopfdruck für die nötige Innovation sorgen. Ob all das jedoch auch so umgesetzt wurde, oder ob Innovation lediglich eine Adaption bereits existierender Spiele bedeutet, kann man nun hier nachlesen.

Herzlich Willkommen, Kommandant!

Die Story des Spiels ist recht simpel und dürfte so schon des Öfteren genutzt worden sein - zumindest in sehr ähnlicher Weise. Man spielt den Kommandanten einer geheimen Sondereinsatztruppe der Russischen Föderation. Bei ihr handelt es sich um eine Einheit, die der Antiterrororganisation untersteht und die von einigen der einflussreichsten Weltmächte gegründet wurde. Dabei hat man selbst die Aufgabe, zumeist Aufklärungsmissionen an einzelnen Orten in dem osteuropäischen unabhängigen Land Bielar vorzunehmen, da es dort zu einer Reihe von Explosionen gekommen ist, die von der dortigen Regierung vertuscht wurden. Während man am Ort des Geschehens herumschnüffelt, stellt man schnell fest, dass es einen Staatsstreich gegeben und eine Militärjunta die Macht übernommen hat. Das eigene Team ist eine von zahlreichen untereinander ähnlichen Einheiten, die dort operieren und versuchen, eine Reihe der gut gehüteten Geheimnisse des Militärs zu lüften, die Situation des Landes zu stabilisieren, den Staatsstreich zum Scheitern zu bringen und die Rebellenarmee zu befrieden. Also im Grunde "Retten Sie die Welt" im Kleinformat.

Ladet die Waffen, es geht los!

So zackig die Überschrift auch klingen mag, sagt sie doch alles, was man zu Beginn mitbekommt. Es gibt kein Tutorial, das die Steuerung oder das Gameplay erklärt oder sonst irgendwelche Tipps gibt. Für Einsteiger ist das sehr ungünstig, da man nicht in der Lage ist, die Tastaturbelegung zu ändern und sich somit mit der vorgegebenen Steuerung begnügen muss. Zwar entspricht sie zum Großteil der Standardbelegung, die man aus anderen Ego-Shootern kennt, doch hat jemand, der es gern anders haben möchte, keine Möglichkeit, sie nach seinen Wünschen anzupassen. Bevor die erste Mission beginnt, stellt man sein Team zusammen. Neben der eigenen Person benötigt man noch drei weitere Teammitglieder. Dabei hat man die Möglichkeit, seine Einsatztruppe aus Scharfschützen, Maschinengewehrschützen und Sturmgewehrschützen zusammenzustellen, wobei jeder der genannten Soldaten seine Vorzüge und Schwächen hat.

Der Scharfschütze ist, wer hätte das gedacht, sehr effizient im Umgang mit Fernwaffen und kann zum Beispiel Gegner auf Hausdächern erledigen. Der Maschinengewehrschütze ist ein Experte für Sperrfeuer und somit der perfekte Verteidiger gegen eine größere Anzahl von Feinden. Und der Sturmgewehrschütze kann vor allem Waffen mit kurzer Reichweite einsetzen und ist damit für Nahkampfsituationen wie geschaffen. Nachdem man sich also für eine Zusammensetzung des Teams entschlossen hat - empfohlen wird ein Soldat aus jeder Sparte; man kann jedoch auch drei Scharfschützen nehmen - muss man nur noch die eigene Figur mit Waffen, Schutzausrüstung und Granaten ausrüsten. Dabei kann man seine Auswahl aus 29 Waffen, drei unterschiedlich schützenden Kevlarausrüstungen und drei unterschiedlich starken Granatensätzen treffen. Die 29 unterschiedlichen Waffen sind im Grunde nur 13 Waffen, die jedoch teilweise mit Schalldämpfern oder extra Zielvisier ausgerüstet werden können. Zu Beginn kann man sich allerdings lediglich eine einzige Waffe leisten. Erst später bekommt man mehr Geld durch Absolvieren der Missionen und als Prämie für jeden getöteten Soldaten.

Nun startet man die erste von zwölf Missionen. Zwar weiß man nicht genau, was man eigentlich tun muss oder wo es lang geht, doch gibt es meistens nicht sonderlich viele Möglichkeiten. Man arbeitet sich einfach von einem Platz zum nächsten vor und erledigt die überall dort auftauchenden Soldaten. Doch auch dabei gibt es einige unschöne Probleme, die man erst selbst erkennen muss, bevor man sie zweckmäßig lösen kann. So ist zum Beispiel die Tatsache, dass man einen gegnerischen Soldaten zwar mit einem Schuss niederstrecken kann (gleichgültig, an welcher Körperstelle man ihn trifft), er aber nach ein paar Sekunden einfach wieder aufsteht, zunächst sehr ärgerlich. Wenn man allerdings darum weiß, kann man sich darauf einstellen, doch beim ersten Versuch im Spiel findet man den sicheren Tod, weil man von bereits erledigten Soldaten erneut angegriffen wird. Außerdem stellt man fest, dass man sehr schnell keine Munition mehr hat. Zwar kann man vor Beginn der Mission neben Waffen auch Munition kaufen, doch muss man das erst einmal wissen. So stellt man zumindest bei den anfänglichen, leicht tapsigen Versuchen, die erste Mission zu absolvieren, fest, dass man noch viel zu lernen hat. Hat man die Frustpotenzial bergenden Anfangsprobleme aber erst einmal hinter sich gebracht und dazugelernt, kann man endlich damit beginnen, "richtig" zu spielen.

Und das macht mitunter wirklich Spaß. Man kann seinen Teamkameraden mit den Tasten [1] bis [6] Befehle wie "Warten" oder "Angreifen" erteilen, was durchaus sehr nützlich sein kann, da man sich so rückwärtig decken lassen kann, während man sich selbst über einen Platz pirscht. Allein schon das Laufen ist sehr schön anzusehen, da die Bewegungen sehr realistisch wirken. Die versprochene Realitätsnähe der Explosionen wird ebenfalls eingehalten - wenigstens dann, wenn man über einen gut ausgestatteten Computer verfügt. Denn selbst die empfohlenen sind allenfalls gerade hinreichend, und man muss mit einigen Rucklern rechnen. Sofern man nur über die minimalen verfügt, braucht man das Spiel gar nicht erst zu installieren. Ein weiteres Manko des Spiels ist das Steuerkreuz, das ein wenig an Kimme und Korn erinnert, jedoch für einen Ego-Shooter viel zu groß geraten ist und auch einen viel zu umfangreichen Teil des Bildschirms verdeckt. Auch das lässt sich nicht ändern.

Grafik und Sound

Die Grafik ist, wie bereits erwähnt, ein zweischneidiges Schwert: Auf der einen Seite ist sie wirklich schön anzusehen und wirkt beinahe filmreif, auf der anderen Seite benötigt man auch gute Hardware. Sofern man sie besitzt, sieht man detaillierte Umgebungen, realistische Bewegungen und spektakuläre Explosionen. Zum Thema Sound ist nichts Besonderes zu erwähnen, denn man vernimmt nur die gewöhnlichen Geräusche, die man von so einem Taktik-Shooter erwarten kann: Knallende Schüsse, knirschender Untergrund und laute Explosionen. Mehr benötigt ein Spiel dieser Art aber auch nicht.

"G.B.R. Special Commando Unit" ist ein Taktik-Shooter, wie er im Buche steht: Ein Team, dem man Befehle erteilen kann, taktische Elemente wie zum Beispiel Luftunterstützung, die angepeilte Ziele bombardiert, und unterschiedliche Waffen mit charakteristischen Vor- und Nachteilen, die man je nach Mission auswählen muss. Jedoch hat das Spiel auch die oben im Einzelnen aufgeführten Schwächen; zudem sind die zwölf Missionen allzu rasch absolviert. Die drei Schwierigkeitsgrade unterscheiden sich lediglich hinsichtlich der Anzahl der Gegner und der verfügbaren Munition beziehungsweise der Höhe des verdienten Geldes. So kommt relativ schnell Langeweile auf. Auf der anderen Seite ist die Grafik wirklich beachtlich. Alles in allem handelt es sich jedoch eher um ein durchschnittliches Spiel, das wenig Neues bietet, das Alte jedoch immerhin gut umsetzt.

(13.10.2008)


Fazit

Das


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