FIBA Basketball Manager 2008

FIBA Basketball Manager 2008

(Daedalic Entertainment)

geschrieben von Anke Morbitzer

 

 
Entwickler: Hexarts Entertainment
Publisher: Daedalic Entertainment, Xider
Genre: Manager-Spiel
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: FIBA Basketball Manager 2008
Preis: 39,99 €
Altersfreigabe: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß §14 JuSchG

Einleitung

Basketball ist eine Randsportart. In fast ganz Europa steht sie im Schatten der "großen" Mannschaftssportarten wie Fußball oder Handball. Nach dem Sommermärchen der Kicker um Klinsi folgten die nächsten Wunder mit dem WM-Sieg der Handballer und dem Triumph der DFB-Frauen in China. Vor kurzem hatten die "Bauermänner" mit dem NBA-Star Dirk Nowitzki in ihren Reihen die Chance, sich bei der EuroBasket in Spanien ebenfalls in die Herzen der Deutschen zu spielen. Leider hat ein überragender Sportler im Dienst der Mannschaft nicht ausgereicht. Wer das zumindest virtuell geradebiegen will, hat als Manager des Nationalteams jetzt die Chance dazu.

Story

Der "FIBA Basketball Manager 2008" ist als offizielles Spiel zur Basketball-Europameisterschaft angetreten, so dass man das Team vielleicht doch noch zum EM-Sieg führen kann. Das Spiel beschränkt sich aber nicht darauf: Alle europäischen Spitzenteams kann man sich "vorknöpfen" und den Laden richtig auf Vordermann bringen. Als Manager hat man die absolute Macht über Team, Trainer und Halle - aber auch mindestens ebenso bedeutsame Verpflichtungen. Man sollte nicht nur den Personalplan im Auge behalten, sondern muss auch das Training organisieren. Nebenbei ist auch der Ticketverkauf anzukurbeln, denn die Miete des Stadions und des Trainingsgeländes ist nicht billig. Bei alledem muss man außerdem die Presse bei Laune halten, denn ohne Medienpräsenz geht heutzutage im Sport nichts mehr. Der Terminkalender ist also voll und die Verantwortung groß, doch riesig sind dafür die Chancen: Man kann deutscher Meister werden, den europäischen Vereinspokal gewinnen oder sogar mit der Nationalmannschaft die Europameisterschaft feiern.

Installation

Das Spiel aus dem Hause Daedalic Entertainment kommt auf DVD im ansprechenden Pappschuber. Beigelegt ist ein etwas farbloses Handbuch, das zwar den Spielablauf und das Konzept ausreichend erklärt, aber nur mit Text und Tabellen aufwarten kann. Kein Screenshot lockert die Beschreibungen auf oder lädt zum Lesen ein. Die Installation ist schnell erledigt; der etwas antiquiert wirkende Installer erledigt seinen Job einwandfrei und lädt fast drei GB an Daten auf der Festplatte ab.

Steuerung

Über die Steuerung gibt es nicht viel zu sagen: Vom übersichtlichen Hauptmenü gelangt man zum Auswahlbildschirm, auf dem man sich für eine Liga beziehungsweise Mannschaft entscheidet. Die wichtigsten Daten des Teams und die Namen der Spieler werden hier angezeigt. Weiter geht es zum eigentlichen Kontrollbildschirm des Spiels, auf dem man per Mausklick Zugriff zu allen wichtigen Verwaltungsfunktionen hat. Der Tag beginnt im Büro, in dem man Post und Personal verwaltet, die Finanzen ordnet und alle Statistiken und Informationen zum Verein im Blick hat. Mit einem Klick auf die Karteikartenreiter gelangt man zur Mannschaftsverwaltung, kann E-Mails lesen, Taktiken festlegen, die Aufstellung ändern oder die aktuellen Sportnachrichten anschauen. Von dort geht es auch zum nächsten Kalendertag, für den man die Trainingszeiten festlegen kann, oder zum nächsten Spieltag. Zunächst werden die anderen relevanten Ergebnisse des Tages berechnet, dann geht es mit dem eigenen Team in einer 2D- oder 3D-Simulation der Begegnung los. Während des Spiels unterbricht man ebenfalls per Mausklick die Simulation, um per Dropdown-Menü eine andere Taktik zu wählen oder um vorher markierte Spieler auszuwechseln.

Gameplay

Zu Beginn einer Karriere in der Welt des Basketballs wählt man aus, in welchem Spielmodus man antreten möchte. Man kann als Trainer oder Manager eines europäischen Klubs oder einer Nationalmannschaft teilnehmen. Dort ist man dann "Mädchen für Alles" und kümmert sich um Korrespondenz, den Trainingsplan, den Kontakt zu den Medien und behält dazu noch die Ergebnisse der anderen Ligen im Auge. Aufmerksam beobachtet man die Leistungen anderer Teams und Spieler, denn auch die Personalplanung gehört zum Aufgabenbereich. Der typische Verlauf eines Spieltags hängt vom gewählten Simulationsmodus ab: Der schnelle Modus berechnet das Ergebnis aufgrund der Leistungsdaten der einzelnen Teams und man bekommt vom Spiel gar nichts mit. Im 2D- oder 3D-Simulationsmodus wird es jetzt erst richtig interessant: Hier wird das Spiel in seiner gesamten Länge mit allen Spielsituationen wie Zweikämpfen, Dribblings und Korbwürfen berechnet. Jetzt kann man sich als Trainer austoben: Man verfolgt aufmerksam Spiel und Leistung, wechselt müde oder schwache Spieler aus, erteilt Anweisungen oder ändert die Taktik. Man kann zum Beispiel den Korbjäger ermuntern, mehr Würfe zu nehmen oder die ganze Mannschaft auffordern, aggressiver zu Werke zu gehen. Die Daten der Spieler werden in Echtzeit aktualisiert, so dass man jederzeit rechtzeitig eingreifen kann. Wartet man zu lange, weist schon mal der Co-Trainer darauf hin, dass ein Spieler müde ist, oder er bittet selbst um Auswechslung.

Für Angriff und Verteidigung stehen jeweils mehrere Taktiken zur Verfügung. Zu jedem Konzept gibt es eine ausführliche Erklärung, so dass auch Basketball-Neulinge den Unterschied zwischen "Pick and Pop" und "Pick and Roll" im Angriff verstehen und in der Defensive rechtzeitig von einer Zonenverteidigung zur Manndeckung wechseln können. In dieser Simulation liegt auch der spannendste Teil des Spiels. Gebannt verfolgt man den Lauf des Balls und die Anzeigetafel; auch in der zweidimensionalen Darstellung wird der Spielablauf deutlich. Schöner sieht es natürlich in 3D aus, wenn man Zweikämpfe oder Dribblings in Echtzeit verfolgt. Natürlich ist ein Managerspiel nicht für eine brillante Darstellung optimiert, denn jede Phase muss aufgrund der Spielerdaten aufwendig berechnet werden. Trotzdem verfolgt man gefesselt jeden Spielzug. Für Ungeduldige gibt es einen Zeitraffer, der jedoch nicht immer Sinn ergibt: Viel zu leicht verpasst man eine Schwächephase der eigenen Mannschaft und muss dann mühsam einen Rückstand aufholen. Wer es im Spiel also eilig hat, der zieht besser von vornherein die schnelle Simulation vor. Leider kann man ein laufendes Spiel nicht abbrechen oder die Art der Simulation ändern; einmal gestartet, muss man das Spiel seiner Mannschaft bis zum Ende verfolgen.

Grafik

Wie schon beschrieben, spielt sich beim "Basketball-Manager" fast alles in irgendwelchen Auswahlmenüs, Karteikarten und Kalendern ab. Diese sind recht ansprechend gestaltet, allerdings aufgrund der Menge an Informationen und Spieldaten nicht immer sehr übersichtlich. Ein Manko sind die Simulationen: Ohne sie fehlt dem Spiel ein Großteil der Spannung, die 2D-Variante ist interessanter, aber grafisch nicht sehr ansprechend. Wild hin und her zappelnde Punkte stellen Spieler dar und der Verlauf der Partie sowie Spielzüge sind daher kaum zu erkennen. Besser wird das erst in der 3D-Simulation, bei der man in einem Stadion aus verschiedenen Kamerapositionen wirklich Dribblings, Würfe und Zweikämpfe verfolgen kann. Solche Informationen sind natürlich für Trainer oder Manager Gold wert, denn auf ihnen basieren alle ihre Entscheidungen. Auch wenn es sich um ein Managerspiel handelt, hätte man im 3D-Modus eine bessere Grafik erwarten können. Die Spieler sind wenig realistisch und nicht sehr detailliert dargestellt; Bewegungen wirken hölzern und Spielzüge abgehackt. Von einem Gefühl wie bei einer Sportübertragung im TV ist man hier angesichts einer derart mageren Präsentation noch weit entfernt.

Sound

Der Sound spielt in einem Managerspiel naturgemäß eine untergeordnete Rolle. Die Hintergrundmusik klingt angenehm und passt gut; ruhige Rhythmen lenken nicht zu sehr vom Spielgeschehen ab und sorgen für eine gute Atmosphäre. In der laufenden Simulation lockern Hintergrundgeräusche eines imaginären Publikums das Spielgeschehen etwas auf, allerdings wiederholen sich einige Effekte ständig, so dass sie schnell eintönig wirken.

Den echten Basketballfan überzeugt der "FIBA Basketball Manager 2008" mit einer unglaublichen Menge an Daten. Jede Stärke und Schwäche eines auch noch so unbekannten Spielers sind erfasst, am meisten Spaß machen aber die großen Namen aus der Bundesliga und der NBA, auf die man natürlich besonders häufig im EM-Modus trifft. Mankos sind aber die unübersichtliche Bedienung und die verbesserungsfähige Grafik, die echte Stadionatmosphäre nur mühsam aufkommen lassen. Als Datenbank ist das Spiel also wunderbar geeignet, aber der Spaß bleibt aufgrund der angestaubten Darstellung etwas auf der Strecke.

(11.10.2007)

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