Celtic Kings - The Punic Wars

Celtic Kings - The Punic Wars

Geschrieben von Carlos Carvalho

 

Spielkonzept

"Wir schreiben das 3. Jahrhundert v. Chr. Die Rivalität zwischen den beiden antiken Weltmächten Rom und Karthago hat ihren Höhepunkt erreicht. Beide Seiten beanspruchen die Weltherrschaft für sich und wollen den Sieg der anderen Seite verhindern. In den Punischen Kriegen, den grausamsten Kriegen des gesamten Zeitalters, werden zahllose Schlachten geschlagen, Siedlungen zerstört und Armeen vernichtet. Erleben Sie die historische Schlachten aus nächster Nähe, übernehmen Sie die Rolle des legendären Generals Hannibal und ziehen Sie mit Kriegselefanten und bis an die Zähne bewaffneten Söldnerarmeen gegen Rom. Oder schließen Sie sich dem mächtigen römischen Imperium an und machen Sie die endgültige Vernichtung Karthagos zu Ihrem Lebensziel!"

Das Konzept und die Ziele des Spiels werden in dieser kurzen offiziellen Einleitung von Haemimont Games vollständig dargelegt. In kleinen bis riesengroßen Karten muss man die Weltherrschaft für sich sichern. Dazu stehen dem Spieler eine fast unbegrenzten Anzahl von Einheiten zur Verfügung, die, in Truppen von bis zu 50 Kämpfern, von Helden geführt werden. Im Spiel hat man die Wahl zwischen vier Reichen: Spielbar sind die Armeen Karthagos, Iberiens, Galliens oder des römischen Imperiums. Jeder Macht stehen in etwa die selben Gebäude zur Verfügung, die sich allerdings in ihrer Wirkung unterscheiden. Jedes Reich muss also anders handeln, um seine Gegner zu besiegen.

Das Spiel unterscheidet sich von Spielen wie Warcraft 1&2, Age of Empires und Command & Conquer am deutlichsten bei den Gebäuden: Man muss sich bei "The Punic Wars" nicht um das Bauen von Gebäuden kümmern, sondern kann sich voll auf die Erstellung und das Befehligen seiner Armee konzentrieren. Nur wenige Produktionen sind nötig, um bessere bzw. schneller Einheiten ausbilden zu können. Das einzige "Gebäude", das man bauen kann, sind Katapulte zur Zerstörung der gegnerischen Burgen. Dafür benötigt man jedoch keine Spezialeinheit, jede Einheit stellt diese Option zur Verfügung.

Aller Anfang ist schwer?

Nach einer schnellen und unproblematischen Installation des Spiels wird man zuerst mit einer 10 bis 15-sekündigen Original-CD-Überprüfung konfrontiert. Auf ein Intro zum Spiel wartet man vergebens, dafür fand Haemimont Games wohl keinen Platz mehr auf der CD. Allerdings bekommt man mit dem Spiel ein hervorragendes Begleitheft mit Beschreibungen aller im Spiel verfügbaren Einheiten und Gebäude inklusive Werten und Anwendungsmöglichkeiten. Es lohnt sich zu Anfang auf jeden Fall, einen Blick hineinzuwerfen. Das Hauptmenü ist ebenfalls sehr übersichtlich aufgebaut, zur Verfügung stehen Tutorial-, Abenteuer-, Singleplayer- und Multiplayer-Modus. Man kann außerdem aus dem Hauptmenü Spiele laden, ohne in den jeweiligen Unterbereich gehen zu müssen. Updates für das Spiel werden bei verfügbarer Internetverbindung laut Handbuch angezeigt und verschiedene Spieloptionen können geändert werden. Zuletzt findet man hier auch Zugang zum Editor, um eigene Karten zu erstellen. Somit wurden alle nötigen Optionen in einem Menü sehr gut zusammengefasst.

Das Tutorial ist gut strukturiert und wird auf Deutsch gesprochen, zudem besitzt es Untertitel. Hierbei ist zu bemängeln, dass einige der Untertitel nicht übersetzt worden sind, gesprochen wird aber weiterhin auf Deutsch. Im Tutorial lernt man noch zusätzlich zu den Erklärungen im Handbuch viele gute und nützliche Tricks, um im Spiel erfolgreich zu sein. Also lohnt es sich auch für erfahrene Spieler, das Tutorial zu spielen. Für Spieler ohne Internetverbindung wird das Feld "Single Player" am interessantesten sein. Zufällig generierte Karten mit frei einstellbaren Optionen wie Anzahl der Gegner, Landtyp, Wetter usw. bringen mit jedem Spiel eine neue Herausforderung.

Die Abenteuer sind vom Spielhersteller vordefinierte Karten, die zwar zusätzliche Herausforderungen mit sich bringen, aber keine Story oder größere Erklärungen beinhalten. Die geringe Anzahl an Karten ist enttäuschend, man muss sich also selbst helfen und mittels Editor eigene Karten erstellen oder doch bei den zufällig generierten Karten bleiben. Das heutzutage häufig verwendete GameSpy wird mit dem Spiel geliefert und vom Multiplayermodus unterstüzt, außerdem sind TCP/IP und Netzwerkspiele erlaubt. Bis zu acht Spieler dürfen sich pro Karte gegenseitig bekämpfen.

Taktik

Dieses vollkommen auf Taktik ausgelegte Spiel erlaubt vieles, was man sich sicherlich bereits bei anderen Spielen gewünscht hat: Durch Generäle bzw. Helden geführten Armeen, bei denen verschiedene Aufstellungen möglich sind, schnelles Wechseln von Armee zu Armee mit eine Drehung des Mausrads, eine übersichtliche Karte, um Armeen besser gegen Burgen und feindliche Armeen kommandieren zu können, usw.

Kein Spieler wird bei „The Punic Wars“ dieselbe Taktik verwenden wie der andere. Große Armeen aus leichter Infanterie, schnelle Kavallerie-Kommandos, furchteinflößende Gruppen von Fernkämpfern oder kleine, starke Truppen aus Eliteeinheiten stehen jedem Spieler zur Verfügung. Man kann diese zu einzelnen Kompanien oder zu gemischten Truppen gruppieren, oder einfach in von mehreren Helden geführten, unbesiegbaren Riesenarmeen einteilen. Es gibt keine "sinnvollste" Aufstellung und jeder Spieler wird vor seinem Monitor begeistert mit jeder ihm denkbaren Zusammenstellung versuchen, die Weltherrschaft an sich zu reißen.

Mit Realismus wird man schnell im Spiel konfrontiert; so braucht jede Einheit Nahrung, um zu überleben. Es lohnt sich nicht, eine 1000 Mann starke Armee zu besitzen, wenn man diese nicht ernähren kann. Aber auch ein bisschen Magie darf dem Spiel nicht fehlen, jedem Reich stehen Priester, Heiler oder Magier zur Verfügung, zusätzlich zu verschiedene Gegenständen, die Helden und Armeen magisch beeinflussen.

Bedienung

Wie schon das Handbuch oder das Hauptmenü ist die Bedienung leicht verständlich und übersichtlich. Mit beiden Maustasten, dem Mausrad und einigen wenigen Tasten bedient man das Spiel schnell und ohne Schwierigkeiten. Für die Gesamtkarte gibt es keine kleine Übersicht oben im Bild, man konzentriert sich also entweder auf die Kämpfe vor seinen Augen oder betrachtet die Kartenübersicht im Vollbild. Am Anfang vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, aber verständlich bei der üblichen Größe der Karten. Am außergewöhnlichsten ist eine fehlende Unzoom-Funktion. Man ist auf das "kleine" Bild beschränkt, das das Spiel standardmäßig darstellt. Dafür kann man im Bild einige Knöpfe definieren, die den Spieler per Mausklick zu Gebäuden oder Einheiten führen. Das ist sehr hilfreich, um schnell zwischen Gebäuden und den verschiedenen Fronten zu wechseln.

Sound

Bei diesem Spiel lohnt es sich, die Musik im Hintergrund laufen zu lassen. Die stimmungsvolle Musik ergänzt das Spiel gut. Wer versucht, die Einheiten mehrfach zu klicken, um verschiedene lustige Gespräche und Beschwerden zu hören, wird aber enttäuscht sein. Dieses Spiel ist nicht Warcraft 3.

Maps, Patches und Bugs

In der deutschen Fassung wird das Spiel in der Version 1.01 geliefert. Es sollen bereits einige Bugs bereinigt worden sein und im Spiel machen sich keine Fehler bemerkbar. Trotzdem findet man auf der offiziellen Seite des Spiels eine kleine Liste mit Bugs, die zum größten Teil mit dem nächsten Patch korrigiert werden sollen. Hilfe bei Problemen oder Fragen bekommt man im englischsprachigen Forum von Haemimont Games.

Enttäuschter wird man bei der Suche nach Maps für weitere Kampagnen sein: Trotz Editor sind noch keine weiteren Maps auf der offiziellen Seite oder im Forum verfügbar.

 

Technische Daten:
 
Entwickler: Haemimont Games
Publisher: Pointsoft Deutschland GmbH
Genre: Echtzeit-Strategie
Releasedate: Bereits im Handel
Homepage: http://haemimontgames.com/celtickings
Altersfreigabe:  Freigegeben ab 12 Jahren gemäß §14 JuSchG

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Fazit

   :
Da man in diesem Spiel keine Gebäude bauen kann, werden Spieler über „Celtic Kings – The Punic Wars“ geteilter Meinung sein. Bei Spielern, die sehr an Warcraft und ähnliche Spiele gewöhnt sind, wird dieses Spiel wahrscheinlich Schwierigkeiten haben, großes Interesse zu wecken.
Diejenigen, die sich jedoch eher für Taktik und Kriegsplanung interessieren und weniger für das Bauen von Gebäuden, werden schnell Anschluss finden. Durch Vergrößerung oder Verkleinerung der Karten im Singleplayermodus sorgt man für Langzeitspielspaß oder für "ein kurzes Spiel zwischendurch". Und solange man nicht alle nur denkbaren Taktiken angewandt hat, wird dieses Spiel nicht im Regal bei den anderen Spielen ruhen. (24.11.2004)


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