Scene It? Kinohits

Scene It? Kinohits (Xbox 360)

(Microsoft)

geschrieben von Anna Okel

 

 
Entwickler: Krome / Screenlife
Publisher: Microsoft Game Studios
Genre: Quiz
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: Scene It? Kinohits
Preis: 39,95 € / 64,95 € (inkl. vier "Big Button Pads")
Altersfreigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß §14 JuSchG

Die Besitzer der Xbox 360 dürfen sich freuen, denn der neue Teil des exklusiven Quizspiels rund um das Filmwissen ist erschienen. Der Vorgänger sorgte für Begeisterung und manchmal auch für Enttäuschung. Nun sollen die Fehler der Vergangenheit von der Bildfläche verschwinden, um Neuerungen den Vortritt zu gewähren. Am Gesamtbild hat sich viel verändert, ob es allerdings auch besser ist, erfahrt ihr im Folgenden.

Wie war das noch?

"Scene It?" ist kein gewöhnliches Quiz, das die Allgemeinbildung auf die Probe stellt. Man muss nicht über umfangreiches Wissen aus verschiedenen Bereichen verfügen, um zu bestehen. Die Rätsel richten sich eher an Erinnerungen, über die jeder mehr oder minder verfügt. Bei diesem Quiz ist das Filmwissen gefragt. Man geht ins Kino, macht es sich abends vor dem Fernseher gemütlich oder bekommt die Handlung nur ganz nebenher mit; Menschen schauen Filme zur Unterhaltung oder auch zur Bildung und manchmal bleiben Informationen im Gedächtnis haften, die mit diesem Titel wieder an die Oberfläche gelangen.

Man hat die Wahl zwischen drei Spielmodi. Zwischen einem kurzen und einem langen Spiel besteht der Unterschied lediglich in der Dauer, so dass entweder drei oder fünf Rätsel pro Runde absolviert werden. In einem benutzerdefinierten Spiel kann man einige Optionen anpassen. Man kann beispielsweise den Punkteabzug bei einer falschen Antwort ein- oder ausschalten oder speziell das Einzelspiel wählen, wenn man die Rätsel allein bestreiten möchte, da man so an mehr Punkte gelangt. Der Endlosmodus eignet sich besonders als Partyspiel, da man hier keine zeitliche Begrenzung findet und zwanglos in größeren Teams rätseln kann. Zusätzlich besteht nun sogar die Möglichkeit, online zu spielen und sich mit anderen Filmkennern zu messen.

Zu Beginn fällt bereits die wahrscheinlich erfreulichste Änderung auf: Die Spieler sind nicht mehr länger unsichtbar, sondern existieren nun in einer sehr lebendigen Form; kleine animierte Avatare stehen stellvertretend für die Menschen vor dem Bildschirm. Vier an der Zahl, sitzen sie auf einem Sofa und hoffen die spannende Reise durch die Welt des Films miterleben zu dürfen. Dementsprechend können bis zu vier Spieler beziehungsweise Teams an dem Rätselspaß teilnehmen. Sobald die Anzahl bestätigt wurde, verschwinden die restlichen Figuren und es bleiben lediglich diejenigen, die mitreisen dürfen. Man macht auch nicht mehr länger eine Rundfahrt durch das Filmstudio wie im ersten Teil, was das Spiel dynamischer gestaltet. Die Runden sind schneller geschafft und man muss keine langen Sequenzen überbrücken, die schon mehrmals zuvor gesehen wurden. Zwei Kommentatoren dienen zum einen zur Verdeutlichung, aber mehr noch zur Belustigung und Animation. Die Sprüche sind teilweise wirklich witzig und es macht Spaß, den Beiden zuzuhören, wenn sie sich das Wort im Munde umdrehen.

Die Rätsel sind simpel gestaltet. Bevor eines gestartet wird, folgt eine kurze Erklärung des Verlangten, womit unnötige Komplikationen verhindert werden. Außerdem wird ein Bild des "Big Button Pads" abgebildet, das verdeutlicht, ob man die Fragen sofort beantworten kann oder zunächst buzzen muss, ehe die Antwortmöglichkeiten überhaupt erscheinen. Pro Frage kann man bis zu 2.000 Punkte erlangen. Am unteren Bildschirmrand befindet sich eine am Anfang aufgefüllte Anzeige, die sich immer weiter leert, je nachdem, wie lange man für seine Antwort braucht. In erster Linie ist es natürlich wichtig, die richtige Lösung zu finden, allerdings wird auch der Schnelligkeit eine nicht unbedeutende Rolle zugeschrieben, was dazu führen kann, dass man sich ab und zu verdrückt und eine falsche Taste wählt. Die Schlussklappe ist die letzte Runde. Sie unterscheidet sich von den normalen Runden, da sie nur aus einem Rätsel besteht. Man sieht einen Filmclip und muss anschließend vier Fragen beantworten. Das Bedeutende ist, dass bei einer richtigen Antwort der Multiplikator für die nächste Frage erhöht wird, so dass man den zehnfachen Wert für die letzte erreichen und somit den Sieg davon tragen kann. Antwortet man falsch, wird der Multiplikator auf eins zurückgesetzt, also sollte man in dieser abschließenden Runde besser einen Augenblick länger nachdenken. Nach jeder Runde gibt es zudem Boni, die für erfolgreiches Bestehen, aber auch für eher beschämende Ergebnisse vergeben werden. Man kann beispielsweise einen Bonus bekommen, wenn man die schnellste oder die langsamste Antwort abgibt. Je nach Anzahl der Teilnehmer verändert sich auch die Vergabe der Boni, da man natürlich nicht der Schnellste sein kann, wenn man allein spielt. Manchmal kann das Ende einer Runde erstaunlich frustrierend sein, da die Punkte der Boni teilweise unverständlich verteilt wurden. Während ein Spieler 4.000 Punkte erhält, weil er drei Runden hintereinander den letzten Platz belegt hat, gibt es für den besten der Runde keinen Bonus, so dass man jederzeit von einem Mitstreiter eingeholt werden kann. Das gewährleistet zwar, dass jemand eine reelle Chance hat, trotz Misserfolg einen guten Platz zu belegen, allerdings nervt es, wenn man sein Wissen eindeutig besser unter Beweis gestellt hat und anschließend dennoch verliert. Das hätte man sicherlich etwas gerechter gestalten können, um niemandem den Spaß zu verderben.

Wer weiß es?

Für Abwechslung sorgen die verschiedenen Rätselarten. Für jeden dürfte das Richtige dabei sein. Bevor man ein Rätsel startet, sollte man darauf achten, ob jeder sofort antworten kann oder das Buzzen von Nöten ist, um die Möglichkeiten zu sehen. Wenn man sich bezüglich der Lösung nicht sicher ist, sollte man abwarten, bis ein anderer Mitspieler sein Glück versucht. Man hat nur vier Sekunden, um die richtige Antwort zu geben, was gewaltigen Zeitdruck entstehen lässt und falsche Eingaben fördert. Wenn der Spieler keine richtige Lösung abgegeben hat, können die restlichen Mitstreiter einen Versuch wagen. Man hat den Vorteil, dass man die Antwortmöglichkeiten bereits kennt und somit eher erfolgreich besteht. Bei einem Rätsel, das jeder sofort lösen darf, sollte man eher schnell antworten, um die meisten Punkte zu erlangen und so den ersten Platz zu erreichen.

Nicht immer muss man über ein umfangreiches Filmwissen verfügen, um ein Rätsel zu lösen. Bei Anagrammen muss man einen Buchstabensalat entwirren, um den Namen eines Schauspielers oder einen Filmtitel herauszufinden. In einem Kreuzworträtsel werden nach und nach Buchstaben in die leeren Kästchen eingetragen, so dass man sich den Rest eventuell denken und so an die Lösung gelangen kann. "Piktogramme" bestehen meist aus mehreren Bildern, deren Inhalt einen Filmtitel darstellt. Sieht man beispielsweise eine Uhr, deren Zeiger auf halb sechs zeigen und dazu einen Teller mit Erbsen, erhält man den Titel "Erbsen auf halb 6". Gerade bei diesem Rätsel muss man auf Schnelligkeit setzen, da es sonst fast unmöglich wird, eine Antwort abzugeben.

Die meisten Rätsel setzen ein gesundes Wissen rund um den Film voraus. Besonders schwierig wird es, wenn ein Filmclip aus den Jahren vor der eigenen Geburt gezeigt wird, von dem man noch nie etwas gehört hat. Nachdem man den Clip angeschaut hat, muss man einige Fragen beantworten. Sie können sich entweder genau auf das Gezeigte beziehen oder auf die Schauspieler und andere Beteiligte abweichen. Andere Rätsel erfordern spezielle Kenntnisse zu Filmen und Stars, die eher das Raten fördern. Erfreulich ist das abgeänderte Rätsel "Reihenfolge". Während der Vorgänger keine Fehler verzieh und es verwunderlich war, wenn man tatsächlich alle vier Filme aufsteigend nach ihrem Erscheinungsdatum sortieren konnte, ist es nun möglich, die Auswahl zu verbessern. Man hat so lange Zeit, bis die Anzeige komplett abgelaufen ist. Außerdem erscheinen nach und nach die Jahreszahlen neben den Filmtitel, so dass es leichter fällt, eine logische Chronologie herzustellen und die richtige Lösung zu finden. Auffällig ist, dass die Antwortmöglichkeiten sowie auch die Fragen deutschen Abnehmern angepasst wurden. So wird zum Beispiel die GEZ in eine Frage miteinbezogen, was mindestens ein leichtes Lächeln verursacht. Schade ist, dass die Plakate der englischen Originale als Informationsquelle dienen. Man muss einen Film erkennen, während sich das Plakat langsam zusammenfügt. Es fällt manchmal sichtlich schwer, die Lösung zu erkennen, da man nur mit den deutschen Werbeplakaten bekannt ist. Auch kommen einige Fragen zu Horrorfilmen vor, so dass 12-jährige Spieler die Antwort gar nicht kennen dürften, da diese Filme nicht für ihre Altersgruppe bestimmt sind.

"Big Button Pad"

Die spezielle Steuerung ist sicher ein wichtiger Grund für den Beliebtheitsgrad der Quizspiele für die Konsolen. Der "Big Button Pad" sorgt für eine authentische Atmosphäre und man fühlt sich, als wäre man tatsächlich in einer Quizshow, da man gerade das Buzzen aus solchen kennt. Man kann "Scene It?" zwar auch mit dem normalen Controller spielen, allerdings gestaltet sich die Navigation weitaus schwieriger, da das gesamte Konzept darauf basiert, dass man die vorgesehenen Pads nutzt. Die Auswahltasten befinden sich in einer Reihe untereinander, so dass man schnell reagieren kann, ohne suchen zu müssen, da die Möglichkeiten die gleiche Abfolge haben. Außerdem macht es einfach nur riesigen Spaß zu buzzen und anschließend in Hektik zu geraten, weil man nur einige Sekunden Zeit hat, um eine Antwort zu geben. Wenn man sich dabei verdrückt, ist es zwar schade, die Unterhaltung muss aber zu keinem Zeitpunkt darunter leiden, da man eher darüber lachen muss. Die Big Button Pads sind mit dem Spiel in einem Paket erhältlich und jeder, der sie nicht bereits mit dem Vorgänger erstanden hat, sollte zu dem Gesamtpaket greifen, da der Spielspaß enorm erhöht wird und genau vier Exemplare vorhanden sind.

Grafik und Sound

An der Optik gibt es nichts auszusetzen. Bilder sind deutlich zu erkennen und jedes Rätsel bringt eine eigene Umgebung mit sich, was ebenfalls für Abwechslung sorgt. Zitate vervollständigt man auf Schriftrollen in einer tibetischen Gebetsmühle. Anagramme löst man an einer Mauer, umgeben von wild wachsenden Pflanzen, und Soundclips hört man natürlich in einem Tonstudio. Die Filmclips laufen in einer guten Qualität ab und man erkennt alle nötigen Details. Die Animationen bereiten keine Probleme, seien es eine Reise zu der nächsten Station oder die Freudensprünge der Avatare, alle Bewegungen laufen komplett flüssig ab und man hat mit keinen Schwierigkeiten oder Abstürzen zu kämpfen. Lediglich die Schrift hätte an einigen Stellen etwas größer sein dürfen. Gerade bei den Erklärungen zu den Rätseln sind die Buchstaben manchmal schwer zu erkennen, je nachdem, wie groß die Entfernung zu dem Bildschirm ist.

Die Klangqualität ist ebenfalls gelungen, die Stimmen sind klar und deutlich. Man versteht die Kommentatoren sowie auch die Schauspieler ohne Weiteres und muss sich nicht ärgern, weil jemand zu schnell oder zu leise gesprochen hat. Jedoch sollte man während der Clips von älteren Filmen die Lautstärke etwas lauter drehen, da die Szenen aus den Originalen stammen und der Ton zu vergangenen Zeiten nicht unbedingt so gut war, wie man es heute gewohnt ist. Die Musik ändert sich passend zur Umgebung, je nach Rätsel. Muss man sich eher konzentrieren, bleibt sie im Hintergrund. Wenn lediglich etwas Aufmerksamkeit gefordert wird, ist sie dynamischer. Es handelt sich immer um die Klänge klassischer Instrumente wie dem Klavier oder der Geige. Das wirkt besonders angenehm, da man sich während des Spiels komplett entspannen kann und kein Druck entsteht, der den Spaß verdrängt.

Fazit

"Scene It? Kinohits" ist ein absolut gelungenes Spiel. Viele Veränderungen und vor allem Verbesserungen wurden integriert, die einige nervige Inhalte des Vorgängers auslassen. Man kann jede Partie individuell gestalten und sich online mit Unbekannten messen, wenn man nicht alleine spielen möchte. Auch neue Filme, die erst im Jahre 2008 in den Kinos liefen, wurden berücksichtigt. Schwierige Rätsel sind einfacher gestaltet oder mit Hilfsmitteln versehen, was die Frustration deutlich niedrig hält. Alle, die sich bereits für den ersten Teil begeistern konnten, und erst recht diejenigen, die das Spiel noch nicht kennen, sollten mindestens einen Blick wagen.

(23.01.2009)

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