Uncharted 3: Drakes Deception

Uncharted 3: Drakes Deception (PS3)

(Sony)

geschrieben von Christian Dabelstein

 

 
Entwickler: Naughty Dog
Publisher: Sony
Genre: Action Adventure
Erscheinungsdatum: Bereits erhältlich
Homepage: Uncharted 3: Drakes Deception
Preis: 46,99 €
Altersfreigabe: Freigegeben ab 16 Jahren gemäß §14 JuSchG

Als 2007 ein neues Spiel namens "Uncharted: Drakes Schicksal" von Naughty Dog auf den Spielemarkt losgelassen wurde, ahnte noch niemand, wie erfolgreich die Spiele-Serie werden würde. Mittlerweile ist die Geschichte um Nathan Drake beim dritten Teil angelangt, dieses Mal geht es auf die Spuren von T. E. Lawrence, besser bekannt als Lawrence von Arabien. Dieser entdeckte in der Rub‘ al Khali Wüste das sagenumwobene "Atlantis der Wüste" und den Weg dorthin gut versteckt hinterlassen. Nathan Drake, der Nachfahre des Piraten Sir Francis Drake, jener Freibeuter, der den Weg zu diesem Ort einst fand, aber niemandem sagte, wo diese zu finden sei, sammelt die Spuren und Hinweise seines Vorfahren, trägt diese zusammen und macht sich auf die Suche nach der legendären Stadt. DLH.Net hat sich den Pistolengürtel umgeschnallt und Nathan "Nate" Drake sowie seinen besten Freund und Mentor, Victor "Sully" Sullivan, auf der Schatzsuche begleitet.

Was bisher geschah

Seit seinem ersten Abenteuer in "Uncharted: Drakes Schicksal" trägt Nathan Drake einen Ring seines Vorfahren Sir Francis Drake mit sich, der ihm seither als Glücksbringer dient. Diesen hat er seit nunmehr 20 Jahren in seinem Besitz, doch eine mysteriöse Geheimorganisation versucht nun, in den Besitz dieses Ringes zu kommen, denn nur mit diesem ist es möglich, die legendäre Spur von T. E. Lawrence zu verfolgen. Zu einem Ort, der vor Tausenden von Jahren verschwand und der demjenigen, der ihn findet, großen Reichtum verspricht. Als Drake seinen Ring für viel Geld verkaufen will, merkt er noch rechtzeitig, dass man ihn betrügen will, und schliddert so in sein bislang größtes Abenteuer. Mit der Zeit findet Drake heraus, dass in der Wüste nicht nur Reichtum liegt, sondern auch ein nie zuvor erahnter Schrecken, der niemals an die Oberfläche der Wüste zurückgelangen darf.

Los geht's!

Nach Einlegen der BluRay-Disc landet man nach der Sprachauswahl, in der neben Deutsch und Englisch noch vierzehn weitere Sprachen auswählbar sind, recht unprosaisch im Hauptmenü. Hier hat der Spieler die Wahl zwischen der "Kampagne", dem "Mehrspieler-Modus" und dem "Kooperativen-Modus". Im Menüpunkt "Kampagne" steht am Anfang nur "Neues Spiel" zur Auswahl, nach dem Bestätigen erscheinen die fünf Schwierigkeitsgrade, von "Sehr leicht, bis hin zu "Extrem Schwierig", der letzte Modus ist aber erst nach Bewältigen der Stufe "Schwierig" verfügbar. Nach einem kurzen Zitat von T. E. Lawrence erscheint auch schon Nathan Drake in Begleitung seines Mentors Victor Sullivan auf dem Weg zu einem kleinen Pub in London. Dort angekommen werden die beiden erst einmal freundlich empfangen und von einem Handlanger des Bösewichts Talbot auf Waffen untersucht. Bei einem kurzen Gespräch stellt sich heraus, dass Talbot Nathan Drake damit beauftragt hat, den Ring von Sir Francis Drake zu finden. Der Protagonist trägt diesen auch dabei und übergibt ihn dem zwielichtig aussehenden Herrn zur Überprüfung auf Echtheit. Während Talbot das Schmuckstück überprüft, stellt Drake fest, dass er mit Falschgeld entlohnt werden soll. Nach einem kurzen Wortwechsel wollen Nate und Sully mit dem Ring aus der kleinen Kneipe flüchten, was dem Bösewicht natürlich nicht gefällt, er setzt gleich seine Schläger auf die beiden an.

Ab hier übernimmt der Spieler die Kontrolle über Nathan Drake und startet eine herrliche Kneipenschlägerei, in der sogleich die Steuerung für den Faustkampf erklärt wird. Mit einem Druck auf Viereck wird angegriffen, schnell und unkompliziert erscheint, je nach Situation, entweder das Symbol des Dreiecks, um einem gegnerischen Schlag auszuweichen oder das des Kreises, um sich aus dem Griff eines Schergen zu befreien. Ist die Schlägerei überstanden, wird die Storysequenz weitergeführt. Nach erfolgter Flucht aus dem Lokal werden Nate und Sully jedoch in der Seitenstraße von Charlie Cutter, der rechten Hand des Bösewichts, erwartet und überwältigt. Kurz darauf fährt eine Limousine in die Straße ein und eine Frau, die dem Helden und seinem Freund zu kennen scheint, steigt aus. Sie wird als Marlowe vorgestellt und nimmt dem am Boden liegenden Nathan die Kette mit dem Ring ab und geht darauf wieder zu Ihrem Auto zurück. Drake möchte aufspringen und die Dame am Einsteigen in das Fahrzeug hindern, wird dann jedoch von Cutter niedergeschossen, Sully, der seinem Freund zu Hilfe kommen will, wird auch erschossen. Marlowe verlässt den Tatort und lässt den Schurken, der den Helden erschossen hat, in der Seitenstraße zurück.

Es folgt eine Rückblende in die Zeit vor 20 Jahren, in der der junge Nathan Drake die Hauptfigur ist, diese zeigt auf, wie er mit seinem späteren Mentor das erste Mal zusammentrifft. Es wird auch erklärt, wieso Drake, Sullivan und Marlowe sich kennen und dass alle drei hinter demselben Gegenstand, einem Dechiffriergerät aus der Sammlung von Sir Francis Drake, her waren. Es zeigt sich, dass die Nachrichten, die der Pirat hinterlassen hat, nur mithilfe dieses Geräts zu entschlüsseln sind. In "Uncharted 3: Drakes Deception" wechseln sich Action- und Klettereinlagen in teilweise recht großen und sehr detaillierten Spielarealen, die auch nach versteckten Schätzen abgesucht werden können, ab. In fast jedem Level sind kleine Schätze versteckt, die, wenn sie gefunden werden, der eigenen Sammlung hinzugefügt werden. Diese Schätze haben allerdings keine weitere Auswirkung auf das Abenteuer mehr, wie in den vorherigen Teilen, sondern stellen einfach eine extra Herausforderung dar.

Die Schergen der Bösen versuchen den Helden aufzuhalten, dies geschieht entweder mit bloßen Fäusten oder aber mit Feuerwaffen, wobei das Repertoire von Pistolen über Gewehre, bis hin zu schweren Raketenwerfern reicht. Die Gegner sind auch – im Vergleich zu den vorhergegangenen Titeln - intelligenter geworden, so versuchen sie nun dem Helden hinterherzuklettern oder gehen unter Beschuss in Deckung. Das aktive Deckungssystem, das schon in den beiden vorhergegangenen Teilen vorhanden war, wird hier wieder gut genutzt und sorgt auch im Multiplayer für spektakuläre Feuergefechte. Im Nahkampf hat der Protagonist seit den vorhergegangenen Teilen eine Menge dazugelernt. So ist es ihm nun möglich, Schläge zu kontern, ihnen auszuweichen oder auch diverse Gegenstände, wie zum Beispiel Flaschen in einer Kneipe oder Schraubenschlüsseln in Werkstätten, als Hilfsmittel im Kampf einzusetzen. Ferner hat Nathan gelernt, einen Schurken im Nahkampf zu entwaffnen und die Waffe dann aufzufangen, um sie selbst benutzen zu können. Fies, aber elegant, sieht es auch aus, wenn Nate mit einem Bösewicht im Boxkampf ist und auf einmal an einer Handgranate am Gürtel des Gegners den Stift herauszieht und diesen dann wegschubst. Insgesamt sind Animation und Mimik sehr gut gelungen, alle Bewegungen gehen flüssig ineinander über, vom langsamen Gehen bis hin zum Rennen und Springen, alles ist grafisch nahtlos umgesetzt worden.

Oftmals muss der Spieler Rätsel lösen, um weiter voranzukommen, dazu gibt es im Notizbuch von Nathan immer hilfreiche Tipps, wie eine solche Denkaufgabe gelöst werden kann. Sollten dennoch die Rätsel zu schwer sein, erscheint nach einiger Zeit, oder aber mehreren Fehlversuchen, die Frage auf dem Bildschirm, ob die Aufgabe automatisch gelöst werden soll. Dabei wird die Lösung, egal ob der Spieler sie selbst herausgefunden hat oder nicht, im Handbuch von Drake notiert.

Ein Schatzsucher kommt selten allein

Der Mehrspieler-Modus in "Uncharted 3" ist sehr umfangreich und in zwei Teile, "Mehrspieler" und "Kooperativ", gespalten, die sich am Ende doch wieder zusammenfinden. Der Grund dafür liegt im Detail, bei der Wahl einer der beiden Modi folgen zwei weitere Optionen, bei "Multiplayer" bleibt die Wahl zwischen "Online" und LAN-Party", bei "Kooperativ" hat der Spieler die Möglichkeit aus "Online" und "Geteiltem Bildschirm" zu wählen. Wird hier nun "Online" gewählt, landet der Interessierte bei beiden Mehrspieler-Versionen automatisch im Online-Menü, in diesem kann dann aus insgesamt neun verschiedenen Multiplayer-Modi ausgewählt werden. Die Spielmodi reichen von einem klassischen Team-Deathmatch, in dem zwei Teams gegeneinander antreten, bis hin zu "Deathmatch mit drei Teams", wo dann drei Zweierteams zum Match antreten. "Kooperativ-Arena" ist eine weitere Spiel-Option, die zur Auswahl steht, hier stehen vier Spieler gegen unzählige Gegner und müssen so viele Wellen von Angriffen überleben wie möglich. Außerdem gibt es noch den Modus "Kooperativ-Abenteuer", hier ziehen drei Abenteurer zusammen los und erledigen kleine Missionen. Insgesamt stehen für den Mehrspieler-Spaß elf verschiedene Karten zur Auswahl, weitere Level sind in Arbeit und können später, in Form von sogenannten Download-Contents, dazu gekauft werden. Damit nicht jeder Online-Spieler dem anderen gleicht, wird ein Profil erstellt, welches dann jeweils eine Figur für den Kompetitiven sowie eine für den Kooperativen Spielmodus enthält.

Hier hat der Spieler die Möglichkeit, seinen Avatar sowie dessen Ausrüstung, aus vielen verschiedenen Zubehörteilen selbst zusammenzustellen. In den Mehrspielerpartien erhält der Spieler außerdem für jede absolvierte Runde Erfahrungspunkte, die seinen Helden mit der Zeit um Stufen aufsteigen lassen. Je höher der eigene Level wird, desto bessere Waffen stehen zur Verfügung und es werden neue benutzbare Figuren freigeschaltet. Diese Gegenstände stehen aber nicht sofort zu Verfügung, sondern müssen erst im Profil für virtuelles Geld, welches durch verschiedene Aktionen im Spiel, wie zum Beispiel das Einsammeln von diversen Objekten, angesammelt wird, "gekauft" werden. Es stehen sehr viele verschiedene Ausrüstungsobjekte zu Verfügung und durch Schatz-Sammlungen, die während laufender Multiplayer-Partien gefunden werden können, ist es möglich, weitere besondere Waffen und Zusatzteile freizuschalten. Im "LAN-Party" sowie im "Geteilten-Bildschirm"-Modus wird dann offline gespielt, hier werden die gleichen Profile wie für den Online-Teil genutzt. Weiterhin ist es möglich, mit einem Freund zusammen an einer Playstation 3 online gegen andere zu spielen.

Die Wüste, unglaubliche Grafiken!

Die grafische Darstellung ist schlichtweg atemberaubend, Licht- und Schatteneffekte auf höchstem Niveau, alle Levels strotzen nur so vor Details und regelrecht lebendigen Farben. Sämtliche Zwischensequenzen sind in Spielgrafik gestaltet, was die Identifikation der jeweiligen Charaktere nur noch weiter unterstützt. Es ist eine Freude, zu sehen, wie real sich alle Spielfiguren dank Motion Capturing bewegen. Lippenbewegungen und Animationen passen zur jeweiligen Situation und Gestik der Figuren, selbst Kleidungsstücke sind nach dem Schwimmen nass und trocknen anschließend langsam am Körper der Person. Die Animationen der Pferde in späteren Ebenen sind wundervoll, Ohren und Flanken zucken in den wenigen ruhigen Momenten so real wie bei einem echten Tier. Hitzeflimmern, Fata Morganas, kurz gesagt einfach alles, was in einer Wüste so passieren kann, lassen die Rub‘ al Khali-Wüste zudem so erschreckend real erscheinen, dass man am liebsten selbst zum Wasser greifen möchte, um nicht zu verdursten. Jeder Schritt im Wüstensand wird berechnet und es ist ein dementsprechender Fußabdruck im Sand zu sehen.

Hier gibt es ordentlich was auf die Ohren!

Die Geräuschkulisse ist phänomenal, ob Gemurmel und Getuschel in Kneipen, ganze Unterhaltungen, die in fremder Sprache die überfüllten Straßen einer Stadt durchfluten, oder aber das Plätschern von Wasser in dunklen Höhlen, überall sind Geräusche vernehmbar, die zum momentanen Aufenthaltsort der Spielfigur passen und so das Spiel lebendig wirken lassen. Die musikalische Untermalung ist stimmig und passt sich den gegebenen Momenten im Spiel an, so ist zum Beispiel an der Musik erkennbar, ob noch Gegner in unmittelbarer Nähe sind, da sie sich erst ändert, sobald alle Feinde besiegt wurden. Leider mag sich dadurch so manches Mal nicht so recht Spannung aufbauen, da das Überraschungsmoment in manchen Situationen durch ein zu früh einsetzendes Musikstück hinfällig ist. Die Synchronsprecher passen hervorragend zu den Figuren und hauchen den jeweiligen Protagonisten erstklassig Leben ein. Die Soundeffekte sind bombastisch, klangvoll und passen zu den unterschiedlichen Waffen, sei es von einer leisen Pistole mit Schalldämpfer bis hin zu den zerstörerischen Raketenwerfern. Jeder Effekt klingt glaubwürdig und so ist es auch möglich, im Spiel zu hören, gegen welchen Waffentyp der Held gerade kämpft, um ein, eventuell passendes, Gegenstück einzusetzen.

 

  

Fazit

"Uncharted 3: Drakes Deception" sieht nicht nur klasse aus, es spielt sich auch erstklassig. Die Rätsel, die es zu lösen gilt, sind gut durchdacht und sorgen beim ersten Spielen für Kopfzerbrechen. Dieses Spiel hat alles, was man sich von einem Action-Adventure wünscht, eine Super-Story, glaubwürdig in Szene gesetzte Helden sowie Level und, für die Langzeitmotivation, einen clever gemachten und durchdachten Mehrspieler-Modus. Alle virtuellen Schatzsucher, und auch jene, die es werden wollen, kommen hier voll auf ihre Kosten.

(29.11.2011)


Fazit

   "Uncharted 3: Drakes Deception" sieht nicht nur klasse aus, es spielt sich auch erstklassig. Die Rätsel, die es zu lösen gilt, sind gut durchdacht und sorgen beim ersten Spielen für Kopfzerbrechen. Dieses Spiel hat alles, was man sich von einem Action-Adventure wünscht, eine Super-Story, glaubwürdig in Szene gesetzte Helden sowie Level und, für die Langzeitmotivation, einen clever gemachten und durchdachten Mehrspieler-Modus. Alle virtuellen Schatzsucher, und auch jene, die es werden wollen, kommen hier voll auf ihre Kosten. (29.11.2011)


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