Buzz! Junior: Dinomania

Buzz! Junior: Dinomania (PS2)

(Sony Computer Entertainment)

geschrieben von Jan-Erik Steinkrüger

 

 
Entwickler: Sony Computer Entertainment
Publisher: Sony Computer Entertainment
Genre: Partyspiel
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: Buzz! Junior
Preis: 38,95 € (ohne Buzzer)
Altersfreigabe: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß §14 JuSchG

"Die Dinosaurier wer'n immer trauriger" hieß es in dem Achtzigerjahre-Musikhit "Die Dinosaurier". Im Gegensatz zu Lonzos Urreptilien, die zu groß für die Arche Noah waren, deshalb Depressionen bekamen und ausstarben, erfreuen sich die Helden des neusten Partyspiels der "Buzz! Junior"-Reihe "Dinomania" bester Gesundheit und wirken quietschfidel. Wer aufgrund des Namens "Buzz! Junior" glaubt, dass es sich ausschließlich um ein Spiel für Kinder handelt und für Erwachsene keine Herausforderungen bietet, irrt sich. Wie die Vorgänger "Jungle Party", "RoboJam" und "Monsterspaß" eignet sich auch der aktuelle Teil für alle Altersgruppen, macht allerdings erst mit mehreren Spielern richtig Spaß.

Wer ist der beste Dino im Land?

Frisch aus dem Ei gepellt haben die vier kleinen Dinohelden nur Unsinn im Kopf. Mit nie versiegendem Ideenreichtum spielen sie den anderen Bewohnern ihrer urzeitlichen Heimat Streiche. Mal kitzeln sie einen T-Rex unter der Nase oder benutzen ihn als Karussell, mal bewerfen sie Höhlenmenschen mit faulen Eiern oder surfen auf dem Rücken einer Riesenschildkröte. "Buzz! Junior: Dinomania" bietet den Spielern die Möglichkeit, jeweils in die Rolle eines der kleinen Dinos zu schlüpfen und sich im Wettkampf in teils verrückten Spielen gegen die anderen zu beweisen.

Gegeneinander oder zusammen

"Buzz! Junior: Dinomania" ist eine Partyspielsammlung für bis zu vier Teilnehmer. In 25 verschiedenen Minispielen kann man gegen drei Kontrahenten antreten. Zusätzlich bietet "Dinomania" im Gegensatz zu seinen Vorgängern der "Buzz! Junior"-Serie ein Teamspiel, in dem jeweils zwei Dinosaurier gemeinsam gegen ein zweites Dinopaar antreten. Es stehen den Teilnehmern dabei zehn kooperative Spiele zur Auswahl. Hat man mal keine drei Freunde zu Besuch, so werden wie bereits in "Monsterspaß" und "RoboJam" fehlende Spieler durch computergesteuerte ergänzt. Wenngleich einzelne Wettbewerbe nur mit vier Teilnehmern Sinn ergeben, ist diese Neuerung für Fans des Erstlings "Jungle Party" teils enttäuschend. Selbst wenn nur zwei oder drei Freunde anwesend sind, will man sich doch mit ihnen und nicht mit vorgefertigten Computergegnern messen. Einzige Entschädigung ist die Möglichkeit, das Niveau der künstlichen Intelligenz den eigenen Fähigkeiten anzupassen. Dabei werden erfahrenere Spieler allerdings schnell feststellen, dass auch mittlere Gegner schon eine Herausforderung darstellen können. Wer "Buzz! Junior: Jungle Party" kannte, wird auch bemerken, dass bei "Dinomania" ein Einzelspielermodus fehlt. Dieser bot dem Spieler die Möglichkeit, durch hohe Punktzahlen Ausstattungen für den eigenen Affen freizuspielen.

Zu Beginn einer Runde legen die Spieler fest, wie viele Minispiele - zur Wahl stehen 5, 10, 15 oder 25 – und mit welchem Dino sie loslegen wollen. Gespielt wird im Anschluss, wie bereits der Name "Buzz! Junior" nahelegt, mit Buzzern, die aus einem großen roten Knopf und vier farbigen Tasten bestehen. Bei einigen Spielen benötigt man lediglich den roten Hauptknopf oder die farbigen Tasten; bei manchen kommt aber auch beides zum Einsatz. Dabei ist bei den meisten Spielen eine rechtzeitige Reaktion oder die Wahl der richtigen farbigen Taste entscheidend. Vor jedem Spiel werden die jeweiligen Regeln und dafür benötigten Tasten in einem kurzen Film auch für Kinder verständlich erklärt.

Die einzelnen Spiele sind relativ abwechslungsreich und witzig gestaltet. So muss man beispielsweise versuchen, beim Skispringen so weit wie möglich zu springen, indem man vor farbigen, zu überfliegenden Flächen die Taste in der passenden Farbe drückt, dann wieder mit einer Angelrute auf der richtige Höhe Fische fangen oder am längsten die Nase eines T-Rex kitzeln, ohne ihn zum Niesen zu bringen. Trotz graphisch unterschiedlicher Darstellungsweise sind gewisse Wiederholungen im Spielprinzip nicht zu vermeiden. So ähneln etwa Skispringen, Wellenreiten, Felsenklettern und Eiskunstlaufen einander sehr stark. Ähnlich verhält es sich bei Fisch- und Vogelfangen. Darüber hinaus sind viele Spiele lediglich Adaptionen aus einem der Vorgänger.

In einem Land vor unserer Zeit

"Kindgerecht" und "comicartig" sind sicherlich passende Ausdrücke für die Grafik der vier "Buzz! Junior"-Spiele, die in ihren Bonbonfarben an neuere Kinderserien erinnern. Aber das ist auch gut so. Schließlich handelt es sich um Spiele, die auch für die kleinsten geeignet sein und nicht bereits frühkindliche Traumata auslösen sollen. Die Dinosaurier inklusive Tyrannosaurus und Höhlenmenschen sind entsprechend bunt - meist analog zu den Buzzerfarben Blau, Orange, Grün und Gelb - und niedlich gehalten. Wenngleich nicht besonders neuartig oder spannend, bietet "Dinomania" eine weitgehend kantenlose Graphik und ist zumeist übersichtlich gestaltet.

Nicht die Mama

In den Neunzigerjahren produzierte Disney eine unsägliche Serie über das Leben einer Dinosaurierfamilie namens "Die Dinos". Noch nerviger als die Geschichte der Familie war dabei die Titelmelodie, die wohl eine Mischung aus Hillbillymusic und Dixielandjazz darstellen sollte, stattdessen jedoch eher in einem musikalischen Kuddelmuddel ausartete. Die Produzenten von "Dinomania" nahmen sich leider diese Songs zum Vorbild, als sie die Hintergrundmusik zum Spiel schrieben. Bereits nach kürzester Zeit bereut man dementsprechend, nicht auf die vermeintlich die Atmosphäre unterstützende Musik verzichtet zu haben. Aus einer ähnlichen Quelle stammen vermutlich auch die Vorbilder für die Moderatorenstimme und sonstigen Soundeffekte. Wie sehr vermisst man dabei den süßlichen Klang der Kommentatorin aus "Jungle Party"!

Fazit

Wie sicherlich wegen der zahlreichen Vergleiche mit seinen Vorgängern bereits erkennbar, reitet "Buzz! Junior: Dinomania" auf deren Erfolgswelle mit, ohne über die Maßen innovativ zu sein. Einzige Ausnahme ist der Teammodus, der das dauernde Jeder-gegen-Jeden aufbricht. Im direkten Vergleich der vier "Buzz! Junior"-Spiele bleibt mein Favorit immer noch "Jungle Party". Mit weniger als vier Spielern hat "Dinomania" im Gegensatz zu seinem Vorgänger kaum einen Wiederspielwert. So schön grundsätzlich die Thematisierung "Urzeit" sein mag, ist die Ausgestaltung auf Grund der akustischen Orientierung an "Die Dinos" zum Teil enttäuschend. Alles in allem ist "Buzz! Junior: Dinomania" aber dennoch ein nettes Kinder- und Partyspiel.

(11.03.2008)

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