Dark Souls

Dark Souls (PS3)

(Namco Bandai)

geschrieben von Christian Dabelstein

 

     
 

Wenn Sony seit einigen Tagen einen neuen Rekord an verkauften Joypads verbuchen kann, dann ist dies die Schuld eines neuen Spieles, das einen so harten Schwierigkeitsgrad besitzt, dass selbst hartgesottene Rollenspiel-Fans sich anfangs die Zähne daran ausbeißen. Die Rede ist von "Dark Souls", dem neusten Spiel aus dem Hause Namco Bandai. "Dark Souls" ist der "geistige" Nachfolger des 2009 erschienenen "Demon’s Souls", da es eine eigene Geschichte hat und in einer anderen Welt spielt. "Demon’s Souls" sorgte damals schon für Furore im Genre des Action-Rollenspiels, da das Spiel sehr schwer war und man ganz schnell sterben konnte und jeder noch so kleine, Fehler im Spiel den Tod des Helden zur Folge hatte. "Dark Souls" übertrifft dies noch bei Weitem! DLH.Net hat sich dieser Herausforderung gestellt und erklärt, warum man gute Nerven für diesen Titel braucht und wieso es kein Spiel für zwischendurch ist.

Am Anfang war alles grau!

In dem fiktiven Königreich Lordran herrscht Chaos. Einst lebten alle in Harmonie, doch dann kam das Feuer und mit dem diesem auch Licht und Dunkelheit, Gut und Böse. Die Drachen herrschten über das gesamte Land, bis sich vier Lords, durch die Kraft des Feuers, erhoben und gegen die Drachen aufbegehrten. Nach dem sie die riesigen Monster mit der Hilfe eines Verräters aus den eigenen Reihen der gigantischen Tiere, dem ungeschuppten Drachen, besiegt hatten, kehrte Ruhe in das Land ein. Doch kein Feuer währt ewig und so sind nur noch Funken übrig von dem einst so mächtigen Element. Die Menschen, die sterben, sehen einer Zeit der Dunkelheit entgegen, doch viele sterben nicht einfach, sondern werden zu lebenden Hüllen. Diese Kreaturen gleichen Zombies ohne einen eigenen Willen, einige wenige dieser Kreaturen, die das sogenannte "Finstermal" tragen, sind dazu verdammt, nach dem Tode weiter zu leben. Alle Untoten werden zusammengepfercht und dann nach Norden getrieben, auf das sie in dem sogenannten Asyl der Untoten auf das Ende der Welt warten sollen. Doch es gibt auch Hüllen, die noch einen Funken ihrer Seele innehaben, so auch der vom Spieler verkörperte Charakter.

Stirb schnell; Teil zwei!

Nach Einlegen der BluRay Disc und Starten des Mediums kommt schnell das Hauptmenü von "Dark Souls", in dem es nur zwei Punkte gibt: "Neues Spiel" und "Spiel laden". Hat man sich entschieden ein neues Abenteuer zu starten, erscheint erst einmal die umfangreiche Charakter-Erstellung. Bei dieser wird entschieden, ob der Held männlich oder weiblich ist. Die Einstellmöglichkeiten legen Körper und Beruf des Protagonisten fest. Weiterhin den Kopf, inklusive Nase, Mund, Kinn, Haare, die Statur seines Helden, und ob dieser dick oder dünn ist, oder aber einen großen Kopf haben soll. Hat sich der Spieler für einen der zahlreichen Berufe, wie zum Beispiel: Ritter, Vagabund oder Dieb entschieden, darf er noch auswählen, ob sein Charakter einen besonderen Gegenstand von Beginn des Spieles mitführen soll. Dann noch der Figur einen Namen geben und schon kann das freudige Sterben losgehen.

Nach dem schön gestalteten Vorspann, in dem die Geschichte des Landes Lordran erzählt wird, startet der Held im Asyl der Untoten und fristet dem Ende der Welt entgegen. Plötzlich fällt vor dem Protagonisten ein Leichnam in die Kammer. Bei einem Blick an die Decke sieht er dort einen Ritter hocken. Nachdem dieser erkannt hat, dass er gesehen wurde, steht er auf und geht weg. Der Held erhebt sich und ab hier hat der Spieler die Kontrolle über seine Figur. Der Leichnam hat eine leuchtende Aura und nach einem Druck auf "X" (für Durchsuchen) an der Leiche bekommt der Protagonist einen Schlüssel für die eigene Kerkertür sowie ein kaputtes Schwert. Also geschwind die Tür geöffnet und hinausgestolpert, im darauffolgenden Gang steht ein Gegner, der jedoch keine Probleme bereitet. Für das Entledigen jedes Feindes gibt es Seelenpunkte, welche in "Dark Souls" sowohl Währung als auch Erfahrungspunkten entsprechen.

Auf seinem Weg findet der Spieler immer wieder rote Markierungen, diese erklären nach und nach, wie man angreift, sich verteidigt und das Inventar benutzt. Im späteren Verlauf sind diese roten Flecken dann Nachrichten von anderen Spielern, darüber wird hier noch gesprochen werden. Nach kurzer Zeit findet der Held einen kleinen Vorhof, in dessen Mitte eine Fackel steht. Nach dem Entzünden des Leuchtfeuers ist der Spieler in der Lage, an solchen Punkten zu rasten oder seinen Charakter durch gewonnene Seelenpunkte einen oder mehrere Charakterlevel aufsteigen zu lassen. Der Held steht nun vor einer Doppelflügeltür, nachdem diese geöffnet und durchschritten wurde, findet sich der Spieler in einem großen Raum voller leerer Vasen. In der Mitte des Raumes ist wieder eine rote Markierung zu finden, die jedoch eine Warnung enthält, sobald diese gelesen wurde, erscheint der erste Zwischenboss. Dieser ist dreimal so groß wie der Held und schwingt eine riesige Keule, die, sollte sie treffen, verheerenden Schaden verursacht. Hier liest der Spieler das erste Mal "Ihr seid gestorben" auf seinem Bildschirm und diese Worte wird er nicht zum letzten Mal gesehen haben. Erst wenn der Protagonist diese Begegnung durch Flucht überlebt hat, findet er die Waffen, die er bei der Charakterauswahl ausgesucht hat.

Der Spieler startet, mit seinem Helden eine Pilgerreise in das Land Lordran um seine Menschlichkeit zurückzugewinnen und die großen Lords zu besiegen. Dabei sollte bedacht vorgegangen werden, denn bereits der Biss einer Ratte kann tödliche Folgen haben. Die Entwickler haben sich viele neue Wege einfallen lassen, wie sie einem Helden das Leben in ihrer Fantasy-Welt erschweren können. So kann der Protagonist nicht nur durch Schaden sterben, nein, auch Blutungen und Vergiftungen führen, sollte man beispielsweise bis dahin kein Gegengift beim Händler gekauft haben, ein frühes Ende des Abenteuers herbei. Der Schwierigkeitsgrad macht dieses Spiel in der heutigen Zeit, in der viele Spiele eher auf die Fähigkeiten der Gelegenheitsspieler zugeschnitten sind, aber gerade so interessant.

Der Held kann, sobald er das "Asyl der Untoten" verlassen hat, die Welt frei erkunden. Alles, was der Spieler am Horizont erblickt, sei es ein Gebäude, ein Schloss oder einfach nur eine riesige Mauer, kann im Spiel erreicht werden. Doch auch hier ist Vorsicht geboten, da die Entscheidungsfreiheit so offen ist, kann der Held schnell sterben, wenn er einfach nur so losstürmt und dann beispielsweise mit seiner einfachen Standardausrüstung in Gruppen von Skeletten läuft. Einen Pluspunkt im Vergleich mit seinem geistigen Vorläufer "Demon’s Souls", hat "Dark Souls": Es ist nun möglich, den Fortschritt in einer Umgebung zu speichern. Beim Verlassen des Fantasy-Reiches über das Menü speichert der Titel automatisch den Punkt, wo der Held die Abenteuerwelt verlässt. Sobald nun "Spiel laden" ausgewählt wurde, wird die Reise an der Stelle fortgesetzt. Vorbei ist die Zeit des Nexus, jenem Ort, der bei dem vorangegangenen Titel noch der Rückzugsort für den Fall war, dass man sterben sollte. Der Protagonist startet nun von den Leuchtfeuern aus neu, sollte er sterben, allerdings erscheinen auch alle vorher besiegten Gegner, außer den Bossen, neu, was die ganze Angelegenheit nicht gerade vereinfacht.

Das Level-System ist einfach gehalten, wie zuvor bereits erwähnt, gibt es für jeden erlegten Gegner sowie für besondere Taten, die die Spielwelt betreffen, (zum Beispiel das Öffnen von Türen) sogenannte Seelenpunkte. Diese Punkte können dann an jedem Lagerfeuer in die Charakterwerte investiert werden. Dabei ist zu beachten, dass je höher man einen Wert steigern möchte, desto mehr Seelenpunkte müssen eingesetzt werden. So gibt es Waffen oder Ausrüstungsgegenstände im späteren Verlauf des Spiels, die erst ab bestimmten Werten benutzbar werden. Sollte der Held versuchen, mit zu wenig Stärke eine Waffe zu führen, wird er kurz darauf hingewiesen, dass die Waffe nur eingeschränkt oder nur mit beiden Händen einsetzbar ist.

Eine Seele ist nicht gerne allein

Der Multiplayer-Mode ist genauso fies wie er hilfreich ist. Jeder Spieler, der ein Online-Konto besitzt, spielt, sofern er im Playstation Network angemeldet ist, auch online. Sehr interessant ist die Tatsache, dass hier und da schattenhafte Gestalten auftauchen und kurze Zeit später wieder verschwinden. Dieses sind andere Seelen, also andere Spieler, die in dem Moment an der gleichen Stelle vorbeilaufen oder dort kämpfen. Es ist auch wieder möglich, sich an Blutflecken, die in der Welt verteilt sind, anzusehen, wie und wo ein anderer Held gestorben ist. So ist manches Mal erkennbar, wo ein schwerer Gegner wartet und wo man lieber nicht entlanglaufen sollte. Auch Markierungen mit Texten für andere Spieler können hinterlegt werden, entweder um sie zu ärgern und in eine Falle zu locken oder um anderen hilfreiche Tipps zu geben.

Der eigentliche Spielspaß im Mehrspieler-Modus entsteht erst dann, wenn der Held seine Menschlichkeit wiederherstellen konnte. Von diesem Zeitpunkt an ist es dem Spieler möglich, mithilfe von besonderen Edelsteinen, den gesprungenen Augäpfeln, die Spielwelt eines anderen zu infiltrieren und als böses Phantom Jagd auf den anderen Kämpfer zu machen. Des Weiteren kann der geplagte Held sich Hilfe von anderen Spielern erhoffen, wenn er ein Brandmal auf den Boden hinterlegt und um Hilfe bittet; nun können andere untote Spieler-Charaktere in Form von Seelen helfen, um zum Beispiel einen Bossgegner zu bekämpfen. Kommuniziert wird dann mit Gesten, die im Verlauf des Spiels erlernt werden können. Leider gibt es - wie in "Demon’s Souls" - keinen Sprach-Chat, was allerdings das Gefühl von Seelen die nur kurz aushelfen vertieft.

Nur noch ein kleiner, vorsichtiger Schritt und dann, aaaaargh!

Die Steuerung ist am Anfang gewöhnungsbedürftig, alle Tasten sind mit unterschiedlichen Funktionen belegt. Die Schultertasten sind für die linke und rechte Hand ausschlaggebend; hier belegt die L1-Taste Blocken und L2-Taste Angreifen oder Wegstoßen mit der Nebenhand und die R1-Taste "Normaler Angriff" und R2-Taste "Schwerer Angriff", mit einem Druck auf "Dreieck" führt der Held seine Waffe zweihändig. Mit dem Steuerkreuz werden die nutzbaren Gegenstände durchgeschaltet oder die Waffen in den jeweiligen Händen gewechselt. Die Steuerung reagiert sehr genau, so empfiehlt es sich oft, nur vorsichtig mit den Analog-Stick zu arbeiten, um an Felsvorsprüngen entlang zu schleichen, ohne herunterzufallen.

Horch, was kommt denn da?

Stimmungs- und unheilvolle Musik gemischt mit erstklassigen Soundeffekten, sei es nun das Klirren der Schwerter im Kampf oder aber das Surren der Pfeile durch den Wind, in diesem Spiel hat alles einen lebendigen Klang. Sollte der Spieler mit seinem Schwert in einem engen Gang gegen die Mauer schlagen, erklingt ein helles Klirren von Metall, das auf Stein trifft. Schwere oder leichte Schritte verkünden, ob ein nicht sichtbarer Gegner eine einfache oder schwere Rüstung trägt. Je nach Rüstung ertönen beim Wegrollen schrille metallische oder dumpfe, abgeschwächte Geräusche. Die englische Sprachausgabe ist deutlich und passt gut zu den jeweiligen Figuren, sei es nun ein Priester, der leise und unheilvoll spricht, oder aber einfach ein Ritter, der dem Helden seine Worte lauthals entgegenwirft.

Hübscher sterben!

Obwohl die Grafik-Engine schon einmal in "Demon’s Souls" benutzt wurde ist "Dark Souls" optisch ein echter Leckerbissen: Düstere Gänge, fiese, detailliert dargestellte, Gegner, flackernde Fackeln und gelungene Animationen - all dies macht "Dark Souls" zu einem echten Hingucker. An einigen Stellen im Abenteuer kann auch die enorme Weitsicht genossen werden und der Spieler kann schon mal planen, wo er mit seinem Helden noch überall hin möchte. Leider kommt dadurch die Playstation 3 auch ab und zu kurz ins Stocken beziehungsweise Ruckeln, wenn in den Außenarealen zu viel zu sehen ist.

 

  

Fazit

"Dark Souls" ist definitiv kein Spiel für Zwischendurch. Das System "Lernen durch Taten" wird hier sehr gut angewandt. Da im Spiel kaum Hinweise gegeben werden, wie eine Aufgabe zu lösen ist, ist die Freude riesengroß, sobald ein Rätsel geschafft oder aber ein starker Gegner bezwungen wurde. Jeder Rollenspiel-Fan wird seine helle Freude an diesem Spiel haben. Für diejenigen, die dazu neigen, sich schnell aufzuregen, ist es jedoch nicht geeignet.

(09.11.2011)


Fazit

   "Dark Souls" ist definitiv kein Spiel für Zwischendurch. Das System "Lernen durch Taten" wird hier sehr gut angewandt. Da im Spiel kaum Hinweise gegeben werden, wie eine Aufgabe zu lösen ist, ist die Freude riesengroß, sobald ein Rätsel geschafft oder aber ein starker Gegner bezwungen wurde. Jeder Rollenspiel-Fan wird seine helle Freude an diesem Spiel haben. Für diejenigen, die dazu neigen, sich schnell aufzuregen, ist es jedoch nicht geeignet. (09.11.2011)


Kommentare:
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2017-06-21 07:00:52... -

dfdsfsdf


2016-06-25 11:25:06... - agadgag

fafafafrgege


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