Simon the Sorcerer: Chaos ist das halbe Leben

Simon the Sorcerer: Chaos ist das halbe Leben

(RTL Playtainment)

geschrieben von Tim-Oliver Siegwart

 

 
Entwickler: Silver Style
Publisher: RTL Playtainment
Genre: Adventure
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: Simon the Sorcerer
Preis: 39,95 €
Altersfreigabe: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß §14 JuSchG

Er ist wieder da

"Simon the Sorcerer" ist nicht mehr aus der Welt der Adventures wegzudenken. Seit über 15 Jahren bestreitet er nun schon Abenteuer in der Parallelwelt. Seit den Anfängen hat sich natürlich einiges getan: 2D-Pixelanimationen sind anspruchsvollen 3D-Grafiken gewichen, aber der Spielspaß ist der Alte geblieben. Der letzte Teil der Reihe konnte allerdings nicht das erfüllen, was sich die Fangemeinde versprach. Nun gibt es die lang ersehnte Fortsetzung mit "Chaos ist das halbe Leben", und Silver Style versprach den Anhängern, wieder zurück zu den Wurzeln zu gehen. Also tanken wir unseren Kleiderschrank auf und reisen darin ins neue Abenteuer, damit wir uns selbst davon überzeugen können, ob wiederum alles nur falscher Zauber ist.

Was bisher geschah

Simon sitzt mit seinem Bruder gemütlich vor seinem Fernseher; nun, eigentlich ist es nicht sein Gerät, sondern gehört auch zur Hälfte seinem Bruder. Das erklärt auch den kurz darauf ausbrechenden Streit um das Fernsehprogramm, denn sein Bruder will anschauen, wie Riesenkakteen den Mars angreifen. Die selbstverständlich absolut sachlich ablaufende Diskussion endet damit, dass Simon die Fernbedienung an den Kopf geworfen bekommt und zunächst aus dem Reich der Wachen entschwindet. Oder wurde er doch tödlich getroffen? Befindet er sich doch schließlich in einem Tunnel und steuert auf ein unbekanntes Ziel zu! Während Simon noch überlegt, ob er nun hinterhältig im Kampf um das Programm von seinem Bruder mit der Fernbedienung gemeuchelt wurde, erscheint Alix neben ihm. Die Zauberwelt ist in Gefahr und sie benötigt seine Hilfe, etwas Schreckliches ist geschehen. Ein Held von Simons Format lässt sich natürlich nicht lange bitten, und nachdem geklärt ist, dass er vorerst nicht von seinem Bruder getötet wurde, steht dem Aufwachen nichts mehr im Wege. In der Realität angelangt, wird der Kleiderschrank aufgetankt und die Reise in die Zauberwelt beginnt.

Doch nach unserem Erscheinen offenbart sich zur Überraschung eine völlig andere Situation. Wenige Augenblicke nach seinem Eintreffen, natürlich im obligatorischen Zaubererkostüm, betritt Alix wiederum die Bühne. Allerdings nicht, um erneut um Hilfe zu bitten, davon weiß sie überhaupt nichts, nein, sie macht mit Simon kurzerhand Schluss, da ihr die Beziehung zu langweilig geworden ist. Schnell wird klar, dass hier etwas Seltsames vor sich geht. Die Leute reden, als sei er jeden Tag hier und würde komische Dinge vollbringen. Das Ganze kann nur einen Grund haben – ein Doppelgänger muss sein Unwesen treiben … Simon nimmt die Spur auf und stolpert dabei immer tiefer in den Schlamassel.

Der Umgang mit dem Zauberstab

"Simon the Sorcerer: Chaos ist das halbe Leben" spielt sich erfrischend einfach. Gesteuert wird komplett mit der Maus. Soweit natürlich keine Überraschung. Es ist aber auch wirklich so einfach, wie es sich anhört. Möchte man mit Personen interagieren, so verwendet man die linke Maustaste. Soll Simon zuerst die Person anschauen und berichten, was ihm dabei auffällt, verwenden wir die rechte Maustaste. Mit Gegenständen funktioniert es auf die gleiche Art und Weise. Durch die Umgebung navigiert man, indem man auf eine Stelle am Boden klickt. Im weiteren Verlauf findet man eine Karte, die über das Inventar aufgerufen wird. Durch einfaches Klicken auf die eingezeichneten Orte gelangt man nunmehr rasch ans Ziel. Simon läuft dabei auf der Minikarte die Strecke in Windeseile ab. Wem das noch zu langsam ist, der führt einen Doppelklick auf den Zielort aus und ist umgehend am Ende der kleinen Reise. Auf Dauer ist das wohl auch die übliche Vorgehensweise. Das oben angesprochene Inventar ist sehr einfach aufzurufen; es reicht, die Maus an den unteren Bildschirmrand zu bewegen, und schon klappt der Inhalt unserer Mütze auf. Ganz links finden wir die Karte, anschließend werden alle Gegenstände aufgelistet, die wir im Verlauf des Abenteuers in der Zauberwelt finden.

Natürlich basteln wir von Zeit zu Zeit aus verschiedenen Objekten einen neuen, einfallsreichen Gegenstand. Dazu klickt man einfach im Inventar auf einen und danach auf den anderen, um sie miteinander zu kombinieren. Einfacher und unkomplizierter geht es wirklich nicht. Um Dinge in der Spielwelt mit anderen zu benutzen, verschiebt man sie einfach darauf, und Simon erledigt den Rest wie von Zauberhand. Über die ESC-Taste gelangen wir zurück ins Hauptmenü und können das Spiel speichern, laden oder in den Einstellungen die Werte ändern. Wie schon in den vorherigen Abenteuern von Simon können beliebig viele Speicherpunkte angelegt werden. Über die F1-Taste erfahren wir, welche Aufgaben wir noch erledigen müssen und welche bereits meisterhaft gelöst wurden. Über F4 und F5 gelangen wir zum Speichern und Laden. Die Leertaste mit der Pausenfunktion rundet die Kommandos ab. Damit ist "Simon the Sorcerer" einfach das, was es sein soll - ein Abenteuerspiel mit unkomplizierter, intuitiver Steuerung.

Rätselecke

Die Aufgaben und Rätsel in "Simon the Sorcerer: Chaos ist das halbe Leben" sind allesamt lösbar. Natürlich gibt es öfter mal eine Situation, in der man schier verzweifeln könnte, da die doch anscheinend einfache Lösung des Problems nicht in den Sinn kommen möchte. Das passiert vor allem deshalb, weil die Lösungen meistens neben logischem Kombinieren auch eine Portion Humor voraussetzen. Die witzigen Aufgaben und die dazugehörigen Antworten runden das Spielerlebnis wundervoll ab. Silver Style knüpft in dieser Hinsicht hervorragend an die vorhergehenden Teile der Reihe an. Auch Einsteiger werden im Spiel gut vorankommen, und wenn es auch ab und an nicht einfach ist, verliert man dank der lustigen Sprüche und der fantasievollen Spielumgebung selten die Motivation, neue Lösungswege zu gehen.

Zauberhafte Grafik

Auch "Chaos ist das halbe Leben" wurde in einer schönen 3D-Umgebung gestaltet. Dabei hat man gezielt auf einen Stil gesetzt, der sich am ehesten mit einem Comic vergleichen lässt. Damit gelingt es den Entwicklern zusätzlich, das Ganze zauberhaft und märchenhaft wirken zu lassen. Die richtige Atmosphäre eben. Während unseres Abenteuers gelangen wir an die verschiedensten Orte, die allesamt liebevoll gestaltet sind. Etwas weniger gelungen, aber das beobachtet man ja leider meistens in Spielen dieser Art, ist die Synchronisation der ausgewählten Texte. Besser gesagt, sie existiert nicht. Ebenso wenig passen die Gesten der Charaktere zu ihnen. Demgegenüber sind die Animationen während der Ereignisse sehr schön gestaltet; die mangelnde Übereinstimmung zwischen Texten, Sprache und Gesten wird durch den Ideenreichtum, der sich in den vielfältigen und fantasievollen Wesen der Zauberwelt äußert, vollständig wettgemacht. Alles in allem fügt sich die Story in die zu ihr passende Umwelt nahtlos zauberhaft ein.

Magische Klänge

Selbstverständlich erscheint "Simon the Sorcerer: Chaos ist das halbe Leben" vollständig in deutscher Sprache. Die Stimmen passen recht gut zu den Personen und sind meistens sehr witzig in der Betonung der allgegenwärtigen Ironie. Die Hintergrundgeräusche stimmen gut mit der jeweiligen Umgebung überein. Im Wald singen Vögel, auf dem Marktplatz erklingt die entsprechende Musik. Alles in allem fügt sich der Sound lobenswert in die Spielwelt ein, so dass ein atmosphärisch abgerundeter Gesamteindruck entsteht.

Liebhaber von Abenteuerspielen können hier bedenkenlos zugreifen. Die Story ist hervorragend witzig gehalten und hat etwas von einem Terry Pratchett Roman. Auf den Humor wurde dabei wirklich in jeder Szene geachtet, und auch Seitenhiebe auf andere Spiele oder Filme rufen ein Schmunzeln beim Spieler hervor. Die Rätsel sind allesamt lösbar, auch wenn Anfänger an der einen oder anderen Stelle etwas längere Zeit benötigen könnten. Für die ganz Unerfahrenen sei an dieser Stelle noch erwähnt, dass ein offizielles Lösungsbuch erhältlich ist. Das Spiel kann in jeder Hinsicht an seine Vorgänger anknüpfen und versprüht die Kombination aus Rätsel, Magie und den Humor, für die der Name ‚Simon the Sorcerer’ schon seit vielen Jahren steht.

(26.04.2007)

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