Silent Hunter 4 - Wolves of the Pacific

Silent Hunter 4 - Wolves of the Pacific

(Ubisoft)

geschrieben von Anke Morbitzer

 

 
Entwickler: Ubisoft Rumänien
Publisher: Ubisoft
Genre: Simulation
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: Silent Hunter 4
Preis: 45,50 €
Altersfreigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß §14 JuSchG

Schlacht im Pazifik

Mitten im Pazifik liegt Hawaii, ein Inselstaat mit unzähligen traumhaften Inseln in der Südsee. Doch für Amerika wurde es zum Albtraum, als ihr Flottenstützpunkt im "Perlenhafen“ auf der Insel Oahu im Dezember 1941 von den Japanern angegriffen wurde. Über 2400 Amerikaner verloren ihr Leben. Pearl Harbor war das größte Trauma für die USA im Verlauf des Zweiten Weltkriegs und der Auslöser, in den Krieg einzutreten. Wenn auch in Europa weniger beachtet, spielten sich doch große und auch kriegsentscheidende Gefechte in Asien ab. Die Schlachten um Midway oder Guadalcanal gehören zu den bekannteren. Weniger bekannte, wenn auch nicht weniger verlustreiche wie Iwo Jima, sind erst in letzter Zeit durch Kinofilme wieder ins Licht der Öffentlichkeit gerückt worden. Als in Europa durch die Invasion in der Normandie die Lage längst zugunsten der Alliierten entschieden war, tobte in Asien der Krieg weiter, und Japan konnte erst durch den Abwurf der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki zur Kapitulation gezwungen werden.

Nach einer erfolgreichen Jagd im Atlantik kehrt "Silent Hunter“ mit der vierten Ausgabe wieder zu den Ursprüngen zurück und man kämpft, wie schon im ersten und zweiten Teil, auf amerikanischer Seite gegen Japan. Viele Spielideen sind dabei aus den Tiefen der Zeit wieder aufgetaucht, Veteranen der ersten beiden Teile werden sich erinnern. Es bleibt zu zeigen, ob man sich bei Ubisoft nach dem erfolgreichen dritten Teil weiter steigern konnte. Besonders der deutsche Markt wird dabei entscheidend sein. Der Vorgänger lebte besonders vom Flair der "Asse", die spätestens nach dem Erfolg des Romans "Das Boot" und dessen Verfilmung bekannt wurden. Namhafte Kommandanten wie Erich Topp wirkten damals als Berater bei der Entwicklung mit und Personen, Bilder und Schauplätze waren wohlbekannt. Die "Wölfe des Pazifik" müssen erst noch beweisen, ob sie es mit den U-Boot-Fahrern der Schlacht im Atlantik aufnehmen können.

Leinen los

Die Spielinstallation ist unkompliziert und geht vergleichsweise schnell vonstatten, obwohl über fünf Gigabyte an Daten auf der Festplatte abgelegt werden. Nervig ist, dass der erste Patch quasi zeitgleich mit dem Erscheinen des Spiels herausgebracht wurde, dazu kommt für deutschsprachige Spieler noch der Sprach-Patch. Der gerade erschienene dritte Patch behebt einige Abstürze, Probleme mit der Lautstärkeeinstellung und reserviert vor allem mehr virtuellen Speicher auf der Festplatte. Leider sind alte Spielstände nicht kompatibel. Alle drei Patches sind mit über 100 Megabyte für Nutzer mit dünner Datenleitung quasi unerreichbar. Vorbildlich ist wieder die Ausstattung des Spiels - neben DVD und Handbuch findet man eine Landkarte mit allen Stützpunkten und Konvoi-Routen sowie der Gebiete mit Luftüberwachung vor, außerdem einen Plan mit der vollständigen Tastenbelegung. Das Handbuch ist sehr ausführlich und auch für Neueinsteiger leicht zu verstehen; übersichtlich und gut gegliedert erfährt man alles über Spielmodi, Steuerung und Benutzeroberfläche sowie Mehrspieler-Funktionen. Ein ausführlicher Anhang erklärt sämtliche Details der Steuerung, zum Beispiel Navigation, die anderen Stationen im Boot sowie die schulmäßige Durchführung eines Angriffs. Der Kopierschutz, der beim Vorgänger noch für jede Menge Ärger und Kompatibilitätsprobleme gesorgt hat, kommt diesmal von SecuROM und hält sich unauffällig im Hintergrund.

Am Ruder

An der Steuerung hat sich im Vergleich zum Vorgänger einiges geändert, und offensichtlich sind Verbesserungen vorgenommen worden. Grundsätzlich läuft die Spielkontrolle aber wie gewohnt ab: Der Kurs des Bootes wird auf einer Karte abgesteckt oder durch Klicken auf Ruderanzeige oder Kompass vorgegeben. Die Geschwindigkeit und weitere Einstellungen werden ebenso vorgenommen. Per Maus wechselt man zu den verschiedenen Stationen, die entsprechende zweireihige Steuerleiste bleibt auf Wunsch immer am unteren Bildrand sichtbar, so dass alle Bedienelemente der aktuellen Abteilung schnell erreichbar sind. Mithilfe der F-Tasten kommt man direkt dorthin, allerdings sind die Tastenbelegungen im Vergleich zu "SH III" unnötigerweise geändert worden. Ob Abteilungen aktiv sind, erkennt man an einer Hintergrundbeleuchtung der Kontrollknöpfe; leider kann man gelb beleuchtete Knöpfe von unbeleuchteten schlecht unterscheiden.

In der Zentrale kann man nicht mehr auf die Stationen klicken, um dorthin zu gehen; auch die Mannschaft bleibt regungslos, wenn man sie antippt. So klickt man sich am besten über sie Steuerleiste oder per F-Taste dorthin. Die wichtigste Station ist entweder die U-Boot-Zieloptik (UZO) auf der Brücke oder das Sehrohr. Hier wird jetzt beim Schwenken nicht nur die Gradanzeige verändert, sondern das Durchlaufen der Zehnerschritte wird von einem dezenten Klicken begleitet, so dass man ohne hinzusehen weiß, wie weit man dreht. Leider fehlt dafür bei den Waffen an Deck, also Flak und Deckgeschütz, eine solche Anzeige völlig, so dass man viel zu oft im Nichts "herumrührt", statt den Gegner anzugreifen. Immerhin kann jetzt das Sehrohr über einen Knopf sofort ganz aus- oder eingefahren werden, damit entfällt das lästige Einfahren mit ewigem Tastendruck. Manche Veränderungen sind also gewöhnungsbedürftig, aber insgesamt stellen sie doch eine Verbesserung dar. Ein wichtiger Punkt ist dabei die Mannschaftsverwaltung, bei der vor allem die nervtötende Verteilung der Mannschaft auf die Posten entfällt; die Besatzung ist jetzt, wie es sich gehört, in drei Wachen eingeteilt, die sich regelmäßig abwechseln. Nur bei besonderen Vorkommnissen sollte man eventuell die Mannschaft an bestimmten Stationen verstärken oder gegen besser qualifizierte Besatzungsmitglieder austauschen. Dank der geänderten Verwaltung bleibt man jetzt nicht mehr unvorhergesehen gestoppt liegen, weil die Mannschaft an den Dieseln vor Erschöpfung umgefallen ist.

In der Kartenansicht kann man direkt auf dort "abgelegte" Werkzeuge wie Lineal, Zirkel und Bleistift klicken, die Bedienung ist dadurch einfacher und weniger fummelig. Allgemein sind Bedienelemente jetzt größer beziehungsweise werden vergrößert, wenn man mit dem Mauszeiger darüber fährt. Weitere Kontrollen verbergen sich am Rand des Bildschirms und können ausgeklappt werden; dazu gehört die Steuerung des Vorhaltrechners und die der Torpedos. Auffällig ist die Stoppuhr, die bei einem Ereignis (das kann eine Sichtmeldung oder ein eingehender Funkspruch sein) eingeblendet wird. So kann man bei hoher Zeitkompression sehen, wie viel Zeit seit der Meldung verstrichen ist. Leider ist die Uhr etwas zu groß geraten und stört eigentlich mehr, als dass sie nützt; darüber hinaus kann man sie nicht generell abschalten, sondern muss sie jedes Mal verschieben oder wegklicken. Wertvoll ist aber die jetzt mögliche höhere Zeitkompression; statt 2048-fach ist mehr als das Vierfache davon möglich, ohne dabei das System zu sehr zu belasten. Damit wird das Spiel insgesamt spannender und man muss während elend langer Marschfahrt die Zeit nicht mehr mit Staub saugen oder Geschirr spülen verbringen.

Alle Mann auf Gefechtsstationen!

Je nach Erfahrung kann man bei "Silent Hunter 4" in unterschiedlichen Spielmodi auf die Jagd gehen. Der Neuling unter den Kommandanten startet am besten mit der U-Boot-Schule. Hier lernt man von der Pike auf die Handhabung des Bootes, zuallererst Steuerung und Navigation. Hat man diesen Abschnitt erfolgreich hinter sich gebracht, geht es mit der Artillerieausbildung weiter. Hier kommen sowohl Flugabwehr- als auch Deckgeschütz zum Einsatz, und man muss ein Flugzeug abschießen und einen Frachter versenken. Erst jetzt geht es zur Torpedoausbildung, bei der ein feindlicher Kreuzer im Unterwasserangriff versenkt werden soll. Wer sich dabei an der Oberfläche sehen lässt, muss mit Gegenwehr rechnen! Zum krönenden Abschluss der Schulung gilt es, einen lehrbuchmäßigen Geleitzugangriff mit allen Schikanen zu fahren. Bei allen Übungen kann der Kriegszeitpunkt frei gewählt werden, so dass man sich mit allen Eigenheiten und Abwehrmaßnahmen vertraut machen kann.

Für Eilige und "Alte Hasen" gibt es zwei Möglichkeiten, ins Spiel einzusteigen. Man kann eine normale Kriegspatrouille spielen, dabei muss man genau wie in der Karriere ins Zielgebiet marschieren und natürlich auch wieder zurück. In diesem Modus kann man aus sechs Szenarien auswählen, die den gesamten Kriegsverlauf abdecken. Jede Mission wird kurz mit Karte und Beschreibung vorgestellt; vom Angriff auf einen waidwunden Flugzeugträger bis zu Aufklärungs- und Rettungsmissionen ist alles dabei. Wem das immer noch zu langweilig ist, der beginnt mit einer schnellen Mission. Dabei entfällt der Anmarschweg zum Einsatzgebiet komplett, und man taucht dem Gegner wortwörtlich vor der Nase auf. Alle Bootsklassen kommen zum Einsatz und alle Gebiete von Japan über Australien, die Philippinen oder Borneo stehen zur Wahl. Wer es nicht erwarten kann, dem ersten Flugzeugträger im Licht der aufgehenden Sonne aufzulauern oder in schwarzer Nacht ein dickes Schlachtschiff auf den Grund zu schicken, sollte diesen Modus wählen.

Wem das alles immer noch zu einfach ist, der startet eine Karriere. Der Spieler kann dabei wählen, wann und mit welcher Ausstattung er in den Krieg eingreifen möchte. Datum, Bootsklasse und Heimatbasis können einfach ausgewählt werden, dazu noch der Schwierigkeitsgrad und die Menge an Ansehen. Während der Karriere arbeitet man sich von Mission zu Mission und versucht, sein Ansehen zu steigern und natürlich zuallererst, am Leben zu bleiben. Wer durch eine falsche Entscheidung das Leben seiner Mannschaft riskiert, muss sich vor dem Kriegsgericht verantworten. Wer nicht einsam durch die Meere ziehen möchte, kann mit mehreren Spielern ans Werk gehen. Über ein lokales Netzwerk oder das Internet kann man kooperativ mit anderen Spielern zusammenarbeiten, sozusagen als "Wolfsrudel", oder aber der Spielpartner steuert einen Konvoi und befehligt die Bewacher, um seine Handelsschiffe vor der drohenden Versenkung zu bewahren.

Am Spielkonzept hat sich also nichts Grundlegendes geändert, aber viele Details sind neu hinzugekommen, die man bisher nur aus diversen Modifikationen oder Ergänzungen kannte. Es gibt mehr Bewegung in den Häfen, Schiffe liegen vor Anker oder patrouillieren, Handelsdampfer werden beladen und es herrscht ordentlich Betrieb. Dazu kommen noch weitere Ergänzungen, die das Spiel lebendiger und abwechslungsreicher gestalten. Schäden an Schiffen sind jetzt dreidimensional, Torpedos reißen Löcher in die Bordwand und Granaten zerfetzen die Brücke. Es gibt Besatzung auf den Schiffen, die auch Waffen bedient, man wird also nicht mehr von Geisterhand beschossen. Sinkt ein Schiff langsam, werden Rettungsboote bemannt und hastig von der Untergangsstelle weggerudert. Beim Abschuss eines Flugzeugs springt die Besatzung mit dem Fallschirm ab und treibt noch eine Weile an der Absturzstelle. Größere Bomber verfügen jetzt auch über Geschützkanzeln am Heck, so dass ein abfliegender Gegner noch lange kein Grund zum Verschnaufen ist. Etwas eigenartig ist allerdings die Schwankung der Treffergenauigkeit des Gegners. So kann man ohne Verluste dutzende Angriffe von Flugzeugen abwehren und reichlich Maschinen vom Himmel holen, bis plötzlich ein Volltreffer alle Systeme komplett zerstört. Die Luftüberwachung fällt im pazifischen Raum natürlich aufgrund der Geografie stärker aus, denn anders als im endlos weiten Atlantik sind hier jede Menge Inseln und damit auch Luftwaffenstützpunkte verstreut. Neu ist auch der Start jeder Mission; man kann wählen, ob man am Kai oder draußen vor dem Hafen beginnen möchte. So entfällt das nervige An- und Ablegen, und man ist schneller mitten im Geschehen.

Die Torpedosteuerung ist jetzt etwas anders aufgebaut, was natürlich daran liegt, dass auf amerikanischer Seite die Vorhaltrechner weitaus weniger komplex und leistungsfähig waren als auf der deutschen. Die Steuerung ist aber trotzdem zumindest im einfachen Modus schnell zu erlernen. Auf der Brücke können jetzt nicht nur per UZO Angriffe gesteuert werden, auch mit dem Fernglas können Ziele anvisiert werden. Das Fernglas kommt übrigens auch bei Aufklärungsmissionen zum Einsatz, die man schon aus "Silent Hunter" I und II kennt. Hierbei müssen Ziele wie Hafenanlagen oder Städte ausspioniert werden. Wieder im Programm sind auch Rettungsmissionen, bei denen zum Beispiel Piloten von abgestürzten Flugzeugen gerettet werden sollen; nicht immer sind es Amerikaner, denn auch Gegner können nützlich sein.

Die Torpedosteuerung übernimmt man als "Kommandant" komplett selbst, bei Flak und Deckgeschütz hat man die Wahl, ob man selbst draufhalten möchte oder doch seine Jungs an Deck schickt. Wenn es auch jede Menge Spaß macht, den heranjagenden Flugzeugen oder dreisten Torpedobooten ordentlich was zu verpassen - meistens sind die Matrosen die besseren Schützen. In brenzligen Situationen sollte man sich also besser auf sie verlassen.

Schiff gesichtet!

Die Grafik ist deutlich weiterentwickelt worden. Sie trug schon immer den Hauptteil zur Atmosphäre des Spiels bei. Besonders gelungen sind die Darstellungen des Wetters. So macht es viel Spaß, seinem Boot bei langsamer Marschfahrt Richtung Sonnenuntergang zuzusehen oder den Blick auf der Brücke unter einem funkelnden Sternenhimmel schweifen zu lassen. Farbgebung und Texturen des Himmels und der See wurden deutlich verbessert; auch Reflexionen auf der Wasseroberfläche sind realistisch wiedergegeben, wenn auch bei aufgerauter See noch etwas zu stark. Nicht nur bei Sonnenschein lohnt es sich, dem Boot per externer Kamera zu folgen. Wenn Regenböen über die Brücke peitschen, Wellen weiße Schaumköpfe tragen und tief hängende Gewitterwolken sich krachend entladen, ist es besonders eindrucksvoll. Wie im wirklichen Leben muss man auch mit dem Wetter zurechtkommen; Nebel und Gischt schränken die Sicht ein, kabbelige See erschwert das Zielen und beim Rollen und Stampfen des Bootes fällt es schwer, den Gegner im Visier zu halten. Wird das Sehrohr von Wasser überspült, verschwimmt das Bild, und man kann erst nach einigen Sekunden wieder etwas erkennen.

Auch beim Gegner lohnt sich ein genauer Blick. Alle Schiffe sind detaillierter geworden und, wie schon oben erwähnt, gibt es Besatzungen an Bord. Aber besonders bei Schäden spielt die Grafik ihre Stärken aus. Schäden sind jetzt dreidimensional dargestellt, durch Löcher in der Bordwand kann man das Innere des Schiffes sehen. Nach Torpedierungen explodieren Schiffe je nach Trefferlage und Ladung nicht nur unterschiedlich, sie entscheiden auch darüber, ob der Besatzung Zeit bleibt, Boote zu Wasser zu lassen. Besonders beeindruckend sind die großen Feuerbälle bei Treffern auf Kriegsschiffen oder Tankern, wenn sich brennendes Öl lodernd auf dem Wasser ausbreitet und schwarze Rauchsäulen über mehrere Seemeilen den Ort des Geschehens anzeigen.

Auch allgemein wurde die Umgebung sehr liebevoll und detailliert gestaltet. In Küstennähe umkreisen Möwen das Boot, an Land herrscht Betrieb in Städten und Häfen, sogar der Blick unter Wasser überzeugt mit vorbeitreibenden Algen, Wasserpflanzen und Felsen auf dem Grund. Das Meer wechselt je nach Wetter Farbe und Struktur und wirkt im Zusammenspiel mit Himmel und ziehenden Wolken ungemein realistisch. Man begegnet auf See nicht nur allerlei Schiffen, wie zum Beispiel den altbekannten Fischerbooten, sondern in entsprechenden Gewässern auch Eisbergen. Fehlen eigentlich nur noch Wale und fliegende Fische.

Horchkontakt, kurze Entfernung!

"Silent Hunter 4" wartet nicht nur mit gelungener Grafik auf, auch ein guter Sound gehört zu einer Simulation. Geräusche und Effekte sind sehr realistisch, das Klatschen der Wellen an der Bordwand und das Pfeifen oder Heulen des Windes unterstreichen die Szenerie. Explosionen, die Einschläge von Geschossen oder das Pfeifen der vorbeizischenden Granaten wirken so real, dass sie den Spieler am PC den Kopf einziehen oder erschreckt Ausschau nach einem heranheulenden Sturzkampfbomber halten lassen.

Ein Makel in der sonst gelungenen Geräuschkulisse ist die deutsche Sprachversion, die mit einem Patch erst nach Erscheinen des Spiels nachgeliefert wurde. Die Sprachausgabe führt besonders bei Fans von "Silent Hunter III" zu Kopfschütteln, denn die Sprachdateien sind größtenteils vom Vorgänger übernommen. Auch bei der Anpassung an Spielsituationen hapert es, flüstern oder normal sprechen wechseln sich manchmal ohne ersichtlichen Grund ab. Nicht nur das Wiederverwerten alter Dateien nervt hier, Sätze wie: "Jawoll, Herr Kaleun!" sind auf einem amerikanischen U-Boot im Pazifik einfach unpassend. Man hat sich immerhin insofern Mühe gegeben, als dass noch "Geräusche" wie Gelächter, Seufzen, Räuspern oder Jubel ins Repertoire aufgenommen wurden, jedoch wird im Spiel viel zu selten Gebrauch davon gemacht. Im Logbuch sind einige Befehle nicht übersetzt, und manchmal stimmt die Umrechnung von Längenangaben nicht, so dass man sich bei ausreichender Sprachkenntnis vielleicht einfach auf die englische Version beschränken sollte.

Zum bekannten Grammofon, das bei "SH III" nach Belieben vom Funker mit "Platten" gefüttert werden konnte, gesellt sich hier auch noch ein Radio, auf dem zum Spielverlauf passende Nachrichten und Unterhaltungsmusik gesendet werden. So kann man etwas Abwechslung in die zwar gute, aber auf Dauer eintönige Hintergrundmusik bringen. Leider funktionieren beide ohne den Patch 1.2 nicht richtig, da die Lautstärkeanpassung nicht stimmt.

Antreten zum Appell!

Im Vergleich zum Vorgänger ist der vierte Teil eine gelungene Weiterentwicklung. Die Stärken der Serie, nämlich eine wunderschöne Grafik und guter Sound, sind deutlich verbessert worden, so dass man sich manchmal fragt, ob das ein Film ist. Bei Sonnenuntergang von der Brücke auf die spiegelnde See zu schauen, dabei Wind und Meeresrauschen im Ohr, ist einfach unbeschreiblich. Ein kleines Manko ist die deutsche Sprachausgabe, die noch Schwächen hat. Trotz des schnellen ersten Patches sind natürlich noch Verbesserungen möglich, aber die Community hat mit frei erhältlichen Modifikationen schon einige Ideen umgesetzt. Wer sich mit dem "neuen alten" Schauplatz anfreunden kann, wird mit einer atemberaubenden Spielatmosphäre belohnt.

(26.04.2007)

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