Battlefield: Bad Company 2

Battlefield: Bad Company 2

(Electronic Arts)

geschrieben von Tim-Oliver Siegwart

 

 
Entwickler: DICE
Publisher: Electronic Arts
Genre: Ego-Shooter
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: Battlefield: Bad Company 2
Preis: 39,99 €
Altersfreigabe: Keine Jugendfreigabe gemäß §14 JuSchG

"Battlefield" ist mit einem Paukenschlag zurück auf dem PC und sieht besser und realistischer aus als jemals zuvor. EA und die Entwicklerschmiede DICE schicken "Battlefield: Bad Company 2" auf das heiß umkämpfte virtuelle Schlachtfeld der militärischen 3D-Shooter. Ob der grandiosen Grafik und dem bombastischen Sound auch ein richtig gutes Gameplay zugrunde liegt und - natürlich besonders wichtig - wie sich der Multiplayer spielt, lesen Sie im ausführlichen Test von DLH.Net.

Vor der Bewaffnung

Zunächst einmal gilt es zu beachten, dass drei verschiedene Varianten von "Bad Company 2" erhältlich sind: die Limited Edition, die Standard-Version und der Download direkt aus dem EA-Store. Die Unterschiede sind dabei allerdings nicht so gravierend, wie man vermuten könnte. In der Limited Edition erhält der Spieler von Anfang an einige Waffen und Gadgets, die in der Standard-Version zunächst freigespielt werden müssen. Einen wirklichen Vorteil erhält man daher auf lange Sicht nicht. Preislich liegen sie auf gleichem Niveau. Die Limited Edition ist allerdings begrenzt und wird nur in den ersten Wochen verkauft werden. Die dritte Möglichkeit, "Battlefield: Bad Company 2" zu kaufen, ist der EA-Store. Die Download-Version entspricht der Standard-Version. Allerdings ist aus nicht nachvollziehbaren Gründen die DVD-Packung erheblich günstiger als die herunterladbare.

Es gibt zwei verschiedene Optionen, um das Spiel nach der erfolgreichen Installation zu verifizieren. Zum einen ist dies die Online-Aktivierung, zum anderen die DVD-Authentifizierung. Ersteres setzt eine bestehende Internetverbindung voraus. Die Überprüfung dauert nur wenige Augenblicke, danach kann jederzeit ohne DVD gespielt werden. Zudem erlaubt EA die Installation auf bis zu zehn Systemen. Bei der DVD-Authentifizierung hingegen muss sich das Spiel während der Benutzung im Laufwerk befinden. Für den Multiplayermodus, das heimliche Herzstück von "Battlefield: Bad Company 2", muss zusätzlich ein Benutzerkonto bei EA angelegt werden. Bereits bestehende Konten, zum Beispiel von "Battlefield 2", können fortgeführt werden. Wichtig ist dabei aber: Es kann pro gekaufter Version nur ein Spieler online spielen, der Zugang ist an das EA-Konto gebunden.

Aurora

Die Geschichte beginnt im Herbst 1944 während des Pazifikkriegs kurz vor dem Abwurf der ersten Atombombe auf das japanische Kaiserreich. Ein Special- Ops- Kommando ist damit beauftragt, einen japanischen Wissenschaftler mit entscheidenden Informationen über eine Superwaffe mit dem Codenamen Aurora zu retten. Die Mission startete im Morgengrauen des 6. Oktobers und ist bereits nach 20 Minuten beendet gewesen. Der Ausgang ist geheim und alle Unterlagen sind vernichtet worden. Die Mission wurde zu einem Mythos. Die Jahrzehnte vergehen und in naher Zukunft steht nun Russland vor einer Invasion der Vereinigten Staaten von Amerika. Irgendwo an der Grenze zu Alaska soll die Bad Company einem Agenten Rückendeckung geben. Die Protagonisten der Spezialeinheit sind Sgt. Redford, Haggard, Sweetwater und Marlowe (bekannt aus dem Vorgänger "Battlefield: Bad Company", das nur für Konsole veröffentlicht wurde). Der Auftrag läuft schief und der Spion wird enttarnt. Zwar kommen die Soldaten zu spät zur Rettung, dennoch können sie ein seltsames Objekt sicherstellen: eine Attrappe von Aurora!

Die schlechte Gesellschaft

In "Battlefield: Bad Company 2" übernimmt der Spieler die Rolle von Marlowe. Die Story hat außer den Hauptcharakteren nichts mit dem Vorgänger gemeinsam. Zu Beginn der Kampagne legt man einen der drei Schwierigkeitsgrade fest. Einfach, empfohlen für Shooter-Neulinge und zum Ausprobieren. Normal, mit herausfordernden Gegnern, die das eigene Können auf die Probe stellen sollen. Schwer ist für erfahrene Spieler, die sich tödlichen Gegnern gegenübersehen möchten. Je nach Auswahl dauert die Kampagne zwischen acht und zehn Spielstunden. Natürlich spielen die eigenen Fähigkeiten hierbei eine große Rolle. Generell sei gesagt, dass die Anforderungen an den Spieler nicht zu hoch gesetzt sind, so dass man getrost auf der Stufe Normal einsteigen kann. "Battlefield: Bad Company 2" spielt sich im Wesentlichen wie jeder gängige Ego-Shooter.

Das soll heißen, dass der Wiederspielwert durch ein sehr geskriptetes Missionsdesign leider gegen Null geht. Das ist bei Konkurrenzprodukten natürlich nicht anders, sollte aber trotzdem erwähnt werden. In den Einsätzen ist man sowohl zu Fuß als auch in Fahrzeugen unterwegs. So steuert man beispielsweise einen Panzer, ist auf Buggys unterwegs und lenkt per Fernsteuerung Drohnen. Im Hubschrauber ist man hingegen nur als Passagier unterwegs und feuert die Miniguns ab. Mittlerweile auch Standard ist das Health-System, hier muss der Spieler nicht wie früher nach Medipacks suchen, sondern regeneriert sich von allein nach kurzer Zeit. Die Missionen kann man zwar jederzeit pausieren, allerdings gibt es nur feste Speicherpunkte. Was etwas am Realismus kratzt, ist, dass jeder dritte Gegner ein Klon zu sein scheint, also es gibt nur eine begrenzte Anzahl an Gegnerklassen und die sehen wiederum alle gleich aus, eine kleine Hypothek aus dem Multiplayer-Modus. Kurz zusammengefasst: Zum ersten Mal gibt es in "Battlefield" einen Singleplayer-Modus, die Story ist ganz nett und man hat sie nicht so schnell durchgespielt wie zum Beispiel in "Call of Duty: Modern Warfare 2". Unverkennbar liegt der Schwerpunkt aber sicherlich, wie es sich für ein "Battlefield" gehört, auf dem Multiplayer-Modus.

Weltweite Action

Genug über das schmucke Beiwerk gesprochen. Kommen wir zum Kernprodukt, dem Multiplayer-Modus. Die Hauptfrage, die es zu klären gilt, ist: Handelt es sich um ein "Battlefield 2,5" mit viel Action und Neuerungen oder ist es doch nur ein kleiner Zeitvertreib, damit das Warten auf "Battlefield 3" erträglicher wird? Nun, diese Frage kann man leicht beantworten: Weder noch, aber trotzdem oder gerade deswegen ist "Battlefield: Bad Company 2" spitzenmäßig! Im Vorfeld gab es einige Diskussionen über den Realitätsgrad, da die Charaktere immer, ohne zu ermüden, sprinten können. Das Fehlen der Option, den Soldaten hinlegen zu können, füllte ganze Foren und Blogs. Keine Commander, die ihre Truppen mit Versorgungsgütern und Artillerieschlägen unterstützen. Flugzeuge sind nicht vorhanden und nur maximal 32 Spieler können gleichzeitig auf einem Server spielen.

Im Vergleich zu "Battlefield 2" mag der Realismus ein wenig gelitten haben, den Spielspaß tangiert das aber nicht im Geringsten. Ohne Übertreibung kann man bereits an dieser Stelle sagen, dass DICE nie ein besseres "Battlefield" von der Leine gelassen hat; Veteranen fällt der Umstieg kinderleicht, Flugzeuge und "durch den Staub" Robben werden wirklich nicht vermisst. Die im Vorfeld erhobenen Klagen waren also nur viel Lärm um nichts. Dabei gingen die ganzen positiven Neuerungen leider etwas unter. Die sogenannte Kill-Cam zeigt dem Spieler, von wem er getötet wurde. Das steigert natürlich die Rachegelüste, deckt aber auch zudem Camper auf! Neben dem klassischen Spielmodus Eroberung gibt es nun den Rush-Modus, Squad-Rush und Squad-Deathmatch. Schmerzlich vermisst wird hingegen ein LAN-Modus. EA verkündete vage, dass dieser eventuell in einem Update nachgeliefert werden könne. Hierzu riskieren wir im Folgenden einen Blick auf die verschiedenen Spielmodi.

Eroberung

Hier im Klassiker erobert und schützt man Flaggen vor gegnerischen Angriffen. Eine Flagge wird erobert, indem man sich in ihrer unmittelbaren Umgebung befindet. Es dauert einige Sekunden, bis sie eingeholt wird und die eigene gehisst ist. Unter feindlichem Feuer erscheint es dem Spieler natürlich wie Minuten. Beide Teams sind mit einem Ticketlimit für Respawns ausgestattet. Hält eine Seite mehr als 50% der Fahnen, so verringert sich das Konto des Gegners schneller. Zusätzlich kostet natürlich jeder Kill einen Punkt, außer, der Kamerad wurde von einem Sanitäter reanimiert. In diesem Modus stehen auch Fahrzeuge wie Panzer und BMPs (gepanzerte Kettenfahrzeuge) zur Verfügung. Gespielt wird mit zwei Teams zu jeweils höchstens 16 Spielern.

Rush

Der neue Modus Rush hat der Eroberung schon fast den Rang abgelaufen. Hier muss ein Team Funkstationen zerstören und das andere ebendiese verteidigen. Ein Spieler muss eine Sprengladung anbringen, das kann jede Klasse unabhängig von der Ausrüstung, allerdings kann die Gegenseite diese entschärfen, so dass ein harter Kampf entsteht, bis die Ladungen explodieren. Alternativ kann man auch das Gebäude zum Einsturz bringen und somit die Funkstation darunter begraben. Es gibt zunächst zwei Stationen, nach deren Zerstörung wird die Karte weiter geöffnet und es gibt erneut zwei Ziele. Je nach Kartengröße gibt es drei oder vier Abschnitte. Sind alle Funkstationen dem Erdboden gleichgemacht, hat das angreifende Team gewonnen. Für die Verteidiger gilt es, die Tickets der Angreifer auszulöschen, bevor beide Stationen vernichtet sind. Nachschub gibt es jedes Mal, wenn die Karte erweitert wird, die Verteidiger haben unlimitierte Tickets.

Squad-Rush

Dieser Modus unterscheidet sich, wie der Name schon sagt, in einem Punkt vom vorherigen. Hier kämpfen zwei Squads um die zwei Funkstationen. Entweder erledigt man die komplette Verstärkung des Gegners, bis keine Tickets mehr übrig sind, oder aber beide Funkstationen.

Squad-Deathmatch

Beim Squad-Deathmatch befinden sich vier Kampfgruppen im direkten Vergleich. Die Einheit, die zuerst 50 Kills erzielt, hat gewonnen. Zusätzlich gibt es auf jeder Karte ein Kampffahrzeug.

Klassenkampf

Kampferprobten Spielern aus "Battlefield 2" wird es sofort auffallen: In "Bad Company 2" gibt es weniger Klassen, die man auswählen kann. Somit vermischen sich teilweise die Fähigkeiten, das Prinzip bleibt aber natürlich unangetastet. Es gibt nun vier Typen: Sturmsoldat, Pionier, Sanitäter und Aufklärer. Eine ausgewogene Mischung an Teammitgliedern ist je nach Missionsziel meistens sehr zu empfehlen.

Die Sturmsoldaten bilden wie immer die Vorhut und sind schwer bewaffnet. Zur Grundausrüstung gehören hier ein Sturmgewehr mit Granatwerfer und die Pistole. Nach und nach können bessere Waffen und Gadgets freigeschaltet werden. Hier wird auch deutlich, dass der ehemalige Versorgungssoldat nun mit dem Sturmsoldaten verschmolzen ist, denn dieser kann nur seine Teamkameraden mit Munition versorgen. Je erfolgreicher man spielt, desto schneller stehen diverse Verbesserungen zur Verfügung, dies gilt natürlich für alle Klassen.

Der Pionier kann nach wie vor verbündete Fahrzeuge reparieren und ist mit seinem Raketenwerfer nun noch gefährlicher als zuvor. Bei der Peilsenderpistole, die bei Käufern der Limited Edition sofort einsatzbereit ist, handelt es sich um ein sehr praktisches Ausrüstungsstück. Der Pionier markiert mit seiner Peilsenderpistole zum Beispiel einen gegnerischen Panzer und begibt sich wieder in sichere Deckung. Der Panzer erscheint nun für alle sichtbar auf der taktischen Karte. Der Raketenwerfer kann nun auf das Signal ausgerichtet werden und man feuert zielgenau aus der sicheren Deckung. Damit noch nicht genug, alle Teammitglieder können ebenfalls das Signal anvisieren und feuern.

Der Sanitäter ist, von der etwas erhöhten Feuerkraft abgesehen, im Grunde unverändert. Er kann an seine Verbündeten kleine Medipacks verteilen oder kürzlich eliminierte Soldaten wiederbeleben. Dies ist besonders sinnvoll, da sich bei wiederbelebten Teammitgliedern das eigene Ticketkonto nicht verringert. Das schwere MG hat diese Klasse dabei vom ehemaligen Versorgungssoldaten geerbt.

Der Aufklärer ist nach wie vor eine präzise Tötungsmaschine. Zwar kann man sich nicht mehr auf den Boden legen und verliert dadurch deutlich an Tarnung, dafür wurde diese Klasse um ein Gadget erweitert, den Mörserschlag. Mit Hilfe des Fernglases wird ein Punkt markiert und kurze Zeit später schlagen an dieser Stelle Mörsergranaten ein. Quasi übernimmt der Aufklärer damit also die Funktion des Artillerieschlages des ehemaligen Commanders. Das zu Beginn eingesetzte Scharfschützengewehr ist bereits äußerst präzise: Es können aber bessere Zoomoptionen und bessere Waffen freigespielt werden.

Durch die neue Klasseneinteilung spielt sich "Battlefield: Bad Company 2" deutlich schneller als seine Vorgänger. Die tödlichste Waffe im Gefecht ist nach wie vor ein ausgewogenes Team, das seine individuellen Fähigkeiten perfekt ergänzt.

Grundausbildung

"Battlefield: Bad Comapany 2" spielt sich wie jeder gängige Ego-Shooter. Zum Marschgepäck für jeden virtuellen Soldaten gehören daher die Maus und die Tastatur. Für den Helikopter bietet sich zwar ein Joystick an, ist aber nicht zwingend notwendig. Die Steuerung ist in drei Kategorien eingeteilt: zu Fuß, in Fahrzeugen und als Pilot. Mit Hilfe der Maus zielt der Spieler, mit den Maustasten zoomt und feuert man die Waffen ab. Die Tastatur wird zur Steuerung der Spielfigur verwendet. Die gängige WASD-Konfiguration ist hierbei voreingestellt, man kann sie aber frei abändern. Das Menü hierzu wirkt wesentlich aufgeräumter, als es noch bei "Battlefield 2" der Fall war. Zum einen liegt das natürlich daran, dass ohne Flugzeuge eine Kategorie entfällt und es zum Beispiel kein Hinlegen mehr gibt, zum anderen wurde das Design hier deutlich benutzerfreundlicher gestaltet und ein Scrollbalken verwendet.

Die Steuerung eines Panzers unterscheidet sich nicht wesentlich von der des Fußsoldaten. Mit der Maus wird der Turm bewegt und mit den Maustasten gefeuert beziehungsweise die sekundäre Waffenfunktion ausgeführt. Das können nun eine Zoomfunktion, Rauchgranaten und andere Gadgets sein, diese müssen natürlich freigespielt werden. Mit der Tastatur wird beschleunigt und der Panzer gelenkt. Panzer und Turm können unabhängig voneinander bewegt werden, es hat auch noch ein weiterer Soldat Platz, der das MG bedient. Stolze Besitzer einer "Logitech G19/G15"-Tastatur freuen sich über bereits mitgelieferte Einstellungen für das Display auf der Tastatur. Hier werden Statistiken wie Kills, Zeit, Punkte und andere praktische Dinge angezeigt, natürlich können diese Statistiken auch mit der Tab-Taste auf dem Monitor angezeigt werden.

Die Steuerung des Helikopters ist nun spürbar einfacher, was zwar etwas am Realismus wackelt, aber dafür den Spielspaß deutlich erhöht. Mit der W- und S-Taste wird an Höhe gewonnen, A- und D-Taste sind für das Trimmen vorgesehen und die Maus komplettiert das Ensemble mit der Richtung und Neigung. Die Maustasten sind beim Kampfhubschrauber für das Feuern vorgesehen. In Helikoptern haben mehrere Soldaten Platz, diese übernehmen die Funktion der Bordschützen. Die Steuerung ist im Single- wie im Multiplayer-Modus gut umgesetzt und erfahrene Frontschweine können sofort ins Gefecht stürmen.

Das schmutzige Gesicht des Krieges

Selten wurden Feuergefechte so cineastisch umgesetzt. Als Spieler bekommt man in "Battlefield: Bad Company 2" das Gefühl vermittelt, mitten im Geschehen zu sein. Einen leistungsstarken Computer vorausgesetzt, braucht die Grafik die Konkurrenz nicht zu fürchten. Gleißende Explosionen erhellen mit einem Donnern den Monitor, Feuer und Spiegelungen im Wasser sind sehr realistisch dargestellt. Aber besonders ins Auge stechen die, natürlich auch von der Umgebung abhängigen, Effekte. Im Dschungel gibt es schöne Lichteinfälle durch die Blätter, während es in eisiger Umgebung kleine Schneeverwehungen gibt, die beispielsweise über den Asphalt peitschen. Dagegen auffallend unschön ist der Regen geworden. Er wirkt sehr künstlich aufgesetzt und ist mit der übrigen Qualität nicht stimmig.

Ein absolutes Highlight ist natürlich die zerstörbare Umgebung. Eine Granate hinterlässt einen schönen Krater auf dem Boden, Häuser und Deckungen wie Holzzäune, Wände und kleine Mauern können schrittweise abgetragen werden. Mit schwerem Geschütz aus einem M1 Abrams ist somit ein Haus relativ schnell abgerissen, was sehr interessante taktische Möglichkeiten zulässt. Deckungsfeuer ist somit nicht nur wirkungsvoll, von einer Mauer spritzt effektvoll der Putz ab und erhöht somit den gefühlten Realismus unheimlich. Die Modelle der Gegner sind im Singleplayer zwar sehr schön gestaltet, allerdings gibt es wie im Multiplayer-Modus nur eine begrenzte Anzahl von Gegnertypen. Betrachtet man den Singleplayer-Modus als nettes Beiwerk zum eigentlichen Kernprodukt, ist das aber nicht weiter schlimm. Fahrzeugmodelle wie Panzer, Helikopter und dergleichen sind grandios umgesetzt und machen den vorherigen Kritikpunkt fast wieder komplett wett!

Die Explosionen haben einen weiteren grafisch schönen Einfluss auf das Spielgeschehen, nämlich den Rauch, dein Freund und Feind. Ist der Spieler hinter einer Rauchwand, ist er vor den Blicken der Gegner geschützt, im Gegenzug sieht er diese aber auch nicht. Den gleichen Effekt haben natürlich Rauchgranaten, die einige Fahrzeuge und Soldatenklassen abfeuern können. "Battlefield: Bad Company 2" bietet außergewöhnlich gute Grafik, die nicht nur schön aussieht, sondern auch direkt einen praktischen Einfluss auf das Spielgeschehen hat.

Wenn die Nachbarn in den Bombenkeller rennen

Wie beschreibt man am besten wie, "Battlefield: Bad Company 2" klingt. Ein spontaner Einfall wäre die berühmte Szene aus dem Blockbuster "Apocalypse Now", als die Kampfhubschrauber ihren Angriff starten, die Soundkulisse in diesem Spiel ist richtig klasse. Schon bei den Einstellungen im Menü hat man Folgendes zur Auswahl: Kopfhörer, kleine Lautsprecher, HiFi, Heimkino und Kriegsband. Die Symphonie, die diese Kriegsband abspielt, kann sich hören lassen: Explosionen, zischende Kugeln, Kettenrasseln der Panzer, Helikopterdröhnen, Granateinschläge. Bombastisch ist nicht nur ein schönes Wortspiel, sondern bringt es genau auf den Punkt. Auch im Singleplayer-Modus ist die Umsetzung auf diesem Niveau. Die Protagonisten zanken und necken sich. Sie reden in Pausen, in denen der Spieler gerade nicht aktiv ist, auch gern mal darüber, welche Szene aus dem Film Predator mit Arnold Schwarzenegger sie am besten finden und sie ziehen auch in den Krieg, um Cheerleader zu retten. Die Synchronisation der Charaktere ist gut umgesetzt und wirkt recht passend zu den Bewegungen. Die Soundkulisse trägt unglaublich viel zum Realismus von "Battlefield: Bad Company 2" bei und versetzt der Konkurrenz schon einen kleinen Kopfschuss. Natürlich gilt hier genauso wie im Grafikbereich, man muss das nötige Equipment sein Eigenen nennen. Aber keine Panik, auch auf normalen Boxen kommt der M1-Abrams dem Spieler quasi aus den Lautsprechern entgegengefahren. Lange Rede, kurzer Sinn: Der Sound ist absolute Extraklasse!

Die Eingewöhnung schien am Anfang etwas zu dauern, ging dann doch aber ganz schnell. Der Singleplayer-Modus ist recht unterhaltsam, die Story ist zwar nicht besonders innovativ, muss sich aber vor "Call of Duty: Modern Warfare 2" nicht verstecken. Der Multiplayer-Modus demgegenüber rockt! Es ist kein "Battlefield 2,5", es ist ganz einfach das bisher beste "Battlefield" auf dem PC. Der Sound und die Grafik sind in ihrer Kombination unglaublich realistisch und verlangen dem System alles ab und machen jedes Gefecht zu einem fast schon cineastischen Erlebnis. Die neuen Modi, wie zum Beispiel Rush, sind extrem gut gelungen und sorgen für viel Abwechslung und Spielspaß ohne Ende. Bärenstark ist natürlich das Schadensmodell: Was für ein Gefühl, hinter einer Betonmauer zu sitzen, während ein Panzer diese durchlöchert und die Projektile sich meiner Position nähern. Der fehlende LAN-Modus ist eigentlich unverzeihbar, da kann man nur hoffen, dass EA diesen noch nachliefert. An "Battlefield: Bad Company 2" führt dennoch derzeit mit Sicherheit kein Weg vorbei, eine sichere Kaufempfehlung für alle, die auf knallharte Action und Multiplayergefechte stehen und eine verdammt hohe Messlatte für "Battlefield 3". Ran an das Spiel, kaufen, installieren und ab in die Multiplayergefechte!

(08.04.2010)

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2021-08-16 15:35:57... - jig

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