Mad Riders (PS3) (Ubisoft) geschrieben von Christian Dabelstein
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Was ist schöner, als im Matsch zu spielen? Richtig, ihn aufzuwirbeln und hindurchzurasen, zum Beispiel auf einem vierrädrigen Motorrad, einem sogenannten Quad. Jedem, der so ein Fahrzeug nicht besitzt, wird dies nun durch Ubisoft ermöglicht. "Mad Riders" lautet der Titel des neuesten Arcade-Rennspiels, das von Techland, dem Schöpfer des geistigen Vorläufers "naild", programmiert wurde. "Mad Riders" verspricht unglaubliche Geschwindigkeiten und halsbrecherische Stunts auf exotischen Strecken. DLH.Net setzt sich einen Helm auf, zurrt die Rennkluft zu und schwingt sich auf ein vierrädriges Motorrad im Rennen um Ehre, Ruhm und den ersten Platz! "Schatz, fahr ich zu schnell? Nein, Du fliegst zu tief!" Nach erfolgreichem Download und dem Starten des Spiels stehen im Hauptmenü unter dem Punkt Einzelspieler die Modi "Wettkampf", "Schnelles Rennen", "Platinstrecken" und die Werkstatt zur Verfügung. "Wettkampf", stellt die Kampagne von "Mad Riders" dar, nach jedem Rennen, das mindestens mit dem dritten Platz abgeschlossen wurde, bekommt der Spieler Erfahrungspunkte sowie Sterne. Erfahrungspunkte sind in der Einzelspielervariante wichtig um neue Lackierungen, Anzüge für die Fahrer sowie Fahrzeuge freizuschalten. Mit den Sternen werden nach und nach die insgesamt 43 Strecken freigeschaltet. Ist der Wettkampf bestritten, lockt das "Schnelle Rennen" mit weiteren fünf möglichen Wettkämpfen, zum Beispiel "Rennen", ein einfacher Wettstreit um die ersten drei Plätze, oder aber Zeitrennen und Arena. Des Weiteren gibt es die Auswahlmöglichkeit "Platinstrecken", hier werden die in Kürze erhältlichen Erweiterungsstrecken, die über den "Playstation Network Store" gekauft werden müssen, auswählbar sein. Dann kann ja hoffentlich nichts mehr schiefgehen. Gentlemen! Start your engines! Bevor das Rennen startet, werden in der Werkstatt das Gefährt und die Fahrerfigur gewählt und während der recht kurzen Ladezeiten werden noch Tricks verraten, wie man Extra-Punkte bekommen kann. Dann geht es auch schon los, die Quads stehen bereit, alle Fahrer warten auf den Start. Hier fällt bereits die sehr detailreiche bunte Dschungelpracht auf, nach dem Start rasen die Maschinen durch das Drücken der R2-Taste, los. Doch hier geht schon das Desaster los, grob-pixeliger Matsch wird aufgewirbelt, und sobald die Renner an Geschwindigkeit gewinnen, trübt ein sehr übertriebener Blur-Effekt die Ansicht. Das ist aber egal, die Teilnehmer sollen ja ein Rennen fahren und sich nicht in der Gegend umsehen. Das Streckendesign ist recht ungewöhnlich, sehr enge und nahezu unmögliche Steigungen werden direkt gefolgt von ca. 100 Meter weiten Sprungeinlagen. Nun ja, dies ist ein Arcade-Rennspiel und keine Simulation, doch schon während des ersten Sprungs kommt die Ernüchterung, und es stellt sich die Frage, warum man eine Kollisionsabfrage programmiert, bei der jeder, der den Sprung nicht genau schafft, sondern gegen ein Hindernis klatscht oder sonst irgendwie vom "rechten Weg" abkommt, gnadenlos auf die Strecke zurückgesetzt wird und dadurch wertvolle Zeit und meist auch Platzierungen verliert. Dies führt oft zu Frust und einem ärgerlichen Gefühl. Auf den Strecken sind noch zwei verschiedene Boni in Form von blauen und roten Markern versteckt. Durch das Ausführen von Stunts und das Durchfahren der roten Marker wird die Boost-Leiste des Fahrzeugs aufgefüllt, die jederzeit mit Drücken der Viereck-Taste benutzt werden kann, um dem Gefährt einen Geschwindigkeitsschub zu geben. Beim Durchfahren der blauen Marker werden, durch rechtzeitiges Drücken von "Dreieck" Abkürzungen eröffnet. Schließt der Spieler die Hatz auf dem Vierten oder einem noch schlechteren Platz ab, so gilt das Rennen als gescheitert und es muss erneut gefahren werden. Rennfahrer allein zu Haus Der Mehrspielermodus ist ein separater Teil in "Mad Riders". Dies bedeutet, dass hier ein eigenes Erfahrungspunktesystem gilt und die Erfolge aus dem Einzelspielermodus nicht übernommen werden, sondern neu erspielt werden müssen. Negativ fällt auf, dass es keine Option für einen geteilten Bildschirm gibt. Um dennoch nicht allein spielen zu müssen, gibt es einen "LAN"- und einen "Playstation Network"-Modus. Wer also Lust hat "Mad Riders" mit seinen Freunden in gemütlicher Runde zu spielen, der muss entweder mindestens zwei Playstation-3-Systeme besitzen oder aber jeder bringt sein Gerät sowie einen Fernseher mit. Schade, hier wurde viel Potenzial verschenkt. Die Steuerung ist dabei denkbar einfach gehalten, mit der R2-Tase wird beschleunigt mit dem linken Analog-Stick gesteuert. Tricks werden über diverse Tastenkombinationen, wie zum Beispiel durch Drücken der X-Taste und einfach den linken Joystick nach unten drücken, ausgeführt. Klingt alles ganz einfach, nur ist die Umsetzung leider katastrophal, denn sobald die Fahrzeuge in Höchstgeschwindigkeit über die Piste jagen, wird die Steuerung schwammig, die Boliden lassen sich kaum mehr richtig lenken und die dadurch resultierenden kleinsten Fehler führen unverzeihlich zu einem Zurücksetzen des Fahrzeugs. Weiter anzumerken ist, dass es keinen fahrtechnisch merklichen Unterschied zwischen den Rennern gibt. Die surrenden Motorengeräusche dominieren das Spielgeschehen, der Soundtrack geht gänzlich im Hintergrund unter und hat keinen einprägsamen Wiedererkennungswert. Der Kommentator kündigt kurz und knapp auf Englisch entweder eine ankommende Abkürzung an oder lobt den Fahrer für eine gute Landung. Die insgesamt 43 verschiedenen Strecken sehen alle atemberaubend schön aus und sind stellenweise abgedreht aufgebaut, während der Fahrt ist davon jedoch kaum etwas zu erkennen, was sehr schade ist. Die Quads sind detailgetreu gestaltet und auch die Möglichkeit den Fahrer umzukleiden, ist hübsch anzuschauen.
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