Crazy Frog Racer

Crazy Frog Racer

(CDV Software Entertainment AG)

Geschrieben von Carlos Carvalho

 

Man kennt nicht vieles, das aus Schweden kommt, aber etwas kennt inzwischen jeder auf dem Planeten: "The Annoying Thing", bekannter als Crazy Frog. Seit 1997 findet man auf vielen Seiten im Internet ein "Insanity Test", also ein Verrücktheitstest, auf dem ein Bild eines Formel-1-Wagens zu sehen ist. Untermalt ist die Seite mit der Stimme des ebenfalls aus Schweden stammenden Daniel Malmedahl, der versuchte, das Geräusch eines 2-Takt-Mopeds nachzuahmen. Verbindet man Bild und Sound, kommt selbst die schlecht gelaunteste Person wieder zum Lachen. 2003 fand Erik Wernquist, bis dato nur bekannt für verschiedene Theaterstücke, dieses Sample und entwickelte die 3D-Figur Crazy Frog. Der blassblaue Frosch mit der Lederjacke, Motorradhelm und Windschutzbrille wurde in Deutschland bekannt, nachdem Jamba die Rechte 2004 kaufte und den Frosch zu Werbezwecken verwendete. 2005 erreichte Crazy Frog schließlich durch den Hitsingle "Alex F" Weltruhm, die fast überall in Europa und Australien die Nummer 1 der Charts besetzte. Verschiedene weitere Hits erblickten dieses Jahr das Licht der Welt und dieses Weihnachten bringt CDV nun das Fun-Rennspiel "Crazy Frog Racer" in die Computerläden.

Gameplay: A ding ding ding ding dididing ding bing bing pscht

Ziel jedes Rennspiels ist, als Erster das Rennen zu beenden, Crazy Frog Racer ist dabei keine Ausnahme. Auf insgesamt zwölf Strecken innerhalb derselben Karte muss man sich als bester Fahrer beweisen. Dafür stehen insgesamt acht Charaktere und ihre Fahrzeuge zur Auswahl, jeweils mit Angabe des Tempos, der Beschleunigung, der Straßenlage und des Gewichts. Egal, ob der Inlineskater Jack, die Fee Ellie, die verrückte Kuh Matilda, der Gangster Flash, der Magier Grim, der Androide Drone, der französische Koch Michel, der Samurai Bobo oder natürlich Crazy Frog, alle wollen gewinnen - koste, was es wolle. Selbstverständlich kann man mit den über die Straße schwebenden Fahrzeugen gegeneinander stoßen, aber das ist noch nicht genug. Deswegen findet man drei Sorten von Powerups auf den Fahrbahnen verteilt: einen kurzen Turbostoß, Reparatur der eigenen Maschine und Geld. Die ersten beiden Powerups sind selbsterklärend, bei dem Letzten handelt es sich um die nötige Kohle, um einen der sieben extra Ausrüstungsgegenstände für eine kurze Zeit verwenden zu können. Hier kann man sich zwischen diversen Minen, Schilden, Kanonen, einem längeren Boost und Lasern entscheiden, entsprechend, wen man angreifen möchte.

In einer Welt, wo alle Charaktere einfach so vor sich hin schweben, ohne den Boden zu berühren, werden die Straßen gerade nicht langweilig sein. Ganz im Gegenteil, das Einzige, was man im Spiel nicht findet, sind Loopings. Die Straßen gehen nicht nur geradeaus, sondern auch steil nach oben oder unten, sind mitten im Weg wegen Bauarbeiten unterbrochen oder völlig uneben und sind sonst so verkorkst, dass selbst M.C. Escher Kopfschmerzen bekommen würde bei dem Versuch, eine Straßenkarte aufzuzeichnen. So fährt man nicht nur auf Bodenhöhe, sondern auch durch die Kanalisation und über Gebäude. Natürlich kommt dann das Problem dazu, aus der Spur zu fliegen, weswegen man an den meisten Stellen im Spiel erhöhte Seitenkanten findet, um genau das zu verhindern. Der Entwickler Neko Entertainment hat sich aber entschieden, an bestimmten Stellen diese wegzulassen, so fällt der Spieler genau in den unpassendsten Momenten hunderte von Metern in die Tiefe. Der Spieler wird ein paar Meter zurück teleportiert und darf die Stelle noch einmal durchfahren.

Die zwölf Strecken sind Teil einer enormen Straßenkarte, doch jede Strecke wird anders abgesperrt und gibt somit den Eindruck, man würde woanders durchfahren. So sind einige Karten recht klein, während andere durch mehrere Tunnel führen und viel mehr Zeit benötigen, um durchfahren zu werden. Insgesamt drei Runden fährt man über jeder Strecke, bis das Rennen zu Ende ist. Um das Spiel spannender zu machen, wurden drei Pokale eingeführt, die nach und nach freigeschaltet werden, wenn man den Vorigen gewonnen hat. Auch die Strecken werden für das Training und Einzelzeitfahren nach und nach freigeschaltet. Ein vierter Pokal schaltet Matilda frei, die verrückte Kuh, um diesen zu gewinnen muss man alle 12 Strecken fahren und gewinnen. Drei Schwierigkeitsstufen können am Anfang des Rennens ausgewählt werden, bei Leicht braucht man nur fahren und keine Fehler machen, aber bei Schwierig muss man schon die ganze Artillerie einsetzen, um noch als Erster rauszukommen. Schließlich gibt es noch einen Verfolgungsmodus, dessen Ziel es ist, solange wie möglich zu überleben, während vier computergesteuerte Figuren auf den Spieler schießen.

Steuerung: Dorhrm bom bom bedom bem bom bedom bom bum ba ba bom bom

Die Perspektive des Spiels ist gut gewählt und bedarf keiner Eingewöhnung: Der Spieler blickt von hinten auf die Figur. Dafür ist die Steuerung der Figur am Anfang gewöhnungsbedürftig, da man nicht gelassen rumfährt, sondern mit 250 km/h und 500 km/h durch die Gegend rast. Man spielt mit den Cursortasten, dazu kommt "B" als Bremse und mit "C" und "V" schaltet man zwischen den extra Gegenständen, die mit der "Leertaste" eingesetzt werden. Die Tasten sind aber am Anfang des Spiels für beide Splitscreen-Spieler auswählbar, man kann auch einen Controller oder Joystick verwenden. Die Tastatur tut es aber auch, bei den schärferen Kurven hat man mehr Schwierigkeiten, wenn man einen Kontroller verwendet.

Multiplayer: Bouuuuum bom bom bedahm, Bom be barbedarm bedabedabedabeda

Crazy Frog Racer kann man, wie erwähnt, zu zweit spielen, indem der Bildschirm vertikal geteilt wird. Spaß zu zweit kann man haben, indem man einzelne Rennen gegeneinander fährt, zusammen um einen Pokal kämpft oder schlicht und einfach gegeneinander in bestimmten Arenen kämpft. Letztere werden ebenfalls während der Singleplayer-Meisterschaften freigeschaltet. Der letzte Modus eignet sich sogar recht gut für diejenigen, die Crazy Frog nicht mehr ausstehen können: Man kann diese Figur endlich mit einer Rakete genau zwischen den Augen treffen.

Grafik und Sound: Bbrrrrrimm bbrrrrramm bbbrrrrrrrrraammmmm ddddddraammm

Grafisch bekommt Crazy Frog Racer keinen Schönheitspreis. Man bemerkt, dass das Spiel für PlayStation 2 und GBA entwickelt wurde, obwohl man höhere Auflösungen auswählen kann, sind die Figuren noch recht klobig. Die Texturen haben aber eine gute Resolution und die Effekte sehen sehr gut aus, was das Ganze einigermaßen ausgleicht. Da das Spiel sowieso einen karikaturartigen Stil hat und alles mit 250 km/h vorbeifliegt, ist eine sehr genaue Grafik auch nicht unbedingt nötig.

Außer dem bekannten Sample des Schweden Daniel Malmedahl sind mehrere Raver-Tracks in dem Spiel eingebaut. Diese werden pro Rennen im Zufallsmodus angespielt, möchte man sich aber ohne Stress diese anhören, kann man im Hauptmenu unter Jukebox diese spielen lassen. Leider wurden in den Optionen keine unterschiedlichen Regler für Soundeffekte und Hintergrundmusik eingebaut, die Musik im Spiel ist aber im Vergleich zu den Effekten leise genug, so dass es kaum stört.

   Fazit: Bah bah baah baah ba wheeeeeee-eeeee-eeeee!

Crazy Frog Racer ist, erstaunlicherweise, ein recht amüsantes Spiel mit einem hohen Wiederspielwert. Zwar wirken irgendwann die Fahrstrecken langweilig, da sie sich alle sehr ähneln, die größten Unterschiede wurden beim wechselnden Tageslicht eingebaut, doch versucht man sich auf den Strecken immer wieder zu verbessern, um auch in den höheren Schwierigkeitsstufen als Erster im Ziel zu sein. Crazy Frog ist, interessanterweise, wie auf der Verpackung angekündigt, "Featuring: The Annoying Thing": Er ist keiner der besten Charaktere für Anfänger und selbst vom Computer gesteuert gewinnt er kaum Preise. Crazy Frog Racer mag vielleicht nicht das perfekte Geschenk zu Weihnachten sein, aber es ist auf jeden Fall zur Zeit eins der besseren Spiele in dieser Preisklasse.

(13.12.2005)

Systemanforderungen:

- Pentium II / Athlon 400 MHz

- nVidia GeForce oder ähnlich mit 32 MB RAM

- 256 MB RAM

- ca. 350 MB freier Festplattenspeicher

- Windows 98/2000/XP

- Plattformen: PC, PS2, GBA

Entwickler: Neko Entertainment
Publisher: CDV Software Entertainment AG
Genre: Fun-Rennspiel
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: Crazy Frog Racer
Preis: 12,99 €
Altersfreigabe: Freigegeben ab 6 Jahren gemäß §14 JuSchG

Kommentare zu diesem Artikel


Fazit

   : Bah bah baah baah ba wheeeeeee-eeeee-eeeee! Crazy Frog Racer ist, erstaunlicherweise, ein recht amüsantes Spiel mit einem hohen Wiederspielwert. Zwar wirken irgendwann die Fahrstrecken langweilig, da sie sich alle sehr ähneln, die größten Unterschiede wurden beim wechselnden Tageslicht eingebaut, doch versucht man sich auf den Strecken immer wieder zu verbessern, um auch in den höheren Schwierigkeitsstufen als Erster im Ziel zu sein. Crazy Frog ist, interessanterweise, wie auf der Verpackung angekündigt, "Featuring: The Annoying Thing": Er ist keiner der besten Charaktere für Anfänger und selbst vom Computer gesteuert gewinnt er kaum Preise. Crazy Frog Racer mag vielleicht nicht das perfekte Geschenk zu Weihnachten sein, aber es ist auf jeden Fall zur Zeit eins der besseren Spiele in dieser Preisklasse. (13.12.2005)


Kommentare:
Der Kommentar wurde gespeichert!
The Captcha element applies the Captcha validation, which uses reCaptcha's anti-bot service to reduce spam submissions.

Crazy Frog Racer
Crazy Frog Racer
Crazy Frog Racer
Crazy Frog Racer
Crazy Frog Racer
Crazy Frog Racer
Crazy Frog Racer
Crazy Frog Racer
Crazy Frog Racer