Professor Layton und die verlorene Zukunft

Professor Layton und die verlorene Zukunft (NDS)

(Nintendo)

geschrieben von Daniela Salten

 

 
Entwickler: Level 5
Publisher: Nintendo
Genre: Puzzle, Abenteuer
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: Professor Layton und die Schatulle der Pandora
Preis: 35,95 €
Altersfreigabe: Freigegeben ab 6 Jahren gemäß §14 JuSchG

Kontinuität - das ist wohl das große Geheimnis, das den Erfolg der "Professor Layton"-Serie erklärt. Jetzt ist mit "Professor Layton und die verlorene Zukunft" der dritte Teil der beliebten Serie für den Nintendo DS erschienen und wieder müssen der Professor und sein junger Assistent Luke ein mysteriöses Abenteuer bestehen, indem sie den Spieler vor jede Menge Rätsel stellen. Ob das altbekannte Prinzip auch jetzt wieder funktioniert, wird im Folgenden zu erörtern sein.

Gegenwart und Zukunft

Zwei seltsame Ereignisse sind es, denen Professor Layton und Luke dieses Mal auf den Grund gehen müssen. Zum einen sind der britische Premierminister und mehrere Wissenschaftler bei einem missglückten Zeitreiseexperiment verschwunden. Zum anderen hat der Professor einen Brief von Luke erhalten, genauer gesagt, von einem Luke, der ihn zehn Jahre in der Zukunft geschrieben hat und um seine Hilfe bittet. Angeleitet von diesem Brief gelangen Layton und der junge Luke offenbar durch ein Zeitportal in die Zukunft, in der sich London gewaltig verändert hat. Das Stadtbild ist völlig verändert, öffentliche Verkehrsmittel gibt es kaum noch und die Polizei existiert überhaupt nicht mehr. Hinzu kommt, dass viele Leute offenbar Angst vor Laytons Erscheinung mit dem Zylinder haben. Erst nach dem Treffen mit dem älteren Luke wird klar, dass sich der Professor mit seinem wohl härtesten Gegner messen muss, seinem eigenen Ich aus der Zukunft, der zu einem Superverbrecher wurde. Sehr bald jedoch wird Layton klar, dass viel mehr hinter dieser Sache steckt und der Schlüssel dazu in seiner eigenen Vergangenheit zu finden ist.

Wieder mal ist den Machern von "Professor Layton" eine gute und originelle Geschichte eingefallen, die sogar durch einige Actionelemente glänzen kann. Bis zur letzten Sekunde bleibt sie spannend und überrascht auch immer wieder durch Wendungen. Zwar mögen diese dem einen oder anderen etwas zu drastisch vorkommen, gehören aber seit dem ersten Teil zur Reihe und sollten daher nicht sonderlich verblüffen. Zudem gibt es ein Wiedersehen mit bekannten Figuren, wie Flora, Don Pablo, Inspektor Chelmey und Wachtmeister Barton.

Rätsel über Rätsel

An der Steuerung des Spiels wurde nichts verändert. Alle wesentlichen Funktionen, wie Dialogsteuerungen und Bewegungen im Spiel, können mit dem Touchpen durchgeführt werden. Im Rahmen der Dialoge, in seltenen Fällen auch im Bild versteckt, findet sich eines von 153 Rätseln, die es zu lösen gilt. Für die Rätsel zeichnet sich wie schon in den ersten beiden Teilen der Psychologe und Autor Akira Tago verantwortlich. Die Bandbreite ist dabei sehr weit gespannt, von Schieberätseln über Logikaufgaben bis hin zu Streichholz- und Orientierungsaufgaben ist alles Mögliche dabei. Manche Rätsel sind vom Prinzip her sicherlich schon aus den Vorgängern bekannt, da sie aber komplett neu gestaltet wurden, fällt das kaum auf. Sie sind sehr abwechslungsreich und bieten für jeden etwas, der sich auch nur ein wenig für Rätsel begeistern kann. Wieder kann man sich Tipps geben lassen, indem man dafür mit Hinweismünzen bezahlt, die man unterwegs in den einzelnen Bildern suchen muss. Neu ist hierbei der sogenannte "Super-Hinweis", den man im Anschluss an die drei ersten Tipps mit zwei Hinweismünzen freischalten muss. Er bietet sehr klare Tipps, wie das jeweilige Rätsel gelöst werden kann, kostet aber dementsprechend auch mehr. Der bekannten Notizfunktion, die das Lösen der Rätsel manchmal erheblich erleichtert, wurde ein weiteres Feature hinzugefügt. Man muss seine Notizen jetzt nicht mehr nur in schwarz aufzeichnen sondern kann zwischen mehreren Farben wählen, eine wichtige Verbesserung zugunsten der Übersichtlichkeit. Hat man ein Rätsel gelöst, erhält man "Pikarat", das sind Punkte, mit denen man Bonusmaterial, wie etwa eine Galerie, die Musik des Spiels oder die Videosequenzen, freischalten kann.

Alles in einem Koffer

Ein zentrales Element des Spiels ist, wie immer, der Koffer des Professors. Hier finden sich die Notizen, mit deren Hilfe man die gesamte Geschichte nochmals rekapitulieren kann, die gelösten und zu lösenden Geheimnisse, der Rätselindex und die Speicherfunktion, die jederzeit betätigt werden kann. Zudem erhält man mit der Zeit drei Minispiele, die alle im Koffer abgelegt werden. Im Minispiel "Spielzeugauto" geht es darum, ein kleines Auto so über eine Karte zu lenken, dass verschiedene Gegenstände eingesammelt und Hindernisse umfahren werden können. Dieses wird mit Hilfe von Richtungspfeilen und Sprungbrettern gemacht. Beim Minispiel "Der Papagei" muss man einem Papagei helfen, Kurierflüge zu erledigen. Dafür richtet man ihm mit Seilen Sitzstangen ein, von denen aus er seinen nächsten Flug wagen kann. Kommen für diese beiden Spiele im Laufe der Geschichte neue Herausforderungen hinzu, geht es im letzten Minispiel, "Das Bilderbuch", darum, Aufkleber zu sammeln und diese in drei Bilderbücher einzukleben, um deren Geschichten zu vervollständigen. Hat man alle Aufgaben der Minispiele gelöst, kann man weitere Rätsel im Bonusbereich freischalten.

Sound und Grafik

Auch der Sound bietet wenig Überraschendes. Die von klassischen Klängen beeinflusste Musik ist schon aus den ersten beiden Teilen wohlbekannt. Dabei wurde den jeweiligen Handlungen durchaus Rechnung getragen, indem bei passender Gelegenheit auch dramatischere Klänge eingespielt werden. Die Synchronstimmen, die in den Videosequenzen und teilweise in den Dialogen erklingen, wurden wieder einmal sehr gut gewählt und passen zu den jeweiligen Charakteren.

Der Anime-beeinflusste Grafikstil lässt sich sicherlich nicht leugnen, aber das Fehlen der übergroßen Augen und auch die Gestaltung des zukünftigen Londons zeigen, dass man sich nicht nur daran orientiert hat. Alles ist sehr detailliert und auch wenn die Figuren eine eher begrenzte Ausdrucksfähigkeit haben, kommt der bislang bekannte Stil der Reihe auch in diesem Spiel wieder durch.

Fazit

Die Kontinuität macht sich auch in "Professor Layton und die verlorene Zukunft" bemerkbar. Spielprinzip, Sound und Grafik sind im Wesentlichen unverändert zu den beiden Vorgängern. Dass dieses nicht stört, liegt vor allem an der großartigen Story und den vielen unterschiedlichen Rätseln, die immer wieder Spaß machen. Nur hier gab es einige graduelle Verbesserungen. Insgesamt muss man den Entwicklern dieses Spiels daher gratulieren und darf deshalb gespannt auf den nächsten Teil der Reihe sein.

(11.11.2010)

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