Germany’s Next Topmodel (NDS und PC)

Germany’s Next Topmodel (NDS und PC)

(Sevengames)

geschrieben von Daniela Salten

 

 
Entwickler: SevenOne Intermedia
Publisher: Sevengames
Genre: Simulation
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: Germany’s Next Topmodel
Preis: NDS 34,99 € und PC 28.99 €
Altersfreigabe: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß §14 JuSchG

Erfolgreiche Fernsehformate lassen sich wunderbar vermarkten, wenn man dazu auch ein Spiel herausbringt. So ist es inzwischen schon fast Tradition, dass zu jeder neuen Staffel von "Germany’s Next Topmodel" auch PC und Konsolen mit neuen Versionen des vermeintlich leichten Wegs zum Supermodel beliefert werden. Auch die jetzt ausgestrahlte fünfte Staffel macht da keine Ausnahme.

Story und Gameplay

Die beiden Varianten für PC und Nintendo DS unterscheiden sich inhaltlich so gut wie gar nicht. Nachdem man mit seinen Konkurrentinnen in ein schickes Loft gezogen ist, geht es bei beiden darum, durch gute Arbeit und vernünftiges Verhalten alle anderen auszustechen und von der Jury, die übrigens nichts mit ihren realen Vorbildern gemein hat, zu "Germany’s Next Topmodel" erklärt zu werden. Dieses Ziel erreicht man durch die Meisterung verschiedener Aufgaben, die aber nicht herausfordernd sind. Dazu zählt das richtige Make-up, das Styling der Haare und der Kleidung. Hat man das geschafft, gilt es zusätzlich auf dem Catwalk, beim Fotoshooting oder bei einem Quiz mit Fragen, die jedes Möchtegernmodel wissen sollte, zu brillieren. Bei Monats- oder Wochenshows werden dann alle die Mädchen aussortiert, die mit den Anforderungen nicht zurechtkommen. Damit man auch möglichst pünktlich zu allen Terminen erscheint, steht dem Spieler eine Sed-Karte zur Verfügung, auf der er nicht nur seinen momentanen Rang, sondern auch alle zu erfüllenden Aufgaben ablesen kann.

Bewertet wird allerdings auch, wie man mit den anderen Topmodel-Kandidatinnen zurechtkommt, also ihnen gegenüber im Gespräch nett, neutral oder frech ist, und der Fitnessgrad des Spielcharakters. Hierfür stehen ein Laufband und ein Stepper zur Verfügung. Diese können durch zwei unterschiedliche Rhythmusspiel-Varianten genutzt werden. Je besser man dort abschneidet, umso mehr erhöht sich die Fitness. All das kostet natürlich Energie und zu hoher Energiemangel kann zu Punktabzügen führen. Dieses kann man auf zwei Arten vermeiden: Schlafen und Essen. Zum Schlafen steht dem Charakter ein eigenes Bett zur Verfügung und Essen kann man sich am Kühlschrank holen. Besucht man diesen aber zu oft, wird man netterweise darauf hingewiesen, dass man sich bald umherrollen lassen könne.

Beim Nintendo DS erfolgt die komplette Steuerung über den Touchpen. Mit ihm kann man sich sowohl durch das Loft bewegen, als auch alle Herausforderungen meistern. Wo diese stattfinden, ist im Loft jeweils durch einen roten Kreis markiert. In der PC-Version ist die Steuerung zum Teil weniger gut gelöst. Zwar sind die Aufgaben mit der Maus ohne größere Probleme zu lösen, die Bewegung des Charakters durch das Loft ist aber eher problematisch. Mit der Maus kann man den Punkt anklicken, zu dem man will, liegt dieser aber hinter einer Wand, läuft der Charakter geradewegs auf diese Wand zu und hält nicht einmal an, wenn er sie erreicht hat. Benutzt man hingegen die Pfeiltasten zur Steuerung, kann man die Spielfigur nur im Zickzack durch das Loft bewegen. Insgesamt bietet "Germany’s Next Topmodel" also überschaubaren Spielspaß mit einer zum Teil recht hakeligen und unflexiblen Steuerung.

Sound und Grafik

Für den Hintergrundsound wurde recht seichte Popmusik verwendet, die zwar nicht wirklich beim Hören hängen bleibt, andererseits aber auch nicht beim Spielen nervig wird und stört. Die Jurymitglieder besitzen eine Sprachausgabe, bei den Modelkolleginnen wurde hingegen darauf verzichtet. Auch größere Soundeffekte bleiben eher Mangelware.

Grafisch muss man stark zwischen der Version für den Nintendo DS und derjenigen für den PC unterscheiden. Beim Nintendo DS ist die Grafik zwar einfach und nicht sonderlich fantasievoll gehalten, aber insgesamt noch akzeptabel. Negativ fallen nur die etwas grobe Gesichtsgestaltung beim Schminken und die sehr schematische Darstellung des Lofts auf. Für die PC-Version hätte man hingegen mehr erwarten dürfen. Hier treten Grafikfehler gleich reihenweise auf, die Texturen sind äußerst grob gehalten und die Figuren sehen sehr kantig aus. Das gesamte Spiel wirkt billig und lieblos dahin geklatscht, etwas mehr Mühe hätte man erwarten dürfen.

Ein quotentechnisch erfolgreiches Format wie "Germany’s Next Topmodel" lässt viele Möglichkeiten zur Vermarktung offen, unter anderem die Herausgabe von PC- und Videospielen. Was dann dabei herauskommt, kann man in diesem Fall fast schon exemplarisch beobachten. Eine seichte Story wird mit Spielen unterlegt, die man so schon in tausend anderen Varianten kennt. Hinzu kommen eine eingängige Hintergrundmusik und eine billige Grafik, die im Falle der PC-Version hier schon fast mit der Bezeichnung "unverschämt" zu belegen ist. Fertig ist ein Spiel, das maximal eingefleischten Fans dieser Show gefallen dürfte.

(19.03.2010)

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