(Daedalic Entertainment)
geschrieben von Kai Krämer
Grundlage für dieses Preview: Early Access Version vom November 2013
Mit "Blackguards" veröffentlicht der Adventure-Spezialist Daedalic zum zweiten Mal ein Spiel aus dem "Kult-Pen & Paper"- Universum "Das Schwarze Auge". Nach "Das Schwarze Auge: Satinavs Ketten" steht diesmal ein rundenbasierte Rollenspiel im Vordergrund. Auf über 180 verschiedenen Karten kämpft sich der Spieler durch abwechslungsreiche Gegnerhorden.
Die Story
Zur Geschichte in "Blackguards" soll nicht zu viel verraten werden. Auch wenn der Fokus ganz klar auf rundenbasiertem Kampf liegt, darf natürlich die Geschichte in einem Rollenspiel nicht fehlen. Es sei nur soviel verraten, dass der Avatar des Spielers zu Unrecht beschuldigt wird, die Prinzessin Elanor getötet zu haben. Um seine Unschuld zu beweisen und den Mord aufzuklären, begibt sich der Spieler auf eine ereignisreiche Reise durch Aventurien.
Das Gameplay
Wie jedes gute Rollenspiel beginnt auch "Blackguards" mit der Charaktererstellung. Echte Fans des Genres werden hier unter Umständen enttäuscht sein, da es sich lediglich um eine Charakterauswahl handelt und nicht um eine Erstellung nach dem offiziellen DSA-Regelwerk. Drei Klassen, nämlich Krieger, Magier und Jäger stehen zur Auswahl. Die Grundwerte des jeweiligen Charakters sind bereits voreingestellt und lassen sich auch nicht verändern. Dies ist für Neulinge durchaus erfreulich, da das Studium des Regelwerks sowie die Erläuterung eines zwanzigseitigen Würfels entfallen und das Spiel sofort startet.
Der Spieler erhält gleich zu Beginn des Spiels die Unterstützung eines Zwerg-Kriegers sowie eines Magiers, die ebenfalls aus ganz unterschiedlichen Gründen im Verlies eingesperrt wurden. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde geht es auch sofort los und die neu gegründete Gruppe darf sich den Weg in die Freiheit kämpfen. Ein gut strukturiertes Tutorial erklärt alle relevanten Schritte und Benutzeroberflächen, um die recht einfachen, ersten Gegner zu eliminieren. Der eigentliche Kampf findet auf einer in Hexfelder unterteilten Karte statt. Die Ansicht lässt sich mit scrollen von der Seite bis hin zur Ansicht von oben individuell verschieben. DSA-Kenner finden sich schnell zurecht, da Zaubersprüche und Waffenwerte aus dem offiziellen Regelwerk übernommen wurden. Nach jedem gewonnenen Kampf erhalten die Gruppenmitglieder Abenteuerpunkte (AP) als Belohnung. Diese können direkt in neue Fähigkeiten oder die Verbesserung von Lebenspunkten, Astralenergie oder die unterschiedlichen Waffengattungen investiert werden. Im Unterschied zum klassischen Pen & Paper Spiel, bei dem die erlangten Abenteuerpunkte erst beim Erreichen des nächsten Levels auf die Charaktereigenschaften verteilt werden können, kann das Verbessern der Attribute bei Blackguards zu jeder Zeit über das Charakterfenster vorgenommen werden. Zumindest war dies bei der gespielten Early Access Beta Version der Fall.
Über eine Weltkarte reist die Gruppe nun von Dorf zu Dorf, erledigt zahlreiche Nebenaufgaben, die es bei den Dorfbewohnern zu finden gibt, und folgt der Hauptgeschichte. Dabei empfiehlt es sich, mit allen Nichtspielercharakteren zu sprechen, da sich nur so diverse und teilweise lohnenswerte Quests entdecken lassen. Mit zunehmendem Fortschritt werden auch die Gegnergruppen größer und stärker. In vielen der Kampfschauplätze lässt sich die Umgebung mit in den Kampf einbeziehen. So können Kisten umgeworfen werden, um Deckung zu schaffen, Wespennester aus der Entfernung herunter geschossen oder aufsteigendes Gas im Sumpf zum Explodieren gebracht werden. Die einsetzbaren Gegenstände müssen nicht genutzt werden, erleichtern aber so manchen Kampf deutlich.
Die Spielzeit des ersten Teils beträgt drei bis vier Stunden. Vorausgesetzt man nimmt sich Zeit und erledigt auch alle verfügbaren Nebenaufgaben. Insgesamt hat Daedalic fünf Kapitel für die Vollversion angekündigt.
Die Grafik
"Blackguards" ist auf der Unity 3D Engine programmiert und bietet eine solide, wenn auch nicht überragende Grafik.
Sound
Auch wenn es sich bei Daedalic um einen deutschen Entwickler und Publisher handelt, ist die deutsche Fassung von "Blackguards" der englischen nicht vorzuziehen. Gerade bei Nebencharakteren wirkt die Auswahl der deutschen Sprecher oftmals nicht stimmig.