Alien Rage - Unlimited

Alien Rage - Unlimited (PC)

(CI Games)

geschrieben von Christian Schmitz

 

   
 

Mit "Alien Rage - Unlimited" hebt die Action-Schmiede CI Games nach bisher überwiegend realistischen Szenarien ins Weltall ab, um haufenweise Aliens auf eine brachiale Ein-Mann-Armee loszulassen. Spielerisch bleibt die geradlinige Ballerorgie jedoch bodenständig und unkompliziert.

 

Wenn Aliens ausflippen

Der kleinstmögliche Story-Hauch geht dem Ego-Shooter bereits mit dem Intro aus, denn die Gründe für den Konflikt zwischen der Menschheit und den als "Vorus" getauften Besuchern aus einer anderen Dimension werden auf direktem Weg als überflüssiger Ballast in den Orbit hinausgeschleudert. In 14 Abschnitten erwehrt sich der kosmische Kanonenheld Jack ohne Atempause durch eine Asteroiden-Raumstation und den darin eingefallenen außerirdischen Aggressoren, um nach fünf bis sechs Spielstunden den Abspann zu sehen.

 

Der Weltraum, enge Korridore

Geradlinige Actionspiele ŕ la "Doom" oder "Bulletstorm" sind spürbare Inspirationsquellen für Ablauf und Spielmechanik von "Alien Rage - Unlimited". In engen, strikt linearen Korridoren ohne erwähnenswerte Abzweigungen folgt Jack eingeblendeten Wegpunkten und hält möglichst gnadenlos auf alles drauf, was vor das Mündungsfeuer der zehn futuristisch anmutenden Waffen gerät. Neben der Standardpistole können noch zwei weitere Schießprügel zusätzlich ausgerüstet werden. Im Grunde genommen handelt es sich um altbekanntes Kriegsgerät mit konventioneller Wirkung wie Schrotflinte, Maschinengewehr, Minigun oder Raketenwerfer. In der Praxis erweisen sich Schüsse über Kimme und Korn sowohl zielsicherer als auch effektiver, reger Gebrauch von sekundären Schussmodi ist ebenfalls sehr nützlich.

In allen drei Schwierigkeitsgraden verlangen die harten Kämpfe vor allen Dingen Präzision, gute Reflexe und Leidensfähigkeit ab, was in erster Linie mit den Fähigkeiten der Gegner-KI zusammenhängt. Trotz etlicher Aussetzer treffen die Widersacher nämlich erstaunlich genau und tauchen oft wie aus dem Nichts auf. Vereinzelte von ihnen nutzen sogar einen Tarnmodus. Wenn dann noch offenbar mithilfe von eimerweise Zielwasser gedopte Scharfschützen mit unbändigem Dauerfeuer aufkreuzen und so manche Deckungsmöglichkeit bruchstückhaft unter dem Beschuss nachgibt, nutzt letztendlich die automatische Gesundheitsregeneration nicht mehr viel. Die Spielfigur ist zwar gut im Austeilen, im Einstecken jedoch absolut mimosenhaft. Unglückliche Rücksetzpunkte und das allgegenwärtige, ungute Gefühl der Schutzlosigkeit bringen mehr Frustmomente hervor, als einem Spieler lieb sein kann.

Um dem entgegenzusteuern, lohnen sich gezielte Schüsse auf großzügig verteilte Explosivobjekte, die nicht selten verheerende Kettenreaktionen auslösen sowie Guthaben auf das Spielerkonto scheffeln. Punkte erhält man für jeden geglückten Volltreffer und investiert diese nebst den Belohnungen für aufgestöberte Audiologs oder Bonuspyramiden in sinnvolle Verbesserungen wie beispielsweise größere Magazine, mehr Schaden, Widerstandskraft und Munition. Diese Eigenschaften werden insbesondere während der acht Bosskämpfe gefordert, die auch noch viel Ausdauer vom Zocker abverlangen. Der Mehrspielermodus enthält bekannte Varianten von Deathmatch und Team-Deathmatch für bis zu 16 Personen.

 

Blendend, knackig, verschwommen

Grafisch bewegt sich "Alien Rage - Unlimited" auf Grundlage der Unreal Engine 3 überwiegend solide durch die Raumstation. Völlig übertriebene Blendeffekte, teilweise stark verschwommene Hintergründe und qualitativ schwankende Explosionseffekte trüben jedoch das knackige Gesamtbild. Ebenso fehlen vereinzelte Texturtapeten, die unschön in komplett schwarzer Farbe dargestellt werden. Die englische Sprachausgabe, sofern sie denn genutzt wird, fügt sich mit ihren knappen Sprüchen und Anweisungen gut in den Spielverlauf. Was die Steuerung betrifft, fühlt sie sich mit der Standardkonfiguration schwammig an. Mit optional zuschaltbarer Zielhilfe und Anpassung der Mausgeschwindigkeit ist das aber schnell behoben.

 

 

 

 


Fazit

Retro- und Oldschool-Videospiele sind als Kontrastprogramm zu den großen Blockbuster-Produktionen mehr gefragt denn je. "Call of Juarez: Gunslinger" & Co. haben bereits in diesem Jahr mehrfach bewiesen, dass die Nachfrage auch nach Ego-Shootern besteht und kurzweilig unterhalten kann. "Alien Rage - Unlimited" reiht sich hier gut ein und bietet unkomplizierte Ballerei mit herausforderndem Schwierigkeitsgrad zum Kampfpreis. Story oder Tiefgang sollten aber nicht erwartet werden. (14.10.2013)


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