Treasure Island

Treasure Island

(HMH Interactive)

geschrieben von Uwe Schöler

 

 
Entwickler: Radon Labs
Publisher: HMH Interactive
Genre: Adventure
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: Treasure Island
Preis: ca. 40,00 €
Altersfreigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß §14 JuSchG

17 Mann auf des toten Mannes Kiste

Robert Louis Stevenson schrieb wohl eines der bekanntesten Bücher überhaupt, "Die Schatzinsel". Viele Verfilmungen gibt es mittlerweile, doch keine Umsetzung als Videospiel. Das hat Radon Labs wohl erkannt und das Buch in Bits und Bytes gemeißelt. Auch wenn wahrscheinlich jedem die Geschichte bekannt ist, wollen wir uns noch einmal an das Jahr 1769 erinnern. Jim Hawkins, der 17jährige Waise, führt ein Gasthaus in der Nähe von Bristol, als eines schönen Tages der eingeschüchterte Seemann Bill Bones auftaucht und einen schwarzen Fleck bekommt. Nun weiß er, dass jemand mit ihm abrechnen will.

Hawkins erfährt recht schnell von der Existenz einer Schatzkarte und nachdem Bones einem Schlaganfall erlegen ist, gelangt Hawkins in ihren Besitz. Zusammen mit Trelawny, dem Friedensrichter und Dr. Livesey, dem Freund der Familie, begibt sich Jim an Bord der "Hispaniola" auf eine abenteuerliche Reise zum sagenumwobenen Schatz des Kapitän Flint. Doch bevor er Schiffsplanken unter den Füßen hat, muss er das eine oder andere Rätsel lösen.

Der schwarze Fleck

Sie schlüpfen nun in die Rolle des Jim Hawkins und müssen so einige Hindernisse und Rätsel aus dem Weg räumen. Auf dem Schiff bemerken Sie schnell, dass Ihnen nicht alle Crewmitglieder wohlgesonnen sind und eine Meuterei anzetteln wollen - allen voran der holzbeinige Long John Silver, den alle nur Silver nennen, und Israel Hands. Zu Beginn der Story befinden Sie sich allerdings erst einmal am Grab Ihrer Eltern, und in Gedanken versunken bekommen Sie gar nicht mit, was Ihnen Dr. Livesey erzählt. Aus Ihrer Trauer gerissen, beginnt für Sie nun die Story, und schon im ersten Szenario gibt es sogenannte Hotspots, die Ihnen zum einen wertvolle Hinweise liefern und zum anderen Gegenstände beinhalten, die Sie sich an anderer Stelle zu Nutzen machen können.

In Ihrem Gasthaus sitzt der durstige Bill Bones, dem Sie etwas zu trinken bringen sollen. Aber auch nachdem Sie ihm einen weiteren Becher Rum serviert haben, ist sein Durst nicht gestillt. Da das Fass leer und der Branntwein für zahlende Gäste bestimmt ist, müssen Sie sich nun etwas einfallen lassen. Sollten Sie schon hier nicht weiterwissen, können Sie sich entweder mit der Leertaste alle Hotspots anzeigen lassen oder die Lösung zum ersten Kapitel im Handbuch nachlesen. Bones erzählt Ihnen von Kapitän Flint, unter dem er gesegelt ist, und dass er sich vor dem Einbeinigen in Acht nehmen muss. Während er nun auf den Branntwein wartet, begeben Sie sich in den Keller, um die Flasche zu holen. Inzwischen erlauschen Sie durch die hellhörige Decke, dass im Schankraum einiges vor sich geht und der Einbeinige seinen alten Kumpanen Bones gefunden hat. Er ist ebenfalls unter Flint auf der "Walross" gesegelt und übergibt ihm nun den schwarzen Fleck. Kurz darauf bekommen Sie die Karte und Ihr Schicksal nimmt seinen Lauf.

Land in Sicht

Radon Labs ist es gelungen, die Geschichte originalgetreu wiederzugeben, auch wenn einige Charaktere im Spiel ergänzt wurden. So begleitet Sie Antoinette, Ihr weiblicher Gegenpart, und ein paar Matrosen werden schon wegen mancher Rätsel mit einbezogen, wie zum Beispiel dem mit den Gräbern auf der Insel. Dabei hat man es fertig gebracht, die Personen sehr gut in die Story zu integrieren, ohne das Original zu entstellen.

Die Rätsel selbst sind im Allgemeinen sehr einfach und dennoch hervorragend in die Schauplätze eingearbeitet. Komplexe Denkstrukturen müssen Sie nicht aufbauen, denn schon wegen der wenigen Schauplätze gibt es kaum umfangreichere Aufgaben. Die Bedienung von "Treasure Island" erfolgt wie in klassischen Point&Click-Adventures mit der Maus. Abhängig von den Objekten oder Personen ändert sich der Mauscursor und Sie können dann mit einem Rechts- oder Linksklick bestimmte Aktionen ausführen.

Ihr Inventar befindet sich am unteren Bildschirmrand und ist mit dem Verschieben des Mauszeigers einfach zu erreichen. Die Gegenstände im Inventar können Sie auf verschiedene Art und Weise miteinander kombinieren, das Spiel sagt Ihnen schon, ob etwas zusammenpasst. Ihren Charakter bewegen Sie mit einem Klick der linken Maustaste, per Doppelklick rennt Ihre Figur zum anvisierten Punkt. Bei Ausgängen zu anderen Orten genügt ein Doppelklick, um die Zeit zu verkürzen. Das Optionsmenü werden Sie bereits nach dem Start kennen lernen, denn dort können Sie die Anzeigeeinstellung anpassen, die Lautstärke einstellen sowie Spielstände laden und speichern.

Ein Sturm zieht auf

"Treasure Island" wurde nicht zuletzt dank der hauseigenen 3D-Engine grafisch hervorragend umgesetzt. Liebevoll gestaltete Charaktere, detaillierte Schauplätze sowie die Wirkung von Licht und Schatten, Wetter- und Partikeleffekte wie Staub oder Feuer runden das Spiel ab und die Möglichkeit, die Objekte im Inventar zu drehen und zu bewegen, bedeutet eine neue Spielidee, denn mitunter müssen Sie Objekte wenden, um wertvolle Informationen zu erhalten.

In akustischer Hinsicht ist "Treasure Island" allein schon wegen der gelungenen deutschen Sprachausgabe ebenfalls sehr unterhaltsam. Sprecher wie zum Beispiel Mark Bremer, bekannt aus dem Spiel "Belief & Betrayal", haben ihre Synchronstimme hergegeben. Orchestrale Musik und atmosphärische Soundkulisse sind auf ähnlich hohem Niveau.

 

Minimale

- Windows XP

- Pentium IV 2 GHz oder höher (oder vergleichbarer AMD)

- mind. 512 MB RAM

- Grafikkarte mit mind. 128 MB (DirectX 9.0c-kompatibel)

- 2-fach DVD-ROM

- mind. 2 GB freier Festplattenspeicher

- Soundkarte (DirectX 9-kompatibel)


Fazit

   : Gelungene Umsetzung "Treasure Island" ist eine gelungene Umsetzung des Romans, verpackt in ansprechender detailverliebter Grafik und sehr guter Sprachausgabe. Leider wirken die Rätsel mitunter nicht logisch und bisweilen sind die Denksportaufgaben zu einfach, was sich in einer zu kurzen Spielzeit auswirkt. Ferner gibt es nur sehr wenige Schauplätze. Gelegenheitsspieler können zwar ruhig einen Blick auf das Spiel werfen, für Adventurefans gibt es aber zum gleichen Preis bessere Alternativen. (26.03.2008)


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