Maelstrom

Maelstrom

(Codemasters)

geschrieben von Uwe Schöler

 

 

 

 

Eine postapokalyptische Welt

Das Szenario spielt in einer Zeit, wie sie düsterer nicht sein könnte, denn die Zivilisation steht zu Beginn des 21. Jahrhunderts vor einer weit reichenden Entscheidung. Die Natur wurde ausgebeutet, Krankheiten besiegt und dadurch der Menschheit ein längeres Leben beschert. Es gab Errungenschaften in Wissenschaft und Technik, die die Grenzen des Wissens verschoben haben; dies durch Macht mit unzähligen Kriegen und Gräueltaten. Es brauchte nur eine Generation, bis sich die Welt in eine trostlose Landschaft verwandelte, in der sich die Überlebenden der vielen Kriege und Zerstörungen bekämpften.

Die menschliche Gesellschaftsform zerfiel und alte Allianzen gehörten ebenso der Vergangenheit an wie die Zivilisationsformen. Innerhalb von 50 Jahren hatte sich der einst so blühende Planet voller Technologie und Forscherdrang in eine öde Wildnis verwandelt, in der verzweifelte, rücksichtslose und brutale Menschen um das Überleben kämpfen. Diese Zeit brachte drei Fraktionen zum Vorschein: Die Aufrechten, wie sich die Menschen später bezeichneten, der Kosmitron, ein Machtblock, der sich aus einem Industriekonzern herauskristallisierte, und die Hai-Genti, ein altes Volk, die nun als Aliens bezeichnet werden. Ihre Wurzeln gehen auf eine Zeit zurück, die länger zurückliegt, als es die Erde gibt. Jede der drei Parteien hat ihre Eigenheiten und ihre Helden, die Sie in den Kampf führen.

 

Wer wird gewinnen?

Wie Sie beginnen, ist Ihre eigene Entscheidung, die Sie zwischen Kampagne, Gefecht oder Mehrspielermodus treffen. Sollten Sie ersteres wählen, beginnen Sie mit den Aufrechten, also den übrig gebliebenen Zivilisten. Obwohl Sie vielleicht anfangs im Nachteil sind, können sich diese Menschen sehr schnell an ihre Umgebung anpassen und sind in größeren Gruppen tödlich. Mit Tapferkeit und Gerissenheit schlagen Sie Ihre Gegner, auch wenn sie technisch weit unterlegen sind. Ihre Helden unter den Aufrechten sind der grauhaarige James Buchanan, seine rechte Hand Marcus O’Neil und Sasha Antonova. Buchanan kann Bomben fernzünden oder Verstärkung herbeirufen, O’Neil kann verwundete Infanterieeinheiten heilen und Antonova erforscht Tarnung und rekrutiert Überlebende, die sich der Truppe anschließen.

Nachdem der Beginn der Geschichte und die Aufträge Ihrer Mission in einer kleinen Videosequenz geschildert wurden, starten Sie Ihren Einsatz mit einer Hand voll Kameraden, um zu versprengten Truppenteilen vorzudringen. Während der verschiedenen Szenarien steuern Sie die einzelnen Helden, die wiederum Wirkung auf ihre Kameraden ausüben. Anfangs schlüpfen Sie in die Rolle von Leutnant O’Neil, in dessen Nähe Ihre Einheiten eine erhöhte Treffsicherheit erhalten. Die einzelnen Helden verdienen sich im Kampf Levelpunkte, die in neuen Spezialfähigkeiten münden. Ein Held kann hier bis zu Level Sechs aufsteigen. In den Kampagnen sind aber die zu erreichenden Level inklusive Ihrer zu erforschenden Spezialfähigkeiten strikt vorgegeben. Nur im Gefechts- oder Mehrspielermodus bestehen keine Einschränkungen und Sie können alle möglichen Fähigkeiten entwickeln. Haben Sie eine Mission erfolgreich abgeschlossen, können Sie sofort in das nächste Szenario einsteigen oder eine Statistik einsehen, in der Sie unterteilt in Rubriken wie "Allgemein", "Helden", "Ressourcen" und "Einheiten" Ihre Erfolge angezeigt bekommen.

Nachdem Sie nun das Gebiet gesäubert und Ihre Verbündete Antonova getroffen haben, beginnen Sie mit Ihrem Terraformer, einer Baueinheit, Ihre Basis zu errichten, die Sie je nach Missionszielen weiter aufrüsten. Als erstes brauchen Sie aber eine schlagkräftige Truppe, um gegen die Kontrahenten die Oberhand zu behalten. Mit diesen Einheiten erobern Sie Wasserspeicher, bauen diese wiederum zu Pumpenstationen aus und verstärken Ihre Zentrale, um Rüstungsfabriken zu bauen.

Wenn Sie lieber ein Einzelgefecht austragen wollen, dann haben Sie die Auswahl zwischen verschiedenen Karten, die eine unterschiedliche Spieleranzahl aufweisen. So haben Sie kleinere mit nur zwei Kontrahenten und größere mit sogar bis zu fünf Gegnern. Nachdem Sie sich für ein Zielgebiet entschieden haben, können Sie noch ihre Fraktion, die Farbe, die Kennung und die Schwierigkeitsstufe der KI wählen. Optional können Sie noch entscheiden, ob sie Heldenlevel aus Kampagnen übernehmen wollen und die allgemeinen Siegbedingungen festlegen. Haben Sie sich entsprechend entschieden, geht’s auch schon los. Je nachdem, für welche Partei Sie sich entschieden haben, beginnen Sie entweder mit einem Pionier der Kosmitronen, einem Terraformer der Aufrechten oder einem Mammon der Hai-Genti, die auch Aliens genannt werden. Da bei den Kampagnen mit den Aufrechten begonnen wird, sollten Sie sich erstmal noch mit den anderen Fraktionen vertraut machen, bevor Sie in ein Gefecht ziehen.

Für alle, die gerne mal zusammen spielen wollen, gibt es einen Mehrspielermodus, bei dem Sie entweder im LAN oder online kämpfen können. Bei dem LAN-Spiel können Sie sich nun einem Kampf anschließen oder ein eigenes Szenario mit vorgefertigten Karten erstellen. Hier können Sie auch entsprechende Bedingungen verankern. Im Onlinemodus müssen Sie sich erstmal ein Konto erstellen, das dann den Lizenzschlüssel fordert. Sobald Sie Ihr Konto erstellt haben, können Sie an diversen Kämpfen teilnehmen oder selbst Spiele erstellen. Beim Onlinespiel gibt es zusätzlich eine Rangliste, in der die Besten mit ihren Statistiken und ihrem Rang stehen.

Welch ein Trümmerfeld

Nachdem das eindrucksvolle Einführungsvideo abgelaufen ist, werden Sie als erstes nach Ihrem Profil gefragt. Sollte keines vorhanden sein, wird Ihnen einfach ein neues erstellt. Sie werden nach Abschluss der Profilerstellung zum Spielmenü weitergeführt, in dem Sie nun zwischen Kampagnen, Gefecht und Mehrspielermodus wählen oder auf die Optionen zugreifen können. Als erstes sollten Sie das Spiel über das Optionsmenü an die Fähigkeiten Ihres Rechners anpassen, denn die Mindestvoraussetzungen sind schon ganz schön hochgesteckt. Die Auflösung lässt sich von 4:3 bis 16:10 in den gängigen Stufen einstellen. Des Weiteren lassen sich diverse Sachen, wie die Grasqualität oder die Kartendetails, per Schieberegler anpassen. Sie können sich natürlich auch über die Grafikvoreinstellung mit den Punkten "Minimal", "Niedrig", "Mittel", "Hoch" und "Verrückt" voreinstellen. Unter dem Menüpunkt "Sound" lassen sich Lautstärke von Sprache und Musik einstellen und unter "Steuerung" können Sie die für Sie angenehmsten Tasten konfigurieren. Nachdem dies alles entsprechend eingerichtet ist, können Sie mit den ersten Gefechten oder einer Kampagne beginnen. Sollten Sie sich für einen solchen Feldzug entscheiden, werden Ihnen Ihre Missionsziele bekannt gegeben, denen Sie dann unbedingt folgen müssen.

Gespielt wird "Maelstrom" hauptsächlich mit der Maus, wie es bei Strategiespielen üblich ist. Sie können sowohl einzelne Einheiten als auch ganze Truppenteile mit dem Mauszeiger auswählen. Klicken Sie einfach auf eine Person oder ziehen Sie mit dem Mauszeiger ein Feld um die entsprechenden Truppen. Nachdem Sie Ihre Auswahl getroffen haben, können Sie diese mit Klick auf die rechte Maustaste in die angegebene Richtung marschieren lassen. Sollten Sie ein Scrollrad besitzen, können Sie die Anzeigeentfernung bzw. den Blickwinkel ändern. Drehen lässt sich die Landschaft, indem Sie die entsprechenden Richtungstasten auf der Zehnertastatur drücken. Leider ist die Einstellung aber eher grob und schnell versperrt ein Hochhaus den Blick auf das Ziel. Alternativ dazu können Sie auch das Scrollrad gedrückt halten und dann die Maus in die entsprechende Richtung bewegen.

Die Helden der jeweiligen Parteien erhalten nach bezwungenen Gegnern Erfahrungspunkte, die Sie an einer violetten Leiste am jeweiligen Charakterbild sehen. Sobald diese Leiste voll ist, steigt der Held ein Level höher und kann eine Spezialfähigkeit erforschen. Diese Fähigkeit können Sie in der Befehlskonsole, die sich am rechten unteren Bildschirmrand befindet, auswählen. Dadurch wird sie erforscht und steht danach zur Verfügung. Während des Spielens haben Sie auch die Möglichkeit, in den Direktsteuerungsmodus zu wechseln. Hierbei handelt es sich um eine Art First-Person-Modus, bei dem Sie Ihren Helden im Kampfgeschehen steuern und somit auch in Fahrzeuge steigen können. Dieser Modus kann mit der "Ende"-Taste aktiviert beziehungsweise deaktiviert werden.

Zerstörte Gebäude

"Maelstrom" besticht durch schöne, grafisch gut umgesetzte Texturen, wie man sie zum Beispiel bei "Command & Conquer - Die Stunde Null" findet. Zerstörte Städte, wechselnde Wetterbedingungen und Tages- und Nachtzeit bestimmen den Kampf, der zwischen den rivalisierenden Parteien entfacht wurde. Nachts ist die Sichtweite ein wenig eingeschränkt, was das Spiel zu einer Herausforderung macht. Zwischensequenzen werden in Form von kleinen Videoanimationen wiedergegeben, die mitunter Nahaufnahmen der Helden beinhalten. Der Sound fügt sich angenehm in das aktuelle Geschehen ein und die deutsche Sprachausgabe rundet das Spiel ab. Lediglich die Synchronisation zwischen den Mundbewegungen und der Sprache stimmen nicht überein, was aber dem Überlebenstrieb des Helden keinen Abbruch tut. Auf spezielle Sound-Spezifikationen wie 5.1 oder 7.1 wurde nicht eingegangen, hier kann man nur Lautstärke und Sprachmitteilungen einstellen.

 

War es das wert?

"Maelstrom" ist ein interessantes Strategiespiel, das Sie vermutlich lange fesseln wird. Durch die drei verschiedenen Fraktionen gibt es eine Vielzahl an Bau- und Entwicklungsmöglichkeiten. Die Mindestanforderungen sollte man ernst nehmen, denn ohne gescheite Hardware fehlt eine Menge an Grafik oder Geschwindigkeit. Der Hinweis, dass das Spiel nicht kompatibel mit OnBoard-Sound- und Grafiklösungen, inkl. Laptops ist, sollte beachtet werden, auch wenn es bei mir auf dem Laptop super funktioniert. Eine tolle Sache ist die LAN-Komponente, mit der man sich gerne mal unter Freunden messen kann. Alles in allem ist "Maelstrom" für Strategiespieler durchaus einen Blick wert.

(27.02.2007)

- Windows XP

- Pentium IV 2400 MHz oder höher (oder vergleichbarer AMD)

- mind. 512 MB RAM

- Grafikkarte mit mind. 64 MB (DirectX 9-kompatibel)

- 2-fach DVD-Rom

- mind. 4,5 GB freier Festplattenspeicher

- Soundkarte (DirectX 9-kompatibel)

 

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