Pirates of the Caribbean: Am Ende der Welt

Pirates of the Caribbean: Am Ende der Welt (Xbox 360)

(Disney Interactive Studios)

geschrieben von Carlos Carvalho

 

 
Entwickler: Eurocom Entertainment Software
Publisher: Disney Interactive Studios
Genre: Action-Adventure
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: Pirates of the Caribbean: Am Ende der Welt
Preis: 54,89 €
Altersfreigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß §14 JuSchG

Fast 40 Jahre waren nötig, bis Disney aus einem ihrer beliebtesten Attraktionen einen erfolgreichen Film entwickeln konnte. Eine damals sehr fortschrittliche Technologie, sogenannte "Audio-Animatronics“, faszinierte in New York während der Weltausstellung 1964 Millionen von Menschen. Walt Disney nutzte diese Technologie, um im Jahr 1967 in Disneyland seine letzte Attraktion zu entwerfen: Die Piraten der Karibik. Pünktlich zum Kinostart der zweiten und letzten Fortsetzung von "Fluch der Karibik“ bringt Disney für Computer und alle aktuellen Konsolen das Spiel zum Film heraus. Wie schon vor 40 Jahren nutzte Disney alle verfügbaren technologischen Entwicklungen, um Kleine und Große an Leinwand und Bildschirm zu fesseln.

Story: Nicht ganz auf den Punkt

Obwohl das Spiel den Titel des dritten Films trägt, beginnt die Geschichte von "Pirates of the Caribbean: Am Ende der Welt" bereits am Anfang des zweiten Filmes, als Captain Jack Sparrow noch im Gefängnis eingesperrt ist. Bei der Erfüllung der Aufgabe, in der Haut des Piratenfürsten von der Insel zu fliehen, erlernt man die Steuerung des Spiels, die sehr ausführlich vor jeder wichtigen Aktion beschrieben wird. Später kann man all das selbstverständlich nachlesen, indem man einen Blick ins Logbuch wirft. Wer alle Filme gesehen hat, wird wissen, dass die Flucht auf der großen Leinwand nur ganz kurz dargestellt wurde. Die digitalen Welten der Filme wurden sehr stark erweitert, um den Spielern eine enorme Fülle an Details und neuen Gegenden anzubieten. "Pirates of the Caribbean: Am Ende der Welt" spiegelt also nicht nur die Ereignisse der Filme wider, sondern oft auch das, was zwischendurch geschieht.

Um das Action-Adventure-Spiel nicht zu kurz werden zu lassen, hält es sich nicht streng an die Geschichte der Filme. Anstatt den Fokus auf die Interaktion zwischen den Charakteren zu richten, baut das Spiel vielmehr auf eine aktionsreiche Handlung, bei der es darum geht, Hindernisse zu überqueren und Gemetzel zu überleben. Einige Ereignisse entsprechen nicht den Szenen auf der großen Leinwand, jedoch führt die Story zum gleichen Ziel. Es werden auch nicht alle Szenen des Films wiedergegeben, was einen Kinobesuch unvermeidlich macht. Das sollte man jedoch noch vor dem Kauf des Spiels erledigen, da zu viele der spannenden Wendungen der Kinoversion preisgegeben werden.

Allgemeine Steuerung: Hin und her hüpfen

Wie bei jedem Action-Adventure-Spiel verbringt man die meiste Zeit damit, herumzulaufen, die Welt zu erkunden, Türen zu öffnen, Wände zu erklettern und über Hindernisse zu springen. Mit dem linken Joystick steuert man die Figuren, während mit dem rechten die Kamera in der dreidimensionalen Welt ausrichtet wird. Sprinten kann man, indem man den linken "Trigger“ festhält, zum Springen drückt man auf dem roten "B“-Knopf. Verwendet man beides zusammen, so fliegt der Charakter deutlich weiter und hält sich, falls nötig, mit dem Schwert an der angesprungenen Klippe fest. Man kann beides auch an besonders hohen Wänden benutzen, um sie mithilfe des Schwertes zu erklettern. Sollte dies erforderlich oder möglich sein, wird es am Bildschirm durch Einblenden der Tasten angezeigt. Um Gegenstände aufzunehmen, Türen zu öffnen oder Hebel zu bedienen, drückt man den linken "Bumper“. Besonders spannend sind Wege über dünne, gefällte Bäume, da der Spieler hier seine Figur mit dem linken Joystick ausbalancieren muss, um nicht in den Abgrund zu stürzen.

Kampfsteuerung: Mit Pistole und Schwert in den Krieg marschieren

Obwohl es eine alte Tradition der karibischen Piraten ist, vor einer hohen Anzahl Feinde wegzulaufen, ist das im Spiel nicht möglich. Stattdessen müssen sich Captain Sparrow und die anderen steuerbaren Charaktere oft als besonders gute Schwertkämpfer beweisen. Zum Fechten wird ausschließlich die grüne "A“-Taste benutzt, die bei mehrmaligem Drücken zu Combos führt. Man kann den Protagonisten auch mit seiner freien Hand zuschlagen lassen und dadurch effektivere Combos ausführen, indem man die blaue "X“-Taste benutzt. Die "Y“-Taste schließlich dient dazu, den Gegner zu greifen und ihn entweder in einen Abgrund zu werfen oder in Kombination mit der "X“-Taste zu verprügeln. Im Normalfall ficht man aber solange mit dem Gegner, bis er erschöpft dem Charakter den Rücken zuwendet. In diesem Moment kann man dann einen vernichtenden Schlag ausführen. Ein Balken am linken Bildschirmrand, der die Fechtkunstanzeige darstellt, füllt sich dann langsam auf.

Einige stärkere Gegner lassen sich zwar immer noch zu Boden schlagen, stehen aber gleich wieder auf. Um sie zu besiegen, muss man besondere "Finishing Moves“ ausführen. Dazu muss die Fechtkunstanzeige einen bestimmten Wert übertreffen. Hält man nun den linken "Trigger“ fest, so werden bis zu vier Buttons am Bildschirm angezeigt. Drückt man dann auf den entsprechenden Button des Controllers, führt man den "Finishing Move“ aus. Um den Spieler die Möglichkeit zu geben, die Fechtkunstanzeige zu füllen, kommen immer wieder einfach zu besiegende Gegner in die Schlacht, wenn einer der starken Feinde am Kampf beteiligt ist. Will man also das Gemetzel schnell beenden, so sollte man direkt auf die stärksten Feinde zulaufen. Man kann aber durch Ausführen von "Finishing Moves“ an den einfachen Piraten seine Punktzahl erhöhen. Da bei jedem "Finishing Move“ Gegenstände zurückgelassen werden, wie zum Beispiel Lebenspunkte, kann man an einer Schlacht stundenlang seinen Spaß haben.

Die Vorderladerpistolen der Filme sind ebenfalls in "Pirates of the Caribbean: Am Ende der Welt" zu finden. Diese langsamen Fernwaffen richten einen enormen Schaden an und können jeden Feind mit einem einzigen Treffer erledigen. Dafür kann man zu jeder Zeit nur drei geladene Pistolen mit sich tragen. Weitere Munition findet man oft (wie viele andere Gegenstände auch) in Truhen. Die Pistole ist aber nicht die einzige Fernwaffe. Messer, Kokosnüsse und Flaschen, die man während der Abenteuer findet, kann man auf seine Gegner werfen und anschließend oft weiterverwenden. Durch Drücken des rechten "Bumpers" kann man mit Gegenständen werfen oder die Pistole abfeuern.

Sind mehrere Hauptcharaktere der Filme am Kampf beteiligt, muss man sich um alle kümmern. Man kann zwischen Figuren mit dem Minipad wechseln, um so die Gegner einen nach dem anderen zu besiegen. Kleinere Fische können sie üblicherweise allein erledigen, jedoch führen sie ohne die Steuerung des Spielers weder "Finishing Moves“ aus noch achten sie auf ihre Gesundheit. Dadurch, dass man zu jeder Zeit hin und her wechseln darf, wirken diese Verteidigungsmissionen nicht so schwierig wie in anderen Spielen. In "Pirates of the Caribbean: Am Ende der Welt" besitzen die Hauptcharaktere immerhin einen Hauch von Selbsterhaltungstrieb.

Duellsteuerung: Die Kämpfe zwischen Bossen

Obwohl der Kampf gegen die kleinen Piraten und Soldaten recht unausgeglichen ist, findet man in den Duellkämpfen zwischen den Hauptcharakteren der Filme eine deutlich höhere Stufe der Herausforderung. Von der Seite aus beobachtet müssen die Figuren den genauen Hieb des Gegners parieren beziehungsweise ihn austricksen, um ihm Schaden zuzufügen. Drei Schläge sind möglich, nämlich Richtung Kopf, Oberkörper oder Beine. Ist man in der Verteidigung, erfährt man wenige Millisekunden vor dem Hieb des Gegners, wohin er schlagen wird. Bewegt man den linken Joystick in die entsprechende Richtung, pariert man ihn erfolgreich. Bei jeder geglückten Parade füllt sich die Fechtkunstanzeige ein wenig auf, und ab einem bestimmten Level kann man die Tasten "B“, "X“ oder "Y“ benutzen, um einen Konter auszuführen und den Angriff zu stoppen. Bei einer vollen Anzeige erzielt man durch Drücken der "A“-Taste sogar einen Angriff während des Konters, der dem Gegner ausnahmslos Schaden zufügt. Während des Spiels verbessern sich die Fähigkeiten der Duellpartner im Gegensatz zu den schwächeren Feinden, die einfach nur in größerer Anzahl erscheinen.

Im Multiplayermodus darf man Duelle gegen menschliche Gegner durchführen, man kann aber auch kooperativ oder gegeneinander mit einer unendlichen Horde schwächerer Feinde fechten und um Punkte kämpfen.

Grafik und Sound: Zusammen bauen sie perfekt die Atmosphäre auf

Das Design der Landschaften und Figuren im Spiel ist komplett von den Filmen übernommen worden. Dementsprechend sehen sie sehr detailreich aus. Lediglich die Haare von Elizabeth Swann oder die Tentakel von Davy Jones sind etwas hölzern dargestellt. Sonst sehen aber alle Charaktere genauso aus wie auf der großen Leinwand. Einen sehr großen Pluspunkt erhält "Pirates of the Caribbean: Am Ende der Welt" durch die bereits angesprochenen neuen Inhalte sowie die Erweiterung der fiktiven Welt. Die Animationen der Charaktere fallen besonders gut aus; sie agieren, ohne zu stocken, und sind immer an die physikalischen Gesetze gebunden. Die Persönlichkeit der drei Hauptfiguren wurde dabei gut umgesetzt. Elizabeth bewegt sich mit weiblicher Grazie, während Captain Sparrow die für ihn üblichen, übertriebenen Bewegungen ausführt.

Im Gegensatz dazu lässt der Sound des Spiels wegen eines Details zu wünschen übrig. Der Soundtrack wurde vernünftig ausgewählt und wirkt an zu keiner Zeit besonders aufdringlich. Auch die Hintergrundgeräusche passen zu jeder Situation und machen zusammen mit den Kampfgeräuschen die Atmosphäre des Spiels aus. Der alles in allem gute Eindruck, den der Sound hinterlässt, wird allerdings dadurch wesentlich beeinträchtigt, dass die Figuren nahezu stumm sind. Obwohl man erwartet hatte, die aufheiternden Sprüche von Captain Sparrow während der Missionen zu hören, wird man an der Stelle leider enttäuscht.

 

  

Fazit

"Pirates of the Caribbean: Am Ende der Welt" führt den Spieler durch die faszinierende Welt der Karibik des 18. Jahrhunderts. Die Blicke hinter die Kulissen, die in den Filmen nur kurz oder gar nicht möglich waren, halten Gamer am Fernseher fest, während die genialen Hintergrundgeräusche für die eher düstere Atmosphäre des Spiels sorgen. Kämpfe und Duelle bleiben wegen des allmählich ansteigenden Schwierigkeitsgrads durchweg spannend. Dafür kann man auch nach dem Todesfall einfach vom letzten Speicherpunkt aus ohne Konsequenzen knifflige Situationen wieder angehen. Somit wird "Pirates of the Caribbean: Am Ende der Welt" sowohl für die jüngeren Spieler als auch für alle Erwachsenen, die von den Filmen fasziniert sind, zum Pflichtkauf nach dem Kinobesuch.

(06.06.2007)


Fazit

   "Pirates of the Caribbean: Am Ende der Welt" führt den Spieler durch die faszinierende Welt der Karibik des 18. Jahrhunderts. Die Blicke hinter die Kulissen, die in den Filmen nur kurz oder gar nicht möglich waren, halten Gamer am Fernseher fest, während die genialen Hintergrundgeräusche für die eher düstere Atmosphäre des Spiels sorgen. Kämpfe und Duelle bleiben wegen des allmählich ansteigenden Schwierigkeitsgrads durchweg spannend. Dafür kann man auch nach dem Todesfall einfach vom letzten Speicherpunkt aus ohne Konsequenzen knifflige Situationen wieder angehen. Somit wird "Pirates of the Caribbean: Am Ende der Welt" sowohl für die jüngeren Spieler als auch für alle Erwachsenen, die von den Filmen fasziniert sind, zum Pflichtkauf nach dem Kinobesuch. (06.06.2007)


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