Prince of Persia: Rival Swords

Prince of Persia: Rival Swords (Wii)

(Ubisoft)

geschrieben von Oliver Domke

 

 
Entwickler: Ubisoft
Publisher: Ubisoft
Genre: Action-Adventure
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: Prince of Persia: Rival Swords
Preis: 59,99 €
Altersfreigabe: Freigegeben ab 16 Jahren gemäß §14 JuSchG

Der namenlose Prinz ist wieder da und präsentiert mit "Prince of Persia: Rival Swords" erneut den Abschluss der "Sands of Time"-Trilogie. Erneut? Richtig, denn die dreiteilige Reise, zu der Ubisoft den adligen Akrobaten entsandte, war bereits mit "The Two Thrones" beendet. Bei "Rival Swords" handelt es sich also lediglich um eine Neuauflage der dritten Episode aus dem Jahr 2005, die nun für Wii und PSP erhältlich ist. Wir haben die Version für Nintendos Konsole getestet und verraten Ihnen, ob sich der Kauf lohnt.

Zwei Prinzen und ein Babylon

Das Spiel beginnt unmittelbar dort, wo "Warrior Within" mit einem Cliffhanger endete. Bei seiner Rückkehr von der Insel der Zeit erwartet den Prinzen ein grausamer Anblick: Babylon wurde in einem erbarmungslosen Krieg nahezu vollständig verwüstet und jetzt patrouillieren überall Sandkreaturen, um die in der Stadt verbliebenen Bewohner zu peinigen. Zu allem Überfluss wird seine Begleitung Kaileena – die Herrscherin der Zeit – vom bösen Wesir, der den Prinzen im ersten Teil dazu brachte, den Sand der Zeit freizusetzen, entführt und ermordet. Der Wesir erhofft sich, durch den magischen Sand, den ihr Körper aufgenommen hatte, die ultimative Macht zu erlangen. Doch das hat auch auf den Prinzen schreckliche Auswirkungen: Seine Seele spaltet sich und der dunkle Prinz erwacht. Fortan kämpfen Gut und Böse nicht nur um seinen Körper, sondern auch um das Schicksal seiner Heimat ...

Schwert, Streitkolben, Wiimote

Nach dem stimmungsvollen Intro übernehmen Sie die Kontrolle über den persischen Thronfolger. Die Steuerung ist dabei ähnlich simpel wie in den Vorgängern: Mit dem Controlstick des Nunchuks lenken Sie den Prinzen, ein Druck auf "A" lässt ihn springen und mit "Z" hängt er sich auf Wunsch an Kanten und Vorsprünge. Selbstverständlich kann er auch weiterhin für eine begrenzte Zeit an Wänden laufen, wenn Sie es ihm mit dem "B"-Button befehlen. Wie Sie sehen, hat der Prinz nichts von seinen Standards verlernt. Das ist auch gut so – vor allem wenn es darum geht, sich gegen die unzähligen Monster, die in den Gassen von Babylon lauern, zur Wehr zu setzen.

Das Schwert haben Sie nun selbst in der Hand: Ähnlich wie in "Zelda: Twilight Princess" führen Sie die Klinge durch einfache Bewegung der Wiimote. Das Nunchuk übernimmt die Rolle der Sekundärwaffe. Hierzu dienen Äxte, Dolche oder Streitkolben – je nachdem, was die besiegten Gegner Ihnen hinterlassen. Schwingen Sie Wiimote und Nunchuk in einer bestimmten Reihenfolge, haben Sie sogar die Möglichkeit, eine Vielzahl an mächtigen Kombos auszuführen. Wenn Sie direkten Konfrontationen aus dem Weg gehen möchten, dürfen Sie auch einen "Speed Kill" versuchen – dazu müssen Sie sich "nur" unbemerkt an Ihren Feind heranschleichen. Bewältigen Sie einen anschließend ausgelösten kurzen Reaktionstest, schicken Sie ihn ohne großen Aufwand ins Jenseits.

In unregelmäßigen Abständen verwandeln Sie sich in den dunklen Prinzen, der sich im Grunde wie sein gutmütiges Pendant steuern lässt. Allerdings ist seine Waffe nicht variabel: Im Kampf verwendet er eine Kette, die er um sich schwingen kann. Außerhalb eines Streits ist sie ebenfalls gut zu gebrauchen: Eine entsprechende Befestigung vorausgesetzt, lässt sie sich beispielsweise zum Schwingen über Abgründe benutzen. Leider hat der Gestaltwandel nicht nur Vorteile für den Prinzen: Sein dunkles Alter Ego verliert nämlich ununterbrochen Lebensenergie, die sich nur durch das Besiegen von Gegnern oder Einsammeln von Sandwolken regenerieren lässt. Da die Verwandlung meist vor besonders kniffligen Geschicklichkeitspassagen mit Schalterrätseln und versteckten Fallen stattfindet, stehen Sie hier unter Zeitdruck. Das ist zwar nicht mehr so spannend wie in "Warrior Within", wo Sie vom Dahaka gejagt wurden, dennoch müssen Sie einen kühlen Kopf bewahren und schnell reagieren können. Andernfalls starten Sie wieder an einem der fair verteilten Speicherpunkte.

Selbstverständlich erlernen Sie im Laufe des Spiels auch wieder die Fähigkeit zur Zeitmanipulation. Durch einen Druck auf "C" haben Sie so die Möglichkeit, entweder die Zeit zurückzudrehen und einen Fehler ungeschehen zu machen, oder das Geschehen um den Protagonisten herum drastisch zu verlangsamen, um unter anderem in Kämpfen die Widersacher effektiver attackieren zu können. Besonders wichtig ist das bei den teils riesigen Bossgegnern, die regelmäßig auf Sie warten. Jeder von ihnen setzt eine spezielle Taktik voraus, die sie erstmal erkennen müssen. Aufgelockert wird das Spielprinzip, das zu etwa gleichen Teilen aus Geschicklichkeits- und Kampfabschnitten besteht, durch Events wie groß angelegte Schalterrätsel oder ein Streitwagenrennen durch enge babylonische Straßenzüge.

Alte Geschichte in alter Grafik

Dass "Rival Swords" das Remake eines rund anderthalb Jahre alten Spiels ist, sieht man ihm leider an: die Grafik befindet sich weitestgehend auf dem Niveau der letzten Konsolengeneration. Zwar gibt es einige schicke Lichteffekte in den Gebäuden und Rendervideos, die zum Erzählen der Story verwendet werden; insgesamt wurde die Technik des Spiels aber im Vergleich zum Original kaum verbessert. Kleine Clippingfehler in den, in Spielgrafik gezeigten, Zwischensequenzen fallen zwar kaum ins Gewicht, es ist aber einfach unschön, wenn die Haare des Prinzen durch sein Antlitz wehen oder sein Schwert durch seinen Arm ragt. Die Kamera ist ebenfalls nicht makellos, so dass Sie gerade anfangs relativ viel Zeit damit verbringen, einfach nur die optimale Position für ausreichenden Überblick zu finden. Ausrichten können Sie die Kamera wahlweise durch Kippen der Wiimote oder (eher zu empfehlen) Betätigen des Steuerkreuzes.

Im Gegensatz zur Optik gibt es am Sound überhaupt nichts auszusetzen. Die Musik ist wieder weniger rockig als im Vorgänger; die eher orientalischen Klänge unterstreichen aber jeden Kampf und jede Kletterei sehr gut. Hervorragend ist auch die deutsche Synchronisation; die Sprecher verrichten ihre Arbeit nahezu perfekt. Das ist auch gut so, das Spiel lebt nämlich durch seine Erzählweise und die Dialoge. Gerade die Zwiegespräche zwischen dem Prinzen und seiner dunklen Seite sind oft witzig und verleihen "Rival Swords" eine besondere Atmosphäre. Das Spielgeschehen selbst ist in seinen weitläufigen Arealen abwechslungsreich gestaltet; das Leveldesign hat sich seit dem zweiten Teil noch mal deutlich verbessert. Das flotte Gameplay motiviert Sie immer wieder dazu, sich Ihren Weg durch die labyrinthartigen Abschnitte zu bahnen. Ausgebremst wird das Abenteuer lediglich noch durch ein nicht optimales Speichersystem, welches das Sichern nur an fest vorgeschriebenen Stellen zulässt, die manchmal recht weit auseinander liegen. Zudem sollte noch erwähnt werden, dass der Prinz im Vergleich zum direkten Vorgänger wieder etwas braver geworden ist: Wer Blut sehen will, wird enttäuscht.

 

  

Fazit: Gelungenes Finale

"Prince of Persia: Rival Swords" präsentiert sich als gelungene Mischung aus dem rätsellastigen "Sands of Time" und dem eher kampforientierten "Warrior Within" und bildet so einen gelungenen Abschluss der Trilogie. Allerdings sollte man sich klar machen, dass es sich hierbei "nur" um einen Aufguss des bereits Ende 2005 erschienenen dritten Abenteuers handelt, der weder technisch verbessert noch inhaltlich erweitert wurde. Wer noch nicht weiß, wie die Geschichte endet, darf zugreifen. Die neuartige Steuerung allein rechtfertigt den Kauf nicht.

(10.04.2007)


Fazit

   : Gelungenes Finale "Prince of Persia: Rival Swords" präsentiert sich als gelungene Mischung aus dem rätsellastigen "Sands of Time" und dem eher kampforientierten "Warrior Within" und bildet so einen gelungenen Abschluss der Trilogie. Allerdings sollte man sich klar machen, dass es sich hierbei "nur" um einen Aufguss des bereits Ende 2005 erschienenen dritten Abenteuers handelt, der weder technisch verbessert noch inhaltlich erweitert wurde. Wer noch nicht weiß, wie die Geschichte endet, darf zugreifen. Die neuartige Steuerung allein rechtfertigt den Kauf nicht. (10.04.2007)


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