Chirurgie-Simulator 2011

Chirurgie-Simulator 2011

(Rondomedia)

geschrieben von René Gurlin

 

 
Entwickler: Visual Imagination Software
Publisher: Rondomedia
Genre: Medizin-Simulation
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: Chirurgie-Simulator 2011
Preis: ca. 15 €
Altersfreigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß §14 JuSchG

"Emergency Room", "Grey’s Anatomy", "Schwarzwald Klinik" – allabendlich retten geschickte TV-Chirurgen durch komplizierte Operationen das Leben ihrer Patienten. Und wer hat als Kind nicht davon geträumt, Arzt zu werden? Mit dem "Chirurgie-Simulator 2011" erhält jetzt jeder Spieler die Möglichkeit, selbst zu Skalpell und Tupfer zu greifen und die Leiden der Kranken zu lindern.

Anamnese

Insgesamt acht Operationen warten auf angehende Chirurgen, angefangen bei Routine-Eingriffen, wie Blinddarm- und Mandelentfernung, bis zur komplizierten Behandlung einer Unterschenkelfraktur und der Beseitigung von Grauem Star. Dabei werden alle Arbeitsschritte, von der Vorbereitung der Körperregion bis hin zur Setzung der Wundnaht, nachgestellt. Und als wäre das zielgenaue Führen von Skalpell und Nahtnadel nicht genug, erleiden die Patienten während der OP unerwartet Kreislaufkollapse oder drohen, aus der Narkose zu erwachen. In solchen Fällen ist dann schnelles Handeln gefragt.

Behandlung

Zur Auswahl stehen lediglich die zwei Spielmodi "Operationen" und "Freies Spiel". Beide Spielarten warten mit den gleichen Operationen auf, und unterscheiden sich nur dadurch, dass in ersterem Punkte für die Highscore-Liste gesammelt werden. Wurde ein medizinischer Eingriff erfolgreich in "Operationen" abgeschlossen, steht er auch im anderen Modus zur Verfügung.

Vor dem ersten Eingriff muss ein Tutorial absolviert werden, das den Spieler – Pardon – Chirurgen mit dem Vorgehen im OP-Saal vertraut macht und die zur Verfügung stehenden Optionen genauer erklärt. Zu diesen gehören neben diversen Klammern, Scheren und sonstigen Edelstahl-Instrumenten auch das Infusionsset zur Bekämpfung von Flüssigkeitsmangel und der Anästhesist, der die Narkose des Patienten überwacht und reguliert. Die einzelnen Funktionen können entweder über die am Bildschirmrand eingeblendeten Schaltflächen oder Kurztasten ausgewählt werden.

Eine OP-Schwester führt mit detaillierten Anweisungen durch die einzelnen Arbeitsschritte jedes Eingriffs und erläutert, wann welches Werkzeug einzusetzen ist. Wem dies zu viel der Führung ist, kann diese Hilfestellungen sogar abschalten. Unterlaufen dem Halbgott in Weiß dennoch grobe Fehler, wird er vom Chefarzt verwarnt und bei weiteren Fehlgriffen des Saals verwiesen. Geraten die Lebenszeichen des Patienten in lebensgefährliche Regionen, wird das Spiel ebenso abgebrochen. Wem der Patient trotz aller Anstrengungen trotzdem immer wieder wegstirbt, der kann in den Optionen den Schwierigkeitsgrad anpassen.

Vor der OP werden Informationen zum Patienten und der Art der anstehenden Behandlung präsentiert. Die einzelnen Schritte gestalten sich im Anschluss wie folgt: Nach der Wahl des richtigen Werkzeuges wird mit der Maus auf einen eingeblendeten Bereich geklickt oder eine eingezeichnete Linie nachgezeichnet. Je schneller und vor allem genauer dies durchgeführt wird, umso mehr Punkte werden vergeben. Das Ganze erfordert eine ruhige Hand und im Zweifel auch eine ruckelfrei gleitende Maus. Rutscht man ab, muss der Eingriff wiederholt werden, was Zeitverlust und Wertungsabzug zur Folge hat.

Trotz aller Konzentration sollten Blutdruck, Puls und EKG stets im Auge behalten werden, um einen Flüssigkeitsmangel oder das drohende Aufwachen des Patienten durch angepasste Mengen an Infusionen und Narkosemittel zu verhindern.

Instrumente

Optisch und akustisch gestaltet sich das Spiel – man entschuldige das Wortspiel – sehr steril. Die einzelnen Szenen werden mittels Standbildern dargestellt, Animationen gibt es nur spärlich. Die Darstellung ist recht statisch und nicht unbedingt fotorealistisch, aber sie erfüllt zumindest den Zweck. Außer ein paar unauffälligen Hintergrundmusikstücken und dem obligatorischen Piepen des EKGs wird auch den Ohren nicht viel mehr geboten.

Diagnose

Spielerisch hält sich der Spaß in Grenzen: Die acht Operationen sind die ersten paar Male ganz fordernd, aber bieten keinen dauerhaften Wiederspielwert. Und für einen echten Simulator ist alles zu stark vereinfacht. Aber wer sich grundsätzlich für Medizin interessiert und auf leicht verständliche Weise nachvollziehen möchte, was ein Arzt zum Beispiel bei einer Appendektomie eigentlich macht, lernt mithilfe des "Chirurgie-Simulator 2011" einiges dazu.

(27.10.2010)

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