Tales of Monkey Island

Tales of Monkey Island

(Daedalic Entertainment)

geschrieben von Uwe Schöler

 

 
Entwickler: Telltale Games
Publisher: Daedalic Entertainment
Genre: Adventure
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: Tales of Monkey Island
Preis: ca. 40 €
Altersfreigabe: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß §14 JuSchG

Während LeChuck, der elende Widersacher, zum Menschen wird, infiziert Guybrush die ganze Karibik mit einem Voodoo-Zauber, der Piraten in rigorose Piraten-Monster verwandelt. Verfolgt von einer notorischen Piratenjägerin und einem französischen Doktor, der glaubt, dass Threepwoods infizierte Hand das Geheimnis ewigen Lebens in sich trägt, schlägt sich Guybrush durch die sieben Meere, um an den legendären Seeschwamm zu kommen, der den Voodoo-Zauber aufheben kann. Zehn Jahre nach dem letzten Abenteuer um Elaine und LeChuck können Sie nun einen neuen humoristischen Streich von Guybrush Threepwood in fünf Akten erleben.

Mein Name ist Guybrush Threepwood - mächtiger Pirat

Im Allgemeinen ist es so gut wie aussichtslos, Zombiepiraten zu besiegen. Zumindest ist es Guybrush bis jetzt noch nicht gelungen. So ist es nicht verwunderlich, dass der Protagonist zu ausgefallenen Mitteln greift, um seinen Erzfeind LeChuck mit einem Voodoo-Zauber zu vernichten. Unerfreulicherweise klappt nicht alles wie gewünscht und Guybrush nutzt Rum anstelle von Bier. Und wie sollte es anders sein, gibt es einen riesigen Knall, das Schiff explodiert und der Schwarm aller Frauen, wortgewandter Fechter und zugleich furchtloseste Kapitän aller Meere findet sich an einen fremden Sandstrand angespült wieder.

Wer den Beginn dieser aberwitzigen Eskapaden des mächtigen Piraten miterlebt hat, wird inzwischen staunen, welche grafische Veränderung der aktuelle Titel erfahren hat. In den insgesamt fünf Akten "Launch oft he Screaming Narwhal", "The Siege of Spinner Cay", "Lair oft the Leviathan", "The Trial and Execution of Guybrush Threepwood" und "Rise of the Pirate God" erleben Sie gewohnt spannende Unterhaltung, wieder viel Humor und geniale Dialoge in einem bunten Karibik-Abenteuer. Die ausnahmslos logischen Kombinationsrätsel bestechen dabei wieder mit absoluter Funktionsgarantie. Sie kommen also erst weiter, wenn Sie die einzelnen Aufgaben erfolgreich gemeistert haben. Im Vergleich zu anderen Adventures können Sie hier nichts falsch machen, was Sie vielleicht sonst erst nach weiteren zehn Spielstunden bemerken.

Fortsetzung folgt ...

Der erste Akt "Launch of the Screaming Narwhal" spielt fast hauptsächlich auf der Insel Flotsom, die mit eigenmächtigen Wetterphänomenen zu kämpfen hat. So weht der Wind ausschließlich landeinwärts, was ein Entkommen unmöglich macht. Wäre da nicht Guybrush, der die Rätsel Schritt für Schritt löst und am Ende mit der "Screaming Narwhal" in See sticht. Bis es aber soweit ist, dürfen Sie sich als Reporter oder Versuchskaninchen versuchen oder den richtigen Pfad im Dschungel finden. Dabei gibt es neben vielen originellen Rätseln auch nervende Abschnitte, wenn Sie gerade mal im Dschungel falsch abgebogen sind und nochmals von vorne beginnen dürfen.

In "The Siege of Spinner Cay" treffen Sie wieder auf Elaine und natürlich LeChuck. Durch Ihren verunglückten Voodoo-Fluch ist bereits die halbe Karibik mit Pocken befallen und Ihre Aufgabe ist es, der Pocken Herr zu werden. Ihre liebste Elaine versucht inzwischen einen eskalierten Streit zwischen den Meermenschen und den Piraten zu schlichten, die nun endlich die drei Artefakte für sich beanspruchen wollen, um somit in den Besitz des Goldes zu gelangen. Sie machen sich nebenbei auch noch auf, der drei goldenen Artefakte habhaft zu werden, und Elaine hat inzwischen eigene Pläne, den Zwist zu schlichten.

Der dritte Akt entführt Sie in den Bauch einer Seekuh, wo Sie endlich den Entdecker Coronado De Cava finden und später auch noch seine durchgeknallte Crew. Guybrush ist die Piratenjägerin Morgan LeFley wieder auf den Fersen, die Sie kurzer Hand aus dem Verkehr ziehen. De Cava glaubt, dass Sie ihn mit der Voodoo-Lady hintergehen und somit müssen Sie mit einer Ehefrau aufwarten, die - wie sollte es anders sein - gerade nicht zur Stelle ist. Deswegen müssen sie nun LeFley überzeugen, sich als Ihre Ehefrau auszugeben. Im vierten Teil "The Trial and Execution of Guybrush Threepwood" kommen Sie wieder nach Flotsom-Island und werden an den dubiosen Doktor ausgeliefert. Wieder einmal mehr müssen Sie sich Ihrer Haut erwehren. Im letzten Akt treffen die beiden Piratenhelden zusammen, von denen nur einer siegreich sein kann, oder?

Wendemanöver

Während das Kombinieren der einzelnen Gegenstände oder das Untersuchen interessanter Orte mit der Maus ohne Probleme von der Hand geht, stellt Sie das Bewegen des Helden mitunter vor größere Herausforderungen. Anstelle mit einem normalen Point-and-Click-System zu arbeiten, müssen Sie die linke Maustaste gedrückt halten, bis um Guybrush ein Kreis mit einem Pfeil erscheint und Sie dann erst in die entsprechende Richtung laufen. Als Alternative können Sie natürlich die Pfeiltasten oder "W", "A", "S" und "D" nutzen. Drücken Sie dazu die Umschalttaste, ist der mächtige Pirat noch etwas schneller unterwegs. Allerdings ist nach jedem Bildwechsel der Lauf vorbei und Sie müssen Guybrush erneut entsprechend Beine machen.

Gut gelöst ist die Steuerung hingegen, wenn Sie die Komplettkarte sehen und einfach nur den gewünschten Zielpunkt anklicken. Ihr Charakter macht sich sofort auf den Weg und erreicht umgehend den Bestimmungsort. In einem Punkt hätten die Entwickler die Fortführung der Reihe noch weiter verbessern können: Eine Taste zum Hervorheben von Gegenständen fehlt, auch wenn sich viele Rätsel recht einfach lösen lassen. Von anfänglich simplen Knobeleien, wie dem Verzaubern des Schwertes, schraubt sich das Niveau langsam, aber sicher nach oben und es warten mitunter einige harte Nüsse, wie das Ausschalten der Windmaschine, die geknackt werden wollen. Ein guter Einfall der Entwickler ist der sprechende Papagei, mit dem Sie unterschiedliche Denksportaufgaben lösen.

Karibisches Flair

Grafisch haben die Entwickler viel umgesetzt, allerdings werden eingefleischte Fans der Monkey-Island-Reihe enttäuscht sein, denn Guybrush wirkt abgemagert. Der Gesamteindruck ist allerdings nach der langen Wartezeit dennoch absolut überzeugend, denn nicht nur die Zwischensequenzen, sondern auch die vielen humorvollen Dialoge lassen diesen Teil zu einer fulminanten und absolut witzigen Story werden. Manchmal streikt zwar die Grafik und quittiert dies mit einem Absturz des Programms, aber das steckt ein Fan einfach weg, denn die gesamte Geschichte steckt ja voller Lacher und die Rätsel bieten Kurzweil.

Musikalisch wird hier ebenfalls Bewährtes fortgesetzt und die Titelmelodie ist schnell wieder in den Ohren. Die deutsche Sprachausgabe passt zudem gut zum Gesichtsspiel der einzelnen Charaktere, was außerdem für Authentizität sorgt. Außerdem lassen sich die Untertitel einblenden, damit auch kein Witz an Ihnen vorbei geht.

 


Fazit

   "Tales of Monkey Island" ist eine witzige Fortführung der Abenteuerserie um den mächtigen Piraten Guybrush Threepwood und seinen elendigen Widersacher LeChuck. Eine geballte Ladung Witz und teils knifflige Rätsel machen diesen Teil zu einem ansehnlichen Nachfolger. Eingefleischten Fans wird sich die Frage zum Kauf des Titels nicht stellen. Alle anderen sollten ruhig einen Blick riskieren, denn die komplette Story ist ein idealer Zeitvertreib, wenn das Wetter einmal nicht mitspielt. (07.12.2010)


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