Heroes of the Pacific (Preview)

Heroes of the Pacific (Demo-Preview)

(Codemasters)

Geschrieben von Carlos Carvalho

Grundlage für das Preview ist die Demoversion vom 12.08.2005

 

In einer Zeit, wo der Markt mit immer realistischeren Flugsimulatoren übersättigt ist, die enorme Handbücher besitzen, sehnt man sich nach einem unkomplizierten Spiel, in dem man einfach fliegt und Feinde abschießt. Es steht jedem sowieso immer weniger Zeit zum Computerspielen zur Verfügung, also wozu drei Tage lang Flugunterricht bekommen, um das Starten und Landen von Flugzeugen zu erlernen? IR Gurus Interactive erkannte diese Marktlücke, die seit Crimson Skies und Secret Weapons over Normandy existiert. Weil Computerspieler nie genug vom Zweiten Weltkrieg bekommen, versetzen sie uns in Heroes of the Pacific wieder in die Zeiten von Pearl Harbor. Auf dem Sitz eines kleinen Kampfjägers muss man erkennen, dass man von einer wahrhaftig unendlichen Horde japanischer Flugmaschinen umzingelt ist.

Gameplay: "We've got Zeros inbound!"

Man findet sich in der ersten Mission in der Haut von Lt. Crowe wieder, eines Flugzeugpilot der US Air Force, der sich am falschen Tag am falschen Ort befindet. Am 7. Dezember 1941 sitzt Lt. Crowe kurz vor dem Start in seinem Flugzeug, als die ersten japanischen Zeros über Pearl Harbor gesichtet werden. Nur Crowe kann abheben bevor die Zeros ankommen und muss nun den Himmel von japanischen Flugzeugen säubern, damit die anderen flugbereiten Wildcats starten können. Die Hangars verteidigen, Torpedoflugzeuge abschießen, die Erdöltanks beschützen, einen Befehl nach dem anderen muss man befolgen, um den persönlichen Kampf um Pearl Harbor nicht zu verlieren: Der eigene Bruder ist Seefahrer auf einem der im Hafen von Pearl Harbor liegenden Schlachtschiffe, der USS Arizona. Doch als das Schlachtschiff zusammen mit über tausend Matrosen untergeht, bedeutet es das Ende dieses Kampfes und somit auch der ersten Mission dieser Demo. Aber der Krieg ist noch lange nicht zu Ende und in zwei weiteren Missionen dieser Demo werden die eigenen Kampfkünste benötigt. In dem Konflikt auf den Wake Inseln muss man das Flugzeug eines Admirals beschützen, bis dieser auf der USS Enterprise heil ankommt. Während der letzten Mission der Demo wird man an das nahende Ende des Krieges versetzt und kämpft sich zum japanischen Flugzeugträger Hiyo durch, um diesen endgültig zu versenken. In der Vollversion von Heroes of the Pacific sollen insgesamt 26 Missionen auf 10 Kriegszügen möglich sein.

In dieser Demo stehen vier Kampfflugzeuge zur Verfügung: die gut gepanzerte F4U Corsair, die zweimotorige P38F Lightning, die kampfstarke MK.II Tempest und schließlich die schnelle F8F Bearcat. Die Endfassung des Spiels soll über 35 Flugzeugtypen beinhalten, inklusive der kompletten Palette amerikanischer und japanischer II.-Weltkriegsflugzeuge. Die Flugzeuge unterscheiden sich natürlich in der Ausstattung, der Geschwindigkeit und der Manövrierfähigkeit voneinander. Doch wer erwartet eine Cockpitansicht zu bekommen, wird eines Besseren belehrt. Denn Heroes of the Pacific ist kein Flugsimulator, sondern ein perfekt umgesetzter Arcade-Shooter. Man beobachtet das Flugzeug von hinten und steuert es dann ins Kriegsgeschehen. Man kann zwar nachträglich durch Drücken der [V]-Taste auf eine Cockpitansicht wechseln, was aber die Übersicht verkleinert. Ein Fadenkreuz findet man meistens in der Mitte des Bildschirms, das sich dann rot färbt, wenn man eine gute Trefferwahrscheinlichkeit hat.

Bedienung: "Shake your tail!"

Wie schon erwähnt, ist Heroes of the Pacific kein Flugsimulator. Es gibt keine zehn Tasten, um die Flaps zu senken; man braucht keine drei unterschiedlichen Tastenkombinationen, um die Räder zu heben und ganz sicher muss man keine Passagiere warnen, sie sollen doch bitte ihre Tische hochstellen und die Gürtel festziehen. Mehr als die Links-Rechts-Vorne-Hinten-Knöpfe sind nicht nötig, zusammen mit einem Geschwindigkeitsregler und, natürlich, einer Feuertaste. Verwendet man die Maus, so braucht man nur die Tastatur, um die Geschwindigkeit zu regeln und mit modernen Joysticks kann man sogar Maus und Tastatur wegpacken: Alles was man braucht, ist bereits durch den Steuerknüppel vorhanden. Die Flugzeuge besitzen alle eine Primär- und eine Sekundärbewaffnung, die sich, im Falle der Maus, entsprechend mit linker und rechter Maustaste abschießen lässt. Die Primärwaffe besteht in der Demo immer aus den Maschinengewehren der Kampfflugzeuge, die Sekundärwaffen aus Raketen oder Bomben, die man zur Zerstörung von Schiffen abwerfen kann. Über Munitionsmangel braucht man sich nicht den Kopf zu zerbrechen, die Maschinengewehre laufen nur heiß, Raketen und Bomben sind nach kurzer Zeit wieder einsatzbereit.

Die Steuerung der Flugzeuge ist sehr unkompliziert gehalten und ohne jegliche Vorbereitung schnell erlernbar. Neben dem klassischen Arcade-Modus wird für die Steuerung ein Pro-Modus angeboten, für Spieler, die ihre Flugmaschinen präziser steuern wollen. Dies ist besonders im Multiplayer-Modus des Spiels begehrt, denn man tritt nicht mehr gegen hirnlose, computergesteuerte Flugmaschinen an, sondern gegen menschliche Gegner. Sowohl in der PC-Version, als auch in den PS2- und Xbox-Versionen ist es möglich, Schlachten mit bis zu acht Spielern durchzuführen. Die üblichen Modi sind verfügbar, also Deathmatch, Team-Deathmatch und Capture the Flag. Zusätzlich kann man im Carrier-Modus gegeneinander antreten, wobei man als Ziel das Versenken des gegnerischen Flugzeugträgers hat.

Grafik: "The skys are swarming with Japs"

Das Spiel ist komplett im Retro-Stil gehalten. Fotos, Poster, Comichefte und Broschüren im 40er-Jahrestil findet man überall in den Menus des Spiels. Das Spiel selbst hat eine detaillierte Grafik mit komplexen Wolken, in denen man beim Durchflug kaum die eigene Nase erkennen kann und - bei höheren Auflösungen - sehr detaillierten Objekten. Bis zu 150 Flugzeuge werden auf einmal angezeigt, jedes mit einer eigenen künstlichen Intelligenz unter Berücksichtigung der Spielphysik. Explosionen schütteln den Spieler durch, Schüsse sind vor der eigenen Flugzeugnase zu sehen und, wird man selber getroffen, sieht man Einschüsse und Blutspritzer auf der Scheibe. Die Atmosphäre des Spiels wird unglaublich gut rübergebracht und man fühlt sich, völlig vergleichbar mit der Normandieinvasion bei Medal of Honor, in der Zeit zurück versetzt.

Sound: "Woohoo! I just bagged me a Jap"

Ebenfalls wichtig für die Atmosphäre sind die Geräusche von Motoren, vorbeifliegenden Flugzeugen, vorbeizischenden Schüssen und stationären Kanonen. Bemerkt man nicht nur an dem Zittern des Flugzeuges, sondern auch an den Geräuschen links und rechts, dass man gerade an einem Zerstörer vorbeifliegt, wird man schon leicht nervös und versucht so schnell wie möglich, Distanz zu gewinnen. Die Anmerkungen der anderen Piloten sind teilweise für die Geschichte wichtig, also richtige Gespräche zwischen Piloten, aber man hört auch reine Spaßsprüche, Warnungen und sonstige Meldungen, die man auf einem Schlachtfeld erwarten würde. Die Hintergrundmusik ist nicht aufdringlich und bringt noch etwas mehr Spannung ins Spiel, insbesondere, wenn gerade zwei Geschwader aufeinander zu fliegen, bevor der erste Schuss abgeschossen worden ist.

Fazit: "Great flying, Sir."

Heroes of the Pacific glänzt durch seine Einfachheit. Es ist ein unkompliziertes Spiel mit guter Grafik, spannender und realistischer Atmosphäre und einfach gehaltener Steuerung. Spielt man die Demo, so wünscht man sich so bald wie möglich die Vollversion in den Händen zu halten, egal ob man Flugsimulatoren mag oder nicht. Heroes of the Pacific wird für PC, PS2 und Xbox verfügbar sein. Man hat nur die Sorge, dass die versprochenen 26 Missionen nicht ausreichend sein könnten. Kein Wunder, dass Codemasters dieses Spiel als Publisher verlegt, sie haben ausreichend Erfahrung mit solchen Kultspielen und sind für die Worms Reihe mehr als bekannt. Heroes of the Pacific ist ein Spiel, das man sich Ende September unbedingt kaufen muss.

(30.08.2005)

Entwickler: IR Gurus Interactive
Publisher: Codemasters
Genre: Arcade-Shooter
Releasedate: 23. September 2005
Preis: vermutlich ca. 40 €
Homepage: Heroes of the Pacific
Altersfreigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG

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Fazit

: "Great flying, Sir."


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