Mortal Kombat (Xbox 360 und PlayStation 3) (Preview)

Mortal Kombat (Xbox 360 und PlayStation 3) (Preview)

(Warner Bros.)

geschrieben von Oliver Domke

 

Die bei Fans rabiater Beat'em-Ups und der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien gleichermaßen bekannte Kampfspielserie "Mortal Kombat" ist zurück. Wir hatten auf der gamescom in Köln die Gelegenheit, uns den mittlerweile neunten Teil der Reihe anzusehen.

Back to the Roots

Mit dem neuen "Mortal Kombat" will Entwickler NetherRealm Studios einen regelrechten Neustart der Serie liefern. Das Spiel erinnert in Bezug auf Artdesign und Präsentation an die ersten drei "Mortal Kombat"-Games – und spielt sich auch so. Die Kämpfe werden wie früher in der zweiten Dimension ausgetragen, während die Umgebungen in feinstem 3D dargestellt sind. "3D" steht in diesem Fall nicht nur für einen hübschen Tiefeneffekt (die PS3-Version unterstützt übrigens stereoskopisches 3D), sondern auch für "Details, Details und noch mehr Details": Die Beleuchtungseffekte in den Arenen sehen in der jetzigen Version schon richtig gut aus, die Rüstungen der Charaktere glänzen, Umhänge flattern im Wind und der gezeigte Wüstenlevel (bekannt aus "Mortal Kombat 2") weiß mit einem feinkörnigen Sandsturm zu begeistern.

Kämpferriege, Austragungsorte und Gameplay ergeben zusammen praktisch ein "Best of" der Reihe, dennoch bietet "Mortal Kombat" eine ganze Menge Neuerungen. So soll die neunte Auflage nicht nur das bisher schnellste "Mortal Kombat" werden, sondern auch taktischer als seine Vorgänger. Es werden erstmals in der Geschichte der Reihe auch Tag-Team-Kämpfe möglich sein; jeder Spieler übernimmt zwei Kämpfer, zwischen denen er beliebig wechseln kann. Der Tausch kann dabei auf zweierlei Weise durchgeführt werden: Entweder tritt der inaktive Recke nur für eine kurze unterstützende Attacke in Erscheinung oder er schlägt in einem sehr offensiv ausgelegten Wechsel mit seinem Partner ab.

Außerdem besitzt nun jeder Spieler am unteren Bildschirmrand eine Energieleiste, die sich während der Prügelei auflädt, wobei ein defensives Verhalten effektiver ist als ein Angriff. Diese Anzeige ist in etwas veränderter Form bereits aus "Mortal Kombat vs. DC Universe", dem Vorgänger im Geiste, bekannt. Sie soll verhindern, dass Combo-Meister ihre weniger begabten Widersacher ohne Gegenwehr in die Ecke drängen können. Wenn eines der drei Segmente der Leiste gefüllt ist, kann ein Projektil auf den Gegner geschossen werden; zwei Einheiten hingegen ermöglichen den ebenfalls aus dem "DC Universe"-Mash-Up bekannten Combo-Breaker, mit dem man sich sofort aus der gegnerischen Attacke befreien kann.

Spieler, die ihre Leiste vollständig auffüllen, dürfen sich auf Knopfdruck ein ganz besonderes Schmankerl gönnen: den brandneuen X-Ray-Move. Wird dieser ausgelöst, führt der Kämpfer eine besonders starke Attacke aus, die den Feind rund 30% seiner Lebensenergie kostet. Um das Ganze dem Namen angemessen zu präsentieren, zoomt die Kamera dabei auf den gegnerischen Körper und schaltet auf den Röntgenblick um. So hört man nicht nur den Schmerzensschrei des Gepeinigten, sondern sieht auch im Vollbild, wie die malträtierten Knochen zerbrechen. Zu Recht werden die Röntgenschläge von den Entwicklern auch "Mini Fatalities" genannt.

Finish him!

Apropos Fatalities: Nach der Weichspüler-Prügelei gegen die "DC"-Helden und -Schurken darf in Outworld und dem Erdenreich nun wieder ordentlich geblutet werden. Jeder Kämpfer hat nicht nur ein eigens erstelltes Animationsset, sondern auch ein Charaktermodell, das sich laut der Entwickler in bis zu zwölf Teile stückeln lässt – das ermöglicht eine Menge kreative Finishing Moves, durch die "Mortal Kombat" bekannt geworden ist. Bereits in der gamescom-Demo wurden die Kämpfer reihenweise (und bisweilen sehr blutig) geköpft, zerhackt, halbiert, zerquetscht, in Säure aufgelöst und zum Platzen gebracht. Neben neuen Tötungssequenzen sind auch hier wieder einige Klassiker mit an Bord, beispielsweise Sub-Zeros beliebter Wirbelsäulen-Entreißer. Selbstverständlich sind auch diesmal wieder "Umgebungs-Kills", wie der Pitfall-Fatality aus "Mortal Kombat 2", möglich.

Auch derjenige, der den Kampf überlebt, wird den Ring wohl nicht völlig unverletzt verlassen. Jeder Treffer, den ein Charakter einstecken muss, macht sich an seinem Körper bemerkbar. Bereits während der Auseinandersetzung zeigen sich klaffende Wunden am Oberkörper und den Extremitäten; die "Schadensmodelle" geizen nicht mit Schnitten und Blut. In Bezug auf eine ungekürzte Veröffentlichung des Spiels in Deutschland geben sich Entwickler und Publisher zwar recht optimistisch, nachdem was wir bisher gesehen haben, glauben wir aber nicht, dass es der Titel unbeschadet in die hiesigen Händlerregale schafft – auch, wenn wir uns das wünschen würden; schließlich ist der deutlich überzogene Gewaltgrad das Markenzeichen der Serie.

Shao Khans Märchenstunde

"Mortal Kombat 9" will nicht nur mit blutigen Tötungsmanövern punkten, sondern auch erstmal eine ausgedehnte Hintergrundgeschichte bieten. Die Entwickler entwickeln eine tief gehende und spannende Story, die eine alternative Handlung zu den ersten drei "Mortal Kombats" erzählen soll. Dass die Geschichte einen großen Stellenwert einnimmt, zeigt sich auch dadurch, dass insgesamt etwa zweieinhalb Stunden Filmmaterial für Zwischensequenzen produziert wurde.

 

  

Fazit

Nach dem etwas handzahmen "Mortal Kombat vs. DC Universe" (Test auf DLH.Net) scheint der neunte Serienteil ein wahres Fest für Fans zu werden. Gameplay, Technik und natürlich auch die Fatalities hinterlassen bereits einen sehr guten Eindruck. Wenn es die Entwickler schaffen, eine spannende Story zu erzählen und einen motivierenden Mehrspielermodus (Online-Kämpfe!) einzubauen, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen – vorausgesetzt, das durchweg sehr rabiate Spiel schafft es in ungekürzter Form nach Deutschland.

(08.09.2010)

Entwickler: NetherRealm Studios
Publisher: Warner Bros.
Genre: Beat ’em Up
Releasedate: Frühjahr 2011
Homepage: Mortal Kombat
Preis: noch nicht bekannt

Fazit

   Nach dem etwas handzahmen "Mortal Kombat vs. DC Universe" (Test auf DLH.Net) scheint der neunte Serienteil ein wahres Fest für Fans zu werden. Gameplay, Technik und natürlich auch die Fatalities hinterlassen bereits einen sehr guten Eindruck. Wenn es die Entwickler schaffen, eine spannende Story zu erzählen und einen motivierenden Mehrspielermodus (Online-Kämpfe!) einzubauen, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen – vorausgesetzt, das durchweg sehr rabiate Spiel schafft es in ungekürzter Form nach Deutschland. (08.09.2010)


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