Free Realms (Preview)

Free Realms (Preview)

(Sony Online Entertainment)

geschrieben von Sarah Friedl

Grundlage für dieses Preview: Betaversion 1.67

 

Endlich ist es soweit, die Betaversion von "Free Realms", dem angeblich ersten Free-MMO, das speziell für Kinder als Zielgruppe ausgelegt ist, ist online gegangen. Sony Online Entertainment (SOE) hat sich mächtig ins Zeug gelegt, um eine fantasievolle, umfangreiche und freie Online-Welt für Kinder, jung gebliebene, aber auch für Erwachsene zu schaffen. Ob ihnen dies gelungen ist, wie kostenlos das Spiel wirklich ist und ob es tatsächlich für Kinder geeignet ist, erfahrt ihr im folgenden Preview.

Story

"Free Realms" ist keines der Spiele, das sich einer großen Hintergrundgeschichte bedient. Es ist eher so, dass den Spielern jede Möglichkeit offen steht, seinen Charakter komplett selbst zu formen und seine eigene Geschichte zu schaffen. Abgesehen davon, ist mit jedem Kampf, jeder Quest und beinahe jedem Minigame eine kleine Geschichte verbunden, die zwar nicht zusammen zu einem großen Netz gestrickt werden können, aber für sich selbst genug Inhalt bieten, um sich für kleine Events einen Hintergrund aufzubauen.

Gameplay

Das Spielprinzip von "Free Realms" ist einfach gestrickt und somit perfekt für die Bedienung durch Kinder. Dies fängt bereits bei der Charaktererstellung an, welche auf der Internetseite stattfindet. Nach der Account-Erstellung kommt man auf den Charakterbildschirm und kann zwischen zwei Rassen - Menschen oder Feen - und natürlich ob man Mädchen oder Junge sein will, entscheiden. Für die Gestaltung des Online-Ichs stehen einige Individualisierungsmöglichkeiten zur Verfügung, allerdings auch nicht zu viele. Prinzipiell ist alles vorgegeben; drei verschiedene Gesichtsformen, Haarfarben, Frisuren und dergleichen. Erfreulich ist allerdings, dass man auch die Kleidung, Make-up (oder Gesichtsbemalung) und im Falle von Feen auch viele verschiedene Flügel des Charakters einstellen kann. Um dem Spieler bei der Namensfindung etwas zu helfen, stellt SOE einen umfangreichen Namensgenerator zur Verfügung. Hier ist es, wie üblich, möglich, sich seinen eigenen Namen auszudenken und einzugeben, jedoch kann man auch aus einer vorgegebenen Reihe von Namensvorschlägen seinen Vor- und Nachnamen zusammen basteln. Entscheidet man sich allerdings doch dazu, einen eigenen Namen zu entwerfen, so muss dieser erst von SOE-Mitarbeitern speziell genehmigt werden; eine der vielen Maßnahmen, um die unschuldigen Kleinen vor schlechten Einflüssen zu schützen.

Wie bereits erwähnt, finden Download und Charaktererstellung über die Homepage des Spiels statt. Doch nicht nur das, denn prinzipiell läuft alles über das Internetportal. Hier sind alle erstellten Charaktere einsehbar, was diese bereits erspielt haben, Leaderboards (welche im Grunde eine simple Bestenliste des Spiels darstellen und nur mit einem bezahlten Account zugänglich sind) und das Eltern-Kontroll-System natürlich. Aber auch der Spieleinstieg erfolgt über die Homepage. Zusätzlich ist die Website der Mittelpunkt von Kommunikation zwischen den Spielern außerhalb von "Free Realms" und man kann selbst erstellte Screenshots online stellen, um seinen Freunden das Lieblingsoutfit zu zeigen wie auch Orte, die man entdeckt hat. Was SOE sehr hübsch an der Homepage gemacht hat, sind die einzeln erklärten Kategorien, wobei jede davon mit einem kleinen erläuternden Video versehen ist.

Da sich das Spiel noch in der Beta-Phase befindet, erscheint es logisch, dass noch keine deutsche Übersetzung vorhanden ist. Das Spiel existiert derzeit nur auf Englisch, sowohl bei der Installation, auf der gesamten Webseite, als auch im Spiel selbst. Hier bleibt nur zu hoffen, dass all das bald übersetzt wird, denn kaum ein 13-jähriges Kind wird in der Lage sein, das fortgeschrittene Englisch des Spiels zu verstehen und sich somit zurecht zu finden.

Der erste Einstieg in die Welt von "Free Realms" ist einfach gestaltet. So kann man ein ausführliches Tutorial absolvieren, in welchem dem Spieler das Kommunizieren, Kämpfen und die Minigames erklärt werden. Verlässt man diese Einführung anschließend, findet man sich in einer bunten und sehr belebten Welt wieder und wird via der ersten Quest von einem NPC zum anderen geschickt, wodurch man schnell und einfach die erste Stadt und auch die Möglichkeiten des Spiels kennenlernt. Auch wird man gleich zu Anfang einige der verfügbaren Berufe erlernen, andere muss man jedoch selbst finden, aber dazu später mehr. Alles in allem kann man sich in bisher acht verfügbaren Regionen voll und ganz austoben. Um dem Spieler genau das zu erleichtern, wurden auf der Karte und der Minimap, die stets eingeblendet ist, einige hilfreiche Pünktchen eingefügt, welche durch verschiedene Farben Minispiele, Kämpfe, Händler und Quests anzeigen. Außerdem wird dem Spieler dort durch eine Spur von Füßen immer der korrekte Weg zum nächsten Ansprechpartner der ausgewählten Quest angezeigt. Man sollte jedoch immer einen guten Überblick über seine Aufträge behalten, da es ohne bezahltes Abonnement nicht möglich ist, mehr als zehn Quests gleichzeitig anzunehmen.

Ein kleiner Nachteil bei "Free Realms" ist wohl, dass das Spiel permanent Daten herunterlädt. Dazu wird während des Spiels am oberen Bildschirmrand angezeigt, wie viel gerade heruntergeladen werden muss. Öfters kommt es dadurch leider zu Verzögerungen, wenn größere Datenmengen geladen werden müssen. Mit einer halbwegs tüchtigen Internetverbindung sollte dieses Problemchen jedoch ausgeglichen werden können.

Minigames

Ein wichtiger Bestandteil von "Free Realms" sind die Minispiele. Zum ersten Mal trifft man darauf in Verbindung mit dem Sammeln und anschließendem Kochen von Rohstoffen. Hierfür sind in der ganzen Welt kleine Heustapel platziert, welche man ganz einfach anklickt, woraufhin ein Minispiel gestartet wird. Hier geht es darum, die unten aufgelisteten Ressourcen zu sammeln, bevor die Zeit abläuft und zwar in der typischen 3-Match-Methode: Man muss mindestens drei gleiche Symbole aneinandergereiht verbinden, je mehr, desto besser. Das Spielchen ist abgeschlossen, sobald die Zeit abgelaufen ist. Im späteren Spielverlauf wird es hier möglich, auch bei geringerem Schwierigkeitsgrad (welcher natürlich nicht immer gleich ist, sondern bis zu drei Stufen hinauf steigen kann) neue Sekundärziele neben dem eigentlichen Sammeln zu erlangen. Diese gestalten sich etwas schwerer, müssen jedoch nicht geschafft werden.

Nach dem Sammeln geht es weiter an den Herd. Jeder, der einen Nintendo DS und ein entsprechendes Kochspiel zu Hause hat, wird hiermit sicherlich bestens klarkommen. Denn hier geht es darum, so schnell wie möglich die Maustaste zu drücken, um Blätter klein zu schneiden, eine hüpfende Fleischkeule zu erschlagen, genau richtig viel Soße in kürzester Zeit in einen Topf zu füllen und die richtigen Zutaten in den Topf zu werfen. Das ist jedoch nur eine von vielen Varianten, denn jedes Rezept unterscheidet sich von allen anderen, was nette Abwechslung bietet.

Auch andere Berufe sind mit Minispielen verbunden, wie zum Beispiel der Briefträger. Hier gilt es, verlorene Päckchen einzusammeln, Briefkästen abzuklappern oder die Post aus der Entfernung hinein zu werfen, bevor die Zeit abläuft. Ist diese beim Kochen und Ressourcen sammeln noch etwas großzügiger, wird sie hier schon knapper: schnelles Laufen und Augen offen halten sind wichtig, um die Aufgaben erfolgreich zu erledigen.

Berufe

In "Free Realms" gibt es 15 verschiedene Berufe, die der Spieler alle mehr oder weniger gleichzeitig ausüben kann. Beispiele hierfür sind Kämpfer, Koch, Ninja, Demolition-Derby-Fahrer, Haustier-Trainer usw. Um einen Beruf zu erlenen, gilt es ganz einfach, den entsprechenden NPC zu finden und die erste Aufgabe von eben diesem zu erledigen. Bekommt man keine Aufträge mehr, muss man leider etwas stupide von selbst den Level vorantreiben. Doch sollte hier bereits erwähnt werden, dass fünf Berufe nur mit einer voll bezahlten Mitgliedschaft erlernbar sind. So zum Beispiel der Ninja oder der Magier. Dies ist etwas schade, aber es gibt ja noch genug andere Berufe. Abgesehen davon ist leider auch der Haustier-Trainer etwas beschränkt. Für diesen ist es nämlich notwendig, Tiere zu trainieren, um mit dem Level voranzukommen. Dies scheint jedoch nur wirklich dann möglich, wenn man sich eines der liebreizenden Wuscheltierchen kauft und zwar für Bares. Das ist jedoch leicht zu verschmerzen, da dem Spieler bei Spielbeginn 2500 Station Cash-Punkte im Item Shop zur Verfügung gestellt werden, wofür man sich zumindest ein dauerhaftes Haustierchen kaufen kann. Und darüber sollte man durchaus gründlich nachdenken, denn gerade der Haustier-Trainer ist eine putzige und auch Spaß bringende Klasse. Für jede Klasse gibt es natürlich ein spezielles Outfit, welches bei jedem Level-Up aktualisiert wird. Jedoch kann man diese Kleidung nicht tragen, wie man will. Sie ist nämlich an den aktuell ausgewählten Beruf gebunden, welcher über das Berufe-Menü per Klick geändert werden kann.

Kämpfe

Das Kämpfen in "Free Realms" ist durchaus anders, als in sämtlichen bekannten MMORPGS. Es gibt zwei Kampfklassen, den simplen Nahkämpfer und den Magier, welcher leider nur bei einer voll bezahlen Mitgliedschaft gespielt werden kann. Natürlich ist bei Auseinandersetzungen kein Blut zu sehen und kein Spieler kann richtig sterben. Ist das Ende des Lebensbalkens erreicht, wird man "ausgeknockt", also ohnmächtig. Dreimal kann dies maximal in einer Instanz passieren, danach wird man hinausgeworfen und muss von vorn anfangen. Apropos Instanz: Kein Kampf findet in "Free Realms" jemals in der eigentlichen Welt statt. Selbst "frei" herumlaufende Gegner greifen den Spieler nicht selbst an, sondern müssen angeklickt werden und befördern den oder die Kombattanten in eine eigene Instanz, also eine eigene Zone für den Kampf. Von daher besteht keine Gefahr, dass Spieler in der eigentlichen Welt angegriffen oder gar sterben können, wobei Sterben sowieso keine Option ist. Der Nahkampf ist sehr einfach gestaltet: Am unteren Bildschirmrand hat man eine Leiste, in der automatisch Fähigkeiten sowie Heiltränke und dergleichen abgelegt werden. Neue Fertigkeiten erscheinen dort sofort und es ist möglich, solche mit Hilfe von Sternen, einem Nebenprodukt von Quests, aufzuwerten. Außerdem ist es möglich, sich mit anderen Spielern zu duellieren.

Eltern-Kontroll-System

Um es Eltern zu ermöglichen, über die Internet-Aktivitäten ihrer Kinder einen besseren Überblick und auch Zugriff zu haben, ist auf der Homepage von "Free Realms" erstens ein ausführliches FAQ für Eltern zugänglich und zweitens ein eigener Bereich für eben diese, welcher mit einem separaten Passwort vor den lieben Kleinen verschlossen werden kann. Hier wird den Erziehungsberechtigten ermöglicht, einzustellen, zu welchen Features ihre Kinder Zugang haben. So kann man ihnen dort zum Beispiel den Zugriff auf die Foren verwehren. SOE plant außerdem, eine weitere Funktion einzubauen, mit welcher Eltern anhand eines Kalenders einstellen können, an welchen Tagen und zu welchen Uhrzeiten ihre Liebsten auf den Account Zugriff haben und somit auch, wann sie spielen können.

Station Cash und Mitgliedschaft

Natürlich bleibt auch in "Free Realms" das Erwerben von Items durch echtes Geld nicht aus. Dummerweise hat SOE das Ziel der "Free-to-Play"-MMOs etwas verfehlt, denn so gratis ist das Spiel gar nicht. Wie im Genre üblich, ist ein Item-Shop namens Station Cash im Spiel integriert, welcher Kleidung für den Charakter, Haustiere und diverse andere Gegenstände anbietet. Entsprechend hoch sind daher auch die Preise bei Händlern, die Gegenstände für Ingame-Geld anbieten. Zu dem bekannten Konzept der erweiterten Inhalte durch den Item-Shop fügt der Entwickler bei "Free Realms" auch noch das Konzept der beschränkten Ingame-Inhalte hinzu. Ohne bezahlte Mitgliedschaft (welche bei keinem der bekannteren Free-to-Play-MMOs auch nur angeboten wird) hat man so zum Beispiel keinen Zugriff auf fünf zusätzliche Berufe, diverse Quests, Kleidungen und vieles mehr, das zum Teil schon im Text erwähnt wurde. Ebenfalls etwas arm ist die begrenzte Spielbarkeit der Charaktere; leider ist es mit einem kostenlosen Account nicht möglich, mehr als nur einen Charakter zu erstellen.

Grafik & Sound

Die grafische Umsetzung von "Free Realms" erinnert stark an "World of Warcraft", denn sie ist nicht minder bunt und technisch auch nicht besonders anspruchsvoll. Dennoch passt sie perfekt zum Spiel und steuert einiges zur Atmosphäre des Ganzen bei. Auch die Tatsache, dass alles sehr farbenfroh und auch enorm abwechslungsreich gestaltet ist, lässt darüber hinweg sehen, dass man hier kein grafisches Meisterwerk vor sich hat. Die Gestaltung der verschiedenen Regionen geht von der friedlichen Waldlandschaft über eklig düstere Sümpfe, bis hin zu liebevoll gestalteten Schnee- und Strandlandschaften. Auch der Sound ist mit seinen, an "Die Sims" erinnernden Klängen, gut gewählt und beinahe immer vorhanden.

 

Minimale Systemanforderungen:

- Microsoft Windows XP/Vista

- Intel Pentium IV oder besser

- 512 MB RAM

- Grafikkarte mit Vertex-Shader 1.1 oder besser

- Breitband-Internetverbindung

- Microsoft Windows XP/Vista

- Intel Pentium IV oder besser

- 1 GB RAM

- GeForce 6 oder besser

- Breitband-Internetverbindung

Entwickler: SOE San Diego
Publisher: Sony Online Entertainment
Genre: Free-to-Play-MMO
Releasedate: Bereits spielbar (offene Betaphase)
Homepage: Free Realms
Preis: Kostenlos spielbar oder 4,99 € pro Monat, evt. Zusatzkosten durch Item-Shop
Altersfreigabe: Noch nicht geprüft; der zum Spiel gehörende Trailer wurde mit "Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG" eingestuft.

Fazit

   "Free Realms" wird zwar seinem Genre als Free-to-play-MMO nicht ganz gerecht, doch bin ich der Meinung, dass es sich durchaus auszahlt, das Spiel selbst mit einer bezahlten Mitgliedschaft zu genießen. Für Kinder ist es ideal, vor allem für solche, die ihre Freizeit gerne am PC verbringen und sich sonst lieber in brutalere Spiele stürzen würden. Vor allem für den Einstieg in die Welt der MMOs eignet sich "Free Realms" prächtig, und auch die Tatsache, dass die Eltern die volle Kontrolle über das Treiben ihrer Kinder im Spiel haben, spricht absolut dafür, sich einen Account anzulegen und in die Online-Welt einzutauchen. (15.05.2009)


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