Master & Dynamic: MG20

Wireless Gaming Headset

MG20

Ein gutes Headset muss nicht immer teuer sein, oft kommt es darauf an, wofür man es verwendet, jedoch sind teurere Headsets oft Klanglich besser und halten mehr aus, doch wie schlägt sich das Master & Dynamic: MG20, das mit einem UPE (unverbindliche Preisempfehlung) von 499€ kommt? Das möchte ich euch in meiner Review gerne erzählen, hierfür habe ich ein Testprodukt erhalten, das ich wieder zurück senden muss. Vielen Dank für das ermöglichen dieser Rezension.

Hochwertige Materialien und Komfort

Bei einem stolzen Preis von knapp 500€ sollte das Headset definitiv Hochwertig sein und da macht Master & Dynamic mit dem „MG20“ kaum etwas falsch. Das geht schon beim Auspacken los, eine stabile Box die sich wie ein Buch öffnen lässt, hält das Headset und alle Kabel sowie das Mikrofon, welches separat angesteckt werden kann, gut und geschützt, so dass auch während eines Transports nichts beschädigt werden kann, zudem lässt sich das Headset wunderbar wieder verstauen. Die Ohrpolster sind aus Lammleder, der Bezug der Bügelpolsterung aus dem Mikrofaserstoff Alcantara. Die Gehäuse der Ohrhörer sind aus Magnesium, die beweglichen Teile bestehen aus Metall. Dadurch lassen sich die Ohrmuscheln einfach abnehmen und wieder einsetzen, das ist vor allem praktisch, wenn man sie putzen möchte. Das Mikrofon hingegen dürfte aus Plastik bestehen und passt leider farblich nicht ganz zum Headset, was man in der Preisklasse schon erwarten kann. Der Komfort ist angenehm, trotz der recht dünnen Bügelpolsterung drückt nichts am Kopf und es eignet sich auch hervorragend für lange Spielsitzungen, mit etwas unter 350 Gramm wiegt es auch nicht sonderlich viel, sitzt aber ohne wackeln und bleibt auch bei Headbanging in Position. Als Brillenträger ist der Tragekomfort ebenfalls sehr gut, da die Brillenbügel nicht drücken. Der platz für die Ohren passte bei mir sehr gut, ich kann mir allerdings vorstellen, dass für Männer oder Menschen mit größeren Ohren der Platz doch etwas eng ausfallen könnte, zumindest sind sie kleiner als bei anderen Over-Ear-Gaming-Headsets (EPOS, Sony, MS usw.). Durch die Bewegung der Ohrhörer in alle Achsen und der stufenlosen Längenverstellung lässt sich das Headset ganz einfach seinen bedürfen nach anpassen, oder gut verstauen oder abstellen.

Dämpfung und Mikrofon

Der größte Kritikpunkt beim Test war die Geräuschdämpfung des MG20, denn die ist trotz recht dicker Ohrpolster kaum vorhanden, so bekommt man sehr viel von der „Außenwelt“ mit und muss die Lautstärke am Headset lauter stellen als man vielleicht möchte, das ist vor allem bei Meetings nervig. Das Headset kommt also mit keiner aktive Geräuschunterdrückung, was ich schon sehr traurig für die Preisklasse finde. Dafür ist das Doppel-Mikrofon ganz praktisch, abgesehen vom separaten Mikrofon, welches jederzeit an und ab gesteckt werden kann, verfügt das MG20 noch über interne Mikrofone. Dieses Mikrofon ist immer automatisch aktiviert, wenn das separate Mikrofon nicht eingesteckt ist. Das interne Mikrofone wird auch am PC erkannt bspw. über Discord oder am Mobile.

Verbindung und Multi-Pairing

Ich habe das Headset mit sämtlichen Verbindungen getestet, mit und ohne USB Dongle via Bluetooth, via mitgeliefertem Kabel und mit einem Adapter. Der USB Dongle lohnt sich vor allem an der PS5, wenn sie etwas weiter weg steht, in meinem Fall ca. 3m. Jedoch muss ich zugeben, hatte ich weder ohne noch mit Dongle eine ständig stabile Verbindung, es kam hin und wieder zu kurzen Abbrüchen auf allen getesteten Geräten. Via Kabel war dies kein Problem, hier lief es immer Stabil, auch mit Nutzung von Adaptern. Dafür funktionierte das Multi-Pairing nahtlos. Man kann zwei Geräte gleichzeitig mit dem Headset betreiben, praktisch vor allem wenn man am ePiano mit dem Tablet arbeitet. Man hört abwechselnd oder gleichzeitig die Töne, das funktioniert auch zwischen PC und PS5 oder der Stereoanlage einwandfrei. Allerdings nur via Bluetooth und Dongle. Ist das Headset mit Kabel verbunden, funktioniert kein Bluetooth mehr und somit auch kein Multi-Pairing.  Wer also ein ePiano ohne Bluetooth hat, kann das Headset mit Adapter zwar anschließen, aber nicht gleichzeitig zusammen mit dem Mobile oder dem Tablet benutzen. Das gleiche gilt auch mit dem PS5 und XBOX Controller, die Einstellungen via Mobile App sind nur dann möglich, wenn man das Headset nicht über Kabel betreibt.

MG20 Klang in Musik und Spiel

Egal ob die Töne von links, rechts, mittig oder außen kommen, man hört es sehr gut. Dies ist für bspw. Ballerspiele oder Actiongames sehr nützlich, denn der Feind kann sich nicht mehr so einfach anschleichen ohne dass wir es bemerken. Die Richtungen sind also sehr gut zu erkennen, egal ob im Spiel, im Film oder beim Musik hören, sie passt haargenau. Leider ist der 7.1-Modus unterirdisch schlecht, ich dachte erst das läge an meinem neuen TV, also habe ich es an verschiedenen Geräten getestet die auch 7.1 unterstützen und nein, es klang bei wirklich jedem gerät grauenhaft. Überall war ein seltsamer Hall zu hören, als wäre man in einer Blechdose gefangen. Bei einem so stolzen Preis erwarte ich definitiv mehr als ein Blechsound. Ohne 7.1 ist der Sound okay, aber selbst hier empfand ich mein günstigeres EPOS H3 deutlich besser. Der Vorteil am MG20 ist definitiv der Bass, den man stark raus hört, was bspw. beim EPOS H3 nicht ist, jedoch war dies auch das Einzige was für guten Klang sorgte, ohne Dolby Atmos war der Klang also nur mittelmäßig. Die anderen 2 Sound-Modi, E-Sport und Bass Boost machten dies nicht wirklich besser, der E-Sport Modus reduziert zudem wieder den Bass und versucht Mitteltöne und Höhen hervorzuheben, um bspw. in Shootern, die Schritte von Gegnern besser zu hören, aber ganz ehrlich? Dafür brauche ich keine 499€ Kopfhörer,  was eigentlich schade ist, denn beim ersten Eindruck machte der Sound zuerst richtig Laune, was aber wie gesagt am Bass lag, der dem EPOS fehlte.

Akku und Ladezeit

Das Akku im MG20 hält für ca. 15-20 Stunden, ganz genau konnte ich dies nicht messen, da ich durch das Multi-Pairing immer das Problem hatte, dass das Headset aktiv war und somit immer am Akku zog, selbst wenn ich es ausgeschaltet habe. Zum glück war es recht schnell wieder voll aufgeladen, dies dauerte ca. 2-4 Stunden. Ist der Akku fast leer, merkt man das nicht nur am immer werdenden schwachen Klang, sondern erhält auch immer wieder Signale von dem Headset in Form eines Tones. Zudem nehmen kurze Abbrüche  mehr zu und dauern auch länger bis sie wieder mit den Geräten automatisch verbunden werden.

Trailer:


Fazit

Das Master & Dynamic: MG20 besteht aus hochwertigen Materialien, was man nicht nur in der Hand fühlen kann, sondern vor allem beim Tragen merkt, denn nichts drückt, wackelt oder bewegt sich, während man Zockt, Musik hört oder Filme schaut. Gerade als Brillenträger gibt es mit dem MG20 keinerlei Anpressdruck, weshalb es auch nach mehreren Stunden immer noch bequem zu tragen ist. Durch die Kabellose Verbindung ist das MG20 ziemlich praktisch, zumindest wenn man über einen USB und Bluetooth Anschluss verfügt. Die Reichweite war in der ganzen Wohnung kein Problem, ich konnte bspw. am PC Musik hören, während ich im Wohnzimmer oder auf der Terrasse war oder für den Test, sogar auf dem Klo (kein Smartphone mehr, das ins Klo fallen kann). Die Reichweite reichte sogar bis zu meiner Nachbarin, es sind also locker über 20 Meter erreichbar (wir haben viel Natur und wenig Beton, die Umgebung könnte eine Rolle spielen). Obwohl ich den Klang zu beginn echt stark fand, vor allem was den Bass betraf, wurde dieser, je mehr ich die Kopfhörer benutze schwächer. Vor allem bei Musik viel mir dies auf, während ich mit meinem EPOS H3 immer einen sehr guten, aber wenig Bass lastigen Sound hatte, klang es beim MG20 eher schlechter. Vor allem der 7.1 Sound war furchtbar blechig bzw. Hallig. Es fehlte der nötige Kick, was für so ein teures Headset wirklich traurig ist. Als Preisvergleich würde ich das MG20 eher in die Kategorie des EPOS H3 setzen, also um die 100-250€ und auch nur weil es Wireless ist. Das Multi-Pairing mit zwei Geräten funktionierte wunderbar, auch gleichzeitig. Die Verbindung geht nahtlos über und ist recht stabil. Hin und wieder gab es leichte Aussetzer auch mit dem USB Dongle. Leider funktioniert das Multi-Pairing nur dann, wenn das Headset nicht via Kabel verbunden wird. Das mitgelieferte Zubehör und die Verpackung haben mir wiederum sehr gut gefallen, empfehlen würde ich das Headset aber zum Vollpreis auf keinen Fall.


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