Die Gamescom in Köln ist immer noch das Maß aller Dinge, wenn es um die Präsentation von Innovationen bei Computer- und Videospielen sowie der notwendigen Hardware geht. Auf der in diesem Jahr vom 21. bis zum 25. August stattfindenden weltweit größten Gaming-Messe trifft sich das Who is Who der Gaming-Branche und hunderttausende Begeisterte strömen in die Kölner Messehallen. Geboten werden neben einer mächtigen Business Area für die Ausstellenden und Fachbesucher ein riesiger Entertainment-Bereich mit zahlreichen Live Acts. Unter anderem gibt es auch Gamescom Cosplay Village mit Indie-Games. Außerdem können sich Besucher im Gamescom Campus zu Jobs und Ausbildungsmöglichkeiten in der Gaming-Branche informieren.
Gambling-Anbieter, wie die bei www.strafe.com vorgestellten, sind auf der Gamescom nicht vertreten. Diese haben mit der alljährlich in London stattfindenden ICE ihre eigene Messe von Weltformat. Der Gambling-Sektor mit Casinospielen hat inhaltlich zudem bislang kaum große Überlappungen mit den “normalen” Videospielen, wenn man einmal von einigen Ausnahmen wie GTA V absieht, in dem mit GTA-Dollar im Casino gespielt werden kann.
Wirklich Gedanken müssen sich die Veranstalter der Gamescom jedoch über eine ganz neue Messe machen, die kürzlich vom 19. bis 22. Februar in Frankfurt am Main stattfand. Die Rede ist von der Massif Games Connection (MGC), die sich als "neues Format für zeitgemäße Gaming-Kultur" versteht und die bereits beim ersten Mal "mehrere hundert Leute pro Tag" besuchten, so Massif-Central-Geschäftsführer Florian Joeckel gegenüber Pressevertretern.
Frankfurt ist das deutsche Zentrum der Gaming-Industrie
Die Veranstalter der Massif Games Convention bezeichneten die Ausrichtung der Messe in Frankfurt zudem als "längst überfällig". Die hessische Metropole sei nicht nur das Bankenzentrum Deutschlands, sondern auch die „produktive und wirtschaftliche Hauptstadt der deutschen Games-Branche“. Wenn man sich die Games Producer ansieht, die in Frankfurt ihren Sitz haben, kann das sicher auch nicht bestritten werden. So haben beispielsweise Player wie Sony Interactive, Nintendo Europe, Zenimax Germany, Bandai Namco Entertainment große Niederlassungen in der Stadt. Hinzu kommen Games Producer wie Crytek, Cloud Imperium Games, Deck13 Interactive und Keen Games. Da können auch Berlin oder Hamburg, trotz der größeren Kreativ-Szene, nicht mithalten.
Was wurde auf der Massif Games Convention geboten?
Die jetzt zum ersten Mal veranstaltete Massif Games Convention richtete sich vor allem an Verantwortliche aus den Entwicklerstudios sowie an Vertreter aus der Politik, die im städtischen Kunst- und Kulturzentrum unweit vom Römer auf Konferenzen, in Workshops und Ausstellungen sowie bei zahlreichen Live-Veranstaltungen zusammenkamen. Die Convention will zunächst einmal eine Lücke im Bereich Wirtschaft und Kultur schließen. Dabei geht es insbesondere um die Förderung der Gaming-Wirtschaft, die heute für einen Umsatz von immerhin 10 Milliarden Euro in Deutschland verantwortlich ist. Einen Großteil davon erwirtschaften die genannten Frankfurter Unternehmen.
Im Vergleich zu Frankreich ist die Förderung der Gaming-Wirtschaft, die für die Entwicklung von Titeln oft riesige Geldbeträge benötigt noch auf einem kümmerlichen Niveau. Große Entwickler-studios wie Ubisoft sind daher in Deutschland nicht vorhanden.
Noch wird tief gestapelt
Das Ziel, die Gamescom "anzugreifen" und als direkter Konkurrent aufzutreten, wurde bislang seitens der Massif Games-Verantwortlichen nicht formuliert. Dennoch muss die direkte Nähe zu Sony, Nintendo und einigen anderen bedeutenden Publishern ernst genommen werden. Die große Frage wird also sein, wie sich die Massif Games Convention, die offenbar in ihrer ersten Auflage ein voller Erfolg war, in den nächsten Jahren aufstellen will. Der Informationsbedarf und die Neugier zu Innovationen in der Gaming Branche ist in jedem Fall riesig, sodass durchaus auch Platz für eine signifikante Konkurrenz zur Gamescom da wäre.