Wie NFT unseren Umgang mit digitalen Gegenständen verändern

NFTs sind im digitalen Kunsthandel und auch bei immer mehr Spiele-Publishern der neuste Schrei. Ubisoft, Square Enix oder auch seit neusten Konami versuchen aktuell vorherrschenden, digitalen Goldrausch einen Happen vom Kuchen abzubekommen. Doch NFT sind nicht gerade neu, auch wenn sie derzeit eine Menge Aufsehen erregen. Wenn ihr den Begriff NFT zum ersten Mal hört, keine Sorge - wir klären euch auf.

Die Abkürzung NFT steht für dabei für non-fungible Token. Sie sind vereinfacht dargestellt im Grunde ein Eigentums- oder Echtheitszertifikat für einen digitalen Gegenstand. Dabei sind die Token durch eine die Technologie der sogenannten Blockchain, wie zum Beispiel bei Kryptowährungen, geschützt. Neben digitalen Spielgegenständen, wie epische Waffen, Rüstungen oder Spielkarten können auch digitale Charaktere, Level und vieles mehr als NFT ausgewiesen und verkauft werden.

Mit NFTs kann man praktisch das Eigentum an einzigartigen digitalen Gegenständen kaufen und verkaufen und mithilfe der Blockchain nachverfolgen, wem sie aktuell gehören. Ein NFT kann dabei entweder ein einzelnes Unikat sein, ähnlich wie ein echtes Gemälde, oder eine Kopie von vielen, wie bei Sammelkarten. Dabei hält die Blockchain jederzeit fest, wem die Datei gehört.

Sie sind damit die nächste Evolution der Mikrotransaktionen. Die deutsche Spielebranche setzte laut GAME Verband im Jahr 2021 mehr als 3,2 Millionen Euro nur mit In-Game-Käufen um. Tendenz weiter steigend.

So schuf Ubisoft vor kurzem mit Quarz eine neue Plattform, auf der neben limitierten Waffen und einer begrenzten Anzahl von kosmetischen Items für Ghost Recon: Breakpoint in Zukunft auch weitere Gegenstände für die eigenen Spieleserien als NFT zum Verkauf angeboten werden sollen.

Neben Ubisoft ist auch Konami bereits auf den aktuell vorherrschenden NFT Hype aufgesprungen und hat vor kurzem viele Artworks, bestehend aus Spielszenen, Hintergrundmusik und neu gezeichnetem Bildmaterial aus der gesamten Geschichte ihrer eigenen Spiele-Reihe Castlevania auf der Plattform OpenSea als NFT angeboten. Diese waren innerhalb dort kürzester Zeit ausverkauft.

Auch Spieleentwickler versuchen NFT direkt in ihre Spiele zu integrieren. Das Entwicklerstudio GSC Game World zum Beispiel hatte vor kurzem angekündigt in der Fortsetzung von Stalker NFTs einzubauen, dann aber den Plan wieder fallen gelassen, das Gesicht des Meistbietenden einzuscannen und ihn als digitalen Charakter im Spiel auftauchen zu lassen.

Natürlich gibt es aber auch Kritik. Kunsthistoriker sagen, dass durch die NFT nur noch das Potential als Wertanlage gesehen werde und nicht das Werk dahinter. Andere vergleichen den Hype mit der Tulpenmanie zum beginnenden Industriezeitalter, bei dem Tulpenzwiebeln plötzlich zum Preis von Häusern gehandelt wurden. Auch Tesla Gründer Elon Musk machte sich bereits über den NFT Hype lustig. Er hatte angekündigt, ein Musikstück als NFT verkaufen zu wollen. In dem Song sollte potentiellen Käufern Eitelkeit vorgeworfen werden. Auch wenn er es als Scherz meinte, wurden Musk bereits vorab über zwei Millionen Euro dafür angeboten.

Doch nicht nur im bei Tesla oder Gaming erleben die NFT aktuell ihre Blütezeit. Im Bereich der digitalen Kunst floriert das Geschäft mit den NFT schon seit längerem. Viele Künstler nutzen die Möglichkeit ihre Werke in ein NFT umzuwandeln und dadurch digital abzusichern. Der Handel floriert aktuell förmlich, denn wer das NFT besitzt, dem gehört das entsprechende Werk. Bekannte Plattformen für den Handel mit NFT sind Binance, FTX, Nifty Gateway, OpenSea, Rarible oder SuperRare.

OpenSea ist hierbei der aktuell größte Marktplatz für digitale Gegenstände, darunter auch Kunst und andere Vermögenswerte, deren Handel auf der Blockchain abgewickelt wird.

Immer mehr Firmen scheinen großes Potenzial in der NFT Technik zu sehen. Der Videospielhändler GameStop will einem Bericht zufolge ebenfalls in das zuletzt boomende Geschäft mit sogenannter digitaler Kunst einsteigen. Bis Ende des Jahres will das Unternehmen einen Handelsplatz für Kunstwerke für Computerspieler mit NFT aufbauen, wie das Wall Street Journal unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtete.

Das volle Potenzial in Sachen NFT versucht aktuell das kommende Metaverse auszuschöpfen. Es werden Grundstücke verkauft, welche als zusätzliche Werbeflächen dienen werden. Hier versuchen dann Firmen, wie zum Beispiel Ralph Lauren digitale Güter an den Mann zu bringen. Das Konzept wird aktuell schon in Roblox erprobt, hier kann man virtuelle Jacken, karierte Mützen und andere Retro-Skibekleidung als einzigartige Gegenstände für weniger als 5 $ kaufen.

Auch der in Göttingen ansässige Gaming-Booster Hersteller LevlUp beschäftigt sich aktuell mit dem Thema. Ein am 31.01. um 18 Uhr auslaufender Timer wirbt mit dem ersten NFT Drop der Booster Szene. LevlUp möchte laut Webseite noch nicht zu viel verraten, doch scheint die bevorstehende Veröffentlichung der eigenen NFT zukünftig einige Überraschungen bereitzuhalten.

Anhand all dieser Beispiele wird immer mehr klar, dass es in Zukunft sehr spannende Projekte im Bezug auf NFTs geben wird und dass sich die meisten Menschen diesem Thema kaum entziehen können. Es lohnt sich also, sich frühzeitig mit NFTs zu beschäftigen.

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